Ich frage mich bei der Diskussion um A13 seit längerem schon, inwieweit nur die Grundschulen hochgestockt werden sollen... In der Sek1 haben wir mit 28 Wochenstd die höchste Unterrichtsverpflichtung, speziell an Hauptschulen den größten Anteil an Förderkindern mit gleichzeitig schlechtem Personalschlüssel. Brennpunktlehrer leisten mindestens so viel Sozialarbeit und Stunden für das ganze Drumherum, wie GS-Lehrer.
Die GEW fordert ja soweit ich weiß, A13 für alle, aber die aktuelle Diskussion (geführt von den Grünen) betrifft nur GS-Lehrer.
Ist jemand auf einem aktuellen Stand, was diverse politische Stellungnahmen betrifft?
A13 Diskussion - bleibt die Sek1 außen vor?
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In der Sek1 haben wir mit 28 Wochenstd die höchste Unterrichtsverpflichtung, speziell an Hauptschulen den größten Anteil an Förderkindern mit gleichzeitig schlechtem Personalschlüssel. Brennpunktlehrer leisten mindestens so viel Sozialarbeit und Stunden für das ganze Drumherum, wie GS-Lehrer.
Die Höhe eines Lohns wird bestimmt durch Angebot und Nachfrage des Arbeitsmarkts.
(Deshalb die """Aufwertung""" der GS-Lehrer.)Der Gedanke, "Wer mehr leistet, bekommt auch mehr" (und Umkehrschluß "Wer mehr bekommt, leistet auch mehr") ist verkehrt bzw. nur dann wahr, wenn das Kriterium zur Messung der Leistung die Höhe des Lohns selbst ist.
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Diese Frage habe ich mir die letzten Tage auch gestellt und vermute, dass die Hauptschule in den Politikerköpfen nicht präsent ist bzw. sie gar nicht so genau wissen, wie hoch dort Unterrichtsverpflichtung und Gehaltsstufe sind. Denn wüssten sie Bescheid, müssten wir nicht unter diesen Bedingungen arbeiten.
Angebot und Nachfrage können auch keine Rolle spielen, denn an bayerischen Mittelschulen ist der Lehrermangel schon seit vielen, vielen Jahren (Jahrzehnten?) ein Problem, ganz im Gegensatz zu den anderen Schularten, die die meiste Zeit einen Überschuss an Bewerbern verzeichne(te)n.
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Diese Frage habe ich mir die letzten Tage auch gestellt und vermute, dass die Hauptschule in den Politikerköpfen nicht präsent ist bzw. sie gar nicht so genau wissen, wie hoch dort Unterrichtsverpflichtung und Gehaltsstufe sind. Denn wüssten sie Bescheid, müssten wir nicht unter diesen Bedingungen arbeiten.
Glaubst Du das wirklich?
Angebot und Nachfrage können auch keine Rolle spielen, denn an bayerischen Mittelschulen ist der Lehrermangel schon seit vielen, vielen Jahren (Jahrzehnten?) ein Problem, ganz im Gegensatz zu den anderen Schularten, die die meiste Zeit einen Überschuss an Bewerbern verzeichne(te)n.
Welche Schularten sind das denn, in denen es keinen Lehrermangel gibt oder erst seit kurzem?
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Glaubst Du das wirklich?
Welche Schularten sind das denn, in denen es keinen Lehrermangel gibt oder erst seit kurzem?
An bayerischen Grundschulen herrscht erst seit wenigen Jahren ein Mangel, Gymnasien und Realschulen können sich vor Bewerbern kaum retten, sodass diese derzeit im großen Stil für GS und MS nachqualifiziert werden.
Ich glaube tatsächlich, dass viele Politiker mit der Hauptschule nicht viel anfangen können und wenig Ahnung haben - so wie sogar viele Lehrer anderer Schularten (wie man auch hier im Forum immer wieder gut erkennen kann). Viele wissen nicht, wie schlimm es hier teilweise zugeht!
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Ich glaube tatsächlich, dass viele Politiker mit der Hauptschule nicht viel anfangen können ...
... oder mit staatlichen Schulen allgemein? Siehe Frau Schwesig!
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An bayerischen Grundschulen herrscht erst seit wenigen Jahren ein Mangel, Gymnasien und Realschulen können sich vor Bewerbern kaum retten, sodass diese derzeit im großen Stil für GS und MS nachqualifiziert werden.
Auch in B.-W. gibt es einen großen Überschuss an Bewerbern am Gym., aber trotzdem herrscht dort latenter Lehrermangel. (Randnotiz: wenn man der Auffassung ist, dass diese vermeintliche Unterbesetzung mindestens geduldet oder sogar gewollt ist, kann man den "Lehrermangel" auch in Anführungszeichen setzen.)
Lehrermangel und Überschuss an Bewerbern schließen sich leider nicht gegenseitig aus.
(Blödes Beispiel, um mal wieder auf den freien Markt zu kommen: in Afrika haben viele Hunger. Der Bedarf an Nahrung ist groß, aber Nachfrage gibt es keine. (Nachfrage: ausreichende Kaufkraft))Wer wird nachqualifiziert? Sind das nicht erfolglose Bewerber an anderen Schularten, für die das Plan B bzw. auch die Alternative zu erstmaliger Arbeitslosigkeit darstellt?
Ich glaube tatsächlich, dass viele Politiker mit der Hauptschule nicht viel anfangen können und wenig Ahnung haben - so wie sogar viele Lehrer anderer Schularten (wie man auch hier im Forum immer wieder gut erkennen kann). Viele wissen nicht, wie schlimm es hier teilweise zugeht!Das mag ja sein, dass manche oder viele oder alle Politiker mit Schulen oder bestimmten Schularten nichts anfangen können. Das schon.
Aber dass Politiker derlei Probleme in Deinem Sinne lösen würden, wenn sie sich doch nur derer gewahr würden, glaube ich kaum. Denk mal an den medialen Dauerbrenner "marode Schulgebäude", um mal nur ein einziges Beispiel zu nennen.Ich stelle mir gerade ein Posting auf Paketbotenforen.de vor:
"Ich vermute, dass die Paketboten/Lieferdienste in den Politikerköpfen nicht präsent sind bzw. sie gar nicht so genau wissen, wie hoch das Arbeitspensum und Lohn sind. Denn wüssten sie Bescheid, müssten wir nicht unter diesen Bedingungen arbeiten." -
Was mich in Bayern für Grund- und Hauptschullehrer stört, ist das sie zudem auch einfach so gezwungen werden mobile Reserve am A***** der Welt zu sein. Sie werden schlecht behandelt und kriegen nur A12 mit kaum Aufstieg (an anderen Schularten wo man mit A13 anfängt kann man ja wenigstens bis A15/A16 aufsteigen, ich glaube ein Direktor an einer Grund- oder Hauptschule kriegt nur A13 und das ist ein Witz) und das irgendwie aus merkwürdigen Gründen. Weil sie nur 7 Semester studieren und nicht zwei Fächer sondern ein Fach und 3 Didaktikfächer aber...
unsere Realschullehrer (die auch 7 Semester hier studieren und trotz 2 Fächer sicherlich die gleiche ECTS Anzahl haben) kriegen A13...
Das ergibt für mich gar keinen Sinn. Entweder sollten dann alle drei A12 bekommen oder noch besser A13 und zudem müssten sich die Bedingungen schwer verbessern.
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Morse hat schon Recht, die Politiker wissen genau was läuft und tun bewusst nichts dagegen.
"Struktureller Lehrermangel": Super Argument, um die Arbeitsbedingungen NICHT zu verbessern, denn "leider" habe man dafür das Personal nicht. Langsam geht dieser Schuss aber nach hinten los, denn es hat sich bei den Jüngeren herumgesprochen, dass man woanders mehr Geld bei besseren Arbeitsbedingungen verdienen kann... dazu kommt der demographisch bedingte Fachkräftemangel. Bin mal gespannt was passiert, wenn unsere Politker endlich merken, dass aus ihrem künstlichen Lehrermangel ein echter geworden ist...
Und in Zeiten von Rekordsteuerüberschüssen (seit Jahren!) zieht das Argument "Leider kein Geld da!" auch nicht mehr. Die neueste Ausrede, um z.B. Schulgebäude nicht zu sanieren, ist ja bekanntlich der Personalmangel in den Bauämtern, für den man "ja nichts könne". Dabei wurde dieser bewusst seit Jahren durch gezielten Personalabbau provoziert...
Dazu kommen unausgegorene und unterfinanzierte Konzepte wie Inklusion und Ganztagsschule.
Außer zu Wahlkampfzeiten haben Politiker bekanntlich kein Interesse an der "Bildungsrepublik Deutschland". Das ganze Getöse von wegen "Bildung first!" dient doch nur dazu, noch ein paar naive Wähler einzufangen...
Man kann sich natürlich fragen: Warum fährt die Politik diese Strategie seit Jahrzehnten? Das öffentliche Bildungssystem so richtig gegen die Wand fahren lassen, damit der Widerstand gegen eine mögliche Privatisierung sinkt? GATS lässt grüßen...
Gruß !
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Es muss halt mal jemand aus dem H/R-Bereich, der den neuen Masterabschluss hat, auf A13Z durchklagen.
Dann wird sich auch etwas bewegen. Das ist wie mit den Altersstufen damals, nachdem es das Antidiskriminierungsgesetz gab. -
Es muss halt mal jemand aus dem H/R-Bereich, der den neuen Masterabschluss hat, auf A13Z durchklagen.
Naja, das hätte ja im Grundschulbereich auch jemand machen können bis A13 (immerhin haben wir z.T. auch einen Masterabschluss) durchklagen, aber da wurde wenig Erfolg erwartet.
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Der Gedanke, "Wer mehr leistet, bekommt auch mehr" (und Umkehrschluß "Wer mehr bekommt, leistet auch mehr") ist verkehrt bzw. nur dann wahr, wenn das Kriterium zur Messung der Leistung die Höhe des Lohns selbst ist.
Als A12er, der vor der Klasse steht und den Unterricht vorbereitet, könnte ich meine Leistung doch so anpassen, dass die Förderlehrerin mit A13, die bei mir hinten im Unterricht völlig passiv neben "ihrem" Inklusionskind sitzt, auf einmal zur Leistungsträgerin im Klassenraum wird. Dann stimmt es doch wieder.
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Als A12er, der vor der Klasse steht und den Unterricht vorbereitet, könnte ich meine Leistung doch so anpassen, dass die Förderlehrerin mit A13, die bei mir hinten im Unterricht völlig passiv neben "ihrem" Inklusionskind sitzt, auf einmal zur Leistungsträgerin im Klassenraum wird. Dann stimmt es doch wieder.
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Man kann sich natürlich fragen: Warum fährt die Politik diese Strategie seit Jahrzehnten? Das öffentliche Bildungssystem so richtig gegen die Wand fahren lassen, damit der Widerstand gegen eine mögliche Privatisierung sinkt? GATS lässt grüßen...
Ob hier etwas "gegen die Wand gefahren" oder bloß sehr effizient gewirtschaftet wird, ist mir nicht klar.Fakt ist: Exportweltmeister ist die BRD auch in diesem Jahr, auch mit diesem Bildungssystem - dem Lehrermangel, Fachkräftemangel, und sonstigem Mangel zum Trotz.
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Es muss halt mal jemand aus dem H/R-Bereich, der den neuen Masterabschluss hat, auf A13Z durchklagen.
Dann wird sich auch etwas bewegen. Das ist wie mit den Altersstufen damals, nachdem es das Antidiskriminierungsgesetz gab.Ich hoffe doch sehr , dass nicht nur die Masterabsolventen auf A13 hochgestuft werden sollen.
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Ich hoffe doch sehr , dass nicht nur die Masterabsolventen auf A13 hochgestuft werden sollen.
Aber die haben nach der Aufschlüsselung der Stufen einen Anspruch darauf mindestens A13/E13 zu bekommen, so sieht es jedenfalls die Tabelle für alle Bundesländer vor.
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Und ein Drittfachstudium für ein Mangelfach zählt dabei wahrscheinlich nicht...
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