Von Einstellungschancen, Noten, Verbeamtung, Altersgrenzen und Sinnhaftigkeit

  • Vielleicht wäre für Dich das aktuelle Sonderprogramm in B.-W. interessant:


    "Kultusministerin: [...] bieten wir denen, die keine Anstellung bekommen konnten, eine parallele Zusatzqualifikation an im Grundschulbereich und geben die Zusage, wenn sie dieses über die nächsten drei Jahre machen, dann eine verbeamtete Festanstellung, dann im Gymnasialbereich"
    [...]
    Dradio: Das heißt, die Lehrer können davon ausgehen, sie arbeiten bis 2021 als Grundschullehrer, und dann werden sie verbeamtet als Gymnasiallehrer? Diese Garantie geben Sie?


    Kultusministerin: Genau so, das ist Teil, das ist die Aussage, an die wir uns selbstverständlich auch halten, und deshalb ist es mit Sicherheit ein sehr reizvolles Angebot, mit der verbindlichen Zusage selbstverständlich."


    https://www.deutschlandfunk.de…ml?dram:article_id=410414
    Im Netz findest Du leicht Infos dazu.


    Auf Versprechungen von Politikern würde ich mich allerdings nicht verlassen.

  • Gymnasialbereich heißt m.E.n. nicht unbedingt "Gymnasium". An der Gemeinschafsschule soll es vom Verständnis her auch Gymnasiallehrer geben, gibt's bis jetzt aber kaum. An den Gymnasien werden die ganzen "Grundschulaushilfen" definitiv 2021 nicht gebraucht!

  • Mich hat das ziemlich schockiert. Zwar war ich nicht so leichtgläubig, nicht zu wissen, dass es zurzeit für Gymnasien nicht gut aussieht, doch dachte ich, dass das mit Erdkunde (und vor allem Chemie) für sie doch sicher besser sein wird als für mich mit Deutsch & Englisch.

    Naja, Erdkunde und Chemie sind Nebenfächer und an Berufsschulen braucht man Erdkunde gar nicht und Chemie je nach Schwerpunkt der Schule mehr oder weniger. Die Zeiten, in denen Chemie in BaWü am Gymnasium Mangelfach war, sind lange vorbei. Ich denke, dass deine Chancen besser sind – D/E studieren zwar viele, aber die Stundenzahlen sind bei Hauptfächern auch entsprechend hoch. Bei entsprechender Flexibilität könntest du besonders bei einer schulscharfen Ausschreibung schon punkten, würde ich sagen.

  • Doch, Berufsschulen brauchen auch Erdkunde, Stichworte Logistik und Tourismus. Und Chemie haben wir auch, in den Vollzeitschulgängen. Eigentlich brauchen wir alles. Vor allem aber Lehrer, die in den Norden wollen ;)

  • Doch, Berufsschulen brauchen auch Erdkunde, Stichworte Logistik und Tourismus. Und Chemie haben wir auch, in den Vollzeitschulgängen. Eigentlich brauchen wir alles. Vor allem aber Lehrer, die in den Norden wollen ;)

    Also in NRW gibt es Erdkunde (Geographie) nicht für das Berufskolleg, soweit ich weiß, bzw an den mir bekannten Universitäten.

  • Zum Thema: Anderes Bundesland & Verbeamtung:Darf ich das Ref in BaWü machen und danach in ein anderes Bundesland gehen und dort verbeamtet werden? Hessen verbeamtet ja immerhin bis 50 sogar noch. Aber das werden dann wohl einige so machen, oder nicht?

    Natürlich kannst du in ein anderes Bundesland gehen. Ich hab mit meiner miesen Note und Fachkombi jetzt fast 2 Jahre gewartet und grade endlich in nem anderen Bundesland was gefunden (warte allerdings noch auf was Schriftliches dazu...). Es verbeamten ja eigentlich alle Bundesländer, außer Berlin soweit ich weiß. Also jedenfalls kann ich mit meinem NRW-Ref in Brandenburg, MV, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen etc. verbeamtet werden.


    Wenn es in einem Bundesland schlecht aussieht, spielen viele Faktoren mit rein. Erstmal muss der Schule ja auch deine Nase passen, man muss sich sympathisch sein. Und dann habe ich das Gefühl, die Schulen wissen ja schon beim Einladen für die Vorstellungsgespräche, wen sie haben wollen, weil die ja alle eine bestimmte Vorstellung haben. In NRW sieht es zur Zeit für Gymnasien auch einfach deshalb schlecht aus, weil hier in den letzten Jahren JEDER nen Ref-Platz kriegt und die Absolventenzahlen steigen. Ich hatte in den 2 Jahren grade mal 5 Vorstellungsgespräche bei ca. 50-60 Bewerbungen. In Sachsen-Anhalt siehts nur deshalb besser aus, weil die eben wenige Refs ausgebildet haben und JETZT Lehrer brauchen. Wegen sowas muss man dann ggf. auch das Bundesland wechseln.


    Den bundesweiten Mangel an Grundschul- und Sek-I-Lehrern hast du mitbekommen? Die Kleinen werden ja älter, also die Situation sollte eigentlich besser werden. ;) Daher würd ich dir raten, einfach mal das Ref zu machen. Wenn Musik dein Hobby ist, du z.B. ein Instrument spielst oder was Solides in dem Bereich eh kannst, ist das für Schulen ggf. auch ohne Studium attraktiv und man wird dich ggf. auch ohne Studium einstellen, weil man dir zutraut, den Musikunterricht auch mal eben mitzumachen.


    Zu den Grundschulaushilfen und der Wechselgarantie später: das gibts in NRW auch. Man kann aber überall hingesteckt werden, auch an irgendwelche Schulversuchsschulen etc. und ich wette, das wird es dann auch werden und sicherlich nicht Gymnasium... ;)

    • Offizieller Beitrag

    Wenn Musik dein Hobby ist, du z.B. ein Instrument spielst oder was Solides in dem Bereich eh kannst, ist das für Schulen ggf. auch ohne Studium attraktiv und man wird dich ggf. auch ohne Studium einstellen, weil man dir zutraut, den Musikunterricht auch mal eben mitzumachen.

    an den TE:
    darauf würde ich auf keinen Fall hoffen. Außer, du landest nach dem Ref an einer Sek-1-Schule oder Gesamtschule, wo das Klassenlehrerprinzip sehr stark herrscht.
    An Gymnasien wird möglichst wenig fachfremd unterrichtet, da nimmt man fast lieber den Fachstudenten oder die (in dem Fachc) studierte Hausfrau, die jetzt doch wieder arbeiten möchte. Zumindest bei uns in der Gegend.
    und sorry, aber Hobbymusiker sollen nicht den Musikunterricht machen. (und wer gerne nach Frankreich fährt, übernimmt den Französischunterricht? Ach stimmt, ist bei uns an der örtlichen Sek-1-Schule auch so, ich freue mich immer über deren SchülerInnen in der Oberstufe. Die allerdings weniger, wenn sie wegen mangelnder Kompetenzen nach 6 Monaten abwählen MÜSSEN)

  • In Sachsen gibt es bisher keine Vorstellungsgespräche, man wird zugeteilt :sabber:


    Mal sehen, ob sich mit der geplanten Verbeamtung was ändert... als Oberschullehrer im Vogtland bekommst du garantiert was und als Reffi sogar 1000 EUR Zulage im Monat. So der Plan.

  • Also Musik war eigentlich schon immer mehr als bloß ein Hobby für mich, deswegen bin ich auch schon seit fast einem Jahr dabei, mich mit professioneller Hilfe auf die Aufnahmeprüfungen an den Musikhochschulen vorzubereiten. Damit steht und fällt eben alles.


    Und mir wäre dann schon lieb, dass ich Musik nicht nur fachfremd, sondern durchaus als voll-qualifizierter Lehrer unterrichten dürfte. Aber ich hänge halt momentan so sehr in der Luft wegen dieser Entscheidung. Klar, ich hätte Musik früher angehen sollen, keine Frage, aber ich kann die Zeit nun mal nicht mehr zurückdrehen.


    Aber jetzt nochmal so viel Zeit ins Land fließen lassen, wo ich doch nun bald schon ins Ref könnte und endlich mal gescheit verdienen könnte... Andererseits sage ich mir immer, JETZT ist die letzte Möglichkeit, das mit Musik noch anzupacken. In 30 Jahren werd ich's wohl bereuen.


    Ich bin so hin und hergerissen, was wohl der vernünftigste und beste Weg sein könnte. Es macht mir richtig zu schaffen. Alle um mich herum werden so langsam fertig mit Studium, oder arbeiten schon jahrelang nach ihrer Ausbildung und ich kracksle mit Ende 20 nun immer noch an der Uni herum und setze eventuell sogar nochmal ein langwieriges Musikstudium drauf.


    Wie ist das denn dann eigentlich? Ich muss doch eine Mindestzahl an Arbeitsjahren aufweisen, um am Ende eine volle Pension bekommen zu können, richtig? Je später ich in den Lehrberuf einsteige, desto länger muss ich dann logischerweise hintenraus arbeiten, um diese Mindestzahl an Arbeitsjahren wieder auszugleichen?? Wenn ich dann erst mit Mitte 30 ins Ref gehe nach dem Musikstudium, dann würden mir locker schon knapp 10 Jahre Arbeitszeit fehlen, im Vergleich zu jemandem, der mit 25 ins Ref gegangen ist...


    Mir graust es vor dieser Vorstellung.

    • Offizieller Beitrag

    für die Pension vermutlich, aber du lebst doch gerade nicht von Luft und Liebe und zahlst wahrscheinlich schon in die Rentenkasse ein, oder? Sie kommt dazu.
    Klar: du bekommst weniger Pension, als wenn du 4 Jahre früher einsteigst.
    Allerdings bist du vielleicht mit nur Deutsch/Englisch belasteter und gehst in Teilzeit? oder unglücklich und kündigst? oder musst wegen Burnout aussetzen und nur noch reduziert arbeiten? Wer weiß, wie das Leben aussieht...

  • Hmm, ich meine, irgendwo anders hätte ich genau das hier schonmal geschrieben ...:

    • Muss es eine Musikhochschule sein? U. U. kann die Ausbildung an einer Uni praxisnäher sein. Der Zugang dürfte für dich auf jeden Fall einfacher sein.
    • Ich würde mich fragen, ob du a) das Studium finanzieren kannst und b) ob du damit leben kannst, erst mit Mitte 30 Geld zu verdienen.
    • Zu a): Ich war bei Beginn des Musikstudiums auch 28. Allerdings war mein Erststudium kein Lehramtsstudium. Bei mir hat es finanziell nicht geklappt, so dass ich nach dem Bachelor nicht weiterstudiert habe. Das musst du durchrechnen. Du wirst ab 30 deine Krankenversicherung selbst zahlen und du wirst keine Sozialleistungen bekommen. Falls du einen Studienkredit aufgenommen hattest, wird u. U. noch während deines Zweitstudiums die Rückzahlphase beginnen.
    • Zu b): Ich würde nicht rechnen, wieviel Geld dir gegenüber einem früheren Berufseinstieg verloren geht. Ich würde gucken, ob man mit A13 ab Mitte 30 gut bis sehr gut leben kann.
  • Kann mir das mit den Pensionsrechnungen mal noch jemand genauer erklären? Was ich so im Internet bisher gefunden habe, scheint es so zu sein, dass "Wer in Zukunft 45 ruhegehaltsfähige Dienstjahre vorweisen kann, ist berechtigt mit dem 65.Lebensjahr in Pension zu gehen- ganz ohne Abschläge bei der Pension."


    Jetzt habe ich das mal nachgerechnet: selbst wenn jemand angenommen mit 21 das Lehramtsstudium beginnt, dann regulär 10 Semester studiert und dann mit sagen wir 27 Jahren ins Referendariat geht und meinetwegen 3 Jahre später mit 30 verbeamtet wird, dann schafft ja nicht mal der die vollen 45 Jahre Dienstzeit, denn 30 + 45 = 75. Hieße, er müsste bis 75 mindestens arbeiten, um eine volle Pension zu bekommen??


    Oder übersehe ich da irgendwas?


    Wenn dann jemand mit 40 Jahren sich dazu entschließt, noch Lehrer zu werden, würde er bei einem Austrittsalter von sagen wir mal 65 Jahren ja "nur" 25 Jahre voll gearbeitet haben. Das wäre ja grade mal ca. die Hälfte von den geforderten 45 Jahren?


    Sogesehen müsste man ja mit Anfang 20 eigentlich schon den Beruf beginnen?

  • Das wurde Dir in einem anderen Faden doch schon gesagt: Die Ausbildungsjahre (Studium + Ref) zählen da mit rein.


    So lange Du es schaffst, noch verbeamtet zu werden, bekommst Du eine gute Pension, Punkt. Bei spätem Einstieg mit Abstrichen, aber immer noch gut.


    Ich mache ja ungern Aussagen auf Grundlage von Indizien, aber so entscheidungsschwach, wie Du offenbar bist, wirst Du evtl. als Lehrer noch ganz andere Probleme bekommen.

  • Du hast dich doch schon entschieden, du willst Musik studieren. Du bereitest dich seit einem Jahr dafür vor ;)


    Und mach dir keine Gedanken, was die anderen denken. Du wohnst halt in einem der beschaulichsten und spiessigsten Bundesländer der Republik, was erwartest du? Natürlich sparet scho alle aufs Häusle. Jetzt kannscht mitspare oder eben das machen, was zu dir passt.

  • ...Ich mache ja ungern Aussagen auf Grundlage von Indizien, aber so entscheidungsschwach, wie Du offenbar bist, wirst Du evtl. als Lehrer noch ganz andere Probleme bekommen.

    ...vor allem, wenn man aufgrund des geringsten Widerstands Englisch/Deutsch/Gymnasium/Wohlfühlstadt/Beamtenstatus studiert :flieh:

  • ...vor allem, wenn man aufgrund des geringsten Widerstands Englisch/Deutsch/Gymnasium/Wohlfühlstadt/Beamtenstatus studiert :flieh:

    Es scheint wohl so, als hätten wir jetzt angefangen, den Bereich der auf Rationalität und Objektivität gegründeten Diskussionskultur verlassen und das Reich der wilden (und auch unverschämten?) Spekulation und Unterstellung betreten zu haben... :rolleyes:

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  • Das wurde Dir in einem anderen Faden doch schon gesagt: Die Ausbildungsjahre (Studium + Ref) zählen da mit rein.


    So lange Du es schaffst, noch verbeamtet zu werden, bekommst Du eine gute Pension, Punkt. Bei spätem Einstieg mit Abstrichen, aber immer noch gut.


    Ich mache ja ungern Aussagen auf Grundlage von Indizien, aber so entscheidungsschwach, wie Du offenbar bist, wirst Du evtl. als Lehrer noch ganz andere Probleme bekommen.

    Das würde ich ja mal gerne wissen, inwiefern das Studium mit anerkannt wird. Ich finde das als "Kann-Regelung" immer mit einem "teilweise" verbunden.


    Also, wie viel zählt das Studium? Dass das Ref und der Wehrdienst (oder ähnliches) zählen, ist ja überall klar aufgeführt.


    Nachtrag: In NRW würde das Studium mit 855 Tagen angerechnet, also etwa 2,5 Jahre. Allerdings immer noch mit dem Begriff "kann" versehen.


    Für welche Fälle gilt das wohl? Würde es auch für mich bereits gelten? 2,5 Jahre Studium anrechnen, 3 Jahre Beamter inklusive Ref. Dann wäre ich ja bereits über 5 Jahre "im Dienst".

  • Es scheint wohl so, als hätten wir jetzt angefangen, den Bereich der auf Rationalität und Objektivität gegründeten Diskussionskultur verlassen und das Reich der wilden Spekulation und Unterstellung betreten zu haben... :rolleyes:

    Du heulst halt herum ohne dass du überhaupt dein Studium beendet hast.
    Das zweite Staatsexamen zählz ja 50% zur Endnote wenn es um die Listenverteilung geht.
    Ansonsten kannst du immer noch das BL wechseln.


    Ändern kannst du jetzt sowieso nichts mehr; und wer mit E/D alles auf die Karte Schuldienst setzt, ist selbst schuld

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