Mich kotzt die ewige Stimmungsmache gegen die Lehrer mittlerweile nur noch an

  • ...Festzustellen bleibt allerdings auch: Es hätte nicht die Grundschullehrerin sein müssen, die hier als Beispiel herhalten muss. ...


    Ich vermute auch keine "wiederholte Stimmungsmache gegen Grundschullehrer". Das ist meiner Meinung nach an den Haaren herbeigezogen. Hätte man als Beispiel für die Beamten-Pensionen einen Gymnasiallehrer genommen, dann wäre doch sicherlich die Pension und also das Beispiel für die Beamten-Pensionen noch deutlich höher ausgefallen, oder?

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

    Einmal editiert, zuletzt von Das Pangolin ()

  • ...

    Unbestritten. Der Knackpunkt ist halt der, dass ein angestellter Lehrer nach so vielen Dienstjahren wohl die gleiche üppige Versorgung verdient hätte, der Pensionär (natürlich fett grinsend, wir wollen ja dem Feindbild treu bleiben!) aber locker das anderthalbfache bis doppelte einkassiert. ...


    Genau. Das ist doch der eigentliche Punkt und das, worum es in dem Artikel geht, nicht die Höhe der Pension bzw. Rente als solches, sondern der Unterschied zwischen Beamten-Pension und Angestellten-Rente.


    Gleicher Lohn für gleiche Arbeit muss doch auch bedeutet: Gleiches "Ruhestandsgeld" für gleiche Lebensleistung, oder?

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Grundschullehrer haben die gleiche Lebensleistung wie alle anderen Lehrer auch, aber das willst du sicher nicht hören.

    • Offizieller Beitrag

    Hätte ich die Wahl gehabt, wäre ich sicher kein angestellter Lehrer geblieben. Aber ok; Deine Sig ist wohl nicht zufällig gewählt

    Fossi, ich würde mich freuen, wenn Du Dich eines angemessenen Tonfalls bemühen könntest und mich hier nicht mehr oder weniger direkt als Arschloch bezeichnen würdest.
    Wir können in der Sache weit auseinanderliegen, uns meinetwegen die Argumente um die Ohren hauen. Aber diese Niveaulosigkeit muss doch nun wirklich nicht sein, oder?

  • Grundschullehrer haben die gleiche Lebensleistung wie alle anderen Lehrer auch, aber das willst du sicher nicht hören.


    Willst du jetzt wirklich diese Diskussion hier neu entfachen?


    Haben alle Berufstätigen die gleiche Lebensleistung wie die anderen Berufstätigen?

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Ich wiederhole noch einmal: Hätte der Artikel wirklich eine neutrale Absicht gehabt, hätte er sicherlich nicht den Titel "Soviel Geld haben Lehrer mehr im Ruhestand" gehabt. Es ist meiner Ansicht nach reine Stimmungsmache gegen die Berufsgruppe der Lehrer. Vielleicht wirklich mit der Intention, die Abneigung der öffentlichen Meinung in Deutschland gegen die Lehrer dazu zu nutzen, das System der Pensionen zu kippen, um noch ein paar Jahre zusätzliche Luft für das allgemeine Rentensystem herauszuholen, bevor es aus demographischen Gründen endgülig kollabiert.
    Gruß !


    Ich wiederhole auch noch einmal: Meiner Meinung nach geht es in dem Artikel um den Unterschied zwischen Angestellten-Rente und Beamten-Pension.


    Zitat 1: "Anders als Arbeitnehmern droht Beamten keine große Rentenlücke: Um eine Rente in Höhe einer Grundschullehrer-Pension zu bekommen, müssen Angestellte in der freien Wirtschaft viel länger arbeiten und sehr gut verdienen."


    Die Grundschullehrerin ist nur ein Beispiel für eine Beamten-Rente. Es wird in dem Artikel weder gegen Lehrer im Allgemeinen noch gegen Grundschullehrer im Besonderen Stimmung gemacht.


    Zitat 2: "Schon wer nur fünf Jahre lang als Beamter gearbeitet hat, hat Anspruch auf eine Mindestpension von 1660 Euro im Monat. Für eine solche Rente müsste ein Arbeitnehmer mit einem Durchschnittsgehalt von gut 3000 Euro 52 Jahre lang arbeiten."

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Titel des Artikels "So viel Geld haben Lehrer mehr im Ruhestand".


    Die meisten Lehrer sind Beamte und mit den Feinheiten der angestellten Kollegen setzt sich der gemeine Leser dieses Magazins wohl eher nicht auseinander.

  • Also ich hab nen netten Brief vom RP, der das Gegenteil sagt. Studium, Ref und Zeiten als angestellte Lehrerin werden mit 0% berechnet.


    Das kann nicht sein: Beamtenzeiten die in Zusammenhang mit der späteren Tätigkeit stehen (also Referendariat als Lehrer) sind eine MUSS-Anrechnung. Ebenso wie Wehrdienst.

  • Sofawolf schrieb:Ich wiederhole auch noch einmal: Meiner Meinung nach geht es in dem Artikel um den Unterschied zwischen Angestellten-Rente und Beamten-Pension.




    Und jetzt? Was willst du von uns? Sollen wir verzichten?


    Ich z.B. bin alleinerziehend mit Baby extra in BY gebblieben, weil mein Mann in einem anderen Bundesland gearbeitet hat, wo Lehrer nicht verbeamtet werden, um die Verbeamtung durchzuziehen. Und ich bin froh, es geschafft zu haben.


    Warum hast du dich denn nicht verbeamten lassen und verstreust jetzt Hass auf alle anderen?

  • Es soll ja auch Leute geben, die sich nicht verbeamten lassen können und somit keineswegs die „freie Wahl“ haben.


    Ich wurde beispielsweise aus gesundheitlichen Gründen nicht verbeamtet.


    Und ja, ich finde die Schere bei Gehalt und Pension ungerecht.

    • Offizieller Beitrag

    Es soll ja auch Leute geben, die sich nicht verbeamten lassen können und somit keineswegs die „freie Wahl“ haben.


    Ich wurde beispielsweise aus gesundheitlichen Gründen nicht verbeamtet.


    Und ja, ich finde die Schere bei Gehalt und Pension ungerecht.

    Ich wollte mich hier raushalten, weil ich es müßig finde, über den Artikel zu diskutieren, bin aber jetzt doch etwas geschockt.
    Das kann ich einfach nur unterstreichen.
    Es hat eben nicht jeder die Wahl und es ist nicht witzig, dann von anderen zu hören "Du hast doch die Wahl".


    Und jetzt bin ich hier wieder weg.

  • Aber weiß man das nicht vorher, dass man nicht die Wahl hat?


    Wenn ich das vorher wüsste und es mich mein ganzes Berufsleben ärgern würde, würde ich mich evtl. zu etwas anderem entscheiden.


  • Und jetzt? Was willst du von uns? Sollen wir verzichten?

    Aufmerksamkeit. Hat er ja sonst nicht.
    Und nö, der hat nix zu wollen.

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  • Aber weiß man das nicht vorher, dass man nicht die Wahl hat?


    Wenn ich das vorher wüsste und es mich mein ganzes Berufsleben ärgern würde, würde ich mich evtl. zu etwas anderem entscheiden.


    Nun, zum einen können Erkrankungen auch im Laufe des Studiums oder Referendariats auftreten, dann weiß man das eben nicht vorher. Es hängt auch stark von jeweiligen Amtsarzt ab. Ich hatte da halt Pech.


    Zum anderen: ich ärgere mich sicher nicht mein ganzes Berufsleben darüber. Ich hätte diesen Beruf so oder so gewählt, weil ich ihn gerne mache und mir damals wie heute nichts anderes vorstellen könnte.
    Meistens denk ich nicht wirklich darüber nach, dass Kollege Müller bei gleicher Arbeit deutlich mehr in der Tasche hat und als Pensionär haben wird als ich.
    Nichtsdestotrotz ärgern mich Sätze wie: „Jeder hat die Wahl“, weil es eben einfach nicht stimmt. Das ist überheblich und genau das führt zu großem Unmut im Lehrerzimmer.


    Ich würde mir wünschen, dass sich Beamte und Angestellte gemeinsam dafür einsetzen, dass es gleichen Lohn für gleiche Arbeit gibt.
    Wenn dann angesichts eines - m.E. ausgewogenen und neutralen - Artikels hier gleich von „Lehrerbashing“ die Rede ist, halte ich dies für kontraproduktiv.
    Manchmal hab ich das Gefühl, dass viele Beamte Angst haben, dass man ihnen die Butter vom Brot stehlen möchte, wenn man auch nur auf die Gehalts- und Pensionsschere hinweist, die es ja einfach gibt. Aber darum geht es doch gar nicht.


    Ich finde abschließend durchaus, dass man das Renten- und Pensionssystem zumindest mal auf den Prüfstand stellen sollte. In Österreich sind die Renten für alle deutlich höher, da auch Beamte und Selbstständige einzahlen. Ich finde, darüber darf man diskutieren, so funktioniert nämlich Solidarität.

    • Offizieller Beitrag

    @Conni


    Doch, jeder hat die Wahl. Die Nichtverbeamtung aufgrund von gesundheitlichen Problemen fällt ja nicht vom Himmel. Das kann man vorher wissen.
    Warum ich da scheinbar unerbittlich bin in der Haltung, dass man eine Wahl habe, hat mit meinen eigenen Erfahrungen zu tun.


    Als ich im Ref. war, hatte ich ungefähr 1050,- € netto raus. Davon ging dann noch der ermäßigte Beitrag für die PKV ab.
    Als ich eine volle Vertretungsstelle im Anschluss an das Ref. für sechs Monate hatte, wo ich nach BAT2a bezahlt wurde, hatte ich ca. 1800€ netto raus.


    Ich habe mir damals ein Auto angeschafft, weil ich jeweils 40km zu zwei verschiedenen Schulen pendeln musste. Abzüglich der Kosten für das Auto, Versicherung und Benzin hatte ich nur ca. 400€ Euro mehr raus als im Ref. Die quasi volle Stelle nahm mich zeitlich aber ausgehend von 9 Stunden BdU und 24 Stunden Vertretungsunterricht im Ref. bzw. danach mehr als doppelt so viel in Anspruch. Und ich hatte vier Korrekturgruppen.


    Als es um die Verbeamtung ging, die aufgrund meines Asthmas zunächst problematisch erschien, habe ich mir gesagt, dass ich für 1800€ netto später nicht als Lehrer arbeiten wollen würde.
    Damals hatte ich also die Wahl, ggf. als angestellter Lehrer für BAT2a zu arbeiten oder etwas anderes zu machen. Und ich wäre nicht Lehrer geblieben, wenn ich nicht verbeamtet worden wäre. Da ging es mir rein ums Nettogehalt. Ich hätte dann wieder als freischberuflicher Musiklehrer gearbeitet, womit ich ähnlich viel mit weniger Zeitaufwand verdient hätte.


    Dreizehn Jahre später stand ich vor der Wahl, unglücklich im Lehrerberuf weiterzumachen oder zumindest temporär Alternativen auszuprobieren. Ich habe mich für Letzteres entschieden und mich erfolgreich für wenigstens ein, maximal drei Jahre in die Schulverwaltung beworben.
    Falls ich da ebenso unglücklich würde, habe ich erneut die Wahl, das Experiment nach einem Jahr abzubrechen oder es eben durchzuziehen.


    Man hat die Wahl, wenn man sich der Konsequenzen seiner Entscheidung bewusst ist. Kein Weg ist zwingend vorgegeben.

  • Aber weiß man das nicht vorher, dass man nicht die Wahl hat?


    Wenn ich das vorher wüsste und es mich mein ganzes Berufsleben ärgern würde, würde ich mich evtl. zu etwas anderem entscheiden.

    Nein, das weiß man nicht immer zu Beginn des Studiums (bzw. darüber habe ich mir damals einfach auch keine Gedanken gemacht). Außerdem macht man den Beruf in der Regel ja nicht des Beamtentums wegen.
    Ich war auch aus gesundheitlichen Gründen zunächst etwa sieben Jahre "nur" im Angestelltenverhältnis und kann sehr gut nachempfinden wie frustrierend es sein kann, bei gleicher Arbeit deutlich weniger zu verdienen (von der Rentengeschichte ganz zu schweigen).

  • Ich persönlich finde es auch ungerecht und überflüssig, dass es 2 Schienen gibt.
    Genauso ungerecht finde ich es, dass Grundschullehrer (Hauptschullehrer nach altem System auch) weniger verdienen, als alle anderen. Da in BaWü die Grundschullehrer auch in der Hauptschule eingesetzt werden können, arbeiten auch viele heutzutage an den Gemeinschaftsschulen mit Realschullehrern, Förderschuöllehrern und Gymnasiallehrern und die werden nach höheren Gehaltsstufen bezahlt, auch für die gleiche Arbeit mit den gleichen Schülern.

  • Ich sehe das Thema Verbeamtung wie Bolzbole. Hätte der Amtsarzt mir nicht das ok gegeben, hätte ich augenblicklich aufgehört und mich nach Alternativen umgesehen. Ich könnte es nicht aushalten die gleiche Arbeit mit massiv geringerer Bezahlung auszuüben. Auch wenn noch irgendetwas dazwischen kommen sollte vor meiner Verbeamtung auf Lebenszeit, würde ich sofort die Kündigung aufsetzen und einen anderen Job machen.

  • Das Problem am Niveau in der gesetzlichen Rentenversicherung sind nicht die Beamten.
    Es sind die (schleichenden) Kürzungen, die eingeführt worden sind.


    1985 lag das Renetenniveau noch bei 57,4%, da ist es aber bereits abgesenkt worden. Ursprünglich lag es bei über 60%.


    EU-weit liegt das Rentenniveau bei 70,6 Prozent im Durchschnitt, also durchaus dem Niveau, das Beamte bei uns erreichen können.
    Das Problem ist also, dass die AN über Jahrzehnte hinweg Kürzungen stillschweigend akzeptiert haben. Dass diese aber durchaus nicht alternativlos sind, zeigen
    unsere Nachbarländer mit z.T über 100% Rentenniveau. Die Kürzungen wurden ja damit begründet, dass die Leute ab sofort selbst für die Rente sparen sollten. Das funktioniert nur nicht in Zeiten von Nullzinsen, sehr hohen Steuerverpflichtungen und der Überlassung des Problems an eine gewinnorientierte Versicherungs- und Bankenbranche.


    Nun ist der Neid auf die Beamten da. Es wäre viel leichter, sich als Arbeitnehmer politisch zu engagieren, dass das Rentenniveau wieder steigen muss. Eklatant.
    Und bitte komm mir jetzt niemand, dass das unbezahlbar sei. Das ist es nicht, wenn es einen gesellschaftlichen Konsens dafür gibt, dass die Rente Priorität hat vor allem anderen.


    Im Übrigen wäre ich durchaus dafür, dass es nur eine Rentenkasse gibt, in die alle verpflichtend einzahlen. Wenn man den Menschen genug steuerliche Luft lässt und sichere (staatliche) Investitionsmöglichkeiten schafft (siehe Staatsrentenfonds in Schweden und Norwegen), bringt das durchaus Ruhe ins System. Klar müssten bei den Beamten Anpassungen vorgenommen werden, höhere Bruttolöhne etc. Insgesamt wird das aber teurer für den Staat und daher bewegt sich nichts in diese Richtung.

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