? Kürzung, Gewährung von Entlastungsstunden

  • Hallo,


    seit gut 2 Jahren bin ich in einer Projektgruppe mit anfangs 2 anderen Kollegen tätig. Durch Wechsel haben sich die Mitglieder immer mal wieder verändert, aktuell 5 Mitglieder.
    Für die Projektgruppe habe ich anfangs an verschiedenen Fortbildungen und Seminaren teilgenommen, auch einmal übers Wochenende. Zusätzlich mehr oder weniger regelmäßige Treffen, inkl Protokollschreiben, ca. alle 4 Wochen. Dafür hat mit der damalige Schulleiter eine Entlastungsstunde gewährt.


    Allerdings hatte ich den Eindruck, dass die neu hinzugekommenen Kollegen nicht mehr viel Wert auf meine Mitarbeit legten. Entweder es wurden einfach ohne Absprache Dinge ausgearbeitet. Oder mir plötzlich Treff-Termine vorgesetzt an meinem freien Tag und das recht kurzfristig. Die nun neue Schulleitung hat wohl von den Kollegen gehört, dass ich nicht mehr viel machen würde in der Gruppe und verkündete mir nun, dass man in der SL beschlossen hätte, mir die bereits für dieses Schuljahr (was seit einigen Wochen läuft) im Stundenplan bereits eingetragene Entlastungsstunde wieder zu streichen.


    Frage: kann die SL einfach so nach Belieben die bereits eingetragenen Entlastungsstunden wieder streichen? Die Konsequenz ist dann, dass man Negativstunden aufbaut und im nächsten Halbjahr z.B. einen Kurs mehr unterrichten muss.
    Ich finde es auch unmöglich, mir erst kaum Möglichkeiten mehr zur Beteiligung zu geben, dann hinterrücks sich bei der SL über meine angeblich geringe Mitarbeit mit Verweis auf die Entlastungsstunde zu beschweren. Und dann, dass die SL die Entlastungsstunde einfach so streicht, ohne mich zuvor mal anzuhören. Wie findet ihr das?


    Danke und Gruß.
    A.

  • Wer verteilt denn die Entlastungsstunden bei euch?


    Hier in NRW gibt es drei Typen:

    • Lehrertopf (Lehrerkonferenz stimmt ab)
    • Schulleitungstopf (Schulleitung kann die frei verteilen, in der Regel für Schulleitungstätigkeiten)
    • Extern zugewiesene Entlastung (aufgabengebunden & für den, der die Aufgabe wahrnimmt)

    Vielleicht ist das bei euch ja ähnlich?


    Das beschriebene Verhalten deiner Kollegen finde ich nicht in Ordnung, sofern es alternative Terminmöglichkeiten gab, bei denen alle Kollegen gekonnt hätten.
    Wenn allerdings das einzige Konferenzfenster, z.B. an deinem freien Tag wäre, dann sieht das natürlich etwas anders aus. Trotzdem wäre natürlich auch dann, das beschriebene Verhalten nicht besonders kollegial.


    Letztendlich sehe ich für dich nur 3 realistische Handlungsmöglichkeiten:

    • Du sprichst mit der Schulleitung, schilderst die Probleme und versuchst den Entzug der Entlastung abzuwenden. Ggf. indem ihr Zielvereinbarungen trefft und klare Aufgabenbereiche zuweist.
    • Du ziehst die Führung der Gruppe an dich und machst dich durch Aktivität selbst zum Koordinator, der die Termine setzt und die Arbeitsschwerpunkte plant. Vermutlich ist es dafür bereits zu spät.
    • Du verläßt die entsprechende Arbeitsgruppe, da deine Entlastung weg ist.

    Bei dem beschriebenen Kollegenverhalten würde ich wahrscheinlich Option 3 wählen, wenn das Thema nicht gerade mein besonderer Schwerpunkt wäre.
    Wer will schon mit solchen Kollegen zusammenarbeiten...

  • Allerdings hatte ich den Eindruck, dass die neu hinzugekommenen Kollegen nicht mehr viel Wert auf meine Mitarbeit legten. Entweder es wurden einfach ohne Absprache Dinge ausgearbeitet. Oder mir plötzlich Treff-Termine vorgesetzt an meinem freien Tag und das recht kurzfristig. Die nun neue Schulleitung hat wohl von den Kollegen gehört, dass ich nicht mehr viel machen würde in der Gruppe und verkündete mir nun, dass man in der SL beschlossen hätte, mir die bereits für dieses Schuljahr (was seit einigen Wochen läuft) im Stundenplan bereits eingetragene Entlastungsstunde wieder zu streichen.

    Was ist das denn für eine Schulleitung, die aufgrund des "Gepetzes" von Kollegen (und ohne Dich vorher anzuhören!) mit einer solchen Konsequenz reagiert? Ich würde der Schulleitung Deine Sicht der Dinge schildern und sagen, dass Du sehr irritiert darüber bist, dass man nicht das Gespräch mit Dir gesucht hat.

  • In Niedersachsen entscheidet der Schulleiter alleine über die Versteilung der "Entlastungsstunden". Dagegen tun kannst du nichts, nur die Konsequenzen daraus ziehen.

  • Die nun neue Schulleitung hat wohl von den Kollegen gehört, dass ich nicht mehr viel machen würde in der Gruppe und verkündete mir nun, dass man in der SL beschlossen hätte, mir die bereits für dieses Schuljahr (was seit einigen Wochen läuft) im Stundenplan bereits eingetragene Entlastungsstunde wieder zu streichen.

    Dann verlaß konsequenterweise diese Projektgruppe.
    Ich sehe das so: Du bietest deine Arbeitskraft an um über den Unterricht hinaus an Schulentwicklung mitzuwirken (eine Entlastungsstunde ist ja eher eine symbolische Anerkennung, als ein tatsächlicher Arbeitszeitausgleich). Wenn das nicht gewünscht ist, dann mach es halt nicht und genieße die frei gewordene Zeit mit Familie, Freunden, Hobby, was auch immer.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Bei uns (ebenfalls BBS) haben viele Kollegen mit Vollzeitstelle einen unterrichtsfreien Tag! Rein rechnerisch gingen bei Vollzeit sogar zwei freie Tage...

    Dito. Das haut aber auch nur hin, weil wir flächendeckend noch ein bis drei Abende reinmarschieren "dürfen".

  • Ich brauche den freien Tag auch, damit ich ohne Unterrichtsausfall meine ganzen Besuche bei den Erziehern im Anerkennungsjahr machen kann. Oder Lehrproben bei den Freizeitsportleitern....

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Moin!


    Bei uns passiert es auch immer wieder, dass Vollzeitler einen freien Tag haben. Der Konrektor bastelt dann jedoch gerne noch mal rum, bis er wenigstens eine Stunde auf diesen Tag gelegt bekommt :autsch: In der Regel trifft das Kollegen, die ein paar Ermäßigungsstunden erhalten. Da wir ein 60 Minuten Stundenraster haben und die Schule bis 15:30 Uhr geht, kann man da an einem Tag bereits 6 1/2 Stunden a 60 Minuten abarbeiten. Ich habe in diesem Halbjahr einen Tag mit 2 Stunden Unterricht und einen Tag mit 1 1/2 Stunden.

  • Bei uns passiert es auch immer wieder, dass Vollzeitler einen freien Tag haben. Der Konrektor bastelt dann jedoch gerne noch mal rum, bis er wenigstens eine Stunde auf diesen Tag gelegt bekommt

    Läuft bei uns andersherum. Wenn ein Kollege nur ein oder zwei Stunden an einem Tag hat, ist die Schulleitung bemüht, diese zu verlegen, um einen freien Tag zu schaffen. Dadurch haben immer ein paar Vollzeitkollegen auch einen freien Tag. Das sind natürlich nicht immer die gleichen paar Kollegen, so dass das Kollegium auch gerne akzeptiert, dadurch verstärkt vertreten zu müssen. Irgendwann hat man selbst einen freien Tag und profitiert von dieser Regelung.

  • Nein, ich habe ja auch keine volle Stelle.


    Ja gut, wenn auf der Schulleitungsebene so diktatorisch mit der Stundengewährung umgegangen wird und die Stimmung in der Gruppe auch nicht mehr gut ist, muss man eben austreten und nur seinen normalen Unterricht.

  • Bei uns passiert es auch immer wieder, dass Vollzeitler einen freien Tag haben. Der Konrektor bastelt dann jedoch gerne noch mal rum, bis er wenigstens eine Stunde auf diesen Tag gelegt bekommt


    Was ehrlich gesagt, durchaus nachvollziehbar ist. Bei uns passiert das auch gelegentlich, dann haben aber diese Vollzeit(!)kollegen häufig Stunk gemacht, wenn irgendeine Dienstbesprechung oder ähnliches an ihrem "freien Tag" (das ist ja kein freier Tag, sondern es liegt dort nur kein Unterricht). liegt. Seitdem machen wir das auch nicht mehr. Wir legen dann aber dort nicht nur eine Stunde hin, sondern mehrere.

  • Bei uns passiert das auch gelegentlich, dann haben aber diese Vollzeit(!)kollegen häufig Stunk gemacht, wenn irgendeine Dienstbesprechung oder ähnliches an ihrem "freien Tag" (das ist ja kein freier Tag, sondern es liegt dort nur kein Unterricht). liegt. Seitdem machen wir das auch nicht mehr.

    Ist vielleicht eine Frage der Kommunikation. Wir (PR) haben eine Absprache mit dem SL: Ein freier Tag bei einem Vollzeitkollegen (v.a. auf eigenen Wunsch) rechtfertigt generell einen sonst schlechteren Stundenplan, also mehr Lücken, mehr Nachmittag etc. Deshalb "erkaufen" sich die Kollegen den freien Tag quasi mit Mehrbelastung an anderer Stelle. Dafür achtet die SL auch darauf, Termine auf verschiedene Wochentage zu legen, so dass nicht unverhältnismäßig oft der unterrichtsfreie Tag von Kollege XY betroffen ist. Als PR überprüfen wir auch den Terminplan auf diese Verteilung. Wenn dann doch mal was auf dem freien Tag liegt, muss der Kollege allerdings damit leben. Klappt bei uns sehr gut.
    Vertretungen an freien Tagen werden weitestgehend vermieden, außer die Hütte brennt lichterloh (Grippewelle; Abi etc.).

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