Nun also doch - Gehaltszulage für Lehrer an Brennpunktschulen ?!

  • ... Und das bringt den Lehrern ja so gar nichts, denn deshalb ist ja der Stoff nicht weniger. ...


    Ach, welcher Lehrer schafft denn alles, was im Lehrplan steht, geschweige denn im Buch? Schon in meiner Ausbildungszeit sprach man vom "Mut zur Lücke" und das ist etliche Jahre her.


    Und heutzutage geht es doch eh nur noch um "Kompetenzen" und nicht mehr um konkretes Wissen oder Fertigkeiten. Ist das bei euch in Berlin nicht auch gerade ganz aktuell?

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Das sehe ich deutlich anders, wie gesagt, aktuell würde eine Stundenkürzung die Arbeitsbedingungen verschlechtern, das Geld nicht wirklich, aber verbessern wird das Geld es natürlich auch nicht, nur einen dafür entschädigen.


    Und 18 Kinder ist schon mehr als übertrieben, die Teilerzahl, wo hier geteilt werden muss liegt bei 30. Aber nur mindestens 24 Schüler pro Klasse bringen die notwendige Stundenzahl mit, alles was also drunter liegt, ist natürlich machbar, geht aber zu Lasten von Förder- und Teilungsstunden.

  • Das sehe ich deutlich anders, wie gesagt, aktuell würde eine Stundenkürzung die Arbeitsbedingungen verschlechtern, das Geld nicht wirklich, aber verbessern wird das Geld es natürlich auch nicht, nur einen dafür entschädigen.


    Und 18 Kinder ist schon mehr als übertrieben, die Teilerzahl, wo hier geteilt werden muss liegt bei 30. Aber nur mindestens 24 Schüler pro Klasse bringen die notwendige Stundenzahl mit, alles was also drunter liegt, ist natürlich machbar, geht aber zu Lasten von Förder- und Teilungsstunden.


    Womit kannst du das denn begründen, dass weniger Stunden (für die Schüler) zu einer Verschlechterung der Arbeitsbedingungen führt?


    Weil man weniger schaffen würde? Man müsste doch auch weniger schaffen! Dann gibt es eben nur 1 x Musik, 1 x Kunst, 2 x Sport pro Woche oder so .. bis wieder genug Lehrer da sind.


    Auch jetzt verlieren wir viel Unterrichtszeit durch Krankheiten, außerunterrichtliche Veranstaltungen, Unterrichtsstörungen ... !!! Na, dann macht man eben vorübergehend nur 2 x pro Halbjahr einen Ausflug usw.


    Es ist alles regelbar. Bis wieder genug Lehrer da sind.

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

    Einmal editiert, zuletzt von Das Pangolin ()

  • Gab es in Berlin nicht einmal eine Volksinitiative "Schule in Freiheit"? Wollten die nicht maximal 14 Kinder pro Klasse? Ich finde das leider nicht mehr im Netz, aber die Selbstständigkeit der Schulen spielte auch eine große Rolle, siehe:


    https://web.archive.org/web/20…e-in-freiheit.de/787.html


    An Brennpunktschulen sollte eine so starke Senkung der Klassengrößen eine Maßnahme sein statt 300,- Euro brutto mehr. Das würde wirklich helfen!

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Weil man weniger schaffen würde? Man müsste doch auch weniger schaffen! Dann gibt es eben nur 1 x Musik, 1 x Kunst, 2 x Sport pro Woche oder so .. bis wieder genug Lehrer da sind.

    Du hast das ganze aber nicht wirklich überlegt, was du hier erzählst, oder?!? Denn der Rahmenlehrplan wird dadurch nicht kleiner, er ist jetzt schon nicht zu schaffen und dann soll ich es in noch weniger Zeit schaffen? Heißt also effektiv weniger Zeit pro Thema, nur noch durchfliegen usw. Übrigens haben auch die von dir genannten Fächer klare Vorgaben, aber du bestätigst schön die Vorurteile gegenüber Oberschullehrern , die fern ab der Unterrichtsrealität in Grundschulen leben!

  • Du hast das ganze aber nicht wirklich überlegt, was du hier erzählst, oder?!? Denn der Rahmenlehrplan wird dadurch nicht kleiner, er ist jetzt schon nicht zu schaffen und dann soll ich es in noch weniger Zeit schaffen? Heißt also effektiv weniger Zeit pro Thema, nur noch durchfliegen usw. Übrigens haben auch die von dir genannten Fächer klare Vorgaben, aber du bestätigst schön die Vorurteile gegenüber Oberschullehrern , die fern ab der Unterrichtsrealität in Grundschulen leben!

    Das ist bei uns ständige Realität, dass durch Personalmangel manche (Neben-)Fächer in ihrer Stundenzahl gekürzt werden müssen und das, obwohl wir zielgleich unterrichten. Dann kommen noch bestimmte Klassenkonstellationen (plötzlich ist die Klasse jahrgangsgemischt oder gemischt nach Abschluss, sonstiges) dazu. Was nicht geht, geht einfach nicht, denn wir können alle nicht hexen.
    Da sich die Themen ja wiederholen, sind sie in aller Regel nicht komplett verloren. Generell ist das unschön, aber man muss auch mal auf dem Teppich bleiben.

  • Tja, gab lange Gesichert, aber das war mir egal und das war natürlich viel wirkungsvoller als es vorher anzusagen.

    Vor allem ist es wohl viel wirkungsvoller, wenn man nicht nur den Beginn des Streiks sehr kurzfristig ansagt sondern auch das Ende komplett offen läßt. Gestreikt wird "bis auf Weiteres". ;)

  • Du hast das ganze aber nicht wirklich überlegt, was du hier erzählst, oder?!? Denn der Rahmenlehrplan wird dadurch nicht kleiner, er ist jetzt schon nicht zu schaffen und dann soll ich es in noch weniger Zeit schaffen? Heißt also effektiv weniger Zeit pro Thema, nur noch durchfliegen usw. Übrigens haben auch die von dir genannten Fächer klare Vorgaben, aber du bestätigst schön die Vorurteile gegenüber Oberschullehrern , die fern ab der Unterrichtsrealität in Grundschulen leben!


    Wie gesagt, geht es nicht gerade auch in Berlin nur noch (bzw. immer mehr) um Kompetenzen und die einzelnen "Wissensgebiete" sind eher Mittel zum Zweck, als dass sie selbst im Fokus stehen? Geschichte z.B. habt ihr kürzlich in Klasse 5 und 6 doch gerade mal so mit Geografie und Politik zusammengeschmissen; mit Biologie, Chemie und Physik habt ihr das auch gemacht. Wie viele Themen sind dadurch weggefallen, hast du das mal gezählt? Es scheint den Lehrplanmachern nicht wichtig gewesen zu sein, @Susannea.


    Wobei ich zugebe, dass ich bei der Kürzung der Stundentafel für die Schüler (als Notvariante!) auch nicht gerade an Deutsch und Mathematik denke. Aber vorübergehend nur 1x wöchentlich Musik oder Kunst (womöglich epochal, also im Wechsel) oder nur 2x wöchentlich Sport, auch wenn ich das sehr schade fände, und auch in anderen Fächern außér Deutsch und Mathe etwas weniger halte ich als Übergangslösung für vertretbar. Wie viel fällt alles weg, weil Lehrer ausgebrannt dauerkrank sind oder durch all die außerunterrichtlichen Veranstaltungen während der Unterrichtszeit? Schimpfst du an deiner Schule dann auch darüber?


    Dass Rahmenlehrpläne "entschlackt" werden sollen, ist ein altes Thema, das fast immer daran scheitert, dass jeder Lehrer jedes Thema wichtig und unverzichtbar findet. Ist es aber nicht!

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

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  • ... Wie viel fällt alles weg, weil Lehrer ausgebrannt dauerkrank sind oder durch all die außerunterrichtlichen Veranstaltungen während der Unterrichtszeit? Schimpfst du an deiner Schule dann auch darüber? ...

    Und hier geht es ja, um den Bogen zum Ausgangsthema zurückzuschlagen, eben darum, dieses Ausbrennen zu verhindern, wobei eine Stundenreduzierung helfen kann, aber 300,- Euro brutto Gehaltszulage für einige Lehrer (und für viele andere nicht) hilft dabei gar nichts!

    Das war ja der Punkt!

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Vor allem ist es wohl viel wirkungsvoller, wenn man nicht nur den Beginn des Streiks sehr kurzfristig ansagt sondern auch das Ende komplett offen läßt. Gestreikt wird "bis auf Weiteres". ;)

    Genau, "bis auf Weiteres" bzw. bis zur Erfüllung der Forderungen (oder Aufgabe des Streiks, wenn das Geld nicht reicht zum weiteren Durchhalten).

  • Lol, wer soll denn bei den Lehrkräften effektiv streiken?


    Dieser Beruf ist doch überflutet von Idealisten, Selbtsverwirklichern, Konfliktscheuen, Teilzeit-Jobbern und Ja-Sagern. Muss man leider so feststellen.


    Mit den 10% oder so, die für einen "harten" Arbeitskampf das mentale Rüstzeug mitbringen, kannst du keinen Streik gewinnen.


    Wir reden hier nicht von Metallern, Piloten oder Lokführern sondern von Lehrern (und mehrheitlich Lehrerinnen!).


    Gruß !

  • Lol, wer soll denn bei den Lehrkräften effektiv streiken?


    Dieser Beruf ist doch überflutet von Idealisten, Selbtsverwirklichern, Konfliktscheuen, Teilzeit-Jobbern und Ja-Sagern. Muss man leider so feststellen.


    Mit den 10% oder so, die für einen "harten" Arbeitskampf das mentale Rüstzeug mitbringen, kannst du keinen Streik gewinnen.

    Diese Beurteilung teile ich, deshalb interessiert es mich sehr, was teilweise anscheinend doch an Streiks oder ähnlichem gelaufen sein soll, wenn auch nur Punktuell.

  • Wem traut ihr mehr zu?

    Kann weder bei den einen, noch den anderen, brennende Barrikaden entdecken!
    Spaß beiseite: Du hast ja schon Gründe genannt, warum das so ist. Dazu kommt bei der IG Metall noch die extrem hohe Mitgliedsquote. Da sieht man: wenn man sich einig wäre, würde da ein ganz anderer Wind wehen...


    Bei der IG Metall geht's auf jeden Fall ganz gut ab.
    https://www.igmetall-bbs.de/fi…02_WS_HalbergZEY_0086.jpg
    https://bilder.bild.de/fotos-s…w=993,q=high,c=0.bild.jpg

  • Natürlich kann man es als Ziel eines Streiks ansehen, es "bunt" zu haben. Ob sich der Arbeitgeber aber durch bunte Luftballons und Straßenfeststimmung beeindrucken lässt, ist eine ganz andere Frage.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • "Zutrauen" in welcher Hinsicht?
    Dahingehend, möglichst viel (verschiedenes) zu "können"?
    Erstes Bild.
    Im Zweifelsfall eine Straßenschlacht gegen die Polizei gewinnen?
    Das wohl eher die Metaller.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Ich nehme Lehrer-"Streiks" sowieso nicht mehr ernst. "Gestreikt" wird immer so, dass es niemandem weh tut, und eine gewisse GEWerkschaft tanzt sowieso nur nach der Verdi-Pfeife, wenn sie nicht gerade das Schoßhündchen einer rot-grünen Landesregierung spielt, das auf Zuruf freudig bellt, wenn es einen Alibi-Knochen von seinem Herrchen hingeworfen bekommt.


    Gruß 1

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Siege in Arbeitskämpfen werden nicht durch Muskeln oder Luftballons entschieden, sondern dadurch, dass der Verlust des Arbeitgeber durch eine Erfüllung der Forderungen geringer ist als weitere Arbeitskampfmaßnahmen der Arbeitnehmer.


    Auch hier folgt der Arbeitgeber seinem eigenen Interesse.



    (Und nicht etwa einer Neubewertung der "Schwierigkeit" oder "Verantwortung" der Tätigkeit, oder gar eines "gerechten" Lohns.)

  • Das ist wohl das Problem... wen juckt es, wenn wir streiken?
    Am ehesten noch die Eltern, deren Kinder dann nicht betreut sind...
    Wenn Lokfühhrer oder Fluglotsen streiken, wirkt das weit "direkter" - und (gefühlt) teurer.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
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    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

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