Bin ich zu schüchtern für den Lehrerberuf?

  • [...] , aber wer später feststellt, Lehrer werden zu wollen hat vorher ein Fach studiert, auf das er Lust hatte. Etwas zu studieren, was einem die Eltern einreden UND in der Praxis festzustellen, dass einem die Aufgaben nicht liegen soll wozu gut sein?
    Ich kenne auch Leute, denen Eltern nach der Schule was aus- bzw. eingeredet haben und später waren Frust über vertane Jahre und mühseliges, teures Umsatteln dran.


    Ich bin froh, dass ich niemanden dafür verantwortlich machen kann, wenn mir mein Job auf die Nerven geht, weil ich ihn erlernen wollte.

    Das ist alles richtig. Ich habe oben nur reagiert, weil du dir den einen Aspekt herausgegriffen hast - Lehrerin war nur Plan B - und daraus gefolgert hast, dass sie es sein lassen soll.


    Viele Aspekte des Jobs scheinen Jandel zu gefallen und ihr auch zu liegen. Das Sprechen vor Gruppen macht ihr Probleme. Wenn sie nur das davon trennt, dass das Unterrichten für sie ein toller Job wäre, sollte man mit 23 vielleicht dort ansetzen und nicht aus diesem Grund aufgeben. Immer neue Kontakte und immer wieder mal das Sprechen vor einer Gruppe gehört auch im Verlag, in einer Redaktion oder in der Uni zum Alltag ...


    Öfter wurde jetzt auch der Wunsch der Eltern thematisiert. Vielleicht hat dazu auch Jandels Wortwahl beigetragen, denn die Rede von einem Plan B impliziert, dass es einen Plan A gab/gibt und die Eltern sie davon abgebracht haben. Den gab es aber anscheinend nie:


    Um ehrlich zu sein, war das Studium nur mein Plan B, weil ich nicht wusste, was ich sonst machen sollte [...]

    Was soll man daraus jetzt ableiten? Wenn nur der Herzenswunsch/Traumjob Erfolg verspricht, sollte sie es mit dem Arbeiten dann ganz sein lassen?

  • nur die geforderten 3 Monate bleiben, aber es hat mir so gut gefallen, dass ich doch 1 Jahr geblieben bin. Ich werde im Februar 23 und habe das Gefühl, dass mir die Zeit wegläuft

    Du bist 22 und hast einen BA.


    Du bist sehr, sehr, sehr, sehr jung...

  • Schüchternheit ist nicht gleich Schüchternheit.


    Ich kenne Kollegen, die leben privat sehr zurück gezogen, wirken zum Teil sehr verschlossen, sind aber in der Klasse wahre "Entertainer" - also offen, motivierend, humorvoll.


    Es gibt sogar Lehrer, die an einer sozialen Phobie leiden, aber trotzdem sehr professionell unterrichten und in der Klasse sich nichts anmerken lassen.


    Voraussetzung dafür ist aber, dass man sich bei dem, was man tut, wohl fühlt und dass es Spaß macht. Mit dem daraus gewonnenen Selbstbewusstsein tritt die Schüchternheit schnell in den Hintergrund.

  • Ich werde im Februar 23 und habe das Gefühl, dass mir die Zeit wegläuft, wenn ich noch was neues beginnen will. Am liebsten würde ich noch 1 Jahr ins Ausland gehen, aber das ist wohl nur das Weglaufen von meinen Problemen.

    Heieieieiei ... Ich bin jetzt 38 und arbeite überhaupt erst seit 4 Jahren in Festanstellung, die pädagogische Ausbildung habe ich 2012/2013 gemacht. Mir war immer nur wichtig, dass ich überhaupt irgendwas mache und Geld dabei verdiene. Wieso sollte Ausland vor Problemen weglaufen sein? Im Zweifelsfall gewinnst Du nur an Lebenserfahrung und das ist nie verkehrt. Wenn Du also Lust darauf hast und das vernünftig organisieren kannst, dann mach das doch. Wer weiss ... vielleicht ergibt sich so auch beruflich eine ganz neue Perspektive.

  • Ich kenne Kollegen, die leben privat sehr zurück gezogen, wirken zum Teil sehr verschlossen, sind aber in der Klasse wahre "Entertainer" - also offen, motivierend, humorvoll.


    Es gibt sogar Lehrer, die an einer sozialen Phobie leiden, aber trotzdem sehr professionell unterrichten und in der Klasse sich nichts anmerken lassen.

    Kennen wir uns? Im Ernst ... wahrscheinlich würden mich viele Leute genau so beschreiben. Unter uns ... ich HASSE z. B. telefonieren. Ich bekomme ernsthaft Zustände, wenn ich privat irgendwo anrufen soll und habe deswegen schon ich weiss nicht wie oft vollkommen irrational irgendwelche Termine verschlampt. Wenn es aber um meinen Job geht, denke ich mir immer "ach ... ich bekomme Geld dafür und das nicht zu knapp". Ich wundere mich echt immer wieder selbst über mich, es ist fast so eine Art gespaltener Persönlichkeit. Also ja, das gibt es schon, dass man mit und an seinen Aufgaben ganz gewaltig wächst. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Wollsocken80 ()

  • Du bist 22 und hast einen BA.
    Du bist sehr, sehr, sehr, sehr jung...


    Absolut, das kann man nur ganz dick unterstreichen!
    Ich beende mein Ref mit 30 .... Habe eine Ausbildung, Studium und ein Jahr Ausland hinter mir. Gerade die Ausbildung ist für mich nach wie vor super gewesen und kann ich nur empfehlen.
    Einen Master kannst du später noch machen, den Bachelor nimmt dir ja auch keiner.


    Das Finanzielle ist sicherlich auch von Bedeutung, aber überlege dir halt, dass du den Job dann wahrscheinlich 40 Jahre machst. Da wäre mir die Lebensqualität doch wichtiger.


    Ansonsten es gibt ja nicht nur Erzieher, ich kenne mich da aber im Detail nicht aus.

  • Du bist 22, warst ein Jahr im Ausland und hast den Bachelor. Du bist toll!!!


    Dass du mit 22 nicht weißt, ob das der richtige Beruf ist, ist völlig normal. Lass dich nicht entmutigen, mit 22 standen wir alle ganz bedeppert vor der Klasse. Vieles lernt man erst mit der Zeit.
    Aber auf der anderen Seite solltest du natürlich auch Spaß daran haben. Wenn du noch 1 Jahr ins Ausland möchtest, dann tu das doch, du hast Zeit. Vllt. wird dir da einiges klarer oder du reifer.


    Deine Eltern kann ich auch verstehen, aber letztendlich solltest du auf dich selber hören.

  • Viele Aspekte des Jobs scheinen Jandel zu gefallen und ihr auch zu liegen. Das Sprechen vor Gruppen macht ihr Probleme. Wenn sie nur das davon trennt, dass das Unterrichten für sie ein toller Job wäre, sollte man mit 23 vielleicht dort ansetzen und nicht aus diesem Grund aufgeben. Immer neue Kontakte und immer wieder mal das Sprechen vor einer Gruppe gehört auch im Verlag, in einer Redaktion oder in der Uni zum Alltag ...


    Öfter wurde jetzt auch der Wunsch der Eltern thematisiert. Vielleicht hat dazu auch Jandels Wortwahl beigetragen, denn die Rede von einem Plan B impliziert, dass es einen Plan A gab/gibt und die Eltern sie davon abgebracht haben. Den gab es aber anscheinend nie

    Es stimmt, viele Aspekte des Jobs gefallen mir und ich denke, dass diese mir auch Spaß machen. Nur das Reden vor vielen Menschen und, dass man alleine eine große Gruppe führen und sich durchsetzen muss, lassen mich zweifeln, weil ich dort genau meine Schwächen und Defizite sehe. Ich kann nicht einschätzen, inwiefern ich mich weiterentwickeln und diese Schwächen/Defizite aufarbeiten kann. Ich möchte nicht der Kollege sein, über den jeder denkt, dass er unfähig ist seinen Job vernünftig zu erledigen.


    Einen richtigen Plan A hatte ich nie. Der hat immer wieder gewechselt im Laufe der Zeit (als ich Abi gemacht hab, war es Ärztin, aber mein Abi ist einfach zu schlecht dafür). Lehrer war mein Traumberuf als Kind und ist daher (allerdings immer nur als Plan B,C, oder D) im Hinterkopf geblieben. Hinzu kam noch, dass meine Eltern alle A-Pläne nie gemocht haben oder unrealistisch fanden und sie solange schlecht geredet haben, bis ich sie selbst schlecht fand oder dachte, dass meine Persönlichkeit nicht dazu passt.

  • Lass dir Zeit und guck für dich, was dir gut tun könnte. Spring doch jetzt noch mal für ein Jahr raus und guck, ob du einen Auslandsaufenthalt mit Praktika an Schulen verbinden könntest. Ich kenne mich damit nicht wirklich aus, denke aber, dass es vielleicht möglich sein könnte, als Assistent-Teacher irgendwo zu arbeiten.
    Was die Schüchternheit und das Unwohlsein anbelangt, das kann man zu überwinden lernen, wenn man sicher ist, das man für sich das Richtige gefunden hat.
    Ansonsten würde ich dir raten zu überdenken, ob du dich nicht von deinen Eltern emanzipieren müsstest.

    Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

  • Ganz dringend - egal wie du dich letztendlich entscheidest - lerne folgende, vielleicht ernüchternde Tatsache:


    Was deine Eltern "gerne hätten" ist scheissegal.


    Das ist DEIN Leben. Du bist nicht auf der Welt, die Erwartungen anderer Leute zu erfüllen, sondern deine eigenen.
    Wenn das dann zufälligerweise jemand anderem auch gefällt, schön.
    Wenn nicht - PAL (Problem Anderer Leute).


    In allen deinen Posts steht - teils direkt, teils unterschwellig - "Aber meine Eltern..."
    Du bist 22.
    Also haben seit mindestens 4 Jahren deine Eltern absolut NICHTS mehr zu bestimmen, was dich angeht.
    Das hast du nur offenbar noch nicht gemerkt.
    Wird dringend Zeit, daran was zu ändern.


    Ob du das im Ausland, an der Uni, in einem Ref oder sonstwo machst... egal. Aber probier dich aus und handele nach DEINER persönlichen Erfahrung daraus. DIR muss es gefallen.


    Ich hoffe das kam an... und - ich hab halt eine Ruhrpottschnauze, und vielleicht brauchtest du mal einen etwas derberen Ton, um "wach zu werden".


    Und jetzt hau rein.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

    Einmal editiert, zuletzt von Miss Jones ()

  • Ich würde es nicht von der Schüchternheit abhängig machen, ob du geeignet bist oder nicht. Selbst bin ich auch ein schüchterner Mensch und mir geht es wie Wollsocken, privat telefoniere ich gar nicht gern mit fremden Menschen, ich beschwere mich auch nicht gern irgendwo.


    In den Lehrberuf wächst man hinein was Schüchternheit angeht. Da bin ich in einem Jahr schon viel selbstsicherer geworden, was vor allem die Elternarbeit angeht. Dass mir das unterrichten liegt, habe ich in den diversen Praktika erlebt, die auch auf unterschiedlichen Stufen stattfanden. Und ja vor 6. Klässler stand ich auch nicht so gerne wie vor Kindergartenkindern oder Unterstufenkindern. Meiner Meinung haben unterschiedliche Bedürfnisse und brauchen auch ein anderes auftreten.


    Lass dir Zeit mit der Entscheidungsfindung, sammle Erfahrungen. Du bist so jung. Ich bin auch erst mit 36 Lehrerin geworden, habe davor was anderes gemacht. Das was du bist jetzt hast (Abitur, Bachelor) kann dir eh keiner mehr nehmen und du kannst jederzeit wieder darauf aufbauen.

  • Ich bin im Umgang mit mir wenig oder nicht bekannten Erwachsenen auch sehr zurückhaltend. Wie Wollsocken und FrauZipp telefoniere ich z. B. auch sehr ungern, wenn es um Dinge geht, bei denen ich mich nicht gut auskenne. Das darf dann immer mein Mann erledigen. Referate habe ich immer gehasst und mag auch vor den Kollegen nur ungern etwas vortragen.
    Wirklich viele Stunden habe ich im Praktikum nicht gehalten, eben die vorgeschriebenen Pflichtstunden, aber die liefen ausnahmslos gut und in habe mich wohlgefühlt. Ich bin in der Klasse kein Entertainer, habe aber meine Kinder im Griff und der Unterricht läuft. Die Kinder und Eltern respektieren mich. Ich weiß das und trotzdem bin ich beim ersten Elternabend in einer neuen Klasse immer sehr nervös
    Ich denke, es gibt einen Unterschied zwischen zurückhaltend sein und sich nicht durchsetzen können. Eine natürliche Autorität ist wichtig. Auch wenn man ein ruhiger Mensch ist, kann man die haben.

  • Zur prinzipiellen Frage, was die Schüchternheit und Offenheit angeht: bei mir gibt es da eine völlig klare Spaltung zwischen privater Persönlichkeit und Lehrerbühnenpersönlichkeit. Niemand, der mich nur beruflich kennt, würde vermuten, dass ich im privaten Bereich eher menschenscheu bin, eher in Ruhe gelassen werden möchte und keine Lust auf Veranstaltungen mit Gedränge und Leuten habe. Auch ich hasse Telefongespräche abgründig und mein liebstes Medium ist der schriftliche Text. In der Schule bin ein komplementärer Mensch (bis auf das mit dem Telefonieren...) Bei mir ist es wirklich wie beim Schauspieler auf der Bühne, sobald ich die Schule betrete.


    Aber ein anderer Gedanke, der mir heute morgen gekommen ist, ist ob die OP eventuell als junge Frau ein Produkt des zunehmenden Trends der Erziehung durch Helikoptereltern ist. Ihr Beitrag ist dadurch definiert, dass sie keine eigenen Vorstellungen von ihrem Lebensweg hat - was in dem Alter allerdings nicht wirklich ungewöhnlich ist - aber noch viel mehr, dass sie überhaupt nicht in Frage stellt, dass ihre Eltern ihren Lebensweg und ihr Studium planen. Junge Leute meiner Generation (Geburtsjahr 1968) hätten das als arroganten Übergriff verstanden und sich entschieden gewehrt.


    Wird diese Art von Kindern aus Helikopterfamilien verstärkt in die Gesellschaft und damit auch in die Schulen kommen? Ich fände so eine Tendenz bedenklich...

  • Aber ein anderer Gedanke, der mir heute morgen gekommen ist, ist ob die OP eventuell als junge Frau ein Produkt des zunehmenden Trends der Erziehung durch Helikoptereltern ist. Ihr Beitrag ist dadurch definiert, dass sie keine eigenen Vorstellungen von ihrem Lebensweg hat - was in dem Alter allerdings nicht wirklich ungewöhnlich ist - aber noch viel mehr, dass sie überhaupt nicht in Frage stellt, dass ihre Eltern ihren Lebensweg und ihr Studium planen. Junge Leute meiner Generation (Geburtsjahr 1968) hätten das als arroganten Übergriff verstanden und sich entschieden gewehrt.


    Wird diese Art von Kindern aus Helikopterfamilien verstärkt in die Gesellschaft und damit auch in die Schulen kommen? Ich fände so eine Tendenz bedenklich...


    Beobachte ich bei mir in der Familie zum Teil auch. Eltern Akademiker, als hat das Kind gefälligst zu studieren.
    Ich hatte da echt Glück mit meinen Eltern, die haben auch meine Ausbildung voll befürwortet, die Zeit, die ich brauchte um mich selber studierfähig zu fühlen.
    Ich durfte mich selber entwickeln. Sehe aber leider oft genug, wie es anders ist.
    Solche Leute sitzen dann am Ende auch mit abgebrochenem Studium mit Ende 20 in der Berufsausbildung.

  • Ach Gottchen. Mein Abi war auch zu schlecht für Medizin: 1.9 in Bayern ;)

    Wenn du hättest Medizin studieren wollen, hättest du's gemacht, oder? Man könnte z.B. eine Ausbildung zur Krankenschwester machen, Berufserfahrung sammeln und mit Wartesemestern ins Medizinstudium einsteigen.


    Je nach Interesse gibt's auch Ausbildungsberufe im medizinischen Bereich, MTA o.ä.


    Was auch immer der TE im Ausland gefallen hat, gäbe es auch Berufe, in denen man z.B. übersetzt, reist, anderer Leute Reisen plant...


    Es gibt nicht nur "Arzt oder Grundschullehrer" und man muss auch nicht mit Gewalt studieren. Für mich klingt es danach, dass die TE (wenn denn die Aussagen das richtig widerspiegeln) ihre Stärken und Interessen noch nicht kennt, also in etwa der Stand von 16-18-jährigen Schulabgängern.


    Einen Beruf zu ergreifen, nur weil der den Eltern am sichersten erscheint, das ist für mich der denkbar unglücklichste Beweggrund, egal ob GS-Lehramt oder ein anderer Beruf.

  • Kennen wir uns? Im Ernst ... wahrscheinlich würden mich viele Leute genau so beschreiben. Unter uns ... ich HASSE z. B. telefonieren. Ich bekomme ernsthaft Zustände, wenn ich privat irgendwo anrufen soll und habe deswegen schon ich weiss nicht wie oft vollkommen irrational irgendwelche Termine verschlampt. Wenn es aber um meinen Job geht, denke ich mir immer "ach ... ich bekomme Geld dafür und das nicht zu knapp". Ich wundere mich echt immer wieder selbst über mich, es ist fast so eine Art gespaltener Persönlichkeit. Also ja, das gibt es schon, dass man mit und an seinen Aufgaben ganz gewaltig wächst. ;)

    Wie ich mich gerade freue, das zu lesen :D ich dachte immer, ich wäre die einzige, der es so geht. Wenn ich privat irgendwo anrufen muss -sei es nur zum Pizza bestellen - muss ich mir vorher echt einen Sprechtext aufschreiben, damit ich den Text nicht verzammel :angst: Sowas macht mich echt total nervös. Vor der Klasse stehen ist dagegen für mich kein Problem, da falle ich eher in die Kategorie "Entertainer", ohne dass mir da irgendwas zu peinlich oder zu unangenehm sein könnte. Wenn man das mal soziologisch betrachtet hat Lehrersein ja ganz viel mit Rollenverhalten zu tun. Wenn man sein "Kostüm" angezogen hatnund auf der " Bühne" steht, spielt man seine Rolle und nicht sich selbst. Natürlich schwingt das selbst immer mit und man kann sich nicht komplett verbiegen. Aber durch die Maske, die man durch die Einnahme einer bestimmten Rolle aufsetzt, hat man natürlich einen gewissen Schutz.
    Ich glaube, dass es deshalb so viele Menschen gibt, die sich unwohl in ihrer Haut fühlen vor der Klasse, weil sie sich der (Lehrer)Rolle nicht genug bewusst sind. Denn dann fängt man an Frechheiten von Schülern persönlich zu nehmen und als Angriff auf die eigene Person zu werten.
    Aus diesen Gründen glaube ich, dass auch eher schüchterne Menschen für diesen Beruf geeignet sein KÖNNEN, wenn sie lernen, wie man sich in eine Rolle einfügt und diese ausfüllt. Vorausgesetzt, man möchte diese Rolle spielen.

  • :rofl: Ich hätte gar nicht gedacht, dass die gespaltene Persönlichkeit unter Lehrern offenbar so ein verbreitetes Phänomen ist. Aber die Idee mit der Rolle des Schauspielers macht schon noch Sinn.


    Meine SuS haben sich heute grausam erschreckt, als ich nur mal eben die Druckluft aufgedreht habe um ein Reagenzglas abzukühlen. Denen hab ich schon einmal zu oft erzählt, dass ich sie theoretisch jederzeit alle umbringen könnte. :lach:

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