Inklusions AG

  • Hallo liebe Alle,


    Ich arbeite als Honorarkraft in der Nachmittagsbetreuung einer Grundschule. Ich habe bei einer Förderschule mit Schwerpunkt geistige Entwicklung angefragt, ob wir eine gemeinsame AG einführen.
    Begleitend dazu würde ich das Thema gerne mit den Grundschülern (Klasse 2) behandeln.
    Bei der Aktion Mensch habe ich die Materialien der bunten Bande (Link eingebettet) bestellt.
    Ich weiß aber noch nicht, wie ich die gemeinsame AG angehen soll. Wir könnten backen, basteln, vorlesen zusammen, aber wie wird das Thema Inklusion und Behinderung thematisiert.
    Hat jemand eine Idee bezüglich Vorstellungsspiele, Aktivitäten in der AG oder sogar Materialien für die gemeinsame AG oder die AG nur für die Grundschüler?
    Vielen lieben Dank, Ich freue mich auf eure Antworten

  • Mach doch eine Spiele/Lese/Back/oder Bastel-AG und dann hast du Inklusion vom Feinsten. Ich würde daraus kein theoretisches Thema machen.


    Wenn Kinder miteinander etwas tun und sich nehmen, wie sie sind, Konflikte klären, Freundschaften finden, zusammen Spaß haben, erreichst du sicher mehr, als wenn du Geschichten vom Quotenrollifahrer vorliest und erklärst, wie "wir" "die" behandeln sollten.

  • Ich seh' das genauso.


    In der Sek I hab' ich schonmal erlebt, wie eine Referentin zum Thema Autismus in eine Klasse da. Da wurden praktische Übungen gemacht, durch die die SuS erlebt haben, wie sich z. B. die Wahrnehmung von Schüler X von der ihren unterscheidet (Schüler X war tatsächlich Schüler dieser integrativen Klasse).


    In der 2. Klasse würde ich auch nur über's gemeinsame Erleben gehen und nicht in weiteren, separaten Stunden die Besonderheiten der Förderschüler thematisieren.

  • Das kommt mir ein bisschen vor wie im Zoo. Entschuldige die harten Worte. Was ist denn das Ziel der AG? Unbefangener Umgang miteinander? Berührungsängste (seitens der "normalen" Kinder) abbauen?


    Wenn du eine AG mit geistig beeinträchtigten Kindern machen willst, kannst du doch während der AG das Thema Behinderung nicht thematisieren. Das fühlt sich für die Betroffenen sicher nicht besonders toll an. dazu sind sie auf jeden Fall noch zu klein, um quasi als Anschauungsobjekt vorgeführt zu werden.

  • ...In der Sek I hab' ich schonmal erlebt, wie eine Referentin zum Thema Autismus in eine Klasse da. Da wurden praktische Übungen gemacht, durch die die SuS erlebt haben, wie sich z. B. die Wahrnehmung von Schüler X von der ihren unterscheidet (Schüler X war tatsächlich Schüler dieser integrativen Klasse).


    ...

    Ich würde mich bedanken, wollte ein externer Referent meinen Mitmenschen erklären, was und wie ich so wahrnehme :sterne:

  • Ich würde mich bedanken, wollte ein externer Referent meinen Mitmenschen erklären, was und wie ich so wahrnehme :sterne:

    Nö, so etwas kann sehr gut funktionieren. Die Mitmenschen sind ja meist recht hilflos in dieser Situation und die Autisten können das ja auch nicht erklären, weil sie nicht verstehen/kein verständliches Muster erkennen, was sie falsch machen oder verpassen. Wenn da jemand kommt und gut erklären kann, wo es hakt, kann das sehr befreiend für alle sein.
    Ich mache das in der Beratung auch, wo ich den Mitschülern mal vorführe, wie es ist, schwerhörig zu sein. Das am eigenen Leib zu erfahren und zu merken, dass oft gut gemeinte Ratschläge und Hilfsangebote nicht so einfach funktionieren, kann vor allem in den höheren Klassen sehr erhellend sein und zu mehr Rücksicht führen.


    Wenn die Wahrnehmungsgrenzen (von Autisten, Hörgeschädigten, Sehbehinderten, Leuten mit einer geistigen Behinderung) dauernd totgeschwiegen werden und alles zu "der ist nur ein bisschen anders" heruntergeredet wird, lernt man nichts voneinander.


    So eine AG finde ich eine nette Idee. Man braucht eben ein gemeinsames Thema, mit dem sich alle beschäftigen können. Man muss darauf vorbereitet sein, bestimmte Dinge zu thematisieren, aber ich würde es vorwiegend dann aufarbeiten, wenn es auftaucht. Die Kollegen von der Förderschule werden da bestimmt auch Ideen zu haben.

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