Abstimmung bei Lehrerkonferenzen, Stimmenthaltung

  • In den Lehrerkonferenzen Bayerns ist keine Stimmenthaltung möglich. Man darf nur mit ja oder nein abstimmen.
    So wird es gehandhabt und vom BLLV in seinen Merkblättern beschrieben.
    Im Schulgesetz steht, dass jeder zur Stimmabgabe verpflichtet ist (was immer das auch heißen mag).
    Mich stört das schon lange, weil das in meinen Augen kein demokratisches Abstimmungsverhalten ist.
    Es gibt Situationen, wo man dazwischen steht.


    Was haltet ihr von dieser Regelung?

  • Interessante Frage- bei uns kann man sich enthalten. Aber angenommen von 30 Kollegen würden sich 29 enthalten hätte ein einzelner die Entscheidung getroffen. Was okay wäre, schließlich ist es dem, der sich enthält ja egal.
    Wenn man pro oder contra stimmen muss wird man praktisch genötigt, sich vorher Gedanken zu machen und Stellung zu beziehen. Finde ich gar nicht so verkehrt, ob man für oder gegen eine Sache ist, weiß man ja im Normalfall.
    Ob's rechtens ist, weiß ich aber nicht :weissnicht:

  • Ist die Wahl geheim?
    Dann stimme ungültig...
    schreib einfach "Dienstag" drauf, oder was weiß ich...


    Ansonsten... mal wieder ein zeichen dafür, wie beknackt Bayern ist. Da man sich im Falle einer Stimmverpflichtung immer enthalten darf, ist diese "Landesidee" mMn nicht rechtens, aber ich bin keine Juristin.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • völlig daneben

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Der Text sagt aber nur was von Stimmabgabe, nicht dass eine Enthaltung nicht gestattet wäre?

    Eine Enthaltung ist gerade keine Stimmabgabe. Insofern ist der Paragraph recht eindeutig.

    Mich stört das schon lange, weil das in meinen Augen kein demokratisches Abstimmungsverhalten ist.


    Es gibt Situationen, wo man dazwischen steht.


    Was haltet ihr von dieser Regelung?

    Ich kann in der Nichtzulassung von Enthaltungen (und damit dem Verzicht auf ein demokratisches Mitbestimmungsrecht) auch keine Verletzung eines demokratischen Abstimmungsverhaltens erkennen, denn dieses bedingt gerade, dass man auch mit abstimmt.

  • Wie bescheuert: Wenn über die Genehmigung eines Protokoll der letzten Sitzung abgestimmt wird und ich bei der Sitzung nicht anwesend war, muss ich mich enthalten. Schließlich kann ich nicht wissen, ob da alles richtig drin steht.

  • Eine Enthaltung ist gerade keine Stimmabgabe. Insofern ist der Paragraph recht eindeutig.

    Achso, ich dachte, die Frage: "Hand hoch, wer enthält sich der Stimme?" wäre eine Stimmabgabe ähnlich dem ungültigen Wählen.



    Ich kann in der Nichtzulassung von Enthaltungen (und damit dem Verzicht auf ein demokratisches Mitbestimmungsrecht) auch keine Verletzung eines demokratischen Abstimmungsverhaltens erkennen, denn dieses bedingt gerade, dass man auch mit abstimmt.

    Wobei es normalerweise keine Wahlpflicht bei uns gibt. Auf jeden Fall spannend...

  • Bei uns gibt es die Möglichkeit der Enthaltung; diese werden jedoch als „nein“ gewertet.

    Das ergibt Sinn, da es einer einfachen Mehrheit Bedarf, ist alles, was nicht "ja" ist eben "nein".

  • Bei uns gibt es die Möglichkeit der Enthaltung; diese werden jedoch als „nein“ gewertet.

    Sinnvoll, so zu verfahren. Dann bedarf es aber auch keiner Enthaltung. Wenn Enthaltung eh als nein gewertet wird, kann auch gleich mit nein gestimmt werden. Als Sprachregelung empfiehlt sich dann vermutlich, statt "Wer ist gegen den Vorschlag?" mit "Wer stimmt nicht für den Vorschlag?" einzuleiten.

  • Wie bescheuert: Wenn über die Genehmigung eines Protokoll der letzten Sitzung abgestimmt wird und ich bei der Sitzung nicht anwesend war, muss ich mich enthalten. Schließlich kann ich nicht wissen, ob da alles richtig drin steht.

    Das verstehe ich nicht, was gibt's da abzustimmen? Ich kenne es so: das Protokoll führt einer und unterschreibt, wer nicht anwesend war, muss sich informieren, sprich das Protokoll lesen. Was genau genehmigt ihr dabei per Abstimmung?

  • Übers Protokoll wird nicht zwangsläufig abgestimmt. Wenn jemand etwas dagegen hat, muss er sich äußern.


    Die Abstimmungen laufen schlauerweise so:
    Wenn die Schulleitung ein Ergebnis durchdrücken will, fragt sie zuerst: "Wer hat etwas dagegen?" Denen es egal ist, haben nichts dagegen. Wenn kaum jemand etwas dagegen hat, dann ist der Punkt ohne Gegenprobe angenommen.
    Umgekehrt: Wenn die Schulleitung etwas nicht haben will, fragt sie schlauerweise: Wer ist dafür? Dann melden sich meist nur die, die dafür sind. Wer unenschlossen ist, stimmt erstmal nicht ab.
    Das geht allerdings nur, wenn es viele Unentschlossene im Kollegium gibt.

  • Bei uns gibt es die Möglichkeit der Enthaltung; diese werden jedoch als „nein“ gewertet.

    Verfälscht das nicht das Ergebnis? Ich habe mich auch schon enthalten, weil ich weder dafür noch dagegen war und somit nicht wollte, dass ich den Ausschlag für die eine oder andere Seite gebe.



    Das verstehe ich nicht, was gibt's da abzustimmen? Ich kenne es so: das Protokoll führt einer und unterschreibt, wer nicht anwesend war, muss sich informieren, sprich das Protokoll lesen. Was genau genehmigt ihr dabei per Abstimmung?

    Bei uns wird jedes Protokoll eines Gremiums durch die Mitglieder des Gremiums genehmigt.

  • Mich stört das schon lange, weil das in meinen Augen kein demokratisches Abstimmungsverhalten ist.

    Es ist ja auch kein originär demokratisches Gremium, sondern Teil der innerschulischen Ständevertretung.


    Vermutlich hat sich jemand gedacht, wennsich niemand enthalten könne, würden sich die Stimmberechtigten eher mit den Inhalten auseinandersetzen. Ich galueb nicht das das funktioniert. Es besteht doch zu sehr die Möglichkeit einfach per Zufall die Hand zu haben.


    Wie wird das eigentlich durchgesetzt? Was passiert wenn einer die Hand nicht hebt?

  • Übers Protokoll wird nicht zwangsläufig abgestimmt. Wenn jemand etwas dagegen hat, muss er sich äußern.


    Die Abstimmungen laufen schlauerweise so:
    Wenn die Schulleitung ein Ergebnis durchdrücken will, fragt sie zuerst: "Wer hat etwas dagegen?" Denen es egal ist, haben nichts dagegen. Wenn kaum jemand etwas dagegen hat, dann ist der Punkt ohne Gegenprobe angenommen.
    Umgekehrt: Wenn die Schulleitung etwas nicht haben will, fragt sie schlauerweise: Wer ist dafür? Dann melden sich meist nur die, die dafür sind. Wer unenschlossen ist, stimmt erstmal nicht ab.
    Das geht allerdings nur, wenn es viele Unentschlossene im Kollegium gibt.

    ...wieso nur wundert es mich jetzt nicht... ist doch Bayern...

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Bei uns wird jedes Protokoll eines Gremiums durch die Mitglieder des Gremiums genehmigt

    So kenne ich das auch. Aber gut, wenn das nicht überall so ist, hat sich zumindest dieser Einwand erledigt.


    Trotzdem finde ich die fehlende Möglichkeit der Enthaltung merkwürdig. Dieses "Wer ist dagegen? Keiner? Also alle dafür!" mag oft schnell gehen, aber verleitet doch ziemlich dazu, andere Meinungen zu überrumpeln/überfahren.

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