Mich kotzt die ewige Stimmungsmache gegen die Lehrer mittlerweile nur noch an

  • Ich sah neulich eine Doku über Polizisten und wie die Gewalt gegen diese zugenommen hat. Anspucken z.B. an der Tagesordnung.


    Ich beschäftige mich nicht weiter mit Lehrerbashinģ, daher weiß ich auch nicht, ob dieses zunimmt. Allerdings sehe ich in anderen Ländern ein weitaus höheres Ansehen von Lehrern...


    Für Gerichte gilt übrigens Ähnliches, Das Vertrauen in unsere Gerichtsbarkeit ist (v.a. im Osten) überraschend gering.


    Und Politiker können davon auch ein Lied singen. Satire sowieso aber auch Gewalt und Bedrohung durch dubiose Gruppierungen.


    Ich frage mich, woher das kommt, die Errungenschaften der letzten 80 Jahre in Frage zu stellen? Ich glaube nämlich nicht, dass das Gehalt wirklich eine große Rolle spielt. Würden Lehrer weniger verdienen, hätten sie dann ein höheres Ansehen? Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

  • Mich als angestellter Lehrer würde schon interessieren, was an den Angaben dort falsch ist.

    Ich denke das "Hauptproblem" bei den Vergleichen ist die Krankenkasse. Bei den angestellten Lehrern ist die bei dem Netto-Gehalt schon runter. Bei den verbeamteten Paukern (wie bei mir) gibt es ein "Gesetzliches Netto". Wenn man dieses gesetzliche Netto mit dem Netto-Gehalt des Angestellten vergleicht, sind die Unterschiede riesig. Allerdings muß ich von dem gesetzlichen Netto noch die Kranken- und Pflegeversicherung komplett alleine bezahlen.


    Der Posten "Krankenkasse" machte bei mir gestern mal wieder 707,82 € aus. Monatsbeitrag war fällig.


    Daher sage ich immer: Damit es fair wird, vergleicht das Netto-Gehalt des Angestellten mit dem Netto des Beamten "nach Krankenkasse".

  • Ich glaube, es wird einem auch ein Teil des Studiums angerechnet, denn ich weiß sonst nicht, wie ich auf meine Dienstjahre komme.

    Irgendwie werden zwei Arten "Dienstjahre" ausgerechnet - die Jubiläumsdienstjahre und die Dienstjahre, die für die Pension ausschlaggebend sind. Die meisten arbeiten Teilzeit, dann sind die anrechnungsfähigen Dienstjahre geringer als du tatsächlich Schuljahre in der Schule warst. Also Achtung! Wenn es die sg. Jubiläumsdienstjahre sind, ist es Augenwischerei.

  • Mein Monatsbeitrag ist höher. Vielleicht beruhigt dich das?

    Ich bin doch ruhig. ;)
    Ich hatte nur mal die gleiche Diskussion mit einem angestellten Kollegen. Der hat einfach sein Netto mit meinem "Gesetzlichen Netto" verglichen. Als ich ihm sagte, daß das so nicht paßt, weil von meinem gesetzlichen Netto auf der Abrechnung ja noch die Krankenkasse runter geht, guckte er mich nur ganz groß an. Das hatte er gar nicht auf dem Plan.

  • Das führt jetzt weg vom Thema.


    Nur zu deiner Info, ich bin auch Angestellte . Da gibt es sowas auch.


    Gute Nacht

  • Mich als angestellter Lehrer würde schon interessieren, was an den Angaben dort falsch ist.

    Du musst auch die Leistungen der VBL mit zu deiner Rente rechnen. Ich kann nicht abschätzen, wie hoch die Leistungen sein werden, aber ich habe in meinen fünf Jahren im öffentlichen Dienst als Angestellter schon einen höheren zweistelligen Betrag erreicht.


    Das wird übrigens bei den Renten/Pensionsvergleichen oft unter den Tisch gekehrt. Viele Arbeitgeber zahlen durchaus eine zusätzliche Betriebsrente. Durchschnittliche Renten- und Pensionswerte sind eh nicht vergleichbar. Der größte Teil der Beamten in den Ländern sind Lehrer, die nun mal studiert haben. Wenn ich aus der gesamten Menge der Bundesbürger nur die studierten Menschen nehme und deren Rentenansprüche prüfe, sind die logischerweise auch höher als wenn da viele Menschen mit Ausbildung und dann geringerem Einkommen mit reingerechnet werden.


    Trotzdem ist die Pensionszahlung natürlich nicht schlecht. Dafür arbeite ich aber auch viel.

  • Ich verstehe diese Diskussionen nicht.
    Es gibt in unserer Gesellschaft doch überall Unterschiedliche Höhen von Löhnen, Steuern, sonstigen Abgaben.


    Was ist der Zweck dieses gegeneinander Aufrechnens?

    Es gibt keinen Zweck. Das ist so eine Art Reflex, sich zu rechtfertigen und zu entschuldigen dafür, dass es einem so gut geht.


    Deswegen empfehle ich ja immer, wenn in meiner Umgebung jemand meint mir geht es zu gut, Lehrer zu werden.


    Natürlich ist es in einem Lehrerzimmer doof, wenn die Lehrer so unterschiedlich bezahlt werden für ein und die selbe Tätigkeit. Aber das ist ein anderes Thema.

  • "Zweck"?


    Die "Politik" verfolgt folgende Strategie:
    Solange man jedem "Grüppchen" ein anderes "Grüppchen" als "die Schuldigen" für deren Sch... Lage präsentieren kann, wird man selber nicht dafür belangt, obwohl man der einzig wahre "Schuldige" ist.
    Passiert schon seit langer Zeit.
    "Krieg" ist die beste Ablenkung von allen anderen, vor allem finanziellen Problemen, Angst sei Dank.
    Und wenn es kein "echter" Krieg ist, muss man eben einen wirtschaftlichen/sozialen anzetteln. Auch so einer verfügt dann über ausreichend Nebelkerzen.


    Einfach, oder?
    Solange die "dumme Masse" das nicht begreift, wird das immer weiter funktionieren.
    Wie war das noch... wir als Lehrer haben doch einen "Bildungsauftrag", oder erinnere ich mich da falsch?

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • "Zweck"?


    Die "Politik" verfolgt folgende Strategie:
    ...

    Ich sehe hier einen Zeitungsartikel, keine politische Strategie.


    Falls du den gruseligen Schröder meinst, der einst die faulen Säcke postulierte... Schnee von gestern. Da würde ich an dieser Stelle lieber erwähnen wollen, dass viele Politiker in Lobbyismus verstrickt sind, dem sollte man einen politischen Riegel vorschieben.


    Schreibt doch bitte darüber zahllose Artikel liebe Journalisten.
    Ansonsten spielen Lehrer in der (politischen) Öffentlichkeit m.E. keine große Rolle.

  • Da kommt was Größeres. Sagt mir meine Intuition.

    Es geht mMn dahin, dass Beamte in die Rentenkassen einbezahlen sollen. Lehrer sollen hier wohl den Anfang machen. Bei uns empfinden die wenigstens die Beamtenprivilegien als gerechtfertigt.

  • Das kostet aber jede Menge Steuergelder. Denn sie können uns ja nicht einfach so unser Gehalt um so viel kürzen, denn genau das würde eine Zahlpflicht bedeuten, d.h. sie müssten uns ein höheres Brutto zahlen, damit wir weiter gleich viel verdienen. Und genau das zahlt ja der Steuerzahler.
    Ob die Meckerer das wirklich bezwecken?

  • "Bezwecken" tun die gar nix... die sind zu DOOF es zu begreifen, die brauchen nur ein Feindbild, um weiterhin ihr DOOFkreuzchen ohne nachzudenken zu machen. Oder gar keins, die meckern ja besonders gerne...

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • So schwer sind die 40 Dienstjahre nicht, das Studium lässt sich schon mit ca. 2 Jahren anrechnen und das Referendariat voll. Dann noch eventuell Wehrdienst/Zivi. Wer mit 30 verbeamtet wird, der schafft die 40 Jahre, wenn er bis 67 geht.

    Also ich hab nen netten Brief vom RP, der das Gegenteil sagt. Studium, Ref und Zeiten als angestellte Lehrerin werden mit 0% berechnet.

  • Ich denke das "Hauptproblem" bei den Vergleichen ist die Krankenkasse. Bei den angestellten Lehrern ist die bei dem Netto-Gehalt schon runter. Bei den verbeamteten Paukern (wie bei mir) gibt es ein "Gesetzliches Netto". Wenn man dieses gesetzliche Netto mit dem Netto-Gehalt des Angestellten vergleicht, sind die Unterschiede riesig. Allerdings muß ich von dem gesetzlichen Netto noch die Kranken- und Pflegeversicherung komplett alleine bezahlen.
    Der Posten "Krankenkasse" machte bei mir gestern mal wieder 707,82 € aus. Monatsbeitrag war fällig.


    Daher sage ich immer: Damit es fair wird, vergleicht das Netto-Gehalt des Angestellten mit dem Netto des Beamten "nach Krankenkasse".


    @plattyplus,


    dazu habe ich noch eine Frage. Ist das Netto des Beamten nach Krankenkasse dann mit oder ohne Beihilfe? Das mit der Beihilfe verstehe ich eh nicht so richtig. Trägt der Staat / Arbeitgeber da, ja welchen Teil der Kosten der Krankenkasse???

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Das sind Bruttobeträge. Steuern und PKV gehen noch ab. Und das sollte man in einem solchen Artikel dann fairerweise nicht lapidar in einem Satz wegwischen und die 70% Beihilfe erwähnen, die viele Dinge eben nicht übernimmt. Dass im Alter auch ganz andere, teils fünfstellige Beträge zusammenkommen, die man an Arztrechnungen vorstrecken darf, fällt selbstredend auch unter den Tisch.


    Und wie gesagt, die wenigsten Frauen gehen nach 40 Jahren Vollzeitarbeit in Pension. Das ist eine Mondrechnung - und zwar ganz bewusst.


    Das ist doch aber bei den angestellten Lehrern nicht anders. Da gehen auch viele Frauen nicht mit 40 Jahren Vollzeit in Rente.

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • dazu habe ich noch eine Frage. Ist das Netto des Beamten nach Krankenkasse dann mit oder ohne Beihilfe? Das mit der Beihilfe verstehe ich eh nicht so richtig. Trägt der Staat / Arbeitgeber da, ja welchen Teil der Kosten der Krankenkasse???


    Die Beihilfe greift erst, wenn man Arztrechnungen hat. Diese reicht man dann bei der PKV und Beihilfe ein und jede Stelle übernimmt 50 % der Kosten. Also sie zahlt nicht die Krankenkasse, nur die Arztkosten. Die PKV deckt die anderen 50 % ab. Die private Krankenversicherung ist auch keine Pflicht, wird nur empfohlen.
    Also hat die Beihilfe nichts mit dem Netto zu tun.
    Bzw nur insofern, dass man noch etwas mehr abziehen müsste vom Netto, da die Beihilfe erst ab einer bestimmten Grenze bezahlt. (Eigenbehalt, 300 €)

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