Wahlen zum Lehrerrat und Schulkonferenz

  • Hallo ihr Lieben,


    aktuell sind bei uns in der Schule die Wahlen zum Lehrerrat und der Schulkonferenz :). Wie ist das wenn man vom Kollegium gewählt wird? Wäre ich dann verpflichtet oder könnte ich die Wahl auch ablehnen? Hier geht´s nicht um Faulheit. Bin gerade ganz frisch in der vollen Stelle und möchte das auch gut machen. Die beiden Sachen wären dann natürlich zusätzliche Arbeit :P. Wobei ich auch erst einmal die Wahl abwarten möchte.

  • Da ich das gerade bei uns erfragt hatte: Eine Wahl in die Schulkonferenz ist verpflichtend (NRW), das Amt kann nicht abgelehnt werden.
    Es gibt ein Treffen zur Bildung und ansonsten ist es ja nicht unbedingt viel Arbeit.


    Lehrerrat sind bei uns nur Leute, die das aktiv wollen.

  • Lehrerrat kannst du ablehnen, Schulkonferenz nicht. (Quelle: GEW)
    Macht aber auch Sinn, beim Lehrerrat geht es darum die Interessen der Kollegen zu vertreten, dazu kann dich kaum jemand zwingen, während in der Schulkonferenz irgendwer sitzen muss, um den Buchstaben des Gesetzes zu genügen, d.h. das ist eine Dienstpflicht.

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Wegen dem, was meine Vorredner schrieben, wurde mir zur Wahl in die Schulkonferenz empfohlen: "Wähl einfach die Kollegen, die du am wenigsten Leiden kannst." Die Empfehlung war nur halbironisch.

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • Ist bei uns auch so. Allerdings ist die Schulkonferenz eigentlich das höchste Gremium, so egal ist es also nicht, wer da drin sitzt.

  • Wie ist das wenn man vom Kollegium gewählt wird? Wäre ich dann verpflichtet oder könnte ich die Wahl auch ablehnen?

    Ja, in einem Bundesland ist beides verplichtend. Es gibt auch eine Regelung, dass die Kollegen dich wählen müssen, weil du neu bist. Wie gesagt, in deinem Bundesland.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Vielen Dank für die Antworten. Vom Grundgefühl hätte ich weder das Eine noch das Andere abgelehnt, aber wollte wissen, wie da die Gesetzeslage ist. Gerade die Arbeit im Lehrerrat halt auch ich für sehr sinnvoll. Und ob man mich da als sehr neue Kollegin reinwählt, werde ich sehen. Ich selber habe sehr erfahrene Kollegen gewählt, bei denen ich glaube, dass sie auch meine Interessen gut vertreten :).

  • Ich hänge mal eine praktische Frage an:


    Wie ist bei euch die Wahl für den Lehrerrat organisiert? Werden dort Kandidaten aufgestellt (die gern in den Lehrerrat möchten), oder wird "blind" aus allen Kollegen gewählt und wer dann drin ist, ist eben drin?


    Bei uns ist letzteres Vorgehen der Fall und ich finde es nicht unbedingt glücklich. Unser Lehrerrat ist total ineffektiv. Ich denke, dass das auch daran liegt, dass dort bei uns nur eine Person ist, die Lust und das "Temperament" hat, die Belange des Personals aktiv zu vertreten. Der Rest ist drin, weil er halt gewählt wurde. Das sind ganz liebe, relativ beliebte Kollegen - was aber leider nicht unbedingt bedeutet, dass man ein besonders engagierter Personalrat wäre. Und obwohl die älteren Kollegen, die auch schon andere Personenkonstellationen in diesem Gremium erlebt haben, den alten Tagen nachweinen, in denen der PR dem SL noch richtig Kontra gegeben hat, hat sich seit ich an der Schule bin nichts an der Personenkonstellation geändert :autsch: Ich frage mich, ob ein anderer Wahlmodus effektiver sein könnte.

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • Wie ist bei euch die Wahl für den Lehrerrat organisiert?


    Kollegen kandidieren, daraus wird dann gewählt. Der LR ist bei uns eigentlich gut organisiert, bin auch zufrieden mit der Zusammenstellung.


    Bei eurer Wahl sehe ich allerdings nicht, was ein anderer Wahlmodus hier ändern würde - das Problem ist ja das Kollegium, das diese Kollegen wählt. Auch bei einer offenen Wahl ohne vorherige Kandidaten kann sich das Kollegium ja Gedanken machen, wer ihre Interesse gut vertritt. Aber das tun sie anscheinend ja nicht.

    Und ob man mich da als sehr neue Kollegin reinwählt, werde ich sehen.


    Ich persönlich wähle grundsätzlich z.B. keine Kollegen, die in der Probezeit sind. Ich denke nicht, dass unsere Schulleitung bei der Erstellung des Gutachtens eine gute Lehrerratsarbeit negativ bewerten würde, aber als Kollege in der Probezeit ist man häufig gehemmt, weil man eben sowas befürchtet. Auch wenn es unbegründet ist.


    Das sieht man ja häufig auch bei Referendaren, die jeden Mist mitmachen, aus Angst vor ihrem Gutachten.

  • Bei uns werden KuK angesprochen, ob sie sich nicht aufstellen lassen möchten. Unschöne Szenen gab es bei der letzten Wahl, als einer angesprochen wurde, das Aufstellen aber nicht wollte und dann trotzdem aufgestellt wurde. Ende vom Lied war, dass in der LK noch Leute (aus "Rache") vorgeschlagen wurden, die vorher nicht gefragt wurden. ("Wenn ich auf der Liste stehe, obwohl ich das nicht wollte, dann soll xy gefälligst auch da stehen!" Au Mann!)


    Und ich finde auch, dass die KuK etwas erfahren sein sollten und ein Standing haben müssen. Es geht um Verhandlungen mit der SL, da ist es nicht förderlich, wenn man noch Gutachten durch die SL erwartet.

  • In NRW beschließt die Lehrerkonferenz (ohne Schulleitung) das Wahlverfahren für den Lehrerrat, d.h. sowohl Gesamtliste, als auch Auswahllisten (mit Vorschlägen und Annahme des Vorschlags) sind möglich. Wer sich das genauer durchlesen möchte §69 SchulG NRW

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  • Ja, in einem Bundesland ist beides verplichtend. Es gibt auch eine Regelung, dass die Kollegen dich wählen müssen, weil du neu bist. Wie gesagt, in deinem Bundesland.

    Ah, ich sehe gerade, du kommst ja doch aus NRW und nicht aus Phantasien.Dann stimmt obiges natürlich nicht.


    Kann man obsolete Beiträge eigentlich auch löschen?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Es geht hier übrigens nicht um "das Gefühl", was man "tun würde", sondern darum, ob und wie man eine wichtige Funktion als Vertreter des Kollegiums in der Schule übernehmen kann und will.


    Als Anfänger und Neuling in der Schule würde ich (Studienrat in NRW) eine Wahl in den Lehrerrat auf jeden Fall ablehnen. Ich hätte keine Ahnung über die Mechanismen, Fallstricke und Konfliktpunkte in der Schule und könnte deshalb nicht sinnvoll arbeiten. In einer gut aufgestellten Schule mit funktionierendem Kollegium würde ich aber als Neuling ohnehin nicht als Kandidat aufgestellt. In desaströs aufgestellten Schulen wäre das ein Grund mehr, die Kandidatur abzulehnen.


    Für die Schulkonferenz gilt prinzipiell das gleiche - gut aufgestellte Kollegien werden geeignete Kandidaten wählen und das sind nicht die Neulinge. Falls ich in einem anderen Kollegium doch gewählt werde und aufgrund der Rechtslage nicht ablehnen kann, dann leiste ich eben meine Arbeit, so gut wie ich kann. Ich schätze die Möglichkeiten ab und treffe meine begründete Entscheidung.


    Absolut problematisch ist das alles nicht. Mit dem Lehrerberuf kommen Verantwortungen, den Verantwortungen muss man sich stellen. Man muss schließlich sein Einkommen rechtfertigen.

  • Ich möchte einen Aspekt nicht aus den Augen verlieren. Schulkonferenz und Lehrerrat sind in allen Aspekten unterschiedliche Gremien. Das wird mir in diesem Thread zu wenig deutlich, gelegentlich meine ich sogar, beides über einen Kamm geschoren zu sehen.


    Die Schulkonferenz trifft im vorgesehenen Bereich schulweite Entscheidungen, die in Gesetz und Vorschriften offen gelassen wurden. Es handelt sich um eine Ständeversammlung, in der der Lehrerschaft eine absolute Mehrheit eingerichtet wurde. Die gewählten Lehrer sind zur Teilnahme dienstverpflichtet. Ob es das wirklich braucht, sei mal dahin gestellt. Die Konstellation macht es aber leicht, dieses Gremium als nervig und überflüssig zu betrachten. So lässt es sich erklären, dass manche Kollegen jemanden dort 'reinwählen, um ihn zu ärgern. Wenn es doch mal um was Spannendes geht, hat man sich damit vielleicht ins Knie geschossen, aber sei's drum.


    Der Lehrerrat hingegen ist das schulische Äquivalent zu einem Betriebsrat. Den benötigen wir, wenn wir - ganz im Gegensatz zur Schulkonferenz - mal nicht am längeren Hebel sitzen. Also z.B. gegenüber dem Schulleiter oder der Schulaufsicht. Wer da nicht jemanden 'reinwählt, dem er vertraut und den er für fähig hält, ist ein Idiot.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

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