Schriftzeichen in Asien

  • Japanisch und Koreanisch sind beides Sprachen mit einem Alphabet (Hiragan und Hangul). Die chinesischen Schriftzeichen (Zhuyin - in Japan Kanji) werden zwar gelehrt, sind aber definitiv nicht notwendig um die eigene Sprache zu beherrschen (im Japanischen noch eher, da gibt es viele Wortstamm-Kanji). Tigermütter sind asiatische Mütter in den USA...eieiei...


    Und ja, das koreanische Schulsystem ist extrem hart, die Tante meiner Frau ist nach Kanada ausgewandert, damit ihre Kinder in der Schule nicht so einen Stress haben, ebenfalls ja, das mündliche Englisch ist eine Katastrophe, aber lern mal chinesisch und dann lass dich von einem Muttersprachler entsetzt angucken, weil du die Sprachmelodie im Leben nicht hinbekommst und irgendeinen Scheiß erzählst. ;)

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Wie gesagt - Äpfel mit Autos.
    Japanisch zB wird in Hiragana, Katakana (Transliterationen aus anderen Sprachen oft aus amerikanischem Englisch) und Massen an Kanji geschrieben. Theoretisch kann man Nihongo-o (Japanisch) komplett in Hiragana schreiben - aber dann schreibt man "Kinderbücher". Selbst ein Japaner lernt sein ganzes Leben lang neue Kanji - ein gewisser Grundwortschatz wird in der Schule vermittelt, aber "Fachjapanisch" lernt man eben wenn man es braucht, im Extremfall gibt es Furigana (Hiragana in winzig obendrüber, ähnlich einer Fußnote, damit man weiß wie das gesprochen wird). Die Kanji sind aber notwendig zu kennen, da es Worte gibt die exakt gleich heißen, aber ubterschiedliche Bedeutungen haben können (Japanische Sprachkultur und auch der Humor lebt geradezu von Wortspielen). Bspw. "Yuki" kann "Glück", aber auch "Schnee" (und auch noch anderes, aber das sind die beiden häufigsten) bedeuten. Wird eben mit einem unterschiedlichen Kanji geschrieben...


    ...ich hoffe der Miniexkurs zeigt, wie wenig das zu unserer Sprachlehr- und Sprachlernpraxis vergleichbar ist. Und ebenso der Alltag. Die Schule ist dort quasi das Leben, ist der Unterricht vorbei, geht man in den jeweiligen "Club" dem man sich angeschlossen hat (wie unsere AGs, nur intensiver und schülerorganisiert). Die Arbeitswelt wirkt auf uns extrem "programmiert" und auf Effektivität getrimmt. Das Gefühl, nur ein winziges Rädchen zu sein, ist allgegenwärtig. Zumindest ich empfinde diese Mentalität zwar als interessant, aber auch absolut "alien", und könnte das nicht (und ich bezweifle das auch für so ziemlich alle anderen auch, die nicht aus solch einer Kultur stammen).


    Möchtest du eine Gesellschaft, wo du als Lokführer, wenn du mehr als einmal nur eine Minute zu spät kommst, in ein Konditionierungsprogramm müssen, und, weil du das als so demütigend empfindest, um ein weiteres solches zu vermeiden, im Ernstfall zu viel Gas geben, und einen Hochgeschwindigkeitsszug entgleisen lassen (und frag nicht wieviele Leute dabei umbringen)? Klingt hanebüchen? Ist passiert. Vorher hatte aber keiner darüber nachgedacht, ob diese Methode nicht "vielleicht" übers Ziel hinausschießt...


    Also bitte... das sind "Welten". Ebensowenig vergleichst du unser Schulsystem mit irgendeinem Drittweltland, wo die Schulinfrastruktur so miserabel ist und kaum ein Kind überhaupt in die Schule gehen kann mangels Angebot...

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

    Einmal editiert, zuletzt von Miss Jones ()

  • @Conni Meine beiden Beiträge hatten mit dem Asien-Zeug aber mehrheitlich gar nichts zu tun. Ich konnte nur das mit den Kanji im Japanischen nicht so stehen lassen.

    • Offizieller Beitrag

    @Conni Meine beiden Beiträge hatten mit dem Asien-Zeug aber mehrheitlich gar nichts zu tun. Ich konnte nur das mit den Kanji im Japanischen nicht so stehen lassen.

    Hmmm, wenn das jetzt ein großes Problem ist, könntest du ja selber weitere Threads eröffnen über japanische Schriftarten und falsche Schulformen und deine Beiträge hier dort hineinkopieren. Ich wüsste nämlich beim besten Willen nicht, wie ich diesen Thred hier noch weiter zerstückeln sollte, da sich ja dann andere Forumsteilnehmer wieder auf dich bezogen...

  • Bakka!


    :teufel:

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  • Japanisch und Koreanisch sind beides Sprachen mit einem Alphabet (Hiragan und Hangul). Die chinesischen Schriftzeichen (Zhuyin - in Japan Kanji) werden zwar gelehrt, sind aber definitiv nicht notwendig um die eigene Sprache zu beherrschen (im Japanischen noch eher, da gibt es viele Wortstamm-Kanji). Tigermütter sind asiatische Mütter in den USA...eieiei...


    Und ja, das koreanische Schulsystem ist extrem hart, die Tante meiner Frau ist nach Kanada ausgewandert, damit ihre Kinder in der Schule nicht so einen Stress haben, ebenfalls ja, das mündliche Englisch ist eine Katastrophe, aber lern mal chinesisch und dann lass dich von einem Muttersprachler entsetzt angucken, weil du die Sprachmelodie im Leben nicht hinbekommst und irgendeinen Scheiß erzählst. ;)

    1500 bis 2000 Kanji-/Hanja-Zeichen werden in der Schule gelernt - sowohl in Südkorea als auch Japan. Die Kenntnis und Bedeutung sinkt sicherlich, aber ohne geht es nicht.


    Das mit dem Auswandern scheint wohl ein kleiner Trend zu sein. Das hat mir dieses Jahr eine Koreanerin (ich war 10 Tage dort) erzählt, deren Schwester nach Neuseeland ausgewandert ist.
    Chinesisch würde ich nie hinbekommen. Tonale Sprachen sind nicht so mein Fall. Ich mag Chinesisch vom Klang her auch nicht so. Koreanisch und Japanisch klingen runder.

  • In Südkorea brauchst du die chinesischen Schriftzeichen vor allem im Umgang mit der Verwaltung oder in Wissenschaftsbereich, ansonsten kommst du mit Hangul überall weiter.

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  • 1500 bis 2000 Kanji-/Hanja-Zeichen werden in der Schule gelernt - sowohl in Südkorea als auch Japan. Die Kenntnis und Bedeutung sinkt sicherlich, aber ohne geht es nicht.

    Da's nun ohnehin ein Spam-Thread ist: In der japanischen Schriftsprache sind die Kanji integraler Bestandteil, da ist nix mit "Bedeutung sinkt sicherlich".

  • Da's nun ohnehin ein Spam-Thread ist: In der japanischen Schriftsprache sind die Kanji integraler Bestandteil, da ist nix mit "Bedeutung sinkt sicherlich".

    Ich bezog mich aufs Koreanische. Da ist es definitiv so.

  • Natürlich lernst du die in Südkorea, eben weil es viele sino-koreanische Wörter gibt, die können aber eigentlich allesamt in Hangul geschrieben werden und dafür guckt dich niemand doof an. In vielen konservativeren Zeitungen werden noch chinesische Schriftzeichen benutzt, genauso in Wissenschaft und Verwaltung, einfach um bei gleichklingenden Worten die Bedeutung klarzumachen. Sonne und Jahr haben zum Beispiel dieselbe Hangul-Schreibweise, aber unterschiedliche chinesische Schriftzeichen.


    Fun Fact: In Korea wurden wie in Taiwan immer die traditionellen chinesischen Schriftzeichen benutzt, in Japan und China die vereinfachte Form. China und Japan kehren seit ein paar Jahren auch zur Langform zurück. Viel Spaß beim Neulernen. ;)

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