Perfektionismus beim ethisch korrekten Einkaufen

  • Wieso sollte es unmöglich sein, Firmen, die in Deutschland Klamotten verhökern dazu zu verpflichten, den Weg der Kleidung und von mir aus auch der Rohstoffe nachzuweisen?
    Neues Gesetz: "Kleidung darf nur verhökert werden, wenn der lückenlose Nachweis der nach Richtlinie XY erfüllten Bedingungen vorliegt."


    Klar können da 107 Argumente gefunden werden, die dagegen sprechen. Es könnten aber auch Wege gefunden werden. Nichts ist unmöglich.

    Moment! Ich schrieb, dass es uns als Verbrauchern wenig möglich ist, etwas über die Kaufentscheidung zu verändern. Du sprichst von Gesetzen, die aber nicht von Verbrauchern gesetzt werden, sondern von Politikern. Ein kleiner aber feiner Untschied.

  • Nun...
    der "Firmenbesitzer", oder eher "die obere Konzernetage" könnte auch mit deutlich weniger, also einem Bruchteil dessen, was sie sich "rausnehmen", leben. Sogar gut.
    Wollen sie aber nicht.
    Die denken eher, wenn sie den Näherinnen mehr geben, dann müssen sie eben die Verkaufspreise steigern.
    Dann kaufen das die Kunden aber nicht mehr, ggf sogar weil sie es sich nicht mehr leisten können (hat nichts mit "Geiz ist geil" zu tun, sondern mit tatsächlich zu wenig "Kaufkraft").


    Also... wo hakt das ganze, @Krabappel?

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Aber egal wo, egal wann - das Prinzip der Produktion ist stets gleich: maximaler Profit.
    Löhne - an bestimmten Orten, zu bestimmten Zeiten - werden durch Angebot und Nachfrage gebildet.


    So etwas wie einen "fairen" Lohn gibt es nicht.

    Ja red ich denn an die Wand? Das mag man im Wirtschafts-Proseminar so lernen, aber wir (meine Mitgenossen und ich) zahlen unseren Gärtnern 3000 Euro brutto, weit über marktüblich, weil wir das wollen. Dass das nicht überall geht und nicht jeder will und nicht nachhaltig, kann man drüber reden, von mir aus, aber so pauschal "egal wo, egal wann" ist nun mal durch ein einziges Gegenbeispiel widerlegt.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • Wieso sollte es unmöglich sein, Firmen, die in Deutschland Klamotten verhökern dazu zu verpflichten, den Weg der Kleidung und von mir aus auch der Rohstoffe nachzuweisen?
    Neues Gesetz: "Kleidung darf nur verhökert werden, wenn der lückenlose Nachweis der nach Richtlinie XY erfüllten Bedingungen vorliegt."


    Klar können da 107 Argumente gefunden werden, die dagegen sprechen. Es könnten aber auch Wege gefunden werden. Nichts ist unmöglich.

    Ich will mal anhand dieses Beispiels beschreiben, weshalb sowas im Kapitalismus (Prinzip des maximalen Profits) nicht funktioniert (was nicht heißen soll, dass ich das gutheiße).


    -"faire" Rohstoffe sind teurer als nicht-"faire". Die Mehrkosten dafür müssten entweder vom Profit (der maximal sein soll) abgezogen werden, oder die Ladenpreise entsprechend erhöht werden.
    - die höheren Preise führen zu einem Rückgang der Kunden - die dann bei der Konkurrenz kaufen - das Label "fair" sorgt für einen Zuwachs bestimmter Kunden.
    Je nach Produktplazierung kann dies für das Unternehmen eine Erhöhung oder Senkung des Profits bedeuten.
    Problem: nur ein sehr kleiner Teil der Konsumenten kann sich höhere Ausgaben für "faire" Produkte leisten. Das Geld, dass sie mehr für "Fair"-Trade ausgeben, wird an anderer Stelle eingespart.
    Wenn Kleidung trotz der Preiserhöhung gleichbleibend konsumiert würde, und die Modebranche keine Profite einbüßt, sind es andere Branchen, die die Einbußen hätten.
    Die Konkurrenz um die Kaufkraft der Konsumenten herrscht (auch) Branchenübergreifend. Alle anderen Branchen, außer der Modebranche, hätten ein Interesse daran, dass ihre Kunden weniger Geld für Mode ausgeben.


    Wenn nun alle Branchen gezwungen wären "fair" zu sein? Die Preiserhöhungen würden dazu führen, dass Arbeiter ihren Bedarf nicht mehr decken können. Die Masse könnte, wenn, nur einzelne Produkte "fair" kaufen - für mehr reicht das Geld nicht. Die Alternative dazu, dass die höheren Lohn- bzw. Produktionskosten auf den Verkaufspreis umgelegt und stattdessen vom Profit der Unternehmen abgezogen würden, wäre ein Bruch mit dem kapitalistischen Prinzip. Das Geld, dass den nicht-"fair" Angestellten fehlt, ist bei den Unternehmern. Die allermeisten Konsumenten müssen für Lohn arbeiten. Ein Lohn, dessen Höhe sich nach Angebot und Nachfrage richtet und seitens des Unternehmers immer so gering wie möglich sein muss. Daher kommt der Zwang des Arbeiters als Konsument so billig wie möglich einkaufen zu müssen. Diese Abhängigkeit zu lösen, hieße, wie gesagt, mit dem kapitalistischen Prinzip zu brechen.

  • Ja red ich denn an die Wand? Das mag man im Wirtschafts-Proseminar so lernen, aber wir (meine Mitgenossen und ich) zahlen unseren Gärtnern 3000 Euro brutto, weit über marktüblich, weil wir das wollen. Dass das nicht überall geht und nicht jeder will und nicht nachhaltig, kann man drüber reden, von mir aus, aber so pauschal "egal wo, egal wann" ist nun mal durch ein einziges Gegenbeispiel widerlegt.


    Es gibt ja viele Genossenschaften dieser Art, inbes. seit dem urban gardening Trend, genau so, wie es auch einzelne gibt, die sich auf dem Balkon Tomaten ziehen. Das ist aber keine Subsistenzwirtschaft.
    Ich kann mir auch selbst einen Pulli stricken - aber profitiert davon die Näherin in der 3. Welt, weil sie es nicht tun muss, für einen Hungerlohn, oder schadet es ihr, weil sie nicht mal einen Hungerlohn kriegt?
    Je nachdem wie viel Freizeit ich habe, kann ich es mir "leisten" den Pulli zu stricken, obwohl meine Arbeitskraft womöglich viel wertvoller wäre und ich nur viel weniger arbeiten müsste, zeitlich, damit ich mir davon 3 Pullis kaufen kann, die jemand anders für mich gestrickt hat. Meine Freizeit reicht für einen Pulli, vielleicht auch noch für die eigenen Tomaten. Aber irgendwann ist Schluss. Wegen meiner "richtigen" Arbeit bzw. Lohnabhängigkeit.


    Bei einem Liebhaberprojekt mehr Lohn bezahlen als nötig wäre, weil man in diesem Bereich (Liebhaberprojekt) nicht konkurrieren muss, geht auch nur, wenn man das entsprechende Geld zur Verfügung hat.
    Letztlich ist das eine Spende. Jährlich spenden Millionen von Menschen Millionen von Euro an Afrika und sonstwohin. Grundlegend ändert sich durch die ganze Spenderei nichts, weil die Gründe, die für die Armut bzw. die "Schere" sorgen, dadurch nicht aufgehoben werden, sondern höchstens zeitweilig gemildert, oft sogar nur scheinbar.
    Wenn jede (!) Näherin in Bangladesh 10 % mehr Lohn bekäme, würden die Preise anziehen, die wieder dafür sorgen werden, dass sie sich eben nicht "mehr" leisten, sondern nur ihre Arbeitskraft reproduzieren kann, und mehr nicht. (Randnotiz: die Arbeitskraft einer Näherin wird sie reproduzieren können, ihre Kinder wird sie nicht auf eine Elite-Uni schicken könnne. Um die Arbeitskraft eines deutschen Lehrers zu erhalten braucht es da z.B. schon ganz andere Mittel. Aber auch hier gilt: nicht mehr als nötig! (Von Arbeitgeberseite aus))


    Für diejenigen, die "fair" kaufen usw. ist das natürlich ein gutes Gefühl. Wenn man einem Bettler Geld gibt, ist das auch ein gutes Gefühl, und diesem einzelnen Bettler bringt das auch kurzfristig etwas wenn ihm von einem einzelnen etwas gespendet wird - aber, und das ist eben das große "aber", es ändert nichts an den Produktionsbedingungen die Fälle wie ihn, Armut in der 3. Welt, Lohnabhängige hierzulande usw. systemimmanet hervorbringen.

    • Offizieller Beitrag

    "Quod licet Iovi non licet bovi" dürfte hier der Firmenbesitzer einwenden. Um nichts anderes geht es.


    Morse stellte lediglich die Realität dar, nicht seine Wünsche.
    Dass faire Löhne und Arbeitsbedingungen unabhängig davon wünschenswert sind, ist unstrittig.


    Problematisch wird es aber dann, wenn wir Fairness versuchen zu definieren. Ich habe in meinem (Berufs)Leben oft die Erfahrung gemacht, dass "fair" in den Augen von Schülern und auch von Erwachsenen immer das ist, was einem selbst am meisten nutzt oder zumindest nicht unmittelbar selbst schadet.

  • ...
    Für diejenigen, die "fair" kaufen usw. ist das natürlich ein gutes Gefühl. Wenn man einem Bettler Geld gibt, ist das auch ein gutes Gefühl, und diesem einzelnen Bettler bringt das auch kurzfristig etwas wenn ihm von einem einzelnen etwas gespendet wird - aber, und das ist eben das große "aber", es ändert nichts an den Produktionsbedingungen die Fälle wie ihn, Armut in der 3. Welt, Lohnabhängige hierzulande usw. systemimmanet hervorbringen.

    Neulich sah ich einen Beitrag über die outgesourcten Paketeschlepper der Deutschen Post. Unwürdige Arbeitsbedingungen, Leute pinkeln unter Zeitnot in die Pakettransporter und schmeißen am Ende Pakete hintern Busch, weil die Arbeit nicht zu schaffen ist, 5 Eur Stundenlohn. Und warum geht das? Weil, im Gegensatz zu anderen Branchen, die Post nicht belangt werden kann. Sie kann Firmen beauftragen, die Firmen beauftragen, Firmen zu beauftragen... Eine Gesetzesänderung, das Problem wäre Geschichte.


    Im Gegensatz zum Eur im Bettlerhut, der das Problem des Bettlers nicht behebt, ist das Kaufen von Fairtradeprodukten die Möglichkeit, die Arbeitsbedingungen von Einzelnen zu verbessern und zu signalisieren, dass man Mindeststandards erwartet. Kauften alle Menschen nur noch fairtrade, wären alle Betriebe gezwungen, auf Fairtrade umzusteigen, weil niemand ihren billigen Kaffee haben will. Da das aber natürlich nie passieren wird, brauchts Gesetze.


    Die Folgerung aus den bestehenden Verhältnissen kann doch nicht sein "dann kaufe ich eben 4,99-Eur-Pullover, weil dann hat die Näherin wenigstens den Job, den sie hat"? Zu sagen, alles ist furchtbar, deswegen lasst uns so weitermachen wie bisher, finde ich schlicht unakzeptabel.

    • Offizieller Beitrag


    Die Folgerung aus den bestehenden Verhältnissen kann doch nicht sein "dann kaufe ich eben 4,99-Eur-Pullover, weil dann hat die Näherin wenigstens den Job, den sie hat"? Zu sagen, alles ist furchtbar, deswegen lasst uns so weitermachen wie bisher, finde ich schlicht unakzeptabel.


    Wer sagt das denn so expressis verbis?

  • Wer sagt das denn so expressis verbis?

    Ich hab mit einer Klasse mal einen Artikel gelesen oder Doku geschaut, in der eine solche Näherin gesagt hat, dass sie hoffe die Leute würden die Kleidung weiter kaufen. Wenn alle fair Trade wollten würde sie arbeitslos werden und könnte ihre Familie nicht ernähren. Das gab eine interessante Diskussion in der Klasse.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Ich hab mit einer Klasse mal einen Artikel gelesen oder Doku geschaut, in der eine solche Näherin gesagt hat, dass sie hoffe die Leute würden die Kleidung weiter kaufen. Wenn alle fair Trade wollten würde sie arbeitslos werden und könnte ihre Familie nicht ernähren. Das gab eine interessante Diskussion in der Klasse.

    "Was ist schlimmer als ausgebeutet werden? Nicht ausgebeutet werden!"


    Gilt nicht nur für die 3. Welt.

  • Wie ist das "wow" gemeint?

    Sarkastisch

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • In Bezug darauf, dass ich den Spruch zitiert habe und/oder meine Ergänzung dazu, oder über die Zustände, die so einen Spruch hervorbringen?

    Ich sehe kein Zitat, dafür fehlt eine Quelle. Wow, dass jemand so einen Satz ersinnen kann. Wow, weil Sprachlosigkeit.


    Ich las neulich über marokkanische Erdbeerpflückerinnen in Spanien (Mütter, damit sie auf jeden Fall wieder zurückgehen), die in Baracken ohne Duschen wohnen und regelmäßig vergewaltigt werden. Aber klar, Folter ist immer noch besser, als zu verhungern.

  • Ich sehe kein Zitat, dafür fehlt eine Quelle. Wow, dass jemand so einen Satz ersinnen kann. Wow, weil Sprachlosigkeit.
    Ich las neulich über marokkanische Erdbeerpflückerinnen in Spanien (Mütter, damit sie auf jeden Fall wieder zurückgehen), die in Baracken ohne Duschen wohnen und regelmäßig vergewaltigt werden. Aber klar, Folter ist immer noch besser, als zu verhungern.

    Wg. "kein Zitat": Ich weiß nicht, wer den Spruch zum ersten Mal gebracht hat. Eigentlich ist er ja ein Sprichwort, aber ich glaube nicht sehr verbreitet - deshalb habe ich die Anführungszeichen gesetzt.


    Semi-Off-Topic / etwas persönlich:
    Du scheinst ja auch der Meinung zu sein, dass der zynische Spruch der Realität entspricht, aber ich bin nicht ganz sicher, ob Du es auch von mir pietlos fandest ihn zu schreiben. Es tut mir leid, falls ich Dir auf den Schlips getreten bin. Das war natürlich nicht meine Absicht.
    Wenn ich mich zu dieser Thematik einlasse, versuche ich das möglichst sachlich zu machen, auch wenn das den Eindruck erzeugen kann, dass mich das alles emotional nicht berühren würde. Das ist natürlich nicht so. Ich hoffe man merkt auch an der Frequenz oder Verbissenheit, mit der ich das tue, dass mir das Thema ein wichtiges Anliegen ist.

  • Ich sehe kein Zitat, dafür fehlt eine Quelle. Wow, dass jemand so einen Satz ersinnen kann. Wow, weil Sprachlosigkeit.
    Ich las neulich über marokkanische Erdbeerpflückerinnen in Spanien (Mütter, damit sie auf jeden Fall wieder zurückgehen), die in Baracken ohne Duschen wohnen und regelmäßig vergewaltigt werden. Aber klar, Folter ist immer noch besser, als zu verhungern.

    Wolltest du das global verhindern, müsstest du... achtung, entschuldige die Ausdrucksweise, in einigen Ländern hingehen und sämtliche "Schwanzträger" dort exekutieren, da dieses absolut unmenschliche Verhalten dort eben "usus ist"...
    man könnte natürlich argumentieren, wer sich so verhält sei kein Mensch und habe keine Menschenrechte...
    ...nur was dir dann wieder vorgeworfen wird, kannst du dir ja auch denken.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Wolltest du das global verhindern, müsstest du... achtung, entschuldige die Ausdrucksweise, in einigen Ländern hingehen und sämtliche "Schwanzträger" dort exekutieren, da dieses absolut unmenschliche Verhalten dort eben "usus ist"...

    Ist denn Vergewaltigung von "Gastarbeitern" in Spanien usus? Ist das eine kulturelle Eigenart, oder eine Geschlechtsspezifische? Oder gar eine regionale?


    Man könnte auch mal überlegen, welche materiellen Bedingungen dazu führen.

  • Ist denn Vergewaltigung von "Gastarbeitern" in Spanien usus? Ist das eine kulturelle Eigenart, oder eine Geschlechtsspezifische? Oder gar eine regionale?
    Man könnte auch mal überlegen, welche materiellen Bedingungen dazu führen.

    An sich nicht.
    Aber ich kann mir (leider) lebhaft vorstellen, wie und wieso das wo genau zustande kommt.
    Die "Täter" dürften einer sehr bestimmten dortigen Bevölkerungsgruppe entstammen, und die sind dann bei der "Opferauswahl" auch sehr "selektiv"...
    weit drastischer ist das aber noch anderswo.
    Führt hier jetzt denke ich sehr weit... wenn du magst, schreib ne PN...

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • ....
    Semi-Off-Topic / etwas persönlich:
    Du scheinst ja auch der Meinung zu sein, dass der zynische Spruch der Realität entspricht, aber ich bin nicht ganz sicher, ob Du es auch von mir pietlos fandest ihn zu schreiben. Es tut mir leid, falls ich Dir auf den Schlips getreten bin. Das war natürlich nicht meine Absicht.
    Wenn ich mich zu dieser Thematik einlasse, versuche ich das möglichst sachlich zu machen, auch wenn das den Eindruck erzeugen kann, dass mich das alles emotional nicht berühren würde. Das ist natürlich nicht so. Ich hoffe man merkt auch an der Frequenz oder Verbissenheit, mit der ich das tue, dass mir das Thema ein wichtiges Anliegen ist.

    Nein, ich denke nicht, dass der Spruch die Richtige Schlussfolgerung ist. Nein, du trittst nicht auf meinen Schlips, ich pflücke die Erdbeeren nur samstags bei schönem Wetter im Garten und bin Angestellte im reichen Deutschland. Und wäre ich an Stelle der Frauen, um die es hier geht, wäre "auf den Schlips getreten fühlen" noch zynischer als der obige Spruch.


    Und was ist dir ein wichtiges Anliegen? Bei mir kommt an: Kapitalismus ist scheiße und solange dieses System besteht, gucken wir eben zu. Gemeinschaftsgärtnereien sind Spenden und solange die Näherin weiternäht will sie es wohl nicht anders.


    Jetzt kannst du mir vorwerfen, ich interpretierte in deine Aussagen etwas hinein und ich sei unsachlich. Aber leider verstehe ich dich so und was ich oben beschrieb ist ebenfalls leider sehr sachlich. Vielleicht wäre eine emotionale Regung oder wenigstens persönliche Sicht hilfreich, um dich zu verstehen.

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