Als neigschmeckter Ossi finde ich es immer befremdlicher, dass es in den alten Bundesländern "evangelische" und "katholische" Schulen gibt. Wieso ist das so? Und wie kann Religion ein Schulfach sein? Nicht, dass ich Theologie nicht für eine Wissenschaft hielte, aber Religion als Fach geht mir nicht ein. Ich lese zum Beispiel im hessischen Lehrplan "Auferstehung Jesu" oder "Wissenschaftliche Entwicklungen mit gesellschaftspolitischer Dimension (Bioethik ... Ethos der Informationsgesellschaft Sexual- und Ehemoral". Ersteres hat mit Glauben zu tun und m.E. nichts in der Schule zu suchen und letzteres sind klassische Ethikfragen, wie soll ein Katholik die neutral beantworten?
Oder geht Ethik gar nicht ohne traditionell religiöse Grundüberzeugungen? Interessiert mich ehrlich.
Hallo Krabappel,
soweit ich das mitbekommen habe, ist das Fach "Ethik" und "Religion" (kath./ev.) gar nicht sauber getrennt in der Ausbildung. Gemeinsame Veranstaltungen und Ausbilder, die "hüben wie drüben" angesiedelt sind. Bei uns ist auch die Mehrheit der Ausbilder und Lehrer gläubig und dies in der Regel christlich. Hätte ich auch nicht so erwartet, ist aber wohl der Fall. Das Schuljahr startet auch mit einem allgemeinen Gottesdienst.
Finde ich auch recht kurios, da ich selbst Atheist bin und mein Hirn mit irrationalen Welterklärungen prinzipiell nichts anzufangen weiß. Ich sehe da die Logik nicht (Vulkanier-Style) und was ich bei gelegentlichen Reli-Hospitationen (nur aus purer Neugier) gesehen habe, war für mich keine Werbung für das Fach. Sobald das Thema Glaube und Gott etc. aufkommt, wirds - ich sags mal milde - etwas "komisch".
der Buntflieger