Ich fand das eine sehr menschliche Szene. Sie hat ihr wirklich einfühlend mitgeteilt, wie der Stand der Sache ist. Der Ratschlag war doch auch recht konkret: zwei so grundlegende Inhalte der deutschen Rechtschreibung können nicht in einer Stunde eingeführt werden.
Hallo Frapper,
menschlich fand ich an der Szene eigentlich gar nichts. Eher als bedrückend und destruktiv habe ich die Art und Weise empfunden, wie die Fachleiterin sich gegenüber der sichtlich verunsicherten Referendarin verhalten hat. Wieder die übliche Behauptung, die SuS seien überfordert gewesen, das Niveau viel zu hoch angesetzt und verschiedene Themen vermengt worden. Dabei fand ich den Einstieg alles andere als verwirrend und es spricht von fachdidaktischer Seite einiges dafür, kurze und lange Vokale gemeinsam zu behandeln. Das kann es nicht gewesen sein, sondern wohl eher die Durchführung selbst: Zu schwere Übungen, zu wenig didaktische Hilfestellung, Differenzierung etc.
Pauschal zu sagen, dass hier eine schwere didaktische Fehlplanung (oder so ähnlich) vorliege, ist - kurz gesagt - einfach nur Quatsch. Das ist kein sachbezogener Ratschlag, sondern die übliche hochtrabende Pauschalisierung und Schlagwortdidaktik, wie ich sie aus dem eigenen Referendariat kenne. Hier war der Fokus schon von Anfang an negativ ausgerichtet - machen wir uns doch nichts vor. Die Kandidaten war beim Seminar bereits unten durch und nun ging es lediglich darum, sie vollends aus der Spur zu bringen.
Was bei mir allerdings auf jeden Fall noch kritisiert worden wäre: Die Striemen an der Tafel. Das ist eine grobe Fahrlässigkeit und zeigt, dass hier die Referendarin ganz offensichtlich mit der Organisation gesamtpädagogisch überfordert zu sein scheint, so dass sie ihrer Vorbildfunktion nicht ansatzweise mehr gerecht zu werden vermag. *Ironiewarnung*
der Buntflieger