Hallo zusammen,
mein Mann und ich haben beide das Gefühl, dass in den kommenden drei bis fünf Jahren mehr oder weniger dringend eine berufliche Veränderung nötig ist. Bei meinem Mann ist es denkbar einfach: Er sucht sich einen neuen Job und kündigt dann seinen alten.
Bei mir ist es leider (ihr werdet es euch vorstellen können) nicht ganz so einfach. Prinzipiell gefällt es mir im Schuldienst, d.h. alles über den Haufen schmeißen, steht nicht an... Dennoch möchte ich über kurz oder lang nicht mehr "nur" unterrichten sondern auch andere Aufgaben übernehmen.
Ich habe mir bereits einige Gedanken dazu gemacht und teilweise auch schon mal vorgefühlt.
- Zum Einen könnte ich mir vorstellen, in der erweiterten Schulleitung kleinere Verwaltungsaufgaben zu übernehmen. Das mache ich teilweise auch schon, bekomme aber bis auf eine halbe Entlastungsstunde nichts dafür. Mit der Schulleitung habe ich gesprochen. Da mehr zu bekommen (-> A14) ist sicher nicht drin. Weiterhin hatte ich das Gefühl, man will mich dort nicht in der Schulleitung haben. Allerdings wird unser Schulleiter nach dem kommenden Schuljahr (also im Juli 2019) in den Ruhestand gehen. Dadurch könnten sich eventuell neue Möglichkeiten für mich eröffnen. D.h. ich könnte einfach noch ein oder zwei Jahre warten um zu sehen, was an meiner derzeitigen Schule noch geht.
- Wahlweise hatte ich mir überlegt, schon im Februar mal nach A14-Stellen zu gucken und mich auf die, die mir zusagen würden, einfach mal bewerben. So könnte ich dann auch eine Versetzung erzwingen. Mein ganzes restliches Berufsleben zu pendeln, besonders wenn ich an meiner derzeitigen Schule karriere-technisch nicht weiterkomme, sehe ich nicht ein. Nur Unterrichten kann ich auch ohne, dass ich jedes Jahr 20.000km auf der Autobahn runterreiße und jährlich mehr als ein ganzes Monatsgehalt für die Pendelei drauf geht.
- Was mir auch Spaß machen würde, wäre ein Lehrauftrag am Seminar. Allerdings ist das eine A15-Stelle und dazu müsste ich erstmal A14 sein... Eine Kollegin die am Seminar einen Lehrauftrag hat, sagt, dass da in den nächsten fünf bis acht Jahren eher nichts ausgeschrieben werden wird. Es werden wohl nur zwei Fachleiter benötigt; der Eine ist Ende 50, der Andere Ende 40. Also das wäre wohl nur ganz perspektivisch was.
- Ansonsten könnte ich mir auch Auslandsschuldienst gut vorstellen. Allerdings (und das ist die Krux) kämen nur bestimmte Länder infrage. Mein Mann spricht "nur" Englisch, d.h. es müsste das englisch-sprachige Ausland sein. Und da gehen (der Hunde wegen) quasi nur England, Irland, USA, Canada. Einflussmöglichkeiten, von wo man Angebote bekommt, hat man keine. Man kann eine Region seiner Wahl (bei mir wäre das Nahost) ausschließen und ansonsten kann das Angebot überall her kommen. Und dass das ausgerechnet was aus dem englisch-sprachigen Ausland käme (wo alle hinwollen, vermutlich), ist wohl doch eher unwahrscheinlich.
- Notfalls (falls von den oben genannten Dingen nichts klappt) würde ich spätestens ab 2021 beginnen, Versetzungsanträge zu stellen. Allerdings habe ich hier das Problem, dass ich überhaupt keine "Sozialpunkte" habe. Gut, ich bin verheiratet und habe an meinem Wohnort Wohneigentum... Aber andere Kollegen stellen auch seit Jahren Anträge und haben Kinder und/oder pflegebedürftige Angehörige und bei denen klappt es auch seit Jahren nicht. Eventuell habe ich die Chance über mein Ehrenamt an die Versetzung zu kommen? Kennt sich da jemand aus?
- Die Möglichkeit im Rahmen eines Sabbatjahres einfach mal ein Jahr "rauszukommen" und dann zu hoffen, dass ich an eine Schule an meinem Wohnort zurückkehren kann, gibt es auch noch. Allerdings würde ich dann da hauptsächlich alleine reisen müssen. Mein Mann hat ja nur 30 Urlaubstage und bei ihm gibt es die Möglichkeit des Sabbatjahres im Betrieb leider nicht. Er könnte ein Jahr unbezahlten Urlaub nehmen, ja.
Was haltet ihr denn für ein gutes Vorgehen? Direkt aus allen Rohren schießen? Vor Weihnachten die Versetzung beantragen, im Februar nach A14-Stellen gucken UND die Freistellung für den Auslandsschuldienst beantragen. (Geht das überhaupt alles parallel?) Oder peu a peu, nacheinander? Was meint ihr?
Würde mich über einige Denkanstöße von euch freuen und bedanke mich bei euch fürs Lesen des Romans.
Lg,
Mrs Pace