Man kann im Verhalten der Arbeitgeber (= Bundesländer) natürlich leicht ein System erkennen, was den Lehrerarbeitsmarkt betrifft:
In fiskalisch schlechten Zeiten (relativ wenig Steuereinnahmen) ist immer "kein Geld da", um die Arbeitsbedingungen zu verbessern, in fiskalisch guten Zeiten (wie jetzt: Rekordsteuereinnahmen seit Jahren auf allen staatlichen Ebenen) herrscht "plötzlich und unewartet" Lehrermangel (da der Beruf aktuell weder von den Arbeitsbedingungen noch von der Bezahlung für Leute attraktiv ist, die ansonsten vielleicht Lehrer geworden wären: dies betrifft nicht alle Fächer und alle Schulstufen gleichermaßen, wohl aber diejenigen, die in Konkurrenz zur "freien" Wirtschaft stehen, v.a. der mathematisch-naturwissenschaftliche Bereich).
Also: Irgendetwas "hindert" die Bundesländer immer, die Arbeitsbedingungen für Lehrer zu verbessern, weshalb z.B. die allgemeine Arbeitszeitverkürzung seit den 50er-Jahren komplett an den Lehrern vorbeigegangen ist, siehe: ZDF-zoom: Was in Schule schiefläuft
DESHALB traue ich den Rufen nach "Verbesserung der Arbeitsbedingungen" auch kein Stück, denn die sind im Zweifel spätestens beim nächsten Einbruch der Steuereinnahmen schnell wieder einkassiert, wie die Vergangenheit oft genug beweist, und habe lieber mehr Geld. Denn das nimmt einem so schnell keiner mehr weg...
Gruß !