G/H/R: Einsatz von Mittelalterliteratur im Deutschunterricht?

  • In meinem Unterricht nutze ich... 8

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    Hallo liebe Mituser,


    in den letzten Jahren erlebte der Kinder- und Jugendliteraturmarkt durchaus einen Boom in Bezug auf Werke, die im Mittelalter spielen oder mittelalterliche Motive aufgreifen. Ganz vorne dabei ist natürlich Hoppes "Iwein Löwenritter" (2008), aber auch die Reihe "Sagenhafte Abenteuer" (2009 ff.) von Neubauer und Boies "Der kleine Ritter Trenk" (2006) sind hier zu nennen. Laut Goller & Meisel (2012, 287 ff.) haben dennoch gerade angehende Grundschullehrer das Problem, Verknüpfungen zwischen der universitären Mediävistik und dem Deutschunterricht der Primarstufe herzustellen. Erschwerend kommt hinzu, dass das Mittelalter in den geltenden Curricula kaum noch auftaucht, was am ehesten noch Gymnasiallehrer, hingegen kaum Grund-, Haupt- und Realschullehrer dazu bewegt, mittelalterliche Literatur im Unterricht zu thematisieren. Daher würde mich eure Meinung zu dem Thema interessieren: Verdient Mittelalterliteratur im Deutschunterricht einen Platz oder gibt es literarische Bereiche, die vom Interesse der Schüler und den curricularen Anforderungen her eine höhere Relevanz besitzen?


    Mit freundlichen Grüßen

  • Im Sprachbuch der vierten Klasse, das hier genutzt wird, wird das Mittelalter einmal als Rahmen für bestimmte grammatikalische (u.a.) Inhalte genutzt. In diesem Zusammenhang nutze ich Ausschnitte aus einem Kinderbuch übers Mittelalter für Leseübungen und bieten den Kindern auch andere Bücher zum Thema an. Curricular verankert ist das Ganze nicht und es passiert auch nur so, wie es gerade passt.
    Im Sachunterricht ist es kein Thema, taucht nur auf der Zeitleiste beim Thema "Leben früher" auf. Hier liegt der Schwerpunkt dann aber woanders und die Zeitleiste dient lediglich der Orientierung und Einordnung.

  • @Lehramtsstudent


    Was genau meinst du mit "Mittelalterliteratur"?
    Ich werde aus deinem Beitrag nicht ganz schlau, meinst du damit Texte mit mittelalterlichen Themen oder meinst du tatsächlich historische Literatur, z.B. das Rolandslied? Dass man in der Sek I das Mittelalter thematisiert, heißt ja nicht, dass man sich mit mediävistischen Fragestellungen en Detail im Unterricht auseinandersetzt, denn es geht schließlich um allgemeinbildende Inhalte.

  • Nele: Danke für die Nachfrage, sie ist durchaus berechtigt. Ich beziehe mich konkret auf didaktisierte und extra für Kinder und Jugendliche verfasste Werke, wie z.B. "Iwein Löwenritter". Aber gerne können wir hier auch diskutieren, inwiefern der Bezug auf Originalwerke im Sek I-Bereich überhaupt möglich ist. Hier findest du ein Projekt der Uni Bamberg zum Thema "Mittelalter im Deutschunterricht" und in der PDF gibt es Materialien zu den Sagen von Artus, Erec, Iwein, Siegfried, Roland, sowie Kriemhild und Siegfried.

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