Ich bin gerne Klassenlehrerin, gerade von der Klasse, die ich momentan leite. Es gibt aber einen Aspekt an dieser Aufgabe, den ich verabscheue, und das ist die Teilnahme an Klassenfesten und Elternstammtischen. Das sind Veranstaltungen, zu denen ich rein dienstlich gesehen nicht gehen muss, zu denen ich aber immer eingeladen werde und bei denen ich dann doch eine Art moralischen Druck verspüre teilnehmen zu müssen. Das habe ich bislang immer gemacht und dort auch keine negativen Erfahrungen gesammelt. Eher im Gegenteil, die Eltern freuen sich mich dort zu sehen, signalisieren das auch deutlich und sind immer sehr aufgeschlossen. Ich erfahre dort sogar teilweise wirklich spannende Sachen über meine Schüler, die unserer Beziehung zueinander auch guttun. Trotzdem versaut so eine anstehende Veranstaltung mir jedes Mal die Woche, weil ich einfach nicht der Typ bin, der freiwillig über mehrere Stunden mit lauter mehr oder weniger fremden Leuten Smalltalk hält. Dass diese Leute mich dabei "dienstlich" ansehen, macht es für mich nicht besser. Ich meistere die Veranstaltungen also, finde es teilweise sogar nett dort, finde das aber gerade im Vorlauf unglaublich anstrengend. Darauf, meine Freizeit mit Eltern zu verbringen, habe ich einfach überhaupt keine Lust.
Nehmt ihr an solchen freiwilligen Veranstaltungen teil? Wenn ja, dann weil es euch gefällt, oder weil ihr eben das Gefühl habt es zu müssen?
Falls nein: Wie sagt ihr das? Die Frage klingt blöd, aber ich meine es Ernst, ich frage nach eurer kommunikativen Strategie, solche Einladungen abzulehnen: Seid ihr einfach ehrlich und sagt, dass ihr daran nicht teilnehmen möchtet? Erfindet ihr eine Ausrede, weshalb ihr nicht teilnehmen könnt? Oder was tut ihr?
Ich hoffe, dass mir der Erfahrungsaustausch hilft, mir darüber klar zu werden, wie ich künftig mit solchen Einladungen umgehe.