Beförderungsstelle vs. A13 für alle

  • An dieser Stelle könnten die Korrekturfachkollegen auch wieder einwenden, dass sie eine höhere Arbeitszeit am heimischen Schreibtisch haben und die Sportlehrer auf Lautstärke und Disziplinprobleme in der Turnhalle hinweisen...

    Und wenn sie hundert Mal so viel arbeiten müssten - solange es von dieser Ware Arbeitskraft genügend auf dem Arbeitsmarkt gibt, ändert das gar nichts.
    Da können alle noch einen Doktortitel haben oder eine Schüler- und Elternschaft, die immer mehr Mehrarbeit schafft - darauf kommt's unmittelbar einfach nicht an.

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke, wir missverstehen uns da. Es geht nicht um Höhergruppierung in Relation zu anderen. Es geht darum, dass unter der Aussicht, immer im Einstiegsamt zu bleiben, nicht gerade Motivation auf breiter Ebene zur Mitwirkung an Qualitätsentwicklungsprozessen u.ä. vorhanden sein dürfte. Wir haben ein sehr engagiertes Kollegium, das aber gerade durch die Aussicht, irgendwann mal eine Wertschätzung im Sinne einer Höhergruppierung zu erhalten, getrieben wird. Und einige steigen ganz bewusst aus, sind mit ihrem Einstiegsamt zufrieden und ziehen sich auf "Unterricht nach Plan, sonst nix" zurück. Das auf breiter Ebene in einem ganzen Bundesland? Finde ich ehrlich gesagt nicht so erstrebenswert.

    Häh?
    Die Beförderungsstellen an Gymnasien oder Berufsschulen, Realschulen usw. wären doch immer noch da - man kriegt ne Aufgabe und kommt von A13 - nach A14. Oder höher. WARUM sollte das angeschafft werden?


    Dann fändest du niemanden mehr für Schulleitungsaufgaben oder ähnliches. Außerdem gibt es die jeweilige Laufbahnverordnung und das Beamtengesetz...


    Also Antwort: es passiert damit natürlich nichts.

  • Häh?Die Beförderungsstellen an Gymnasien oder Berufsschulen, Realschulen usw. wären doch immer noch da - man kriegt ne Aufgabe und kommt von A13 - nach A14. Oder höher. WARUM sollte das angeschafft werden?


    Dann fändest du niemanden mehr für Schulleitungsaufgaben oder ähnliches. Außerdem gibt es die jeweilige Laufbahnverordnung und das Beamtengesetz...


    Also Antwort: es passiert damit natürlich nichts.

    Das war ja gerade die Frage. Und es wurde ja bereits geschrieben, dass in Thüringen Gleichmacherei betrieben wurde. Da würde ich mir gelinde gesagt ver... vorkommen, wenn ich ein ehemaliges A13-Beförderungsamt inne hätte und man mich nicht auf A14 hochgruppieren würde.

  • Und es wurde ja bereits geschrieben, dass in Thüringen Gleichmacherei betrieben wurde.

    Ja. Das ist ja auch gut so. Wir alle sind Lehrer, wir alle sollten gleiches Lehrergehalt kriegen.

    Zitat

    Da würde ich mir gelinde gesagt ver... vorkommen, wenn ich ein ehemaliges A13-Beförderungsamt inne hätte und man mich nicht auf A14 hochgruppieren würde.

    Ich nicht. Ich finde A13 eigentlich ganz in Ordnung, für das, was ich tue.


    Nele

  • ...Es geht nicht um Höhergruppierung in Relation zu anderen. Es geht darum, dass unter der Aussicht, immer im Einstiegsamt zu bleiben, nicht gerade Motivation auf breiter Ebene zur Mitwirkung an Qualitätsentwicklungsprozessen u.ä. vorhanden sein dürfte...

    Das ist aber nicht logisch. Oder ich verstehe es falsch: Aktuell erledigt jemand Beförderungsaufgaben für A13, die Kollegen, die "nur" unterrichten, kriegen A12. Zukünftig bekommen alle A13 und der mit den Beförderungsaufgaben denkt sich dann: nö, unter diesen Umständen möchte ich das nicht mehr machen, weil A13 jetzt weniger Wert ist, seit alle A13 kriegen?


    Außerdem gibt's doch auch Abminderungsstunden. Wenn ich, statt zu unterrichten, Fachberater spielen dürfte- immer gern. Hier gehen diese Pöstchen aber trotzdem ganz gut weg. Bisher wie gesagt auch sogar ohne A irgendwas weil nur E irgendwas ausgezahlt wird...

  • Krabappel, wenn man eine Beförderungsstelle hat, gibt es eben keine Entlastungsstunden, weil der Mehraufwand durch die Gehaltsstufe ausgeglichen ist.

    Das wundert mich. Dein Schulleiter unterrichtet 26 Stunden?

  • Achso und was sind das z.B. für Aufgaben? An der Förderschule gibts da leider nur sehr begrenzte Möglichkeiten. Administrator und co. kriegen ggf. eine Entlastungsstunde Stufenleitungen macht man nebenher...


    Und natürlich v.a. auf die Grundschule bezogen? die A14 am Gym bleibt ja unberührt.

    Einmal editiert, zuletzt von Krabappel ()

  • Achso und was sind das z.B. für Aufgaben? An der Förderschule gibts da leider nur sehr begrenzte Möglichkeiten. Administrator und co. kriegen ggf. eine Entlastungsstunde Stufenleitungen macht man nebenher...

    Am BK ist das zB das Management eines Bildungsganges oder das Management und die Initiierung von ERASMUS+ Projekten oder die Betreuung von CAD / CNC-Pools und den Inhalten dieser Thematiken oder oder oder.
    Ich fände es auch nicht so prickelnd, dass ich mehr Arbeit machen sollte als andere für das gleiche Geld. Kann daher schon verstehen, dass diese Frage aufkommt. Trotzdem gönne ich den Kollegen das natürlich, aber dann müsste man eben fragen, wie das dann mit den übernommenen Zusatzaufgaben sein wird.

  • Geht mir auch so.Ist doch schön, wenn die anderen auch A13 bekommen. Ich bekomme dadurch doch nicht weniger.

    Ja und nein. Ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn Grundschullehrer - und die Kollegen an allen anderen Schularten - an unsere A13-Besoldung angepasst werden, dazu muss auch das Regelgehalt am Gymnasium nicht hochgestuft werden. Gleiche Arbeit, gleiche Bezahlung. Aber "state of trance" schreibt ja davon, dass Kollegen, die Zusatzaufgaben, die bislang mit Beförderungsämtern verbunden waren, dann angeblich nicht mehr befördert werden, da dann die A14-Beförderung abgeschafft würde. Wäre dies der Fall, würde ich mir auch mehrfach überlegen, ob ich solche Aufgaben übernehmen würde, es sei denn sie wären mit entsprechender Entlastung (und damit mit "indirekter" Gehaltserhöhung) verbunden.
    Der Weg müsste natürlich sein, alle Lehrämter an A13 anzupassen und in Zuge dessen auch an allen Schularten die gleichen Beförderungsmöglichkeiten wie am Gymnasium zu schaffen.


    Zum Glück scheint das eine hypothetische Diskussion zu sein, da es ja entsprechende Laufbahnverordnungen gibt, wie Meike korrekt geschrieben hat.

  • (...) da dann die A14-Beförderung abgeschafft würde. Wäre dies der Fall, würde ich mir auch mehrfach überlegen, ob ich solche Aufgaben übernehmen würde, es sei denn sie wären mit entsprechender Entlastung (und damit mit "indirekter" Gehaltserhöhung) verbunden. (...)
    Zum Glück scheint das eine hypothetische Diskussion zu sein, da es ja entsprechende Laufbahnverordnungen gibt, wie Meike korrekt geschrieben hat.

    Und genau das passiert ja gerade in Thüringen. Wie man dann noch davon sprechen kann, dass eine solche Anpassung ja keine Auswirkung auf Gymnasiallehrkräfte habe, wie hier stellenweise zu hören ist, ist mir ein Rätsel. Die Existenz einer anderslautenden Verordnung hilft dabei auch nur kurzfristig, sind diese doch i.d.R. bereits durch die Exekutive (Landesregierung) ohne Weg durch die Legislative (Landtag) änderbar.

    • Offizieller Beitrag

    Nein, Laufbahnverordnungen sind weit, weit von "einfach" zu ändern, nur weil sich eine Besoldungsgruppe in einem Berufsstand ändert. Das ist einfach völlig an der tatsächlichen Praxis vorbei.


    Und by the way: Grundschullehrer machen zustätzliche Aufgaben, meist gleich mehrere, schon immer ohne Beförerungsstelle, einfach so, weil sie da sind und gemacht werden müssen. Und meist auch ohne Abminderungsstunden, weil sie kaum Schulbudget haben. Und auch kaum Leitungsdeputat, das weiterverteilt werden könnte. Beides bräuchten sie meiner Meinung nach zu der A13 Besoduzng auch noch extra zugewiesen.


    Ich kann das Rumgeflenne echt nicht mehr hören.

  • Und by the way: Grundschullehrer machen zustätzliche Aufgaben, meist gleich mehrere, schon immer ohne Beförerungsstelle, einfach so, weil sie da sind und gemacht werden müssen. Und meist auch ohne Abminderungsstunden, weil sie kaum Schulbudget haben. Und auch kaum Leitungsdeputat, das weiterverteilt werden könnte. Beides bräuchten sie meiner Meinung nach zu der A13 Besoduzng auch noch extra zugewiesen.

    Da sind wir völlig beieinander. Dass das gesamte Bildungswesen letztlich daran krankt, dass besonderes Engagement kaum anerkannt wird, ist denke ich klar. Und ja, ich bin auch dafür, dass es solche Möglichkeiten in allen Lehrämtern gibt. Wenn die Wertschätzung der Arbeit von Kolleginnen und Kollegen des einen Lehramts aber dazu führt, dass diese im anderen Lehramt komplett zusammengestrichen wird, dann kann ich mich nun einmal nicht darüber freuen. Das hat aber nichts mit den nun profitierenden Lehrerinnen und Lehrern zu tun, sondern mit der Politik, die sich dazu entschieden hat, Beförderungsmöglichkeiten zu streichen. Letztlich werden hier Gruppen gegeneinander ausgespielt. Die Argumentation "Habt euch nicht so, schließlich haben andere die Möglichkeit auch nicht" finde ich im Übrigen bemerkenswert, gerade von dir als deutlich auftretende Gewerkschaftsvertreterin. Sollte es nicht eher das Ziel sein, Möglichkeiten zur Wertschätzung von Engagement für alle Lehrkräfte zu schaffen/zu erhalten? Ich hoffe, ich habe dich da falsch verstanden.

    • Offizieller Beitrag

    Da hast du mich aber schön absichtlich missinterprwtiert, ne?


    Ich glaube nicht an das Zusamnenstreichen von Beförderungsmögöichkeiten. Ich glaube, dass das Angstmachgejammer von Gymnasialen und anderen ist, die in Wirklichkeit den Abstand gewahrt sehen wollen, den sie für ihr Ego brauchen.


    Was ich vertrete, ist A13 für alle und angemessene Aufgabenentlastung und Bezahlung für Sonderaufgaben für alle.

  • Da hast du mich aber schön absichtlich missinterprwtiert, ne?


    Ich glaube nicht an das Zusamnenstreichen von Beförderungsmögöichkeiten. Ich glaube, dass das Angstmachgejammer von Gymnasialen und anderen ist, die in Wirklichkeit den Abstand gewahrt sehen wollen, den sie für ihr Ego brauchen.


    Was ich vertrete, ist A13 für alle und angemessene Aufgabenentlastung und Bezahlung für Sonderaufgaben für alle.

    Ich weiß nicht, ob das angekommen ist: in Thüringen passiert genau das gerade. Die Beförderungsmöglichkeiten sind im Zusammenhang mit der Anhebung der anderen Besoldungen de facto gestrichen wurden. Was hat das also mit Gejammere zu tun? Und wie bereits geschrieben: Für Aufgabenentlastung und Bezahlung für Sonderaufgaben für alle bin ich auch.

  • Ich glaube nicht an das Zusamnenstreichen von Beförderungsmögöichkeiten.

    Übrigens allein schon deshalb nicht, weil die gesamte Laufbahnregelung die Existenz von Beförderungsämtern, der Verweildauer darin und von Laufbahngruppen voraussetzt. Da kann man nicht einfach so im Rahmen einer Haushaltsvereinbarung dran gehen, da müssen komplexe Rechtsgefüge geändert werden; und das ist beim Beamtenrecht extrem schwierig, wie leidvoll aus der Diskussion um Leistungsanreize für Beamte wissen. Mal ganz abgesehen davon, weil da nicht nur die Lehrerschaft dran hängt, sondern die ganze Landesbeamtenschaft. Ich halte es für recht unwahrscheinlich, dass es keine Polizeioberräte mehr gäbe, weil Grundschullehrer A13 bekommen.

  • Ich weiß nicht, ob das angekommen ist: in Thüringen passiert genau das gerade. Die Beförderungsmöglichkeiten sind im Zusammenhang mit der Anhebung der anderen Besoldungen de facto gestrichen wurden.

    In Thüringen geht die Gehaltsanhebung mit dem Wegfall der funktionslosen Beförderungsstellen einher. Das finde ich auch ehrlich gesagt ganz in Ordnung so, denn dabei handelt es sich um einen Anachronismus aus der Zeit, als es noch Regelbeförderungen zum Oberrat gab, wenn dem Lehrer aus biologischen Gründen genug Runzeln am Arsch gewachsen waren und er keine silbernen Löffel geklaut oder dem Direktor nicht eine Beule ins Auto gefahren hat. Diese Beförderung hatte nichts mit Leistung zu tun sondern nur mit der Dignitas und dem Privileg, bei Abiturprüfungen das Protokoll nicht schreiben zu müssen, oder so. Wofür sonst hat man Assessoren? :)


    Heutzutage sind die funktionslosen A14-Stellen nicht nur ungerecht, weil es von ihnen viel zu wenige gibt, um alle Lehrer zu honorieren, die im Beruf gute Leistung zeigen, sondern ein extrem ärgerlicher Flaschenhals bei der Personalentwicklung. Die Direktoren haben an einer großen Schule, zumindest, wenn diese richtig geführt wird, wichtige Koordinierungsaufgaben, haben Zeichnungsrecht und müssen im Zweifelsfall Schulleitungsaufgaben erfüllen oder die Schulleiterin in deren Abwesenheit im Krisenfall vertreten. Nicht jeder Lehrer, der aus guten und verdienten Gründen Oberrat geworden ist, ist für solche Tätigkeiten geeignet. Ist ja auch nix schlimmes dran, ich möchte so einen Job auch nicht machen! Aber da Sprungbeförderungen immer noch eine extrem schwierig zu planende Ausnahmebeförderung darstellen, muss für einen sinnvollen Personalaufbau jeder vorgesehene Direktor in Spe zunächst A14 werden. Über Jahre Personal und Führungsstrukturen aufzubauen, auch mit zukünftigen Pensionierungen im Blick, ist auch keine Klüngelei sondern das, was ein verantwortlicher Personalchef in einem gutgeführten Unternehmen tut. Wer wird also zuerst befördert, wenn eine der raren A14-Stellen verteilt werden?


    Aber wie sieht das im Zweifelsfall für das Kollegium aus? Kolleginnen und Kollegen fühlen sich zwangsläufig ausgebremst, der Vorwurf von Günstlingswirtschaft steht im Raum, auch wenn ganz andere personalpolitische und strategische Überlegungen zur Schulentwicklung dahinter stecken.


    Die funktionslosen Beförderungsstelle sind keine gute Sache - es müssen andere Formen des Anreizes gefunden werden!

  • In NRW sind die A14 Stellen doch schon seit Jahren mit der Übernahme eines bestimmten Aufgabenbereichs verbunden...

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

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