Beendung eines Beamtenverhältnisses

  • Hi Leute,


    Ich hoffe, jemand kennt sich hier aus.


    Bin Beamtin auf Probe (A13), möchte Grundschulweiterbildung machen, wobei man angestellt ist. D.h. mir wurde gesagt es geht nur, wenn ich kündige. Von Kollegen hab ich jetzt aber erfahren, dass ich dann nie wieder Beamtin werden kann. Sie hatten wohl schon Fälle im Bekanntenkreis.


    Stimmt das? Beim RP könnte ich telefonisch nichts rauskriegen, da war nur einer entsetzt, dass ich das machen will und hat mir dann keine Antwort gegeben, die ich unter ja oder nein einordnen könnte.

  • Hallo Biene89,
    sind Grundschullehrer "nur" angestellt?
    Ich kenne viele verbeamtete Grundschullehrer jeglichen Alters.


    Ich glaube, ich verstehe dich nicht ganz: Willst Du Deine Probezeit abbrechen und stattdessen auf Grundschullehramt umsatteln oder die Probezeit fertig machen und dann als Beamtin die Weiterbildung machen, weil Frau Eisenmann dich an die Grundschule einlädt?
    Vielleicht geht ja sowas wie "beurlauben lassen"...


    Gruß!

  • Beurlauben geht leider erst nach der Probezeit und dann nur vielleicht. (Bedarf an der BS ist hoch, Vertretungen kriegen laut Schulleiter unmöglich.)


    GS- Lehrer sind meist Beamte, aber Gymnasiallehrer, die auf die Grundschule wechseln wollen, müssen als Angestellte mindestens 2 Jahre dort bleiben. Durch 2 Jahre hat man in BW dann Anspruch auf eine A13 Stelle, nach 5 Jahren Grundschule auf eine Beamtenstelle am Gymnasium.


    Ich will unbedingt wieder Kinder unterrichten, habe aber Angst, dass ich nie wieder als Beamtin ans Gymi zurückkomme, also den Traumjob und die Rente aufgebe.

  • 1. Ich will primär Kids unterrichten, am liebsten Gymi, Grundschule wäre das nächstbeste.


    2. Ich will so schnell wie möglich weg von hier, Probezeit abwarten und dann wegen meiner Fächer an die nächste BS versetzt werden... Nein danke. (Zur Erklärung: D/E auf Gymnasiallevel sucht man erst wieder ab 2030. Frühestens. Da geht auch ein Versetzungsantrag nicht, zumindest nicht ans Gymi. Es sei denn man hatte eine 1,5 oder so im Staatsexamen.)


    3. Für die 5 Jahre in der GS werden Lehrer derzeit mit folgendem Versprechen eingestellt: in 5J. bekommst du eine Beamtenstelle an einem Gymnasium, darfst aber auf eigenen Wunsch auch an der GS bleiben. Das wären Traumaussichten für mich.

  • Nur zur Überprüfung, ob ich es richtig verstanden habe:
    Du hast fürs Gymnasiallehramt studiert, bist momentan an einer Berufsschule und dort unglücklich. Nun möchtest du auf dem Weg über fünf Jahre Grundschule ans Gymnasium. Das ist deshalb anders schwieriger, weil deine Fächerkombination am Gymnasium zur Zeit nicht gefragt ist. Passt das?


    Versteh meine Nachfrage bitte nicht falsch, ich bin wirklich nur unsicher, ob ich es durchschaut habe.

  • 3. Für die 5 Jahre in der GS werden Lehrer derzeit mit folgendem Versprechen eingestellt: in 5J. bekommst du eine Beamtenstelle an einem Gymnasium, darfst aber auf eigenen Wunsch auch an der GS bleiben. Das wären Traumaussichten für mich.

    Ich will ja nicht hetzen, aber hast du das schriftlich, dass Du nach 5 Jahren an ein GYMNASIUM kommst?
    Soweit ich weiß, könnten auch Gemeinschaftsschulen infrage kommen, die brauchen händeringend Gymnasiallehrer, um ihr E-Niveau abzudecken. Was sollen die Gymnasien mit den vielen Lehrern, die von der Grundschule her kommen wollen, v.a. wenn sie dann noch Fächer haben, die nicht gebraucht werden?

  • Ich will ja nicht hetzen, aber hast du das schriftlich, dass Du nach 5 Jahren an ein GYMNASIUM kommst?Soweit ich weiß, könnten auch Gemeinschaftsschulen infrage kommen, die brauchen händeringend Gymnasiallehrer, um ihr E-Niveau abzudecken. Was sollen die Gymnasien mit den vielen Lehrern, die von der Grundschule her kommen wollen, v.a. wenn sie dann noch Fächer haben, die nicht gebraucht werden?

    Ich habe es nicht schriftlich, dass ICH das bekomme, kenne den Deal aber von anderen, die einen solchen Vertrag mit dem RP eingegangen sind. Ohne Mangelfächer.


    Wenn man einen 2jährigen Vertrag für die GS bekommt, ist es im Anschluss irgendeine A13 Stelle. Also wahrscheinlich BS oder Gemeinschaftsschule. Der 5Jahres Deal ist neu seit diesem Schuljahr.

  • Nur zur Überprüfung, ob ich es richtig verstanden habe:
    Du hast fürs Gymnasiallehramt studiert, bist momentan an einer Berufsschule und dort unglücklich. Nun möchtest du auf dem Weg über fünf Jahre Grundschule ans Gymnasium. Das ist deshalb anders schwieriger, weil deine Fächerkombination am Gymnasium zur Zeit nicht gefragt ist. Passt das?


    Versteh meine Nachfrage bitte nicht falsch, ich bin wirklich nur unsicher, ob ich es durchschaut habe.

    Genau. Sehe sonst keine Chance auf meinen Traumjob. Evtl. könnte ich auch an der Grundschule glücklich werden, will aber nicht, dass mir die A13 Türe vor der Nase zugeschlagen wird u. für immer verschlossen bleibt wegen einer Kündigung.

  • Du meinst so was wie ein pädagogisches oder wirtschaftl. Gymi? Weiß nicht, wäre mir auch egal. Nur keine Berufsschule mehr.

    Genau. WG,TG, SG und wie sie alle heißen...
    Diesen Vertrag vom KM für die GS-Mission und anschließende Veteranenversorgung würde ich gerne mal lesen.
    Ich bin gespannt, ob das KM sein Versprechen halten wird, oder ob dem "dienstliche Gründe" entgegenstehen werden.

  • Ich habe es nicht schriftlich, dass ICH das bekomme, kenne den Deal aber von anderen, die einen solchen Vertrag mit dem RP eingegangen sind.

    Wir arbeiten im öffentlichen Dienst. Das einzige, was zählt, ist das, was man schwarz auf weiß in der Hand hat. Versprechen und Worte sind wertlos, egal, von wem.


    Abgesehen davon - fünf Jahre sind in der Personalplanung eine Ewigkeit. Du hast nicht die geringste Ahnung, wie die Personalbedarfe dann sind und wo du landest.

  • So einen "Deal" gibt es auch in NRW: Gehe für 2 Jahre an eine Grundschule (oder für 4 Jahre an eine Realschule, Gesamtschule etc) und du kannst danach an eine Schule wechseln, die deiner Lehramtsbefähigung entspricht. Offiziell heißt es z.B. dass diese neue Schule in max. 35 km Entfernung vom Wohnort liegt.
    https://deutsches-schulportal.…lfen-an-grundschulen-aus/


    Klingt gut oder? Schaut man dann in LEO (Einstellungsportal) heißt es plötzlich anders:
    "Die Versetzung an die zukünftige Schule orientiert sich an dem Dienstort der Grundschule; der Einsatz erfolgt unter Berücksichtigung der Unterrichtsversorgung im Umkreis von bis zu 35 Km." Aha! Dienstort der Grundschule.


    (In der Presse wird es auch gerne mal so dargestellt, dass man dann nach 2 Jahren auf jeden Fall an ein Gymi kommt.



    Ich spinne mal weiter: Du wohnst in einer Großstadt, in der die Grundschullehrerversorgung ok ist. Du landest an deiner Grundschule im Ruhgebiet (z.B. 40 - 60 km von deinem Wohnort entfernt). Die 2 Jahre sind um. Die Versorgung mit Lehrern an SII - Schulen ist im Umkreis vom Wohnort gut. Also landest du im Ruhrgebiet (+/- 35 km Entfernung). Wenn du Pech hast, landest du dann noch weiter weg von deinem Heimatort und dann ggf. an einer Brennpunktschule, wo man - bei regulärer Einstellung - niemals hin wollen würde.



    Nicht umsonst gehen so wenige Gymnasiallehrer auf dieses Lockangebot ein, sondern warten lieber oder suchen sich in einem anderen BL etwas.
    Bin mal gespannt, ob die Kollegen, die bei uns auf den Deal eingehen, nach 2 Jahren dann echt wegkommen von der Grundschule oder ob sie dann nicht weiter gehalten werden (und sei es nur mit den Worten: "Also lieber Kollege xy, Sie können jetzt an eine Schule xy (Brennpunktschule, weit weg von meinem Heimatort) oder Sie bleiben noch 1 - 2 Jahre und kommen dann vll. an eine andere Schule, die näher an Ihrem Heimatort ist. Hier werden Sie eigentlich noch benötigt". Oder das Ministerium erinnert sich plötzlich nicht mehr an seine Zusage ... Werbeversprechen von Politikern halt.

    • Offizieller Beitrag

    und ich bin gespannt (NRW), wie es den Leuten an deren neuen Schulen geht.
    Wir (Kollegium) sind schon nicht so begeistert, Schule in einem 40-km-Radius einer sehr beliebten Stadt zu sein und also regelmäßig alle Versetzungen nach der Elternzeit (35km vom Wohnort entfernt) abzufangen, obwohl wir zum Teil die Fächer ganz und gar nicht gebrauchen können... wenn es dann auch noch Leute sind, die den Umweg an der Grundschule gemacht haben (natürlich mit den entsprechenden Noten, sonst hätten sie es mit ein bisschen Wartezeit zu einer "normalen" Stelle geschafft) und Deutsch/Geschichte haben... yeahhh
    Wir sind überversorgt (statistisch), kriegen ständig Leute mit Fächern, die wir nicht gebrauchen dürfen, gehen in anderen Fächern auf den Zahnfleisch und dann werden bald auch noch solche Leute kommen... Ich werde keine große Willkommensparty feiern.



    PS: unsere Ex-Referendarin, die bei uns seit 2 Jahren Vertretungen macht, meinte letztens zu mir: "es kann ja auch eine Sekundarschule sein", dort nehmen sie auch wohl Leute mit A13, für einige Funktionen. (dh. man hat selbst nicht die Schule, die man gerne hätte UND die aufnehmende Schule ist wahrscheinlich nicht begeistert, die A13-Position mit so einer Fächerkombi zu besetzen...) Man kriegt genau EIN Angebot. Und wenn man das nicht will/annimmt, ist es vorbei.

  • PS: unsere Ex-Referendarin, die bei uns seit 2 Jahren Vertretungen macht, meinte letztens zu mir: "es kann ja auch eine Sekundarschule sein", dort nehmen sie auch wohl Leute mit A13, für einige Funktionen. (dh. man hat selbst nicht die Schule, die man gerne hätte UND die aufnehmende Schule ist wahrscheinlich nicht begeistert, die A13-Position mit so einer Fächerkombi zu besetzen...) Man kriegt genau EIN Angebot. Und wenn man das nicht will/annimmt, ist es vorbei.

    Nur das sagt im Vorfeld keiner.


    Zitat


    Wir sind überversorgt (statistisch), kriegen ständig Leute mit Fächern, die wir nicht gebrauchen dürfen, gehen in anderen Fächern auf den Zahnfleisch und dann werden bald auch noch solche Leute kommen... Ich werde keine große Willkommensparty feiern.


    Auch das sagt keiner. Und wenn ihr dann den 20. Kollegen mit D / Ge bekommt, könnt ihr in eueren Mangelfächern niemanden einstellen, da ihr ja überversorgt seid. Selbst wir (und wir sind defintiv keine Großsstadt) sind statistisch überversorgt, sodass wir selbst unsere Wunschkandidaten (Referendare, Vertretungskräfte, ...) nicht einstellen dürfen. Ich stelle mir jetzt vor: Kollege xy hat eine Kombi, die bei uns überhaupt nicht benötigt wird, meinetwegen D + Ge, ein Referendar (tolle Noten, superengagiert) oder ein Vertretungskollege (ebenfalls gute Noten, engagiert etc.) muss gehen, da für ihn keine Stelle frei ist. Gleichzeitig aber kommt ein Kollege, der 2 Jahre (oder mehr) an einer Grundschule unterrichtet hat mit genau der gleichen Fächerkombi (ggf. noch mit schlechteren Noten) und nimmt diese Stelle ein. Was denkt sich der Referendar / der Vertretungskollege? (Immer vorrausgesetzt, dass ihr oder wir unbedingt einen Kollegen aufnehmen müssen).


    Und der Überschuss an S II Lehrern wird auch in 2 Jahren noch so groß sein (da weiterhin niemand GS studiert, sondern alle in die S II wollen).


    Und ob die Grundschulen wirklich begeistert sind, einen nicht originär ausgebildeten Kollegen zu bekommen, der dann nach 2 Jahren wieder weg ist, ist die Frage. Aber hey: Die S II Lehrer bekommen dann ja einen Crashkurs in Grundschuldidaktik.
    Ich stelle mir jetzt einen S II Lehrer vor, der an der GS nicht willkommen ist, das Ganze nur als Durchgangssstation anssieht, einen Crashkurs in Grundschuldidaktik macht und eine 1. Klasse als Klassenlehrer bekommt (da ein so großer Mangel herrscht). Wenn die Kids in die 3. Klasse kommen, dann bekommen sie ggf. den nächsten Kollegen, der ebenfalls nur auf der Durchreise ist. Toll! Hat auch mal einer an die Kinder gedacht? Engagiert sich dieser Kollege dann so, wie er es müsste? Ist er nicht noch eine Zusatzbelastung für die Grundschullehrer, da dieser Kollege "betreut" werden muss (also ggf. mehr nachfragt als ein ausgebildeter GS-Lehrer?)

    • Offizieller Beitrag

    Auch das sagt keiner. Und wenn ihr dann den 20. Kollegen mit D / Ge bekommt, könnt ihr in eueren Mangelfächern niemanden einstellen, da ihr ja überversorgt seid. Selbst wir (und wir sind defintiv keine Großsstadt) sind statistisch überversorgt, sodass wir selbst unsere Wunschkandidaten (Referendare, Vertretungskräfte, ...) nicht einstellen dürfen. Ich stelle mir jetzt vor: Kollege xy hat eine Kombi, die bei uns überhaupt nicht benötigt wird, meinetwegen D + Ge, ein Referendar (tolle Noten, superengagiert) oder ein Vertretungskollege (ebenfalls gute Noten, engagiert etc.) muss gehen, da für ihn keine Stelle frei ist. Gleichzeitig aber kommt ein Kollege, der 2 Jahre (oder mehr) an einer Grundschule unterrichtet hat mit genau der gleichen Fächerkombi (ggf. noch mit schlechteren Noten) und nimmt diese Stelle ein. Was denkt sich der Referendar / der Vertretungskollege? (Immer vorrausgesetzt, dass ihr oder wir unbedingt einen Kollegen aufnehmen müssen).

    Bei uns denkt sich leider kein Referendar oder gar Vertretungsmensch irgendwas, weil unsere Referendare bis jetzt auch nur (für uns) "nutzlose" Kombinationen haben und wir gar nicht erst dazu kommen, selbst eine Vertretungslehrkraft für die schlecht besetzten Fächer einzustellen. Wir sind sogar im nawi-Bereich gar nicht sooo schlecht aufgestellt. Ich unterrichte aber seit 3 Jahren zu 80% ein Fach, die anderen Kolleginnen des Fachs ebenfalls (oder gar 100%) und die Unterrichtsversorgung ist quasi gefährdet. aber wir haben jetzt zum Schuljahr 2 Versetzungen in Killerkombis bekommen, es sieht zum Halbjahr ähnlich aus. Die eine neue Kollegin fühlt sich nicht sooo wohl, klar, sie merkt, dass sie nirgendwo gebraucht wird und auf Dauer Hausaufgabenbetreuung, Doppelsteckung und Fördergruppen zu machen ist sicher nicht ihr Traum gewesen.


  • Wenn die Kids in die 3. Klasse kommen, dann bekommen sie ggf. den nächsten Kollegen, der ebenfalls nur auf der Durchreise ist. Toll! Hat auch mal einer an die Kinder gedacht? Engagiert sich dieser Kollege dann so, wie er es müsste? Ist er nicht noch eine Zusatzbelastung für die Grundschullehrer, da dieser Kollege "betreut" werden muss (also ggf. mehr nachfragt als ein ausgebildeter GS-Lehrer?)

    Sieh's doch mal aus der Perspektive des KMs:
    1. Weniger Unterrichtsausfall an der GS
    2. Kostenneutrale Fortbildungen vor Ort durch die Engagierten ("Hat auch mal einer an die Kinder gedacht?")

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