Stimmverstärker für den Unterricht

  • Eine meiner absoluten Schwächen im Lehreralltag ist meine Stimme.
    Von Haus aus habe ich eine eher zarte Stimme. Ich kann zwar auch laut, aber das ist für mich echt anstrengend. Eine Stimm-Fortbildung habe ich bereits gemacht, die war für mich nicht wirklich hilfreich.
    Nun bin ich am Überlegen, mir einen Stimmverstärker zu kaufen, um mir den Arbeitsalltag zu erleichtern.
    Kann mir von euch da jemand etwas empfehlen, das auch tatsächlich im Lehreralltag genutzt werden könnte?


    Ich bitte von Beiträgen à "Sorg für Ruhe, dann musst du dir sowas nicht kaufen!" oder "Wie kannst du nur privates Geld für sowas investieren?" abzusehen. :danke:

  • Eine meiner absoluten Schwächen im Lehreralltag ist meine Stimme.
    Von Haus aus habe ich eine eher zarte Stimme. Ich kann zwar auch laut, aber das ist für mich echt anstrengend. Eine Stimm-Fortbildung habe ich bereits gemacht, die war für mich nicht wirklich hilfreich.
    Nun bin ich am Überlegen, mir einen Stimmverstärker zu kaufen, um mir den Arbeitsalltag zu erleichtern.
    Kann mir von euch da jemand etwas empfehlen, das auch tatsächlich im Lehreralltag genutzt werden könnte?


    Ich bitte von Beiträgen à "Sorg für Ruhe, dann musst du dir sowas nicht kaufen!" oder "Wie kannst du nur privates Geld für sowas investieren?" abzusehen. :danke:


    Sowas gibt's?


    Ist das wie ein Lautsprecher, nur kleiner?

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Ich würde erst mal eine Stimmtherapie beim Logopäden machen und Stimmtraining in meinen täglichen Alltag einbauen! Die Stimme kann mal als Organ auch trainieren.

  • was bringt denn "laut"?
    Ist alles eine Frage des Auftretens.
    Klar, ich kann auch "laut", zB wenn ich mal quer über den Sportplatz jemanden rüberrufe.
    Aber wenns mal wirklich ums "Durchgreifen" geht...
    ...dann werde ich leise.
    ...ganz leise...


    ...und dann werden die SuS gaaaaanz schnell sehr ruhig, weil die wissen, die Kacke ist am Dampfen...


    sonst spreche ich in ganz normaler "Zimmerlautstärke".


    Und wirklich "Krach"... ist eher selten. Ab und zu die 7er und 8er in Kunst... und klar, im Mannschaftssport... aber da gehört es dazu.



    Mit lauter Stimme erreichst du vielleicht die Trommelfelle deiner SuS... aber nichts dahinter.


    eine bestimmte, autoritäre Stimme muss nicht laut sein.


    Lautstärke ist was für alle, die keine andere Stärke haben.


    Also "Firlefanz".

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • @Miss Jones
    Nicht hilfreiches Geschwafel.
    Wenn die Luftmoleküle nicht wackeln, können die SuS nichts hören.
    Und wenn der von der Quelle erzeugte Schalldruck zu gering ist, kommt am Ohr der SuS einfach nichts mehr an.

  • @Nitram
    Physikalisch völlig korrekt.
    Wenn du aber durch dein Auftreten Interesse an dem bewirkst, was du so von dir gibst, werden die von alleine leise.
    Weil sie es hören wollen.
    Schont Nerven, Trommelfelle und Stimmbänder gleichermaßen.
    Klappt natürlich nicht mit Geschwafel.



    @Bolzbold und auch @Susi Sonnenschein
    Laut und intensiv, durchdringend sind in der Akustik zwei verschiedene Dinge.
    Probiers mal aus. Kannnst du, da bin ich sicher, @Susi Sonnenschein

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
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  • Was müssen wir uns denn für eine Unterrichtssituation vorstellen? Ich meine, wie groß sind die Räume und wie viele SuS sitzen drin?


    Bei den meisten werden es 20 bis 30 SuS sein. Wie groß ist wohl ein durchschnittlicher Klassenraum ... 6x9 Meter? 7x10 Meter? Da muss es ohne Verstärkung klappen. Voraussetzung ist aber nicht nur, dass die SuS nicht zu laut sind, sondern auch eine vernünftige Akustik. Ein Stichwort heißt Nachhallzeit. Dazu gibt es DIN-Vorschriften und wenn bei euch etwas ganz falsch läuft, müsste es möglich sein, eine Verbesserung zu erreichen.


    Die Geräte, die Sofawolf verlinkt hat, trägt man am Körper. Sie verstärken deine Stimme unverändert auch dann, wenn du mal direkt vor einem Schüler stehst. Das wird nicht funktionieren. Aus der Uni kennst du bestimmt die Mikrofone, die man sich um den Hals hängt. Die übertragen das Signal drahtlos an eine Lautsprecheranlage. Das könnte ich mir vorstellen, setzt aber die ganze Technik voraus. Die wird in Räumen für weniger als 100 Leute nirgends vorhanden sein.


    Stimm-Fortbildung kling nach einem Vormittag oder einem Wochenende. Ich würde mir jemanden suchen, den du zunächst wöchentlich aufsuchst, später alle 14 Tage, dann monatlich ... und wenigstens vier Mal in der Woche zu Hause üben. Dann wirst du nach einigen Wochen erste Ergebnisse spüren und nach einigen Monaten eine deutliche Veränderung. Es ist wie beim Sport oder beim Instrument Üben: Mit Wissen aneignen ist es leider nicht getan ;(

  • Noch ein anderer Aspekt: Mir ist nicht ganz klar geworden, ob du objektiv mehr Lautstärke brauchst, oder ob das nur deine Selbsteinschätzung ist. Mir ging es selbst öfter mal so, dass ich dachte ich wäre zu leise. Die Zuhörer konnten mich aber bis in die letzte Ecke gut verstehen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich schließe mich der Logopädie-Empfehlung als nächsten Versuch an. Alternativ eine Sprechtrainerin / Sprecherzieherin, die auch mit Schauspielern arbeitent. Es macht einen großen Unterschied, ob du z.B. relativ hoch sprichst oder in deiner Interferenztonlage. Letztere wirkt sich nicht nur auf die Lautstärke, sondern auch die Stimmfülle und die Entspanntheit des Sprechens aus. All das verändert die Wirkung der Stimme auf die Zuhörer.


    Stimmtraining an einem Tag hatte ich auch mal, war nett, aber es ist etwas anderes, ob man das alleine oder in der Gruppe macht.


    Gesangsunterricht war für mich nicht hilfreich, im Gegenteil: An der Uni hatte ich so einen Gesangslehrer, der der Ansicht war, ich müsse mich jedes Mal, wenn ich singen möchte, eine halbe Stunde einsingen und darf dann nicht mehr sprechen. Superpraxisnah.

  • ich kann auch "laut", zB wenn ich mal quer über den Sportplatz jemanden rüberrufe.
    Aber wenns mal wirklich ums "Durchgreifen" geht...
    ...dann werde ich leise.

    ...und dann werden die SuS gaaaaanz schnell sehr ruhig, weil die wissen, die Kacke ist am Dampfen...

    Das ist schön, was du alles kannst, Miss Jones.


    Fast hätte ich das Wetteifern angefangen, was ich so alles kann. :_o_D


    Auch die Tipps von den anderen Kollegen zum Stimmtraining sind lieb, aber ich frage wirklich (echt!) gezielt nach technischer Hilfe - gerne von jemandem, der selbst schon mal sowas benutzt hat.


    Übrigens:
    Ich selbst höre auf Vorträgen/Stadtführungen/... auch lieber einem Referenten mit Mikro zu als einem, der 'natur' spricht.


  • Auch die Tipps von den anderen Kollegen zum Stimmtraining sind lieb, aber ich frage wirklich (echt!) gezielt nach technischer Hilfe - gerne von jemandem, der selbst schon mal sowas benutzt hat.


    Übrigens:
    Ich selbst höre auf Vorträgen/Stadtführungen/... auch lieber einem Referenten mit Mikro zu als einem, der 'natur' spricht.

    Gut. Dann ist die einzige ehrliche Antwort aber: Für eine normale Schulsituation gibt es keine praktikable, technische Lösung. Solltest du ausschließlich in größerer, gleichbleibender Entfernung zu den Schülern stehen, ginge es mit einem von Sofawolf Geräten. Das entspräche ja der Situation des Stadtführers oder Redners. Solltest du immer im selben Raum unterrichten und gescätzte 500 bis 1000 € ausgeben können, ginge es mit einem drahtlosen Mikrofon.

  • Gut. Dann ist die einzige ehrliche Antwort aber: Für eine normale Schulsituation gibt es keine praktikable, technische Lösung.

    ... nur eine magische:


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    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Leider weiß ich nicht, wie ich meine Naturstimme korrekt beschreiben kann, ohne dass ich direkt einen Vortrag auslöse, wie man es richtig sagen müsste. Das meine ich jetzt tatsächlich ohne Ironie.


    Meine Stimmlage ist ganz angenehm, würde ich behaupten, aber ich neige dazu, sehr leise zu sprechen. Ein Klassenzimmer kann ich mit meiner Stimme nur mit echter Anstrengung füllen, da muss ich mich total konzentrieren.
    Mich nervt dieses Fokussieren auf lautes und deutliches Sprechen unheimlich und es erschöpft mich je nach Klassenzimmer und Klasse ziemlich.


    Wenn es keine technischen Möglichkeiten gibt, um meine Stimme zu unterstützen, dann ist das halt so. Dann muss ich notgedrungen an mir selbst arbeiten. Aber ich möcht schon versuchen, in dieser Hinsicht den leichteren Weg zu gehen.

  • Ich vermute mal, du bist auch eher klein und schlank?


    Wie schnell atmest du?
    Nicht als Witz gemeint, daran kann es liegen. Atemtechnik kann da durchaus was ausmachen. Also... richtige, "tiefe" Zwerchfellatmung führt idR zu einer Intensivierung der Stimme. Nicht nur beim Singen. Wenn du das gefühl hast zu "hecheln"... könnte es daran liegen. Wenn du das Gefühl hast, dir bleibt zu scnell die Luft weg - geh mal ein wenig Schwimmen oder noch besser Tauchen, auch das hilft (natürlich nicht von einem Tag auf den anderen).


    Versuche es einfach. Du willst ja nicht "brüllen", nur verstanden werden. Also... ruhiges tiefes Atmen, und dann deutlich und vielleicht etwas betonter als sonst sprechen... ggf auch eine andere Sitzaufteilung im Raum anregen, wenn das hilft.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Stimm-Fortbildung kling nach einem Vormittag oder einem Wochenende. Ich würde mir jemanden suchen, den du zunächst wöchentlich aufsuchst, später alle 14 Tage, dann monatlich ... und wenigstens vier Mal in der Woche zu Hause üben. Dann wirst du nach einigen Wochen erste Ergebnisse spüren und nach einigen Monaten eine deutliche Veränderung. Es ist wie beim Sport oder beim Instrument Üben: Mit Wissen aneignen ist es leider nicht getan

    Ich war zwei Tage zur Fortbildung Stimmtraining und dann vier Wochen später noch einen Tag. Das bereits 2 in 15 Jahren. Hatte schon 2x Logopädie und damit regelmäßiges Stimmtraining in 15 Jahren Schuldienst. Von einem HNO bekommt man als Lehrer sofort ein Rezept, wenn man sagt, dass die Stimme wackelt.
    Natürlich hat es viel mit persönlichen Auftreten zu tun, aber die Stimme muss man trainieren. Und ab und zu ist ein regelmäßiges Training mit einem Logopäden sehr sehr hilfreich.


    Das Lesen von Büchern zu dem Thema fand ich nicht hilfreich. Am besten waren tatsächlich die Fortbildungen mit den akademischen Sprechwissenschaftlern, denn die sind wesentlich professioneller als Logopäden. Zu denen kann man sicherlich auch als Privatzahler gehen.

  • Ja, da stimme ich absolut zu, nur regelmäßiges Training ist der Schlüssel zu einer stärkeren und lauteren Stimme. Wenn man nur theoretische Bücher liest, bringt das einem in der Praxis nicht wirklich was

  • Thema verfehlt ...


    Zum Thema: Im sortierten Musikladen gibt es dazu eine Menge. Ich denke, ein drahtlos-Mikro in Kombination mit einer portablen Anlage müsste das Verlangte leisten.


    Eine günstige Kombi aus Mikrofon + Drahtlos-System wäre z.B. dieses hier:


    https://www.thomann.de/de/the_…tws_headset_863mhz_02.htm


    In Kombination mit einer solchen Anlage:


    https://www.thomann.de/de/the_box_mba120w.htm (man beachte die praktische trolley-Funktion)



    könnte man damit sicherlich arbeiten.



    Ein erhebliches Problem ist, dass so ein Lautsprecher für die, die direkt daneben sitzen, unangenehm laut werden kann (ok, das kann jemand mit einer ausgebildeten Stimme auch).



    Prinzipiell möglich ist das aber, kostet halt Geld, ist schwer und aufwändig.



    Ich würde mal zu einem großen Musikgeschäft (am besten wäre da tatsächlich Thomann) hinfahren und mich beraten lassen.

  • Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

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