Grundschullehramt - Wirklich so ein Burnout-Job?

  • Hallo zusammen!
    Ich studiere Grundschullehramt und werde manchmal über meinen gewählten Studiengang unsicher. Ich höre immer wieder: "Lehrer arbeiten bis zum Burnout. Referendariat schlimmste Zeit des Lebens. Ferien und Wochenenden mit Arbeit vollgestopft. etc."


    Wie empfinden ihr und eure Kollegen den Beruf? Burnoutjob? Familie leidet unter eurem Beruf? Ich freue mich auf eure Antworten! :)

  • Wenn du dich in die Thematik einlesen willst, kannst du hier relativ ordentlich in etwas ältere Zahlen reinschauen. Kurzzusammenfassung: Generell ist die Burnoutgefahr im Lehramt (wie in allen sozialen Berufen) höher, Grundschullehramt ist aber zumindest was die Arbeitszeit angeht die netteste Version von Lehramt (die Dissertation ist knapp 15 Jahre alt, die Arbeitsbelastung an Grundschulen ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen (zumindest kenne ich keine aktuelle Arbeitszeitstudie in der die Belastung so niedrig liegt wie in den dort zitierten Studien)).

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Da du speziell wegen Grundschule fragst:
    An meiner großen Grundschule, die sehr aktiv ist, hatten wir in den letzten 10 Jahren ein diagnostiziertes Burnout.
    Die Arbeitsbelastung in der Summe wird von den meisten als grenzwertig empfunden. Wie bei allen Lehrerberufen geht meist ein oder halber Tag im Wochenende drauf und in den Ferien hat man auch teilweise zu tun. Wem das volle Deputat (28 Stunden) zu viel ist und er nicht darauf angewiesen ist, reduziert ein paar Stunden. Das machen viele von uns mit oder auch ohne Familie.
    Ich war auch schon an kleinen Grundschule, da war die Arbeitsbelastung nicht so hoch, schon allein wegen der geringeren außerunterrichtlichen Aktivitäten und der geringeren Klassenstärke.


    In der Grundschule könnte man ewig vorbereiten und nach Differenzierungsmöglichkeiten suchen. Man muss selbst schauen und sagen, jetzt ist aber mal Schluss. Ebenso mit den außerunterrichtlichen Tätigkeiten in der Schule. Da muss man auch seine Grenzen kennen.
    Wenige von meinen Kolleginnen und Kollegen sehen den Lehrerberuf als Job. So gut wie alle sind mit Engagement (da gibt es natürlich persönliche Grenzen) dabei. Das ist auch die Gefahr des Burnouts. Wo muss man einmal Schluss machen? (Deswegen sind Burnoutthreads hier ganz hilfreich.)
    Wichtig ist, dass einem das, was man macht, Spaß macht. Die empfundenen positiven Elemente des Berufes sollten die nervigen und schwierigen Seiten (z. B. schwierige Eltern, Schüler, Druckempfinden usw.) überwiegen. Das ist das, was einem im Beruf selbst positive Energie bringt. Mit den schwierigen Seiten kann man sich auseinandersetzen und im Lauf der Zeit einen besseren Umgang damit lernen. Was man persönlich als schwierig empfindet, kommt immer auf die persönlichen Befindlichkeiten an. Doch da kann man an sich arbeiten. Normalerweise ist es an den Grundschulen so, dass man sich gegenseitig unterstützt und hilft. (Es soll da Ausnahmen geben, ich habe es aber nie anders erlebt.)


    Das Referendariat ist arbeitsintensiv, aber nach 2 Jahren ist es vorbei. Das sollte einem nicht schrecken.

  • Hallo FlowerTree


    Es ist doch auch immer eine Sache wie du selbst mit Stress umgehst. Nach einem Berufsjahr weiss ich, dass es Zeiten gibt, wo ich nicht mehr weiss wo hinten und vorne ist. Es gibt aber auch ruhige Zeiten. Des Weiteren halte ich mir bewusst das Wochenende frei und mache da nichts für die Schule (kam in dem Jahr vielleicht 2 oder 3mal vor). Das brauche ich für mich, sonst drehe ich durch. Klar dafür bleibt dann vielleicht etwas anderes auf der Strecke. Gelernt nein zu sagen, habe ich schon im Studium.


    Für mich ist wichtig, dass ich das was ich tue, gerne tue. Daher empfinde ich es nicht als Burnoutjob.

  • Ich bin an einer kleinen Grundschule. Unsere Schülerzahlen sind sehr hoch, so dass gerade nicht geteilt wird und wir haben sehr hohe außerunterrichtliche Belastungen, weil wir zu viert oder fünft bei allem hier schreien müssen. Burnout hatte ich auch schon. Hab fast 2 Jahre gebraucht, um mich zu erholen.


    Mich hatte es erwischt, obwohl ich meinen Beruf auch liebe.


    Ach ja, und gestern war ich auf einer Hochzeit, da ging es am Tisch wieder los. Waaaas, du bist Lehrerin? Wieviel Ferien hast du nochmal? Ich hab dem so eine Antwort verpasst, dass er den Rest des Abends an der Bar verschwunden ist. Ja, ich bin manchmal schlimm. Aber diese blöden Sprüche kann ich nicht ertragen.

  • @lamaison2 vielleicht habe ich mich etwas ungeschickt ausgedrückt. Treffen kann es glaube ich jeden (aber auch in jedem Beruf)....meine persönlichen Erfahrungen habe mir einfach gezeigt, wenn ich etwas gern tue, bin ich stressresistenter.

  • Es kommt auch immer auf die "Konstellation" an. Ich hatte damals 4 schlimme Schuljahre hintereinander, dann ist die Situation in anderen Schuljahren wieder entspannter.... Aber allein ein einziger aggressiver Asperger- Autist kann einem ganz schön zusetzen.

  • Ich bin jetzt mit Ref fast 20 Jahre in diesem Beruf. Momentan empfinde ich ihn als stressiger als je zuvor. Vielleicht ist man mit zunehmenden Alter aber auch empfindsamer.
    Es sind aber nicht nur die Schüler, sondern auch die ausuferneden Verwaltungsdinge etc. die dazu gekommen sind.
    Dann hatten wir auch oft eklatanten Personalmangel aus Krankheitsgründen. Dann sitzen immer noch mehr aufgeteilte Kinder in der Klasse, die du auch noch "beschäftigen" musst.
    Außerunterrichtliche Aktivitäten sind je nach GS verschieden, aber mehr als früher.
    Schulleitungen sind auch so ein Thema, Wenn man da Pech hat, dann ist Hopfen und Malz verloren.
    Bei einer guten Schulleitung sieht das bedeutend anders aus.
    Aber wenn einem die Kinder morgens schon freudig begrüßen, dann baut einen das auch auf.



    Ganz wichtig: Man muss NEIN sagen können und Zeiten für sich nicht vergessen.
    LG
    Petra

    Ich bin Grundschullehrer, ich muss nicht die Welt retten!!!

    2 Mal editiert, zuletzt von Pet ()

  • Ich trau mich mal, mich zu äußern, obwohl ich kein GS-Lehrer bin.
    Mein Eindruck ist, dass ich mich als Sek 1/2-Lehrer mit zunehmenden Alter von der Burn-Out Gefahr entfehrne, obwohl ich mehrere Zusatzaufgaben übernehme bzw. übernommen habe.
    Meine These wäre, der die GS-KollegInnen hier gerne widersprechen können, dass man in anderen Schularten im Laufe der Zeit viel mehr Stress durch Routine ablegen kann. Unterrichtsvorbereitung muss ich, selbst bei Lehrplanwechsel, nur noch machen, um Materialien an Lerngruppen anzupassen oder weil ich mal Lust auf etwas Neues habe. Die paar Themen/Lektüren, die sich immer mal ändern, laufen in der Vorbereitung eher nebenbei.
    Korrekturen gehen schneller von der Hand und man gewinnt mehr Sicherheit - durchaus auch, wenn es darum geht, eine Arbeit einfach mal ein paar Tage später herauszugeben, so dass ich seit Jahren keine Nachtschichten mehr mache. Dadurch kann ich mir auch Wochenenden oder Ferien freinehmen.


    Ich stelle mir aber vor, dass Erfahrung in der GS nicht im gleichen Umfang hilft. Inklusionskinder werden immer Kraft kosten, auch wenn man hier sicherlich auch Erfahrung und Gelassenheit gewinnen kann. Binnendifferenzierung wird immer Vorbereitung verlangen etc. Außerdem ist die Beziehungseben zwar in jedem Lehramt wichtig, besonders aber wohl an der Grund- und Förderschule. Ich könnte mir vorstellen, dass es dadurch schwieriger ist, die notwendige Distanz zum Beruf zu finden, da genau diese Distanz in anderen Bereichen vielleicht sogar hinderlich ist.


    Das sind meine "two cents. Aber wie gesagt, vielleicht ist das auch alles Mumpitz aus dem Mund einer Gymnasiallehrkraft.

  • @Pet
    Die Arbeitsbelastung ist definitiv mehr geworden, schon aus den Gründen, die du erwähnt hast. Zusätzlich kommen noch mehr "Fälle" dazu, die einer extra Behandlung bedürfen, wo man Gespräche mit Experten führt, individuelle Förderpläne ausarbeitet, sich Differenzierungsmaßnahmen überlegt, alles dokumentiert usw.


    Außerdem schreiben wir wesentlich umfangreichere Zeugnisse (Berichte) wie vor 20 Jahren und führen Lernentwicklungsgespräche. Wir beurteilen und dokumentieren so viel wie nie zuvor, auch, um das, was in den Berichten steht, belegen und auf die Lernentwicklung hinweisen zu können.


    Seitdem Schulen ein Schulprofil haben müssen (kam vor ca. 10 Jahren auf) und evaluiert werden, werden Schulen wie ein Betrieb geführt, wo man immer wieder Dinge sucht um sie zu optimieren. Da ist das ganze Kollegium mit außerunterrichtlichem Engagement gefordert. Man macht mehr Projekte, die neben dem Unterrichtsgeschäft entwickelt werden müssen. (Das ist wohl an allen Schultypen so, aber die Grundschulen sind davon auch nicht verschont. Nur gibt es an den Grundschulen so gut wie keine Ermäßigungsstunden.)


    Das hört sich zwar alles professionell an, macht aber mehr Arbeit.


    Die Standarddinge, die man so macht und immer so gemacht hat, wie die tägliche, gründliche Hausaufgabenkontrolle, die möchte ich jetzt gar nicht aufzählen.

  • Kleinere Kinder sind auch immer anstrengend(er). Da hilft einem das Zurückgreifen auf bereits vorbereiteten Unterricht nicht soo viel. Schon bei Klasse 1/2 bin ich nachmittags viel erschöpfter als bei 3/4. Oder es liegt tatsächlich an meinem Alter. ;)

  • @ WillG
    Nein, ich kann das, was du schreibst durchaus nachvollziehen.
    Als vor zwei Jahren ein neuer Erlass für Klassenarbeiten herauskam, mussten die GS den sofort umsetzen, die anderen Schulformen hatten ein Jahr Zeit dafür.
    Der Erlass kam kurz vor den Ferien, die Fortbidlungen ein halbes Jahr später. Also war wieder so ein "Rumprobieren". Und das hatte z. B. genervt.
    Von der Inklusion ganz zu reden.
    Für mein Zweitfach Reli kann ich das, was du schreibst, bestätigen. Da muss ich mal was anpassen, aber ansonsten läuft das ohne großen Probleme.


    Ich stelle mir aber vor, dass Erfahrung in der GS nicht im gleichen Umfang hilft. Inklusionskinder werden immer Kraft kosten, auch wenn man hier sicherlich auch Erfahrung und Gelassenheit gewinnen kann. Binnendifferenzierung wird immer Vorbereitung verlangen etc. Außerdem ist die Beziehungseben zwar in jedem Lehramt wichtig, besonders aber wohl an der Grund- und Förderschule. Ich könnte mir vorstellen, dass es dadurch schwieriger ist, die notwendige Distanz zum Beruf zu finden, da genau diese Distanz in anderen Bereichen vielleicht sogar hinderlich ist.

    Das hast du hier für mich prima auf den Punkt gebracht.
    LG
    Pet

    Ich bin Grundschullehrer, ich muss nicht die Welt retten!!!

  • @lamaison
    Das kann nicht am Alter liegen. Als ich noch 1/2 hatte, war ich, obwohl ich viel jünger war, erschöpfter nach dem Vormittag als jetzt bei 3/4.
    Allerdings empfinde ich 3/4 im Vergleich zu 1/2 nach mehreren Durchläufen arbeitsaufwendiger. Dafür bin ich froh, dass ich den grundsätzlichen Nervenstress von 1/2 nicht habe, denn da braucht man am Nachmittag erst einmal eine richtige Erholungszeit.

    • Offizieller Beitrag

    @WillG
    Interessant... und ja, kann ich nachvollziehen.
    Ich kann momentan ja nur aus der Brennpunktschule berichten:
    In der Grundschule wird vorausgesetzt, dass man fast alles in fast jeder Klassenstufe unterrichtet.
    Ich habe nach ca. 15 Jahren Unterrichtsvorbereitungen für 6 Jahrgänge Musik, je 3 Jahrgänge Kunst und Sachunterricht, je 4 Jahrgänge Mathe und Deutsch und Basisvorbereitungen für Sachunterricht/Kunst in einem weiteren Jahrgang, sowie Erdkunde und Naturwissenschaften in 5/6 und Englisch in 3, weil ich da mal eingesetzt werden sollte und das dann abgeblasen wurde.


    Von diesen Vorbereitungen konnte ich aber nur einen Teil für neue Jahrgänge übernehmen:
    Die Lernvoraussetzungen sanken mit jedem Jahr. Wenn man in 2 oder 3 Jahren die Klassenstufe wieder hat, sind die Vorbereitungen zu schwer für die Kinder, die man ja an der Grundschule unbedingt "mitnehmen" muss.
    Ständig neue Lehrwerke, Neuauflagen der Neuauflagen, neuer Lehrplan, neue Lehrwerke, Vorbereitungen passen nicht mehr dazu...


    Extrem viel Differenzierung nötig - und oft nicht mehr zu leisten, ohne durchzuarbeiten. D.h. schlechtes Gewissen, da Schwellendidaktik.


    Permanentes Multitasking und permanente Überraschungen:


    - Streit, Verletzungen, Schmerzen und Krankheiten aller Art, mangelnde Ausscheidungskontrolle, Wetterphänomene vor dem Fenster, Tiere (tot oder lebendig) auf dem Pausenhof oder im Klassenraum, angesetzter Vertretungsunterricht im Laufe des Tages, bestimmte Unterrichtsstunden vorher, die zu Entgleisungsphänomenen der Klasse führten...


    -schulorganisatorische Überraschungen, zum Beispiel drölfzig Zettel, die mal eben schnell verteilt und bis übermorgen fertig ausgefüllt zurückgegeben werden müssen,


    -Kinder aus fremden Klassen kommen in den eigenen Unterricht (um Ärgerer zu suchen, Kuchen zu verkaufen... oder weil die 5./6.-Klässler gerade beschlossen haben, dass "NaWi öde ist" und sie deshalb "jetzt mal pissen" gingen und das anderen Klassen kundtun müssten), dazu Zeitschriftenverkäufer, Projektvorsteller und Ähnliches und den Klassenraum darf man natürlich nicht abschließen.


    - ständig ist jemand nicht da (Konfliktgespräch mit Sozialarbeiter, Förderunterricht etc.) Da kann ich also keine Einführung machen, da der Stoff nie nachgeholt wird, sondern muss das in der Folgestunde machen, in der das nächste Kind zu einer anderen Förderung ist. Wenn dann alle da sind, fehlen aber plötzlich 5 Kinder zum Krisengespräch bei der Sozialarbeit. Oft kann ich mir all diese Sondersachen gar nicht merken.


    - Zunehmende Gedächtnis-, Sprachverständnis-, Wahrnehmungs- und Auffassungprobleme bei "normalen" Kindern, d.h. immer und immer wieder neu anfangen (3 bis 10 statt einer Einführungsstunde), den Lehrplan nicht schaffen, dafür Ärger von der Schulleitung und Unverständnis der Kollegen ernten.
    Das Mittelfeld ist sehr klein bis nicht vorhanden.


    -Musik als Austick- und Blödelfach, meist in der 5./6. Stunde ohne den Musikraum nutzen zu können. Hier habe ich keine vernünftige Unterrichtsplanung, sondern nur "viele Möglichkeiten", um die verschiedenen Klassen halbwegs ruhig zu halten; dazu in der Planung immer die Unsicherheit, dieses Hin-und-Her-Überlegen: Könnte das passen? Was mache ich, wenn es nicht passt, wie mache ich dann weiter? Es dürfen nicht mehr als 15 Sekunden Leerlauf sein...
    Eine Kompetenz des neuen Rahmenlehrplans: "Musik offen begegnen" (Klasse 1/2) und "Aufmerksamkeit ganz auf Musik richten" (Klasse 3/4). Wenn sie das schaffen, weiß man, was man im Schweiße seines Angesichts geleistet hat.


    An manchen Tagen kam ich mir vor wie ein Busfahrer, der alle 20 Zentimeter anhalten muss, um etwas zu regeln, was sonst zu einer Gefährdung im Straßenverkehr führen würde und dann von der Leitstelle massiv dafür gerügt wird, dass er seinen Fahrplan nicht einhält.
    Es gibt keinen Unterrichtsfluss. Ich finde sowas sehr nervig und fange dann an, mich zu geistig zu langweilen.


    Schulentwicklung der letzten Jahre: Hier wurden keine Säue, sondern ganze Viehzuchtbetriebe durch die Schulen getrieben und alles musste schnell mal umgesetzt werden und dazu musste man sich ein Konzept aus den Fingern saugen. Was da für Makulatur entstanden ist.
    Ein Teil dieser Entwicklungen ist unleistbar: Inklusion, Abschaffung der LRS-Förderstunden etc. --> Unzufriedenheit, Gefühl, den Aufgaben nicht mehr gewachsen zu sein.


    Helikoptereltern / Problemeltern (siehe Thread von Krabappel) in Kombination mit völlig überfordertem Jugendamt
    Und auch die "normalen Eltern" sind in der Grundschule noch viel unentspannter, weil alles noch neu ist. Da merke ich zwischen 1/2 und 3/4 schon einen Unterschied.

  • In Klasse 3/4 dauert das korrigieren deutlich länger, als in 1/2. Bei höheren Klassen wahrscheinlich noch erheblicher. Aber wie Conni schrieb: Diese "Gantkörperversorgung" der jüngeren Schüler mit zig Elternbriefen, Zetteln, Unterschriften, Pflastern, Tränen trocknen, usw. usw. muss man später nicht mehr so extrem leisten.
    Man ist auch bei den jüngeren SuS emotional sehr involviert: "Frau lamaison, mein Opa hatte einen Herzinfarkt. Darf ich dem heute zuerst einen Brief schreiben?"....Dann fängt das Kind auch noch an zu weinen, usw...
    Das zum Beispiel hätten wir unserem Lehrer früher nicht erzählt. Heutzutage sind wir, zumindest in der GS für die Kinder sehr wichtige Bezugspersonen geworden, was ja auch schön ist. Zumindest bei den jüngeren SuS.

  • Um dieser Burnout-Gefahr entgegenzuwirken, kann man nur empfehlen, einen Weg zu finden zu einer gesunden Work-Life-Balance zu kommen.


    Der Unterricht muss gut sein, nicht perfekt. Die Klausuren müssen zeitnah, aber nicht morgen zurückgegeben werden. Lehrwerke gibt es nicht ohne Grund. Man muss nicht für jede Stunde ein Arbeitsblatt erstellen. Man wird nicht die Welt retten können. Die eigenen Ansprüche an sich selbst zurückschrauben.


    Weiterhin halte ich ein gutes Zeitmanagement für wichtig. Wer Dinge nicht vor sich herschiebt und trotzdem Nachtschichten macht, macht irgendwas falsch. (Von unvorhergesehenen „Notfällen“ mal abgesehen...)


    Ein erfülltes Privatleben ist wichtig. Es muss Dinge geben, die wichtiger als die Schule sind! Man suche sich ein Hobby oder ein Ehrenamt in dem man aufgeht.


    Und wenn Familie/Freunde/Bekannte mal wieder auf die freien Nachmittage im Schwimmbad oder die 14 Wochen Ferien verweisen: Hey, Augen auf bei der Berufswahl. Sie hätten doch auch Lehrer/in werden können oder könnten eventuell noch einen Seiten- oder Quereinstieg machen... Wenn das so ein toller Beruf mit soviel Freizeit ist, was hindert sie dann daran?!

  • wow

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