Zustimmungsraten zu autoritärer Führung

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    40 Prozent der Deutschen können sich ein autoritäres Regime vorstellen



    Würden Sie diesen Aussagen zustimmen? "Unruhestifter sollten deutlich zu spüren bekommen, dass sie in der Gesellschaft unerwünscht sind", "Menschen sollten wichtige Entscheidungen in der Gesellschaft Führungspersonen überlassen", "Bewährte Verhaltensweisen sollten nicht infrage gestellt werden". Für die Leipziger Autoritarismus-Studie hat das Forscherteam mehr als 2.400 Deutsche zu ihren Einstellungen befragen lassen und ermittelt, dass die Fremdenfeindlichkeit in Deutschland erneut zugenommen hat. Was diese Studie von anderen unterscheidet, ist, dass die Wissenschaftler die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer auch zu ihrer Persönlichkeit befragt haben. Sie fanden heraus, dass autoritäre Charakterzüge eine Hauptursache für rechtsextreme Einstellungen sind. https://www.google.com/amp/s/w…t-west-studie-uni-leipzig


    Powilehrer, TUT bitte was!! ;)


    Ne, im Ernst: mich gruselt.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Klingt nach meinen schwierigen Kids und ihren nicht durchsetzungsfähigen aber aggressiven und radikalen Eltern. Je weniger die Kinder erzogen wurden, desto lauter die Kritik der Eltern an Lehrern/Schule. Und sobald ein stark auftretender Schulleiter rügende Worte wählt, sind sie zufrieden, endlich sagt ihnen jemand, wo es lang geht.


    Vielleicht müssen manche Menschen die fehlende Souveränität ihrer Eltern in Trotzphase und Adoleszenz ihr Leben lang aufholen?

  • Dich gruselt?
    Erst jetzt, @Meike.?
    Ich finde, der Artikel sagt nicht wirklich viel "neues".
    Klar... schön oder wünschenswert ist anders.
    Aber wie sollen gerade die PoWi-Lehrer dem entgegenwirken?
    Das kann wenn die Politik, indem sie die Ursachen für den allgemeinen Fremdenhass beseitigt - heißt, genauer hinsehen, damit die Leute lernen zwischen ausländischen Nachbarn und Schwerkriminellen zu unterscheiden. Denn das ist oft das größte Problem.
    Vielleicht waren die ersten Razzien gegen diverse "Clans" ein Anfang.
    Es macht keinen Sinn, die Existenz krimineller Strukturen zu leugnen. Es macht aber durchaus Sinn, diese gezielt zu bekämpfen und der Bevölkerung klarzumachen, wieso das eben nur bestimmte Kriminelle sind, und eben nicht alle "Ausländer" per se zu kriminalisieren, wie das die rechte Brut nun mal aus Prinzip gerne tut (und die ungebildeten es ihnen besonders gerne nachplappern).


    @Krabappel
    ...vielleicht muss gerade solchen, wie du beschreibst, sehr deutlich vermittelt werden, so eben in der Gesellschaft nicht willkommen zu sein. Heißt - lernt euch zu benehmen, oder verschwindet.
    Am besten zu jemandem, der sich genauso wenig benehmen kann... gibt da gerade wieder so n Oberspinner hinterm Bosporus...

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Am eindrücklichsten, so schreiben die Autoren, sei der Zusammenhang von Bildungsgrad und rechtsextremen Einstellungen. Demnach sind Befragte mit Abitur signifikant seltener rechtsextrem eingestellt als jene ohne – mit Ausnahme der Zustimmung zu sozialdarwinistischen Aussagen. Allerdings relativieren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch: Mit einem höheren Bildungsabschluss gehe oft ein größeres Wissen darüber einher, welche Antworten bei Befragungen dieser Art sozial erwünscht sind.


    Das mit den PoWilehrern war ein Scherz - hence the smiley.


    Ja mich gruselts. Seit Jahren schon.

    • Offizieller Beitrag

    Auch interessant zum Thema „Mit Rechtsextremismus haben wir ÜÜÜberhaupt nichts zu tun“:

  • Aussage 1 bezieht sich nicht auf die Regierung. Natürlich sollen unruhestifter zu spüren bekommen, dass Sie nicht erwünscht sind. Und zwar von anderen Teilen der Gesellschaft. Ich zum Beispiel sage den (zum Glück wenigen) rechts-außen-Idioten in meinem Bekanntenkreis deutlich, dass ihre Einstellung, die auf dem Schüren von Angst und damit auch Unruhr basiert, von mir nicht erwünscht ist.


    Aussage zwei ist schlicht ein Grundmerkmal der parlamentarischen Demokratie.


    Auch Aussage drei zielt eher auf Konservativismus (gibt's das Wort?) ab denn auf ein durchsetzen von bewährtem mit aller Staatsmacht.


    Sorry, wenn die Fragen tatsächlich exakt SO gestellt wurden, lassen sie imho keinen Rückschluss auf einen angeblichen Wunsch nach einem autoritären Regime zu. Ich möchte aber nicht auszuschließen, dass die zeit hier etwas verkürzt. Die hat in letzter Zeit zumindest online m.E. auch arg an Qualität eingebüßt.

  • Leider wahr, @DePaelzerBu
    Hoffentlich fängt die sich noch... mMn die letzte noch sinnvoll "lesbare" überregionale Tageszeitung.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

    • Offizieller Beitrag

    Die optimale Staatsform wäre für vermutlich zu viele Menschen in Deutschland eine Art verkappte Monarchie, in der es eine Führungspersönlichkeit gibt, die idealiter die Geschicke des Staates zum Wohle der meisten Menschen in diesem Lande aus rein altruistischen Motiven lenkt.
    Der Vorteil dieser Staatsform für diese Menschen wäre, dass sie damit die Verantwortung für ihre eigenen Geschicke abgeben können und alles Ungemach im Zweifel auf den Monarchen bzw. die Monarchin schieben können.
    Natürlich sollen die Freiheiten, die man gegenwärtig genießt, auch in der Monarchie bestehen bleiben. Der Monarch soll aber weitreichende Befugnisse bezüglich der Herstellung und Wahrung von Recht und Ordnung erhalten.


    Damit sind wir wieder bei dem Spruch von Benjamin Franklin.
    Frei formuliert: Wer Teile der Freiheit zugunsten erhöhter Sicherheit aufzugeben bereit ist, der verdient weder Freiheit noch Sicherheit.

  • richtig, @Bolzbold.
    und wie kriegst du das in verblödete rechte Betonschädel?

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Ne, im Ernst: mich gruselt.

    Naja,
    Helmut Schmidt hat während der Sturmflut in Hamburg auch die Bundeswehr gerufen, obwohl Bundeswehreinsätze im Inneren damals per Grundgesetz verboten waren. Der Passus mit der Katastrophenhilfe kam erst nach der Sturmflut aufgrund der Vorkommnisse ins Grundgesetzt.


    Seine Antwort auf die Frage, wie er das denn hätte machen können, war nur: "Es gibt im Krieg Situationen, die sind so im Handbuch nicht vorgesehen."


    Aber streng politikwissenschaftlich hat er sich da auch übers Grundgesetz hinweggesetzt und wäre somit wohl auch ein Diktator aufgrund seines autoritären Führungsstils. Oder etwa nicht?

    • Offizieller Beitrag

    Naja,Helmut Schmidt hat während der Sturmflut in Hamburg auch die Bundeswehr gerufen, obwohl Bundeswehreinsätze im Inneren damals per Grundgesetz verboten waren. Der Passus mit der Katastrophenhilfe kam erst nach der Sturmflut aufgrund der Vorkommnisse ins Grundgesetzt.


    Seine Antwort auf die Frage, wie er das denn hätte machen können, war nur: "Es gibt im Krieg Situationen, die sind so im Handbuch nicht vorgesehen."


    Aber streng politikwissenschaftlich hat er sich da auch übers Grundgesetz hinweggesetzt und wäre somit wohl auch ein Diktator aufgrund seines autoritären Führungsstils. Oder etwa nicht?


    Es kommt darauf an, zu welchem Zweck dieser Führungsstil eingesetzt wird und ob dieser Führungsstil der grundsätzlichen Natur dieses Menschen entsprach oder sich im Wesentlichen aus der Notsituation heraus speiste.
    Selbst die Römer kannten in Notzeiten den Rückgriff auf einen Diktator, obwohl sie mit zwei Konsuln ja genau eine gegenseitige Kontrolle hatten und so die Rückkehr der Monarchie verhindern konnten - zumindest bis zur Zeit Caesars.

  • Das kann wenn die Politik, indem sie die Ursachen für den allgemeinen Fremdenhass beseitigt - heißt, genauer hinsehen, damit die Leute lernen zwischen ausländischen Nachbarn und Schwerkriminellen zu unterscheiden.

    Könnten wir "Rassismus" statt "allgemeinen Fremdenhass" sagen? Das ist ja letztlich ein Euphemismus, denn die ausländischen Nachbarn aus Schweiz, Österreich, USA, Schweden, Dänemark sind ja nie gemeint. Oder zählen die eben tatsächlich nicht als Fremde, sondern als Freunde mit anderem Pass? Wobei: Der Pass ist es ja auch nicht. Ich habe zwar meine Probleme mit "Rassismus", weil "Rasse" ein wenig geeignetes Wort bei Menschen ist - gemeint ist halt: Hautfarbe und Aussehen.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • Um ein wenig zu ätzen:
    Was soll nach 12 Jahren alternativloser Politik auch rauskommen?
    Und dabei, dass in den Medien Ergebnisse von Volksabstimmungen als falsch dargestellt werden, z.B. der Brexit.
    Wir suggerieren uns ja gebetsmühlenartig, dass wir Demokratie nicht können.
    Dass es eben nur richtige oder falsche Entscheidungen gibt und eben Experten stets die richtigen Entscheidungen treffen.
    Was natürlich Schmarrn ist.


    Vielleicht ist damit auch die Hoffnung verbunden, dass aus so verfahrenen Situationen wie in der Weltlage oder auch in der Innenpolitik
    eine starke Führung Auswege finden kann.


    Und zuletzt: vielleicht ist es auch der Wunsch nach charismatischeren Politikern, die eine klare Sprache führen.
    So frage ich mich seit geraumer Zeit, wo denn Herrn Steinmeiers Stimme ist, die für ein Miteinander im Pluralismus wirbt. Und denke an Roman Herzog, Richard von Weizsäcker oder Kanzler wie Schmidt, Brandt und meinetwegen auch Kohl, die starke Persönlichkeiten darstellten. Und dann denke ich an Nahles, Merkel, Merz oder Spahn und mir wird ganz blümerant zumut.

  • Naja,Helmut Schmidt hat während der Sturmflut in Hamburg auch die Bundeswehr gerufen, obwohl Bundeswehreinsätze im Inneren damals per Grundgesetz verboten waren.

    Der Einsatz der Bundeswehr zur Katastrophenhilfe bei der Sturmflut 1962 und seine Anfrage an die britischen Streitkräfte in Nordeutschland zur Bereitstellung von Helikoptern hat nichts mit dem zu tun, was die Frage autoritärer bis autokratischer "starker Männer" als Staatslenker angeht. Helmut Schmidt war Demokrat, genau so wie die anderen Spitzenpolitiker seiner Zeit. Er unterschied sich von den damals zeitgenössischen "starken Männern", die damals vornehmlich in Afrika agierten. Das ist eine andere Haltung, als wir sie bei den deutschen Spitzenpolitikern der Gegenwart erleben, bei denen ich nicht so optimistisch von einer demokratischen Grundhaltung ausgehen würde.

  • Das ist ja letztlich ein Euphemismus, denn die ausländischen Nachbarn aus Schweiz, Österreich, USA, Schweden, Dänemark sind ja nie gemeint.

    Huch ... also doch, anders rum sind wir Deutschen sehr wohl gemeint. Wir sind zu laut und zu autoritär, wir machen Löhne und Mietpreise kaputt und wir haben von Kultur und Tradition keine Ahnung. Kurz: Wir sind anders und wir sind (häufig) nicht erwünscht. Das finden gerne auch mal Schweizer mit nachweisbar deutschen Vorfahren so (z. B. Christoph Blocher).

  • Unwahrscheinlich, aber vermutlich in der Relation zu den meisten Schweizern schon...

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Powilehrer, TUT bitte was!! ;)


    Ne, im Ernst: mich gruselt.


    Auch wenn das ein Scherz war, frage ich mich schon, inwieweit Powilehrer dazu beigetragen haben.
    In der Praxis scheint es mir, dass auch die subtile Abwertung betroffener Schüler oder parteipolitische Belehrungen von Kollegen teilweise nach hinten losgehen.


    Dumme Randnotiz: gegen die Zustimmung zu autoritäter Führung ausgerechnet Beamte ins Felde zu führen hat auch was! Teufel, Belzebub und so...


Werbung