Ist das politisch eigentlich irgendwie verfänglich, wenn man Erwin Rommels Todestag gedenkt? Frage für einen Freund.
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Nein, solange du dabei keine verfassungsfeindlichen Symbole verwendest bzw präsentierst, afaik.
Der wußte übrigens (im Gegensatz zu vielen anderen), wann Schluss war.
Und als Stratege und Taktiker war der Mann ein Genie, egal was er sonst war.Was Symbolik angeht... ein Fall aus dem Dunstkreis... Ein Bekannter betreibt ein Modellbaugeschäft. Bekam eine neue Serie mit Flugzeugmodellen rein, macht einem seiner Stammkunden ein Angebot, such dir einen Bausatz aus, den bekommst du zweimal, einmal deiner, einer wird Ladendeko... was nimmt der... ne StuKa. Und bemalt sie nachher auch originalgetreu, also mit nem Hakenkreuz auf dem Leitwerk. Als das Ding im Laden hing, sind tatsächlich Beamte dort aufgetaucht um mal nachzuprüfen, wieso das denn da hängt... wurde dann aber genehmigt, da es hier um historisch korrekte Darstellung und nichts weiter ging - "Ausstellungsstück" eben.
Die sich da "am Rande" bewegen und gerne anders würden, erkennst du schon so... da hängt dann zum "Länderspiel" zwar nicht die Hakenkreuz-, aber die Reichskriegsflagge im Fenster (die ist nicht verboten, aber natürlich sagt das einiges über die Gesinnung hinter dem Fenster aus...)
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Das sollte ein Witz sein wg. Peter Tauber:
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Das sollte ein Witz sein wg. Peter Tauber:
twitter.com/petertauber/status/1051522444530540544
Was hat der denn geraucht? "Los Leute, heute, am Tag des KZhäftlingsaufstands in Sobibor - lasst uns eines großen Mannes gedenken:
nämlich des armen Erwin 'Nazianhänger und Hitlerverehrer' Rommel. Jawollja!11!!"Ey, was haben diese Leute alle im Geschichtsunterricht gemacht? In den Büchern die Quellentexte und Zitate der Nazis mit Herzchen und Ausrufungszeichen umrandet statt analysiert?
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Ich fürchte, dass bei der Häufigkeit des Themas NS-Zeit in der Schule die Schüler in der Oberstufe irgendwann auch "satt" sind.
Das ist jetzt eine Generation, die drei Generationen nach der Kriegsgeneration geboren wurde und die immer weiter vom Geschehen weg ist und die ggf. auch in der eigenen Familie keine unmittelbar Betroffenen mehr kennt.Ich arbeite im Unterricht viel mit Bildern, die menschliche Schicksale jedweder Art zeigen. KZ-Überlebende, Besatzungs-GIs, Trümmerfrauen und -kinder, Kriegsversehrte etc. Die Beschäftigung mit dem individuell erfahrenen menschlichen Leid, mit den Wünschen und den Bedürfnissen der gezeigten Personen, mit der Frage, wie man diesen Menschen im Idealfall Genugtuung oder Gerechtigkeit hätte widerfahren lassen können, zeigt den Schülern die ganze Bandbreite menschlicher Güte sowie menschlicher Abgründe, die bis heute parallel nebeneinander existieren.
Besonders betroffen sind sie angesichts der himmelschreienden Ungerechtigkeit, dass den Opfern des NS-Terrors niemals echte Gerechtigkeit widerfahren ist. Dass sie mit ihrem Leid weitgehend alleine gelassen wurden.
Das wirkt dann letztlich doch recht spürbar nach und regt die Schüler zum Nachdenken an. -
Ich war mal als Begleitung mit einer freiwilligen Schülergruppe in Auschwitz. Mein Kollege hat als Vorbereitung Teambuilding und erlebnispädagogische Elemente gemacht, statt Theorie. Als wir da waren hab ich verstanden warum: so konnten sich alle vor der Gruppe öffnen und gegenseitig Halt geben. Es war vor allem emotional, weil der Großvater einer Schülerin selbst in Auschwitz war.
Dazu kommt, dass wir im bei strahlendem Sonnenschein und 30Grad dort waren. Ich werde nie vergessen, wie ein Schüler sagte: „kein Ort verdient es mehr schön zu sein, als dieser.“Interessanterweise habe ich die meisten pro-AfD Kommentare von Russlanddeutschen gehört.
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