Habt ihr einen Nebenjob?

  • Ich hab keinen, finanziell ist's nicht nötig und mein Vor-Lehrer-Job wurde eh im Zuge der gefühlt dreitausendsten Berufsbild-Neuordnung abgeschafft. Mir würd's aber raushängen, irgendwann mal ein richtig gutes ET-Didaktik-Buch zu schreiben, da gibt es exakt null. Vielleicht geh ich also irgendwann mal unter die Schriftsteller :)


    @Lehramtsstudent: Ich würde Dir raten, ein bisschen Zeit vom Ref abzuwarten, und dafür zu sorgen, dass Du notfalls schnell aus deinem aktuellen Nebenjob raus kannst. Wie Du sicher vom mitlesen hier schon gemerkt hast, kann das Ref relativ entspannt sein, so dass man durchaus noch Zeit hat, es kann aber auch ein absolut höllischer 24-Stunden-Job sein. Ich hätt im Ref nix nebenher machen können.
    Und falls es noch nicht genannt wurde: Nebenjobs müssen im Ref durch die vorgesetzte Stelle (Wenn's bei Euch geregelt ist wie bei uns: Das Seminar) genehmigt werden.

  • ...Ich schreibe manchmal für Schulbücher oder Fachzeitschriften, wenn Zeit und Lust da ist.

    Oh, wie geht das? Ich hätte Bedarf daran, ein paar Lehrwerke zu überarbeiten...

  • Bin nebenher noch als Übersetzerin tätig.


    Sehr unregelmässig sowohl vom Zeitaufwand, als auch von der Höhe der Bezahlung her. Von exquisit bis lausig ist alles drin. Versuche, mich in Medizin noch besser einzuarbeiten, da ist der Bedarf an Übersetzungen sehr groß.


    Als Hauptjob würde ich das nicht machen wollen, das ist mentale Knochenarbeit... Mir dient das neben dem Geld auch als Training, um in meinem Unterrichtsfach wirklich fit zu bleiben.

  • @DePaelzerBu: Das mit der Genehmigung ist mir bekannt. Die kurzfristige Beschäftigung, die ich bereits dieses Jahr im Sommer ausübte, melde ich nächstes Jahr auch wieder an. Meine andere Nebenbeschäftigung ist nicht genehmigungspflichtig, da es sich um eine familienhafte Mitarbeit handelt.


    @Miss Jones: Am besten das ankreuzen, was am ehesten infrage kommt. Ich wusste, dass es zu Schwierigkeiten bei der Wahl für das Kreuzchen kommen wird, wollte aber keine 20 Wahloptionen haben, fand eine grobe Übersicht aber dennoch ganz interessant ;) .

    • Offizieller Beitrag

    Nein, einen Nebenjob habe ich nicht. Einkommen als Schulleiter reicht zum Leben. Gerade eben. :)


    Neben der Uni habe ich Schlafbereitschaften in einer Senioren-WG gemacht. 100 Mark pro Nacht, davon konnte ich gut leben.


    Derzeit mache ich zwar nebenbei Musik, aber das ist mehr ein Hobby. Auch wenn ich am Ende des Jahres inkl. Fahrtkosten gute 1.200 € rausbekomme. Nettes Zubrot.


    Kl.gr.Frosch

  • Oh, wie geht das? Ich hätte Bedarf daran, ein paar Lehrwerke zu überarbeiten...

    Bei mir war es genau so - ich fand ein Kapitel in einem unserer Schulbücher einfach nur schlecht und habe das dem Verlag rückgemeldet. Meine Mail wurde dann an die Redakteurin weitergeleitet, mit der ich schrieb und und die dann auf einmal anrufen wollte. In dem Gespräch erzählte ich ihr, was unsere Schüler brauchen und wie ich ein Schulbuch gestalten würde. Nach dem Telefonat kam eine Mail, ob ich mir vorstellen könne, an einem neuen Buch für den und den Bildungsgang mitzuarbeiten.
    Ich habe ein Kapitel geschrieben und an einem Treffen der Autoren teilgenommen und ich muss sagen, dass so ein Buch ein Flickenwerk ist. Da waren Leute aus verschiedenen Bundesländern und alle hatten unterschiedliche Ansichten, zum Teil eine merkwürdige Auslegung des Lehrplans. Der Herausgeber ist gar kein Lehrer gewesen.
    Das erklärt, warum Schulbücher manchmal so schlecht sind. Aber wenn eins herausgegeben ist, wird da auch nix mehr geändert, es sei denn, es gibt eine Neuauflage. Daher ist es vergebene Liebesmüh, denen eine Rückmeldung zu geben.
    Es ist zwar toll, jetzt mein Foto und meinen Text in einem Buch zu sehen, aber es war viel Arbeit und finanziell lohnt es sich gar nicht. Das gleiche für Zeitschriften - da hab ich ne Mail hingeschickt, weil ich einen Artikel über ein Thema schreiben wollte, das mich sehr interessierte.
    Der Artikel sollte bereits 2017 erscheinen, kommt aber erst 2019 raus, weil er sich immer weiter nach hinten schiebt, und bis dahin gibts kein Geld. Ist finanziell aber auch kein lohnendes Geschäft.

  • Ich habe gelegentlich Nebenjobs. Nicht, um Geld zu verdienen, aber manchmal ergibt es sich bei meinem rein privaten Hobby, dass man doch bezahlt wird, und dann muss ich eben einen Nebenjob anmelden.
    Ich hatte auch schon Lehraufträge an der Uni oder hab Vorträge auf Konferenzen gehalten, für die ich bezahlt wurde. Einmal habe ich Sprachferien in England betreut. Das alles musste ich als Nebentätigkeit anmelden.
    Allerdings waren das alles Dinge, die ich rein aus Interesse/Lust getan habe. Fürs Geld war das nicht nötig.
    Ich würde neben dem stressigen Ref und neben dem zeitlich anspruchsvollen Berufsalltag als Lehrer nichts weiters aus (finanziellem) Zwang machen wollen. Ist auch bei der Besoldung gar nicht notwendig. Aber Hobbies sind wichtig - und wenn es für die auch Geld gibt, nimmt man das halt mit.

  • Im Studium hatte ich diverse Jobs, Studium wollte ja finanziert werden.


    Ins Ref habe ich dann den Job in der Gastro mitgenommen. Ließ sich, durch Arbeit am Wochenende, am Ehesten vereinen. Habe das circa ein dreiviertel Jahr noch mitgenommen und das Geld war auch beim Ref-Gehalt sehr gut zu haben, da ich vorher in eine größere Wohnung gezogen bin.
    Dann war es aber zeitlich irgendwann zu viel. Bzw mir war meine Freizeit wertvoller als das Plus an Geld.
    Vermisse es aber ab und an, da es ein toller Job zum Ausgleich war. Einfach arbeiten ("ballern") und wenn Feierabend, dann war Feierabend. Angenehmes Gefühl im Gegensatz zum Lehrberuf der nie wirklich endet.


    Nun mit einer vollen Stelle habe ich nicht das Bedürfnis.

  • Karl-Dieter: Wird denn eine Vertretungsstunde bei euch "normal" vergütet? Eine Freundin der Familie ist ehemalige Lehrerin (Berufsschule) und sie meinte letztens zu mir, dass es sich aufgrund der vielen Abzüge nicht lohnen würde, diese auszahlen zu lassen, und dass sie stattdessen eher die Option der Stundenreduktion wählte.


    Kiggie: Gerade im Studium fand ich auch diese Abwechslung sehr reizvoll und wie du es beschreibst:Der Vorteil bei der Arbeit ist wirklich, dass man alles vor Ort erledigt und wenn man fertig ist, ist man wirklich fertig und nimmt nicht noch irgendwelche Arbeit mit nach Hause (und ganz wichtig: Man wird nicht bewertet, wovon der zukünftige berufliche Werdegang abhängt).

  • Danke @Micky für die Info.


    Ist interessant, was einige nebenher noch so machen.


    Hat jemand von euch eigentlich neben der Arbeit noch mal studiert? Also entweder 3. Fach dazu oder was ganz anderes aus Interesse? geht das überhaupt einfach so?

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab das Ende meines 3. Fachs neben 100% in einem Verwaltungsjob und dann 80% in der Schule (Prüfungen, es ist aber härter gewesen als das Seminar neben Vollzeit).
    Das 4. Fach und eine Zusatzqualifikation habe ich dann weiter (auch parallel zum 3. Fach, allerdings andere Uni) neben der 80%-Stelle, 4 Korrekturgruppen... das Ganze innerhalb von 3 Jahren, ich frage mich heute noch, wie ich das geschafft habe (alle BlockSeminare mitgenommen, die ich konnte, den freien Schultag an der Uni gesessen und sonst mal von 16-20 Seminare gehabt).
    Das könnte ich heute dank noch engerer Studienordnung und Ganztagsbetrieb leider nicht mehr (habe es versucht )

  • Ich saß gerade gestern wieder in der Uni aus diesem Grund. Peile mein Drittfach an, allerdings fügt es sich in erst und Zweitfach ein, so dass mir nicht viele Leistungspunkte fehlen. Es sind drei Vorlesungen und ein Praktikum. Habe mit dem Professor gesprochen und es ist in 2 Semestern machbar. Er unterstützt das auch während der Berufstätigkeit. Vorlesung findet aktuell von 16-18 Uhr statt.
    Allerdings auch ein Fach für das Berufskolleg und im dualen master, daher darauf ausgelegt nicht in Vollzeit studiert zu werden.
    Einiges habe ich aber auch schon im Vollzeit Studium gemacht, das ist nun nur noch der Rest.
    In erster Linie mache ich es aus Interesse, leider gab es das Fach bei mir zu Studienbeginn nicht.

  • Muss es ein Schulfach sein oder darf man sich als Beamter ohne Extraerlaubnis immatrikulieren und z.B. Oenologie oder Angewandte Sexualwissenschaft studieren, wenn einem danach ist?

  • Einfach arbeiten ("ballern") und wenn Feierabend, dann war Feierabend. Angenehmes Gefühl im Gegensatz zum Lehrberuf der nie wirklich endet.

    Genau das! Und niemand, der unseren Beruf nicht macht, kann sich dieses manchmal echt zermürbende Gefühl vorstellen, dass man eigentlich nie Feierabend hat.


    Ich habe auch einige einfache Nebenjobs als Schüler und Student gemacht, Systemgastronomie und Einzelhandel. Sehr stressig während man dort ist, aber Feierabend ist halt Feierabend.

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