Aber Schulen dieser Art bekommen doch einen deutlichen finanziellen Zuschuss pro Schuljahr. Gab irgendein FAchwort dafür, was die Schulen dann sind, ich habe es leider vergessen, obwohl wir dies nun auch seit Ende des letzten Schuljahres sind. Wir haben übrigens einen Sozialarbeiter, aber mit dem Geld könnte man noch einen anstellen, es ist noch unklar, was wir damit machen.
Nun also doch - Gehaltszulage für Lehrer an Brennpunktschulen ?!
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Ich würde das Gehaltsplus sofort dafür nutzen, um mir selbst eine Entlastung zu verschaffen, nämlich entsprechend in Teilzeit zu gehen.
Wie viele Stunden weniger wären denn 300 Brutto? Zwei? Drei?
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Ich würde das Gehaltsplus sofort dafür nutzen, um mir selbst eine Entlastung zu verschaffen, nämlich entsprechend in Teilzeit zu gehen.
Cool. Dann zahlst du einen Teil deines Gehaltes an deinen Arbeitgeber, damit du ihn so für die nicht von dir geleisteten unbezahlten Überstunden entschädigst.
Hört sich nach einem außerordentlich intelligenten Plan an. Hoffentlich bedankst du dich dann auch noch untertänig bei deinem Dienstherren, dass er dir so eine tolle Gelegenheit bietet!
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Wie viele Stunden weniger wären denn 300 Brutto? Zwei? Drei?
In Berlin nicht ganz zwei Stunden, aber man darf dann nicht vergessen, dass auch Zulagen anteilig zur Teilzeit gezahlt werden, also wird es nur eine Stunde weniger die Woche!
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Hört sich nach einem außerordentlich intelligenten Plan an. Hoffentlich bedankst du dich dann auch noch untertänig bei deinem Dienstherren, dass er dir so eine tolle Gelegenheit bietet!
Ich find das so abwegig nicht. Man könnte es auch als Stundenermäßigung für besonders aufreibende Klassen sehen.
Nur, wie oben angedeutet, glaube ich kaum, dass da wirklich genug "Teilzeit" rausspringt, damit es sich merklich auswirkt. Ich hab zwar noch nie verringert (hab's auch nicht vor), aber nach Erfahrungen von Kollegen scheint sich unter mindestens "2/3-Stelle" an der realen Arbeitszeit kaum was zu ändern.
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Wie viele Stunden weniger wären denn 300 Brutto? Zwei? Drei?
Weiß ich nicht, hab's noch nicht berechnet. Das war ja eher hypothetisch, denn mich betrifft es ja nicht. Man kann es sich auch so denken - unten schrieb jemand, es sei nur 1 Stunde -, dass man dann insgesamt um 2 reduziert (die Zulage und ein bisschen mehr).Man hat ja dann bei vielen anderen Dingen (Aufsicht etc.) laut Gerichtsurteil auch Anspruch auf Teilzeit.
Bei uns sagen Kollegen, dass sich Teilzeit wirklich (psychisch-gesundheitlich u.a.) lohnt, aber sicherlich mehr als 2 Stunden.
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Hypothetisch stelle ich mir auch gerade vor, ich bewerbe mich in Berlin und bin bereit, an einer Brennpunktschule zu arbeiten.
Da gibt es dann die 75%-Brennpunktschule, deren Lehrer die Zulage nicht bekommen (aber die gleichen Probleme haben und nicht nur 75% davon), und die 80%-Brennpunktschule, deren Lehrer die Zulage bekommen. Dann gehe ich natürlich an die Schule mit der Zulage (wo ich ggf. die Stunden reduzieren kann und dann genauso viel verdiene wie in Vollzeit an der 75%-Brennpunktschule). Sprich: Die Brennpunktschulen, die die 80%-Quote nicht erfüllen, sind nun doppelt angeschmiert. Sie bekommen noch schlechter Lehrer. Die einen wollen eh an keine Brennpunktschule (Eingeweihte wissen immer, welche das sind); die anderen wollen nur an eine 80%-Brennpunktschule mit Zulage.
Teile und herrsche? Nein, es ist der völlig falsche Politikansatz, Arbeitsprobleme mit Gehaltszulagen totzuschweigen. Man muss die Probleme lösen und nicht mehr Gehalt zahlen, damit die Leute sie weiterhin ertragen. Tun sie sowieso nicht. Der Freude- oder Wertschätzungseffekt an den 80%-Brennpunktschulen, ich sage es euch voraus, wird nicht länger halten als 1 Jahr. Dann ist das verpufft, aber alle Probleme sind immer noch da, aber das Geld, um sie zu lösen, ist ausgegeben in der Zulage.
(Natürlich bedarf es mehr finanzieller Mittel, um die Probleme zu lösen, das ist ja klar. Nur deshalb entscheidet sich der rot-rot-grüne Berliner Senat für diese "Spar-Variante": 300,- Zulage und alles ist wieder gut. Nee, das wird nicht funktionieren. Das sage ich jetzt schon.)
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Teile und herrsche? Nein, es ist der völlig falsche Politikansatz, Arbeitsprobleme mit Gehaltszulagen totzuschweigen.
Das ist halt Berlin --> arm und doof
- Schule können sie nicht.
- Feuerwehr können sie nicht. --> Tagesspiegel
- Polizei können sie nicht.
- Straßenbau können sie nicht.
Aber dann wollen sie einen Flughafen bauen ohne Generalunternehmer, weil die Politiker das ja sehr viel besser beaufsichtigen können.
Sagt mal, manche Ruhrgebietsstädte, die pleite sind, stehen doch unter Zwangsverwaltung, was gar nicht mal so schlecht ist. Könnte man ganz Berlin als Bundesland auch unter Zwangsverwaltung stellen? Dann hätten diese sinnlosen Diskussionen über Unisex-Toiletten, co2-neutrale Stadtwerke, Olympiabewerbungen und der ganze andere Mumpitz, der da so "arm aber sexy" betrieben wird, endlich ein Ende.
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Gehaltszulage, wenn Bewerbermangel herrscht? Eine Selbstverständlichkeit, die in der "freien" Wirtschaft gang und gäbe ist, ist jetzt auch endlich beim Staat angekommen? Naja, im IT-Bereich macht der Staat es schon seit Jahren, wird endlich Zeit, dass auch auf die Lehrer zu übertragen, statt immer größere und dubiosere Quer- und Seiteneinsteigerprogramme auszurufen.
Wenn der Staat es Ernst meint mit der Bekämpfung des Lehrermangels, dann sollte er allen Lehrer 1000€ Gehaltszulage zahlen. Dann steigt auch wieder die Attraktivität des Berufs und es studieren auch wieder mehr Männer auf Lehramt.
Momentan probiert unser Arbeitgeber ja diverse Alternativen zu dieser Lohnerhöhung aus. Der Erfolg dieser Maßnahmen wird darüber entscheiden, ob Lohn erhöht wird, oder nicht - oder womöglich sogar gesenkt!
Ob die Personen, die den Unterricht abdecken, männlich oder weiblich sind, spielt unmittelbar keine Rolle.
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Es gibt aber nunmal soundsoviele Kollegen, die da bereits arbeiten. Frag die doch mal, ob sie lieber die 300 EUR im Monat nehmen oder lieber einen Sozialarbeiter hätten. Wer das möchte, könnte sich ja zusammentun und einen mit dem Bonus gemeinsam bezahlen- nicht wahrscheinlich.
Wer dort bereits arbeitet wird sich natürlich über die 300€ Zulage freuen, keine Frage. Aber was die Politik mit so einer Zulage bezweckt wird eher nicht sein, den Kollegen eine Freude zu breiten, sondern:
a) einen Anreiz für die Arbeit dort zu setzen, um neue Kollegen für diese Schulen zu gewinnen und so den dort (verstärkt) herrschenden Lehrermangel zu bekämpfen (wer wählt in Zeiten, in denen er sich die Schule quasi aussuchen kann schon die Brennpunktschule!? Korrekt - die allerwenigsten!)
und noch viel wichtiger:
b) sich aus der Verantwortung für eben diesen Lehrermangel an Brennpunktschulen zu stehlen - sobald ich das erste Interview sehe in dem ein Politiker auf den Lehrermangel gerade an diesen Schulen angesprochen wird und sich damit aus der Verantwortung für die miserable Situation der Brennpunktschulen stiehlt indem er sagt man habe ja gaaaaanz viel für die Schulen getan, indem man z.B. diesen finanziellen Anreiz geschaffen habe, sodass die Arbeit dort nun auch für die Spitzenabsolventen attraktiv wird, werde ich meinem Laptop oder der entsprechenden Zeitschrift entgegenbrüllen: "Hab ich doch gesagt!" Wenn die Politiker nämlich so eine tolle Antwort auf die Frage nach der Lage de Brennpunktschulen haben, wird sich niemand mehr einen Deut darum scheren die handfesten Probleme dieser anzugehen - sobald das Mikrofon aus ist wird es dann nur noch heißen: "Typisches Lehrer-Gemaule. Die kriegen den Hals nicht voll, die kriegen doch schon ihre Zulage, dafür sollnse doch nu aufhören über ihre beschissenen Arbeitsbedingungen zu motzen und die Probleme mal selbst anpacken... überbezahltes, faules Pack das sie nunmal sind, denen kann man's eh nicht Recht machen. " -
So ist es. Und da eine Doppelbesetzung mit einem anderen Lehrer oder Sozialpädagogen - also etwas, das einige der vielen Probleme ansatzweise entschärfen würde - doch deutlich teurer wäre...
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Ich fände etwas Anderes viel wichtiger: Die Garantie, von einer solchen Schule nach drei Jahren wieder wegzukommen.
So, wie es jetzt ist, kommt man von diesen Schule (außer durch Frühpension wegen Krankheit) nie wieder weg, weil Versetzungsanträge aus dienstlichen Gründen abgeleht werden (ist jedenfalls hier so).
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Ich fände etwas Anderes viel wichtiger: Die Garantie, von einer solchen Schule nach drei Jahren wieder wegzukommen.
So, wie es jetzt ist, kommt man von diesen Schule (außer durch Frühpension wegen Krankheit) nie wieder weg, weil Versetzungsanträge aus dienstlichen Gründen abgeleht werden (ist jedenfalls hier so).
Das hängt sehr an der Schulleitung. Bei uns ist es problemlos möglich, es haben sich viele in den letzten Jahren versetzen lassen, aber immer aus unterschiedlichsten Gründen. Aber viele wollen auch gar nicht weg. Die Schulleitung hat bisher bei niemandem die Freigabe verweigert, aber da in der Grundschule ja alles unterrichtet wird, kann es ja auch nie zum Fachmangel irgendwo kommen (außer in Schwimmen).
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Im Falle von Berlin (um den geht es ja) darf man nicht vergessen, dass hier ein Abwanderungsdruck in andere Bundesländer wegen der Verbeamtungsmöglichkeit dort besteht.
Eine solche Zulage könnte schon ein kleines Argument sein, trotz schwierigster Arbeitsbedingungen (die z.T. auch auf die Zusammensetzung der Schülerschaft zurückzuführen ist) dennoch in Berlin zu bleiben.
Auch mit der Zulage (und Erfahrungsstufe 5) haben die vollausgebildeten Lehrer in Berlin schlechtere NETTO-konditionen als die Beamten in allen anderen Bundesländern (von Pension und Annehmlichkeiten wie der PKV/Beihilfe ganz zu schweigen).
Wird die Zulage eigentlich auch Beamten gewährt? (die gibts in Berlin im Lehramtsbereich ja auch) Für die wären 300€ brutto dann netto i.d.R. ja viel mehr als für Tarifbeschäftigte, der Nettoabstand zwischen Tarifbeschäftigten und Beamten würde wachsen.
Es gibt sicherlich viel größere Ungleichheiten in der Lehrerbezahlung als diese Zulage an Schulen mit extremer sozialer Zusammensetzung der Eltern der SuS (ab 80% Lernmittelbefreiung ) - und auch solche mit schlechterer Begründung.
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Ich fände etwas Anderes viel wichtiger: Die Garantie, von einer solchen Schule nach drei Jahren wieder wegzukommen.
So, wie es jetzt ist, kommt man von diesen Schule (außer durch Frühpension wegen Krankheit) nie wieder weg, weil Versetzungsanträge aus dienstlichen Gründen abgeleht werden (ist jedenfalls hier so).
Derzeit gibt es in Berlin eine Dienstvereinbarung, nach der die Umsetzung unter bestimmten Umständen nach pi mal Daumen 3 Jahren zu gewähren ist, wenn man den Bezirk wechselt. D.h. Schulleitung lehnt ab, Schulaufsicht muss zähneknirschend zustimmen. Manchmal stimmen Schulleitungen aber auch zu, siehe Susannea. Ich befürchte nur, dass das immer weniger wird, weil der Druck durch den Lehrermangel groß ist.
Die Frage ist, ob es dort besser wird - und die Bequemlichkeit / Unsicherheit, die mit dem Schulwechsel verbunden ist. -
Aber Schulen dieser Art bekommen doch einen deutlichen finanziellen Zuschuss pro Schuljahr. Gab irgendein FAchwort dafür, was die Schulen dann sind, ich habe es leider vergessen, obwohl wir dies nun auch seit Ende des letzten Schuljahres sind. Wir haben übrigens einen Sozialarbeiter, aber mit dem Geld könnte man noch einen anstellen, es ist noch unklar, was wir damit machen.
Bonusprogramm, gibt es in 2 Abstufungen: 100.000 / 50.000 € pro Jahr. Es ist eingeschränkt, wofür es ausgegeben werden darf und muss genau nachgewiesen werden. Wir haben davon eine zusätzliche Teilzeitstelle für einen Sozialarbeiter bezahlt und eventuell noch eine Stelle für eine Auszeitstation, die ist aber möglicherweise auch über einen anderen Fond gelaufen.
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Wir haben davon eine zusätzliche Teilzeitstelle für einen Sozialarbeiter bezahlt
Aber der bekommt dann auch wieder nur einen befristeten Vertrag, weil das Budgetrecht das ja so vorsieht, daß man ja nicht für die nächsten 30 Jahre planen kann?
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Aber der bekommt dann auch wieder nur einen befristeten Vertrag, weil das Budgetrecht das ja so vorsieht, daß man ja nicht für die nächsten 30 Jahre planen kann?
Genau. Leider, obwohl es ja keine Hinweise darauf gibt, dass sich die Situation nachhaltig bessert.
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Bonusprogramm, gibt es in 2 Abstufungen: 100.000 / 50.000 € pro Jahr. Es ist eingeschränkt, wofür es ausgegeben werden darf und muss genau nachgewiesen werden. Wir haben davon eine zusätzliche Teilzeitstelle für einen Sozialarbeiter bezahlt und eventuell noch eine Stelle für eine Auszeitstation, die ist aber möglicherweise auch über einen anderen Fond gelaufen.
Siehste, das war das Wort und ja 100.000 Euro zusätzlich, das ist schon einiges, was man damit machen kann. Einen weiteren Sozialarbeiter brauchen wir jedenfalls eindeutig nicht, da reicht uns die Vollzeitstelle.
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... - sobald das Mikrofon aus ist wird es dann nur noch heißen: "Typisches Lehrer-Gemaule. Die kriegen den Hals nicht voll, die kriegen doch schon ihre Zulage, dafür sollnse doch nu aufhören über ihre beschissenen Arbeitsbedingungen zu motzen und die Probleme mal selbst anpacken... überbezahltes, faules Pack das sie nunmal sind, denen kann man's eh nicht Recht machen. "
1. ist mir das wurscht, was irgendwer hinter irgendwelchen ausgeschalteten Mikrofonen möglicherweise findet
2. vermute ich das nicht mal. Was es heißt, an Brennpunktschulen zu arbeiten können die meisten zumindest erahnen
3. sucht der TE in regelmäßigen Abständen nach Artikeln aus denen er/sie schließt an welcher Stelle LehrerInnen zu viel verdienen. Wenn ihm/ ihr tatsächlich was an den Arbeitsbedingungen der BrennpunktkollegInnen liegen sollte, dann möge er/ sie dies nicht permanent mit dem Gehalt in Verbindung bringen
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