Welche Schreibschrift????

  • Ein paar (vor allem Mädchen) fragen aktiv nach Vorlagen für die verbundene Schrift, da gibt es recht gutes Material für die Grundschrift, aber auch die Schulausgangsschrift ist hilfreich.


    Hast du da Tipps für Materialien? Vielleicht muss ich mir das nochmal genauer anschauen und an mir selbst testen...

  • Komisch, bei mir war die Hälfte nicht sichtbar... Neuer Versuch:


    Es sind Arbeitshefte für die Hand der Schüler*innen: Für den Anfang, nach den Einzelbuchstaben rücken die Buchstaben oft nur eng zusammen, erste Verbindungen: Grundschrift schwungvoll schreiben (westermann)

    Im Lehrgang, die Hefte hatte ich für alle: Grundschrift 2 - Verbindungen (jandorf) Lässt viele individuelle Entsscheidungen offen.

    Für Gerneschreiber, die viel üben: Um die Welt mit der Schulausgangsschrift (online-pen.de) Das ist halt eine andere Schrift, manche Kids finden sie so schön, dass sie (fast) alles zusammenschreinben wollen.


    Hmm, da isses wieder.

  • Was sagen eigentlich die weiterführenden Schulen dazu, macht es in Klasse 7 oder 9 noch einen Unterschied, welche Schrift gelernt wurde? Würde ich echt gern wissen.

  • Ja, m.E. schon. Ich kann bestätigen: Manche Schüler schreiben mit jeder Schrift schön. Am Gymnasium geht's aber irgendwann nicht mehr um schön, sondern um schnell und lesbar. Hier habe ich bei motorisch schwachen Schülern exakt die Probleme, die hier https://www.handschrift-schreibschrift.de/schriftdefizite/ beschrieben werden, gehäuft beobachtet.


    Handschrift muss leisten, dass man in einer vernünftigen Zeit mal ohne Gejammer zwei Seiten schreibt. Im Abi dann teilweise über 20 Seiten.


    Ein paar Worte im Lückentext - das nützt Dir auf Dauer am Gymnasium nichts.


    Hierbei kann ich nur den Verfall von LA zu VA beobachten. Wie es etwa mit der Grundschrift wäre, weiß ich nicht. Ich hätte den Verdacht, dass eine unverbundene Schrift zur Verkrampfung führt, aber das Problem mit der falschen Grundlinie hätte man da ja wenigstens nicht!

  • Was sagen eigentlich die weiterführenden Schulen dazu, macht es in Klasse 7 oder 9 noch einen Unterschied, welche Schrift gelernt wurde?

    Nein, die meckern aus Prinzip seit Jahrzehnten über die Schrift der Pubertiere. (Ich kann keine Smileys mehr einfügen - hier ist heute der Wurm drin) Das Mit-der-Hand-Schreiben wird aber für die Kinder seit Jahren immer schwieriger, warum auch immer. Das Tempo beim Schreiben kann man trainieren, indem man viel schreiben lässt, Tafeltexte zum Beispiel. Man muss nicht immer alles für die lieben Kleinen kopieren.

  • Was sagen eigentlich die weiterführenden Schulen dazu, macht es in Klasse 7 oder 9 noch einen Unterschied, welche Schrift gelernt wurde?
    --> Finde ich ne sehr spannende Frage!


    Ich selbst hab - wie ich jetzt festgestellt habe - LA gelernt und schreib im Übrigen zu etwa 80% immer noch so - witzigerweise haben SuS der Erprobungsstufe häufig Schwierigkeiten, meine Schrift zu lesen, so dass ich in der 5-6 meist in Druckbuchstaben an die Tafel schreibe.


    Leider kenne ich die Ausgangsschriften nicht gut genug und bin nicht firm darin, eine Entwicklung von Druckschrift auf LA zu erkennen, aber ich werde nächstes Schuljahr (inschallah!) mal verstärkt darauf achten, warum bestimmte SchülerInnenschriften in der SekI+II so unleserlich sind.


    Wenn ich aber jetzt darüber nachdenke, fällt mir folgendes auf:


    in der Erprobungsstufe sind beinahe alle Schriften lesbar und einige wenige haben eine schöne regelmäßige Schreibschrift.

    Es gibt in jeder Klasse 4-6 Totalausfälle von SuS, deren Buchstabenfolge wirklich schwerlich eine eigenständige Schrift genannt werden kann. Die Abstände zwischen Buchstaben und Wörtern sind total willkürlich, die Buchstaben bis zu 3 Zeilen groß und dann wieder winzig klein und folgen trotz der Linierung der Unterlage keiner Linie. Diese SuS sind in der Regel so langsam beim Schreiben, dass sie kaum dem Unterricht folgen können. Erfahrungsgemäß können sie aber auch ihre eigene Schrift nicht lesen - ich denke, da hapert es auch am Lesen. Ich hoffe mit G9 haben wir wieder genug Zeit zum Abschreiben/Schreiben, weil dann diese SchülerInnen auch selbst merken, dass sie viel zu langsam sind und üben müssen.


    In der Sek II hat etwa die Hälfte der SuS hat irgendeine (für mich nicht weiter definierbare) Form der flüssigen und lesbaren Schreibschrift entwickelt und kann ohne Schwierigkeiten längere Texte schreiben.

    Wobei es bei den lesbaren Druckschriften auch Unterschiede gibt: die größte Gruppe derjenigen sind die, die mE nie eine Schreibschrift geschrieben haben und schreiben nur sehr langsam und daher sehr kurze (für die Sek II zu kurze) Texte. die kleinere Gruppe hängt imho mehr aus Coolness und Designgründen an der Druckschrift und kann diese auch "flüssig" und schnell schreiben.

    Die mit der unlesbaren Druckschrift sind meist kein Problem, weil sie einfach nicht schnell genug schreiben und daher auch nur wenig zu lesen ist - da kann man sich auch mal durchkämpfen. Richtig Schwierigkeiten habe ich mit denen, die eine unlesbare Schreibschrift haben, weil sie halt auch viel schreiben. Das sieht dann eigentlich so aus, wie beispiele 4+5 unter dem gepostete Link https://www.handschrift-schreibschrift.de/schriftdefizite/ Also mit geraden Linien verbundene Einzelbuchstaben und kein erkennbarer Größenunterschied, was zB bei e und l Probleme macht.


    In der Oberstufe streiche ich jedes Wort an, das ich nicht auf den ersten Blick lesen kann und nehme auch öfters mal die "bis-um-3-Notenpunkte- absenken-für-Form etc-Regel" in Anspruch, weil ich schon finde, dass wir dafür verantwortlich sind, dass unsere SuS im echten Leben lesbar sind. (Im Abitur versuche ich natürlich jedes Wort zu entziffern) Mir fällt btw auf, dass SuS mir Füller immer viel lesbarer schreiben und schlage unlesbar schreibenden SuS/Eltern auch immer vor, ihr Schreibgerät zu wechseln. Die paar, die das gemacht haben, hatten hinterher tatsächlich eine lesbarere Schrift.

  • ... , aber ich werde nächstes Schuljahr (inschallah!) mal verstärkt darauf achten, warum bestimmte SchülerInnenschriften in der SekI+II so unleserlich sind.

    Auja, mach ma:top:


    Und die verlinkten Schriftbeispiele sind echt krass, den Aufsatz wollte ich nicht lesen müssen:grimmig:


    Ich erwähne an dieser Stelle gern, dass meine Oma (die Sütterlin gelernt hat) mit dem Stock auf die Finger bekam, wenn sie nicht schön genug schrieb. Ich will die Zeiten nicht wieder, keine Sorge, aber das Poesiealbum aus den 20ern ist wirklich krass, die Mädels hatten alle eine Handschrift wie Kalligraphinnen. Irgendwie muss es doch also erlernbar sein...


    Edit: wenn man "Poesiealbum" und "20er" googelt sieht man, wie die Kids damals schrieben.

    Einmal editiert, zuletzt von UrlaubVomUrlaub ()

  • Was sagen eigentlich die weiterführenden Schulen dazu, macht es in Klasse 7 oder 9 noch einen Unterschied, welche Schrift gelernt wurde? Würde ich echt gern wissen.

    Bittebitte auf jeden Fall IRGENDEINE Schreibschrift! Es dauert ewig, wenn Kinder in Grundschrift den Tafelanschrieb abschreiben. (Oder besser: abmalen ...)

    Und wenn wir schon bei der Auswahl sind: Bitte eine Schreibschrift ohne "Köpfchen-e", denn das zerfällt spätestens in Klasse 7 in seine Einzelteile, so dass man das e kaum noch erkennen kann.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Und wenn wir schon bei der Auswahl sind: Bitte eine Schreibschrift ohne "Köpfchen-e", denn das zerfällt spätestens in Klasse 7 in seine Einzelteile, so dass man das e kaum noch erkennen kann.

    ... und dann bleiben eben die SA und die LA!

  • ...Es dauert ewig, wenn Kinder in Grundschrift den Tafelanschrieb abschreiben. (Oder besser: abmalen ...)

    Bitte nicht verallgemeinern, das liegt bestimmt nicht an der Grundschrift. Wenn das Schreiben in der Sekundarstufe extrem langsam ist, dann ist etwas falsch gelaufen, Motorik oder Einstellung des Kindes ist "unterentwickelt", oder wir befinden uns mental noch in Klasse 1...

    In der ersten Hälfte meines recht langen Lehrerdaseins musste ab Klasse 2 die Lateinische Ausgangsschrift bis zum Erbrechen geübt werden. Zeitaufwand und Ertrag standen in keinem Verhältnis.

  • Wir sind vor einigen Jahren von der VA auf die Grundschrift umgestiegen. Ich glaube zwei Durchgänge haben wir mit Hilfe von Verbindungsvorschlägen die eigene Handschrift entwickeln lassen... Und dann doch beschlossen wieder eine Schreibschrift lernen zu lassen. Das hat sich nicht bewährt und vor allem sehr viel Zeit gekostet.

    Nun machen wir die Grundschrift und später die SAS und sind damit zufrieden (nur das t mag ich lieber von der LA, aber irgendwo muss man Kompromisse machen, das Köpfchen e der VA finde ich noch schlimmer).

  • In der Oberstufe streiche ich jedes Wort an, das ich nicht auf den ersten Blick lesen kann

    Damit muss man ganz sicher nicht bis zur Oberstufe warten!

    Wenn der Übungstext nicht leserlich ist, dann muss genau das geübt werden, BIS es leserlich ist.


    Was nicht leserlich ist, ist ein Fehler. Fertig. Und die Fehler gehen dann eben auf die Note. Das kann man ja mehrfach vorab ansagen und transparent machen.

    Das hat gerade bei den Härtefällen nicht mit der Schriftart zu tun, sondern mit Wahrnehmungsleistungen, Motorik, Konzentration und Übung.

  • Was sagen eigentlich die weiterführenden Schulen dazu, macht es in Klasse 7 oder 9 noch einen Unterschied, welche Schrift gelernt wurde? Würde ich echt gern wissen.

    Ohja, einen riesigen. Ich hasse die VA wirklich von Herzen, gerade bei schwächeren Schülern führt das häufig genug zu völlig unleserlichen, äh...Zeichen auf dem Papier. Killerkombination: VA+LRS+Grobmotoriker.

    Lernstärkere Schüler gewöhnen sich ja irgendwann ein Zwischending an, da macht es dann keinen großen Unterschied mehr.

  • Ich bitte auch um Abschaffung der VA. Die Schrift sieht fürchterlich aus und viele Kinder quälen sich mit Köpfchen-e und Co.


    Neulich auf einem Elternabend hat ein Vater ein paar Worte auf eine Liste geschrieben. Er hat als Schüler offensichtlich die VA erlernt und schreibt auch als erwachsener Mann auch so. Ich vermute, er schreibt in seinem Alltag selten mit der Hand, sodass sich keine eigene Schritte ausgebildet hat. Die VA sieht ziemlich blöd aus als Schrift bei einem erwachsenen Mann.🙈


    Noch dazu finde ich den Zeitfaktor schwierig. Im ersten Schuljahr lernen die Kinder die Druckschrift und dann benötigen sie das halbe zweite Schuljahr, um eine neue Schrift zu lernen. Was da an Zeit draufgeht! Die könnte man für so viel wichtigere Dinge nutzen.


    Deshalb bin ich ganz eindeutig für die Grundschrift, die auch noch am schönsten von allen Schriften aussieht. Wenn die Kinder sie intensiv üben und auch häufiger mal etwas (ab-)schreiben, entwickelt sich auch einen angemessenes Schreibtempo.

  • Die VA sieht ziemlich blöd aus als Schrift bei einem erwachsenen Mann.🙈

    Die LA sieht bei einem wenig schreibenden, erwachsenen Menschen auch blöd aus!

    Wir hatten an der weiterführenden Schule einen Lehrer, der an der Tafel krakelige LA schrieb. Das war nicht gut! :neenee:


    Killerkombination: VA+LRS+Grobmotoriker

    Da gibt es durchaus einen Zusammenhang, den ich aber NICHT auf die VA rückführen würde. Selbst bei der Druckschrift ist das häufig genug harte Arbeit.

  • Lernstärkere Schüler gewöhnen sich ja irgendwann ein Zwischending an, da macht es dann keinen großen Unterschied mehr.

    Und gerade für die schwachen Kinder ist die Grundschrift ok, die haben nämlich genug andere Probleme beim (Deutsch) Lernen, als Buchstaben schriftlich zu verbinden. Wenn es dann später trotzdem klappt - auch gut!

  • Die LA sieht bei einem wenig schreibenden, erwachsenen Menschen auch blöd aus!

    Wir hatten an der weiterführenden Schule einen Lehrer, der an der Tafel krakelige LA schrieb. Das war nicht gut!

    Wir haben aktuell eine junge Deutsch-Kollegin...

  • Wir haben aktuell eine junge Deutsch-Kollegin...

    Schön!

    Wir auch bald!


    Sollte es Probleme mit der Schrift geben: Man kann sich an eine Tafel begeben und üben, das hilft.

    Plötzlich kann man dann LA oder VA oder SAS oder was-auch-immer ... schnell und leserlich schreiben.

  • In der ersten Hälfte meines recht langen Lehrerdaseins musste ab Klasse 2 die Lateinische Ausgangsschrift bis zum Erbrechen geübt werden.

    Wir quälen die Kleinen gar in Klasse 1 nach Ostern schon damit (mit der Lateinischen Ausgangsschrift), dann ist es in Klasse 2 nicht mehr so viel. Aber die schaffen das eigentlich ganz gut.

    Ich persönlich hasse die VA - eigentlich kenne ich niemanden, der damit schön schreibt und finde sie einfach hässlich. 2 meiner Kinder wurden auch damit beehrt und sind nach der Grundschule sofort auf Druckschrift umgestiegen. Ich habe damit nichts zu tun. Meine Meinung über die Schrift habe ich damals für mich behalten. Ich musste sie ja selbst ganz lange meinen Schülern beibringen und vor den Eltern vertreten.

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