Überfordert mit der aktuellen Situation in der 2. Klasse

  • Genau, die vorherige Klassenlehrerin ist im Mutterschaftsurlaub - kommt aber nicht wieder zurück.

    OK ... d. h. es besteht sogar die Möglichkeit, dass das in eine unbefristete Stelle übergeht? In dem Fall solltest Du Dir natürlich gut überlegen, wie viel Du investierst.



    Mentoren gibt es bei uns nur in den ersten zwei Berufsjahren...

    Was heisst "gibt es". So ist es erst mal vorgesehen. Du schreibst von italienischen und portugiesischen Kindern, da vermute ich mal, Du bist entweder in Basel oder Zürich. In beiden Fällen (und sofern Du an einer staatlichen Schule bist) gibt es genug Geld um ein paar Mentoratsstunden zu bezahlen, z. B. bis Ende Semester. Geh zur Schulleitung und bitte darum. Ich finde es ohnehin gewagt, einer Stellvertretung (!) mit nur zwei Jahren Berufserfahrung (!) eine Klassenleitung zu übertragen. Aber gut ... irgendwann muss man mal damit anfangen.


    In jedem Fall sind erst 2 Wochen vergangen, in der Zeit hätte ich ja noch nicht mal Schüler am Gymnasium wirklich im Griff. Es sind in Deinem Fall Kinder, die sich in der Tat an Dich gewöhnen müssen und wie es scheint, hatte die Kollegin, von der Du die Klasse übernommen hast, den Haufen auch nicht recht unter Kontrolle. Fachdidaktische Tipps hast Du ja von den Kolleginnen Grundschule hier schon viele bekommen. Insofern ... Kopf hoch, Du schaffst das. :)

  • Ich bin nicht an der Grundschule. Aber ich kann hier erzählen wie es die Grundschullehrerin (ähnlich wie @Talida das beschreibt) meines Kindes handhabt:


    Die Lehrerin gibt keinen Wochenplan heraus. Sie hat kopierte Tabellen auf der die Wochentage und die Fächer Mathematik und Deutsch aufgedruckt sind. Immer, wenn ein Kind das Tagespensum in einem der beiden Fächer nicht geschafft hat, dann wird das übrige eben in dieser Tabelle notiert. Das muss dann eben zuhause am Nachmittag oder am Wochenende zusätzlich zu den Hausaufgaben nachgearbeitet und von den Eltern auf dieser Tabelle abgezeichnet werden. Am Montag nach dem Wochenende sammelt die Klassenlehrerin diese Tabellen wieder ein. Stichprobenartig oder wenn sie die Hefte des Faches mal einsammelt kontrolliert sie dann, ob die Sachen wirklich nachgemacht wurden (so erzählte sie das am Elternabend).
    Mein Kind hatte anfangs sehr viel darauf stehen (träumt und trödelt im Unterricht und arbeitet daher sehr langsam). War stressig am Wochenende das alles nachzuarbeiten. Aber ich habe darauf bestanden und das auch kontrolliert. Das wurde dann immer weniger. Jetzt haben wir auch Wochen, wo nichts zum Nacharbeiten da ist.


    Edit: Die Klassenlehrerin sammelt diese Zettel natürlich für den Elternsprechtag und für die Leistungsbewertung.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Ich finde es ohnehin gewagt, einer Stellvertretung (!) mit nur zwei Jahren Berufserfahrung (!) eine Klassenleitung zu übertragen. Aber gut ... irgendwann muss man mal damit anfangen.

    das ist normal in der Schweiz in der Primarschule. Ich habe direkt als Klassenlehrerin angefangen.


    @puravida


    Hast du sonst noch Unterstützung? DaZ Lehrperson, SHP?

  • das ist normal in der Schweiz in der Primarschule. Ich habe direkt als Klassenlehrerin angefangen.

    An wie vielen Schulen hast Du denn schon gearbeitet? Sicher ist das in der Primarstufe was anderes als am Gymnasium, an der Primar gehört die Klassenleitung einfach dazu. Aber es gibt grosse Unterscheide zwischen den einzelnen Schulhäusern, denn schlussendlich entscheidet das die Schulleitung und da gibt es solche mit mehr und solche mit weniger Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Personal. Vergleichbar von der Verantwortung her wäre bei uns eine Klassenleitung an der Fachmittelschule und die bekommt an meiner Schule sicher kein Berufsanfänger und schon gar keine Stellvertretung.

    Einmal editiert, zuletzt von Wollsocken80 ()

  • Ich sagte ja, dass es auf der Primarstufe normal ist. Alle, die ich kenne, die mit mir abgeschlossen haben, haben als Klassenlehrperson angefangen. Natürlich erhält man Unterstützung durch Mentoren usw. Ich musste zum Beispiel auch nicht in eine QE Gruppe.

  • Natürlich erhält man Unterstützung durch Mentoren usw. Ich musste zum Beispiel auch nicht in eine QE Gruppe.

    Eben. Und wenn Die TE halt jetzt im 3. Jahr (sie arbeitet als Stellvertretung, kennt also noch keine Kontinuität) Schwierigkeiten mit der Klasse hat, ist es ihr gutes Recht zur Schulleitung zu latschen und um einen Mentor zu bitten.

  • In Deutschland ist es absolut üblich sofort Klassenleitungen zu bekommen. Beim aktuellen Lehrermangel erst recht.


    Wochenplan würde ich erstmal nicht machen. Zu offen. Klar strukturierter Frontalunterricht. Wer massiv stört, bleibt in der Pause einzeln zum Gespräch. Und dann erstmal nix sagen. Schön in die Länge ziehen, dass sie richtig genervt sind. Einzeln sind sie meist ja sehr klein mit Hut.

  • Bis wann hast du die Gruppe? Ich habe vorhin Weihnachtsferien gelesen, frag nicht, warum. (Vermutlich dachte ich "Jahresende" oder so). Ein ganzes Schuljahr sieht dann wohl wieder anders aus, das kann man schlecht absitzen.


    Wie viel Unterrichtserfahrung hast du?

    Bis zum Schuljahresende...mit Aussicht auf Verlängerung. Das wären danach aber neue SuS, eine erste Klasse.

  • das ist normal in der Schweiz in der Primarschule. Ich habe direkt als Klassenlehrerin angefangen.
    @puravida


    Hast du sonst noch Unterstützung? DaZ Lehrperson, SHP?

    Ja, ich habe davor bereits 2 Jahre als Klassenlehrerin gearbeitet (3./4. Klasse). @FrauZipp Mit der SHP habe ich schon mehrmals gesprochen/Ideen gesammelt, aber schlussendlich sind es gerade Mal 5 Wochenlektionen, wo sie mit dabei ist. Und zu zweit hat es bis jetzt immer besser geklappt, als wenn ich mit den Kindern alleine war. Da ich fast nur fremdsprachige Kinder haben, ist ständig jemand im DaZ...allerdings habe ich mit der DaZ-LP nicht wirklich viel zu tun (und sie hat meist nur 2-3 Kinder, da klappt das ganz ok).


    Ich werde nächste Woche einige eurer Ideen versuchen umzusetzen, mal schauen wies klappt. Ein Gespräch mit der Schulsozialarbeiterin und der Schulleitung ist auch geplant. Und ihr habt ja Recht, vielleicht braucht das Ganze wirklich noch ein wenig Zeit. Im Moment sehe ich aber nicht wirklich das Licht am Ende des Tunnels...


    Vielen Dank für euren tollen Ideen!

  • Asooo... Na dann relativiert sich die ganze Sache doch ziemlich, nicht? Heilpädagogin und DaZ-LP klingt doch nach prima Unterstützung. Bist Du eigentlich Deutsche oder Schweizerin? In den Städten ist doch die Mehrheit zweisprachig, das ist eben so. Ich weiss dass es mühsam ist, wenn die Eltern zu Hause kein Deutsch mit den Kindern sprechen, da musst Du denen echt in den Hintern treten. Meine 1. Klasse Gym ist auch zu zwei dritteln zweisprachig und natürlich hatte ich am Elternabend mal wieder ältere Geschwister als Übersetzer dabei. Die Leute sind echt soooo dumm und kapieren einfach nicht, welche Probleme sie damit ihren Kindern aufhalsen. Deine Kids sind halt überfordert, weil sie vermutlich mangels Sprachkenntnissen nicht allzu viel verstehen werden. In dem Fall brauchst Du aber wohl eher einen Schnaps zur Beruhigung und keinen Mentor. ;)

  • Erziehung in der Grundschule ist eine langwierige Arbeit und das geht nicht von heute auf morgen.

    Dem kann ich mich nur anschließen. Besonders wichtig ist es dabei immer konsequent zu bleiben. Mir ging es am Anfang meines Referendariats so, dass ich unter Zeitdruck (man möchte den Lernstoff ja schaffen) oder wenn ich die Geduld verlor, gegen den Lärm angeredet habe. Doch das bringt niemanden etwas. Es kostet anfangs einfach viel Zeit und Kraft die Klasse zu erziehen, was sich später aber auszahlt.


    Leider gibt es Schulen, in denen es keinen Rückhalt seitens der Schulleitung oder des Kollegiums gibt. Dort wirst du nicht glücklich werden. Dennoch schadet es nicht Fachlehrer, die die Klasse kennen, um Rat zu bitten. Vielleicht kannst du auch mal in deren Unterricht hospitieren oder sie bei dir?


    Hier noch ein paar Ideen von mir, von denen du sicher schon viele selber kennst und ausprobiert hast:

    • Du könntest die Sitzordnung und die Sozialformen verändern. Eine frontale Sitzordnung bis sich die Situation in der Klasse verbessert hat, ist sicherlich sinnvoll. Beim Lehrer-Schüler-Gespräch bieten sich Sitzkreis oder Kinositz an, weil die Kinder hierbei meist fokussierter sind als am Tisch. Auch im Sitzkreis bietet sich eine feste Sitzordnung an und eine Reihenfolge, wie die Kinder in den Sitzkreis kommen, beispielsweise grüppchenweise. Auf Gruppen- oder Partnerarbeit würde ich erstmal verzichten.


    • Feste Rituale wie beispielsweise eine Klangschale einführen. Diese sollten aber sparsam eingesetzt werden. Wenn man zu oft auf die Klangschale haut, nutzt sich der Effekt ab. Wenn die Kinder beim ersten Mal nicht reagieren, werden sie es auch beim zweiten oder dritten Mal nicht tun. In dem Fall würde ich einfach geduldig warten und evtl. den Leisefuchs machen.
    • Beim Zauberknoten verschränken die Kinder die Arme vor der Brust. Das ist ganz nützlich, wenn du gerade etwas erklärst. Das verhindert, dass die Kleinen etwas in die Hand nehmen und damit spielen.
    • Wenn es einmal sehr laut ist, kann man einen Rhythmus vorklatschen. In allen Klassen in denen ich das bis jetzt probiert habe, sind die Kinder ohne vorige Erklärung in das Klatschen mit eingestiegen und haben aufgehört zu reden.
    • Strafarbeiten würde ich nicht in der Pause machen lassen. Manche Kinder brauchen die Pausen um ihrem Bewegungsdrang nachzukommmen und sich auszupowern. Wenn du ihnen diese Möglichkeit nicht gibst, schneidest du dir ins eigene Fleisch. In den Unterricht würde ich regelmäßig Bewegungs- und Stillespiele integrieren.

    (mit Bewegungspausen/Spielen – es dauert aber jedes Mal ewig, bis das Spiel erklärt ist

    Es gibt auch Bewegungslieder, die selbsterklärend sind. Da macht man die CD einfach an und los gehts. Ich würde die Lieder/Spiele nicht zu oft wechseln. Meine Kinder mögen aber auch Stillespiele. Zum Beispiel legen alle Kinder den Kopf auf den Tisch und schließen die Augen. Dann verstecke ich einen Gegenstand im Klassenraum. Ohne zu reden oder zu rennen, müssen die Kinder nun im Klassenzimmer herumgehen und den Gegenstand suchen. Wer ihn gefunden hat, setzt sich hin. Kinder die sich nicht an die Regeln halten, dürfen in der nächsten Runde nicht mitspielen. Eine andere Möglichkeit ist Daumendrücken. Auch hierbei legen die Kinder ihren Kopf auf den Tisch und schließen die Augen. Außerdem strecken sie einen Daumen nach oben. Drei vorher ausgewählte Kinder gehen leise herum und drücken jeweils einem Kind den Daumen. Danach stellen sie sich vor die Tafel. Nun müssen die Kinder, deren Daumen gedrückt wurde, erraten, wer von den Kindernihren Daumen gedrückt hat.

    • Gerade Kinder aus schwierigen Elternhäusern werden zu Hause oft geschimpft. Das geht dann in ein Ohr rein und ins andere wieder raus. Deswegen ist positive Verstärkung oft wirkungsvoller: "Ich freue mich über X, Y, Z, ..." führt oftmals dazu, dass die anderen Kinder auch leise werden. Auch in Verbindung mit dem Leisefuchs funktioniert das gut. Kinder die von zu Hause nur wenig Erziehung mitbekommen, verstärke ich bei jeder Kleinigkeit. "Schön, dass du dich entschuldigt hast. Es freut mich, dass du dich meldest. ..." Man kann auch Gruppen belohnen. Also die Tischreihe, die als erstes leise am Platz sitzt, bekommt einen Stern. Im Idealfall werden dann die unruhigen Kinder unter dem Druck der Gruppe auch leise.


    • Für die sehr schwierige Kinder könnte man einen Verstärkerplan nutzen. Nach jeder Unterrichtsstunde wird gemeinsam mit dem Schüler das Verhalten mittels eines Smiley festgehalten. Wenn 45 min zu lang sind, kann man auch einen anderen zeitlichen Rahmen wählen (z.B. 10 min während der Arbeitsphase). Der Schüler sollte schon das Gefühl haben, dass er es schaffen kann sich einen lachenden Smiley zu verdienen. Am Ende des Tages/der Woche gibt es bei überwiegend lachenden Smileys eine Belohnung. Die Belohnung kann durch den Lehrer erfolgen oder im Idealfall, wenn die Eltern mitziehen, durch die Eltern. In jedem Fall müssen die Eltern den Verstärkerplan unterschreiben.
    • In Deutschland gibt es auch den Förderschwerpunkt emotional-soziale Entwicklung. Wenn ein Kind diesen Förderstatus besitzt, kann es auch Inklusionsstunden dafür geben oder es kann in eine Schule mit diesem Förderschwerpunkt wechseln.
    • Ich-Botschaften senden: Dabei kannst du immer erklären, warum du ein Verhalten nicht möchtest. Das hört sich jetzt doof an, aber manche Kinder können wirklich nicht reflektieren, dass es störend ist, wenn sie reinreden.
    • Du nutzt ja schon die Lärmampel. Was passiert denn, wenn ein Kind auf rot steht? Ein Möglichkeit wären bereits vorbereitet Zettel mit möglichen Regelverstößen bereitliegen zu haben, bei denen man nur noch ankreuzen muss: "a) Ich habe mich mit einem anderen Kind gestritten. Den Streit mussten wir im Unterricht schlichten. Das hat uns wertvolle Unterrichtszeit gekostet. b) Ich habe im Unterricht reingeredet. Das hat andere Kinder gestört. ..." Den jeweils angekreuzten Regelverstoß muss das Kind bis zum nächsten Tag abschreiben und von den Eltern unterschreiben lassen.
    • Der wöchentliche Klassenrat ist ein Instrument, in denen Probleme von den Schülern angesprochen werden können. Beispielsweise könnten die Kinder dort schildern, warum sie sich vom Lärm in der Klasse gestört fühlen oder wie sie sich fühlen, wenn jemand anders ihre Sachen kaputt macht. Danach können Lösungen gesucht werden. Allerdings kenne ich die Einführung des Klassenrats erst ab dem dritten Schuljahr.
    • Wenn ein Kind etwas kaputt macht, dann muss es das ersetzen oder bezahlen! Darüber würde ich gar nicht diskutieren.
    • Auch über Wiedergutmachungen kann man mit den Kindern sprechen. Ein Kind welches den Unterricht massiv gestört hat, kann am nächsten Tag etwas für die Klasse als Entschuldigung mitbringen. Das muss aber besprochen werden. Dazu kann man ja niemanden zwingen.
    • In extremen Fällen kann man ein Kind auch ins Büro der Schulleitung setzen oder von den Eltern abholen lassen. Vor allem letzteres sollte aber wirklich nur im Notfall gemacht werden.
    • Du hast ja erst vor zwei Wochen die Stelle angetreten. Gib den Dingen Zeit und versuche dich selbst nicht unter Druck zu setzten. Ich würde den Unterrichtsstoff erstmal hinten anstellen und den Fokus auf das Erlernen der Regeln und Rituale legen. Zurzeit habe ich eine 1. Klasse. Wenn die beispielsweise beim Buch aufschlagen oder beim in den Sitzkreis kommen zu laut sind, dann müssen nochmal alle das Buch zuschlagen oder zurück an ihren Sitzplatz gehen. Dann besprechen wir die Verhaltensregeln und versuchen es nochmal.

    Nun habe ich ganz viel geschrieben. Diese Thema hat mich eben auch schon beschäftigt und mit dem Gefühl manchmal überfordert zu sein, bist du mit Sicherheit nicht allein. Das wichtigste ist, dass du auf deine eigene Gesundheit achtest. Wenn du dich auch weiterhin nicht gut fühlst und keine Unterstützung erhältst, dann zieh rechtzeitig die Reißleine. Ich wünsche dir sehr, dass sich die Situation in einigen Wochen verbessert.

  • Liebe Luiselotte


    Wow, herzlichen Dank für deine tollen, konkreten Ideen. Ein paar Dinge habe ich bereits ausprobiert/als festes Ritual eingebaut, vieles habe ich aber noch nicht gekannt/gemacht. Die Bewegungsspiele werden nächste Woche direkt umgesetzt :).
    Mir wurde schon mehrmals gesagt, dass es in der 2. Klasse viel mehr Zeit braucht, als auf der 3./4. Klasse (wo ich davor gearbeitet habe), eine Beziehung aufzubauen. Im Moment fällt mir das aber extrem schwer, weil ich mich stark dazu durchringen muss, bei gewissen Kindern das Positive zu sehen und sie zu loben. Und das merken die SuS natürlich auch...
    Aber ihr habt Recht, ich will eigentlich auch noch nicht aufgeben...falls es aber trotz allen Massnahmen/Energieaufwand in 2 Wochen nicht besser wird, bin ich wohl einfach die falsche Klassenlehrperson für diese Klasse.


    Danke nochmals!

  • @puravida zu Bewegungsspielen bzw. Lieder kann ich dir "Chrüsimüsi Chräbs" von Andrew Bond empfehlen. Es sind schweizerdeutsche Lieder. Ich nutze diese Lieder oft im Unterricht oder im Turnen, die Kinder lieben sie. Es sind Bewegungslieder mit Umsetzungbeispielen bzw. sind die Lieder selbst erklärend.

  • ...
    Aber ihr habt Recht, ich will eigentlich auch noch nicht aufgeben...falls es aber trotz allen Massnahmen/Energieaufwand in 2 Wochen nicht besser wird, bin ich wohl einfach die falsche Klassenlehrperson für diese Klasse.

    Jetzt wurde hier so viel geschrieben, dass das (meiner Meinung nach) Wichtigste untergegangen ist:


    1. Du solltest nicht noch mehr Methoden ausprobieren, sondern das, was du machst, konsequent machen.
    2. Wenn du euch noch Zeit gibst, dann vertrauensvoll und mehr als 14 Tage.


    Die Klasse hat überdurchschnittlich viele schwierige Kinder, du bist nicht "die Falsche". Aber als Lückenbüßer, ohne Unterstützung eine Desasterklasse übernehmen MUSS man sich natürlich auch nicht antun, während man dabei krank wird. Du bist Lehrerin und kein Dompteur...

  • Liebe puravida,
    natürlich musst du dir das nicht antun, wenn du übermäßig (gesundheitlich) darunter leidest, aber dass es innerhalb von zwei Wochen eine gravierende Änderung gibt, glaube ich nicht. Da braucht man einen längeren Atem.
    Du hast hervorragende Tipps hier bekommen. By the way, ich bin absolut dafür, dass LF als vierte Phase der Lehrerbildung anzuerkennen, danke an alle dafür!!
    Beschränke dich auf wenige Methoden, die du einsetzt, und probiere sie über mehrere Tage in Ruhe konsequent aus. Sorge dafür, während dieser Zeit in deinem Interesse die Unterrichtsabläufe und - Inhalte so zu reduzieren, dass du dich voll auf das Sozialverhalten fokussieren kannst und auf alles andere, was deine Aufmerksamkeit unnötig beansprucht, verzichtest. Mach nach der Schule was Schönes zum Runterfahren! Viel Erfolg!
    Ninale

    Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

  • Herzlichen Dank nochmals für eure Ideen. Damit ihr noch wisst, wies im Moment aussieht: Leider haben sich nun auch nach 10 Wochen nur minimal Verbesserungen gezeigt und ich konnte die Stellvertretung in Absprache mit der Schulleitung kündigen. Ich bin echt erleichtert, da es mir teilweise wirklich nicht mehr gut ging mit der Situation. Die Kinder sind das eine, die Eltern das andere...
    Ich arbeite nun noch 7 Wochen in der Klasse und schaue dann, wies weitergeht. Im Moment bin ich nicht mehr wirklich motiviert für den Lehrerberuf. Ich glaube, ein paar Monate Abstand (evt. ins Ausland) werden mir ganz gut tun.


    Viele Grüsse!

Werbung