Fibel schlägt Rechtschreibwerkstatt

  • Aus einem neuen interessanten Bericht:

    Äh...mit diesem Bericht ging die Dikussion hier doch los???? Und der Begriff Rechtschreibwerkstatt steht ja sogar schon in der Überschrift..... ?
    Aber egal, was möchtest du denn jetzt erklärt haben? Was die Rechtschreibwerkstatt ist? Das kannst du hier nachlesen:


    Das Rechtschreibwerkstatt-Konzept


    Oder wolltest du wissen, weshalb das schlechter abgeschnitten haben könnte? (da kann ich dann aber auch nichts zu sagen, weil ich so nicht unterrichte)

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Äh...mit diesem Bericht ging die Dikussion hier doch los???? Und der Begriff Rechtschreibwerkstatt steht ja sogar schon in der Überschrift..... ?Aber egal, was möchtest du denn jetzt erklärt haben? Was die Rechtschreibwerkstatt ist? Das kannst du hier nachlesen:


    Das Rechtschreibwerkstatt-Konzept


    Oder wolltest du wissen, weshalb das schlechter abgeschnitten haben könnte? (da kann ich dann aber auch nichts zu sagen, weil ich so nicht unterrichte)


    Danke, @icke, nein, der Begriff Rechtschreibwerkstatt war mir nicht geläufig. Man liest ja überall nur vom "Lesen durch Schreiben" oder Ähnlichem. Hab's eben bemerkt, trotzdem danke! (Kann man ja leider eigene Beiträge nicht löschen, oder?)

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Mich hätte einfach ein Beispiel interessiert. Ich behaupte, dass ich in meinem Hauptfach Mathe fachlich so fit bin, dass ich glaube keine grundlegenden fachlich-didaktischen Fehler zu machen.

  • Sehr spannend!
    Als Nicht-Deutschlehrerin und Wissenschaftlerin fand ich vor allem die ausführliche Kritik an Studiendesign und Umgang mit Studienergebnissen am Anfang lesenswert.

  • Brandenburg verfällt in Panik und zeigt damit, dass man nur Schlagzeilen liest.


    m.maz-online.de/Brandenburg/Sc…-Rechtschreibungs-Methode

    irre....habe selten soviel Unsinn auf einem Haufen gelesen (also in dem Artikel). Am absurdesten finde ich, dass einerseits festgestellt wird, dass die Methode ja nur an gaaaanz wenigen Schulen unterrichtet wird und gleichzeitig ist sie anscheinend doch an allem Schuld und muss sofort verboten werden.
    Kann man der Dame bitte mal den offenen Brief der "Rechtschreibwerkstatt" zu lesen geben, damit sie zumindest mal einen Eindruck davon bekommt, wie sachliches, kritisches Denken aufgrund von fundiertem Wissen aussieht?

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Nun gibt es erste Konsequenzen. In Brandenburg wird die Fibel-Methode zur Pflicht.


    Alle Brandenburger Grundschüler lernen vom kommenden Schuljahr an wieder nach der Fibel-Methode lesen und schreiben. Andere Methoden wie das umstrittene «Lesen durch Schreiben» oder die «Rechtschreibwerkstatt» werden dann nicht mehr angewandt, kündigte Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) am Mittwoch in Potsdam an....

    https://www.news4teachers.de/2…methoden-werden-verboten/


    Ich finde das richtig so.

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Link gelesen? 90% arbeiten längst mit Fibeln. Und immer noch ist ungeklärt was "die Fibelmethode" überhaupt ist.


    Ich finde es eher traurig, dass Politiker so unreflektiert aufspringen.

  • Link gelesen? 90% arbeiten längst mit Fibeln. Und immer noch ist ungeklärt was "die Fibelmethode" überhaupt ist.


    Ich finde es eher traurig, dass Politiker so unreflektiert aufspringen.


    Aber wenn es die meisten sowieso schon tun, dann dürfte es doch auch nicht weiter stören, wenn es künftig alle tun müssen, oder?


    In verschiedenen Diskussionen dazu habe ich gelesen, dass zwar viele nicht die Reichen-Methode in Reinkultur anwenden, aber doch eben Teile davon. Wie man sich das vorstellen muss, weiß ich nicht. Aber vermutlich ist das dann auch von dem "Verbot" betroffen?


    Einerseits finde ich ja richtig, dass die Brandenburger Ministerin will, dass auch außerhalb des Deutschunterrichts Rechtschreibfehler konsequent angestrichen werden; andererseits bringt das doch nur etwas, wenn die Fehler korrigiert werden müssen. Dann muss aber auch die Berichtigung wieder kontrolliert werden und die Berichtigung der Berichtigung der Berichtigung ... wie weit will man das treiben? Wer soll das wann wie leisten? Wie geht ihr damit um?

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

    2 Mal editiert, zuletzt von Das Pangolin ()

  • Nun gibt es erste Konsequenzen. In Brandenburg wird die Fibel-Methode zur Pflicht.


    Ich finde das richtig so.

    Naja, das ist ja dann die Frage wie das definiert ist, aber das werden die Politiker ja eh nicht verstehen, daher wird sich in der Regel genau gar nichts ändern, weil kaum jemand wirklich "Schreiben durch Lesen" in Reinform nutzt. Dann stellt man eben noch einen Satz Fibeln in den Klassenschrank und schon sind die Politiker befriedigt, anders als bisher ist der Unterricht dann aber nicht ;)


    ich finde es eher traurig, dass so viele unserer Kollegen/ Kolleginnen so unreflektiert sind...

    Welche meinst du denn bitte, die die sich an ordentliche Studien halten und feststellen, dass eben nicht alles wo Fibel draufsteht brauchbar ist?!? Und die die Kinder da abholen wo sie sind und pädagogisch ausprobieren lassen (z.B. auch mit der Anlauttabelle)?

  • Es soll nicht nur "Lesen durch Schreiben" verboten, sondern explizit der analytisch-synthetische Weg vorgeschrieben werden. Das grenzt und schränkt dann schon ein. Damit fallen dann z.B. der Spracherfahrungsansatz (ABC Lernlandschaft) und die Silbenmethode (ABC der Tiere) weg. Wir werden wieder schön Wörter auf- und abbauen. Endlich können mir meine verbitterten alten Kolleginnen mal richtig schön was beibringen. Ach nee, warte mal. Weiß ich ja selbst noch ausm Jahr 1994. Aber das Cover der Fibel sieht jetzt ein bisschen anders aus. Na Mensch!


    Jetzt blühen die Damen wieder auf, erleben gar ihren zweiten pädagogischen Frühling und ich bin eine verbitterte junge Lehrerin.


    "Eigentlich arbeiten meine Lehrkräfte ja alle mit der Fibel. Weil aber die Rechtschreibleistungen so schlecht sind und wieder die "Lesen durch Schreiben" Sau durchs Dorf getrieben wird und die Eltern das auf Facebook sowieso alle lautstark doof finden, ist dieser Weg jetzt eben Schuld und alle sollen wieder mit der Fibel arbeiten. Achso, warte mal....Ach, egal jetzt! Das haut schon so hin. Die haben ja jetzt mehr Geld bekommen und sollen sich bitte, danke nicht so anstellen. Man kann nicht alles haben: Mehr Geld UND pädagogische Freiheit geht nicht!"

  • ... Endlich können mir meine verbitterten alten Kolleginnen mal richtig schön was beibringen. Ach nee, warte mal. Weiß ich ja selbst noch ausm Jahr 1994. Aber das Cover der Fibel sieht jetzt ein bisschen anders aus. Na Mensch!


    Jetzt blühen die Damen wieder auf, erleben gar ihren zweiten pädagogischen Frühling und ich bin eine verbitterte junge Lehrerin.


    ...


    Das finde ich ehrlich gesagt ein bisschen gehässig. Deine älteren Kollegen, waren das nicht im Grundschulbereich die sogenannten LuK-Lehrer (DDR-Ausbildung ohne Studium), die seit bald 30 Jahren anderen Lohn bei gleicher Arbeit erhalten? Wer streikte dagegen?


    Ich habe großen Respekt vor den älteren Kollegen in den Kollegien. Es gibt immer solche und solche, aber es gibt auch die mit wertvollen Erfahrungen, von denen man viel lernen kann.

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Irgendwas stimmt mit deinem Phrasendrescher nicht. Der macht immer so komische Hervorhebungen im Text.
    Ich glaube, jeder weiß, welche von den "solche und solche Kollegen" die Verbitterten sind und was man sich darunter vorzustellen hat. Respekt hat jeder verdient, der lange gearbeitet hat und zwar unabhängig vom Beruf. Da sehe ich nun den Zusammenhang nicht. Nur weil jemand länger im Beruf ist als ich, hat er genauso wenig per se Recht wie jemand der gerade erst von der Uni kommt und dessen Studium noch frisch ist. Meinetwegen können die Kolleginnen mit der Fibel arbeiten; ich möchte dann aber keine Klagen über schlechte Rechtschreibleistungen begründet mit anderen nicht durchgeführten Methoden hören. Ich möchte nicht mit der Fibel arbeiten und finde es ein starkes Stück, dass mir das aufgrund einer völlig unklaren Faktenlage und mutmaßlich (weil noch nicht mal in Gänze lesbaren) geschwurbelten Studie nun sogar verboten werden soll.

    Es gibt die pädagogische Freiheit. Ich halte sie für ein sehr wichtiges Gut, das mir dabei hilft, Unterricht zu halten, den ich überzeugt vertreten kann und mit dem ich mich wohlfühlen kann. Nur wenn ich hinter dem stehe, was ich da mache und wie ich es mache, kann der Unterricht für die Kinder gelingen. Wenn ich unzufrieden bin, wird es schwer bis unmöglich, Kinder für die Sache zu begeistern.

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