Hallo allerseits,
ich habe einen Französisch-Kurs (2. Lernjahr, 8. Klasse, ISS) und würde mit den SuS gerne detailliertes Lesen zum ersten Mal anwenden.
Habt ihr Ideen, was den SuS helfen kann, diese Aufgabe zu bewältigen?
Vielen Dank schon mal.
Hallo allerseits,
ich habe einen Französisch-Kurs (2. Lernjahr, 8. Klasse, ISS) und würde mit den SuS gerne detailliertes Lesen zum ersten Mal anwenden.
Habt ihr Ideen, was den SuS helfen kann, diese Aufgabe zu bewältigen?
Vielen Dank schon mal.
erklärst du mal, was genau du vorhast?
Wie genau hast du dir das denn vorgestellt?
Beim intensive reading liest du einen Text sehr gründlich. Diese Lesetechnik wendest du an, um Texte analysieren zu können, denn für eine Analyse benötigst du detailliertes Wissen über die Aussagen und die Struktur eines Textes. Auf diese Weise bist du in der Lage, Fragen bezüglich des Textes beantworten zu können. Während des detaillierten Lesens kannst du außerdem schon wichtige Textstellen markieren und dir Notizen machen.
ISS bedeutet Realschulniveau, oder? Dann würde ich entsprechend des kognitiven und sprachlichen Niveaus einen relativ kurzen Text (z.B. Auszug eines Kinderbuchs) nehmen und mit den Schülern gemeinsam den Text lesen. Nach jedem sinnvollen Sinnesabschnitt würde ich fragen, was man hierin Wichtiges erfuhr. Wie im Zitat steht, würde ich dann die Schüler dazu anregen, wichtige Textstellen zu markieren und Schlüsselbegriffe zu notieren. Im Anschluss sollen die Schüler dann in Einzelarbeit Fragen zum Text beantworten können. Wenn möglich, ohne nochmal auf den Text zu schauen, bei schwachen Schülern geht das sicherlich auch mit "Spicken".
Im Zitat steht, dass im Anschluss eine Analyse erfolgt. Ich weiß nicht, inwiefern Schüler auf diesem Niveau bereits hierzu in der Lage sind; das kannst du didaktisch eher beurteilen. Ggf. sollen sie ihre Ergebnisse einfach noch einmal gebündelt zusammenfassen, ohne dass jetzt eine besondere neue Erkenntnis dabei herauskommt.
Im Verlauf der Unterrichtseinheit können die Schüler diese Arbeitsphase zunehmend selbstständiger ausüben und ihr könnt im Klassenverband Kriterien für gelungenes "detailliertes Lesen" formulieren.
Detailliertes Lesen erfordert eine Aufgabenstellung, an der sich die SuS entlanghangeln können. Zum Beispiel könnte man eine Chronologie erstellen lassen oder die SuS mithilfe eines Fragenkatalogs einzelne Aspekte des Textes zusammenstellen lassen.
Eine sehr hilfreiche Struktur für das detaillierte Erfassen eines Textes ist die 5-Schritt-Lesemethode (siehe hier: https://www2.klett.de/sixcms/media.php/229/316033_so_06.pdf). Geh mit den SuS einmal genau durch, wie welche Schritte funktionieren und übe das an verschiedenen Texten.
Mein Zusatztipp wäre, das Lesen in 3 Phasen aufzuteilen. In der Phase 1 (vor dem Lesen) kannst dem Lesen eine Leitfrage voranstellen, die die SuS mithilfe des Textes beantworten können sollen, zu der sie dann Hypothesen aufstellen. Dann folgt Phase 2 (während des Lesens): Die SuS lesen den Text genau und erarbeiten sich mithilfe von Detailfragen die Aspekte zur Beantwortung der Leitfrage. Die dritte Phase (nach dem Lesen) wäre dann eine Zusammenstellung der Aspekte und eine abschließende Beantwortung der Leitfrage.
Wenn möglich, ohne nochmal auf den Text zu schauen, bei schwachen Schülern geht das sicherlich auch mit "Spicken".
Warum sollten die SuS nicht im Text genau nachgucken dürfen? Es ist doch genau erwünscht, dass die SuS Details heraussuchen (und das bestenfalls anhand von Zitaten und Zeilenangaben belegen können).
Ich würde mal sagen, dass man beides machen kann - mit oder ohne "Spicken". Das kommt wohl auf die Aufgabenstellung an. Außerdem ist das in den höheren Klassen eh unerlässlich, wenn der Umgang mit Texten zunehmend analytischer wird (siehe Zitate/Zeilenangaben). Bei der Anbahnung des detaillierten Lesens würde ich, wie oben beschrieben, in der ersten Phase den Textausschnitt kleinschrittig durchlesen und in einer Folgephase durch die Fragen schauen, was konkret an inhaltlichem Wissen hängengeblieben ist - daher erstmal ohne Text. Am Ende kann man aber durchaus noch einmal den Text zur Abgleichung der Antworten heranziehen, das wäre durchaus eine Möglichkeit.
Es ist ja die Frage, was man bezwecken will: Will man, dass die Kinder den Inhalt des Textes auswendig kennen oder dass sie anhand von Fragen einen Text detailliert erfassen?
Für das Lernziel “detailliertes Lesen“ ist das “was ist hängen geblieben vom Inhalt?“ bloß nicht funktional.
Ich sehe den Sinn nicht unbedingt.
Am Ende kann man aber durchaus noch einmal den Text zur Abgleichung der Antworten heranziehen, das wäre durchaus eine Möglichkeit.
Das ist keine Option, sondern ein Muss, dass man den Text als Quelle hinzunimmt und auch ganz deutlich macht, wo die Infos herstammen. Sonst können die SuS das eventuell gar nicht nachvollziehen.
Es sind ja nicht immer unbedingt Fragen, die der Text konkret in einem Wort oder Satz beantwortet, sondern auch indirekt.
Dann war Palmusis Nachfrage nach der konkreten Vorstellung der Unterrichtseinheit schon gerechtfertigt, denn nachdem ich das bei dir lese, habe ich echt Bedenken, ob Schüler im 2. Lernjahr, Realschulniveau, schon indirekte Fragen bei einer Textarbeit beantworten können. Es geht ja zusätzlich laut der Threaderstellerin um einen ersten Kontakt mit der Methode, die Klasse hatte bislang hiermit noch keine Erfahrungen. Aber gut... Wenn es nur unter den von dir genannten Bedingungungen realisierbar ist, müsste die Threaderstellerin überlegen, ob diese Methode in diesem frühen Stadium des Sprachenlernens überhaupt sinnig ist.
Mit freundlichen Grüßen
Ja, auf jeden Fall
Deswegen meine ich, dass man einen Fragenkatalog (und eventuell eine übergeordnete Leitfrage) braucht, damit die SuS ein Gerüst haben, welches sie Schritt für Schritt abarbeiten können.
Detailliertes Lesen geht mE, sobald man in der Lage ist, Texte zu lesen. Man muss das nur ganz kleinschrittig anleiten und konkrete Fragen an den Text stellen.
Das können ja sogar Grundschüler im Deutschunterricht, dann sollten das 8.-Klässler mit Hilfe in Französisch auch hinkriegen
Werbung