Die Grundschulkollegen können gerade nichts schreiben - es ist die letzte Ferienwoche, da werden die Klassenräume eingerichtet und Material produziert.
Ich bin jetzt seid 4 Jahren nur noch (mit weniger Stunden) im Fachunterricht, die Belastung auf meinem Posten ist ja eine ganz andere.
Aber was mir geholfen hat - ich habe viel Spaß in der Schule in meiner Klasse gehabt. Da konnten die Kinder noch so anstrengend und quirlig und durcheinander sein, sie konnten mit 5 Kindern gleichzeitig am Pult stehen und vergessen, dass der Lehrer immer nur mit einem Kind gleichzeitig reden kann, da konnte mal wieder ein verdutztes Kind seine ersten Erfahrungen mit einer explodierenden Mineralwasserflasche gemacht habe, da konnte die Schulleiterin in den Konferenzen den "Organisationslevel" immer höher hängen, da konnten sich die Mädchen im 4. Schuljahr anzicken und heulen ... und nach 5 Minuten trotzdem wieder gemeinsam lachen. Es hat mir einfach Spaß in der Klasse gemacht, da ließen sich auch Belastungsspitzen (von mir) locker wegstecken.
Damit will ich jetzt natürlich nicht sagen, dass "Burn-Out"-Kandidaten keinen Spaß an ihrem Beruf haben. Aber jeder hat halt seine eigenen Methoden, mit der Belastung umzugehen.
Auf der anderen Seite habe ich aber auch nicht das "Halbgott in Kreideweiß"-Bedürfnis. Ich will, dass die Kinder möglichst viel in der Grundschule lernen. Klar. Aber ich weiß auch, dass es Grenzen gibt. Die Kinder sind schließlich keine Kiste, die ich einfach befüllen kann. Sie sind aber auch kein Feuer, dass ich entfachen kann. Für das Entfachen sind andere Faktoren (mit-)verantwortlich. Den Schuh "Wenn das Kind nicht erfolgreich ist, bin ich Schuld" ziehe ich mir nicht an, habe ich mir auch nie angezogen. Klaro habe ich meinen Unterricht kritisch hinterfragt - aber ich habe mich an dem machbaren orientiert. Nicht an dem Unmachbaren.
Und damit einhergehend: ganz wichtig ist das Abschalten können. Mal an was anderes denken und sich Zeit für sich selbst nehmen.
kl. gr. frosch