Lehrer - armer Schlucker oder Krösus: Kommt drauf an, wo man wohnt

  • Zitat

    Am wenigsten bekamen Vollzeitbeschäftigte Ende vergangenen Jahres mit durchschnittlich 2.183 Euro brutto im Monat im Landkreis Görlitz in Sachsen. Das geht aus einer Auswertung neuer Daten der Bundesagentur für Arbeit durch die Linke-Bundestagsfraktion hervor.
    Bundesweit am besten verdient wurde demnach in Ingolstadt in Bayern mit 4.635 Euro.
    ...
    Im Ländervergleich Spitze sind die Durchschnittsverdienste in Hamburg mit 3.619 Euro, wie die Statistik der Arbeitsagentur weiter ergab. Es folgen Baden-Württemberg mit 3.546 Euro und Hessen mit 3.494 Euro. Schlusslicht der Länder ist Mecklenburg-Vorpommern mit 2.391 Euro, knapp davor liegen Thüringen (2.459 Euro) und Sachsen (2.479 Euro).

    https://www.gmx.net/magazine/w…tark-auseinander-33099474


    Also, Referendare, Quer-, Neu- und Seiteneinsteiger: Überlegt euch gut, wo ihr als Lehrer anheuert. Nicht, dass das vielgepriesene Lehergehalt am Ende nur für die Kundenkarte beim Discounter und die 1-Zimmer-Wohnung im Souterrain reicht...


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Naja, dass es als Referendar nicht für den Porsche reicht, sollte jedem klar sein, der sich für diesen beruflichen Werdegang interessiert.


    Davon abgesehen bezieht sich diese "Statistik" auf sämtliche Berufe. Dass es bei Lehrern unterschiedliche Besoldungen, die je nach Bundesland abweichen, gibt, ist auch nichts neues. Ob das fair ist, sei mal dahingestellt; ich finde nicht.


    Das eigentliche politische Problem liegt in der Zweiklassengesellschaft von (studierten) Lehrern, die teilweise verbeamtet, teilweise nach TvöD bezahlt werden. Bei Seiteneinsteigern ist das ja vielleicht legitim, aber nicht bei denjenigen, die ein vollständiges Lehramtsstudium abgeschlossen haben.

  • Und was nützt einem das viele Geld in Hamburg bei den Lebenskosten... :P

    Das ist wohl eine Frage der Lebensentscheidungen und -vorlieben. Man kann ja auch fragen, was nützt einem das viele Geld, wenn man auf einem Kuhdorf dahinvegetieren muss.

  • ...ich würde sagen, es kommt auf beides an.
    Wenn also "der Osten" (so klingt es ja öfter hier im Forum an) über Bewerbermangel klagt, sollte man sich doch mal fragen, woran das denn liegen könnte... und wenn die dann nicht merken, wie schief die finazielle Lage ist... tja, dann haben sie wohl nichts gelernt. Mehr Gehalt ist immer ein Anreiz... vielleicht muss es mal "deutlich mehr" sein,, um bestimmte Gegenden "attraktiv" zu machen (oder um es finanzierbarer zu machen, da öfter wegzukommen, weil sie eben nicht attraktiv sind, bzw. um längere Arbeitswege in Kauf zu nehmen).

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

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    Also, Referendare, Quer-, Neu- und Seiteneinsteiger: Überlegt euch gut, wo ihr als Lehrer anheuert. Nicht, dass das vielgepriesene Lehergehalt am Ende nur für die Kundenkarte beim Discounter und die 1-Zimmer-Wohnung im Souterrain reicht...


    Gruß !

    Ich gehöre zu den Ärmsten der Armen. Trotzdem kann ich jedem empfehlen bei uns anzufangen, denn junge Lehrer werden demnächst deutlich !!!!!! besser entlohnt als Alte und Mittelalte.

  • Wichtiger als die Besoldungsunterschiede der einzelnen Bundesländer sind meiner Meinung nach die regionalen Unterschiede in den Lebenshaltungskosten. Ein Lehrer in Stuttgart, der meinetwegen 200€ mehr verdient als ein Lehrer im Westerwald (RLP), aber für ein Einfamilienhaus statt 600€ Kaltmiete 1800€ Kaltmiete (oder sogar mehr) bezahlen muss, hat trotzdem effektiv deutlich weniger Geld in der tasche und muss kleinere Brötchen backen (trotz höherer Besoldung).

  • https://www.gmx.net/magazine/w…tark-auseinander-33099474
    Also, Referendare, Quer-, Neu- und Seiteneinsteiger: Überlegt euch gut, wo ihr als Lehrer anheuert. Nicht, dass das vielgepriesene Lehergehalt am Ende nur für die Kundenkarte beim Discounter und die 1-Zimmer-Wohnung im Souterrain reicht...

    Wie schon angemerkt wurde, hängt das auch von den Vorlieben ab. Als jemand, der in einer Hochpreisregion wohnt (in die er zum Studium gezogen ist) und in seinem Vor-Lehrer-Dasein hier als Doktorand (mit Gehalt "unter ferner liefen") und Angestellter in der Industrie (mit 2.600 Netto im Monat) gelebt hat, wage ich die Behauptung, dass man hier als Lehrer weder zum Discounter gehen noch mit einer 1-Zimmer-Wohnung im Souterrain auskommen muss, wenn man das nicht will. Dass natürlich auch das freistehende Einfamilienhaus mit grossem Garten nicht drin ist, solange man nicht etwa 30 Fahrminuten ins Umland zieht, ist aber auch klar.
    Wem Statussymbole wichtig sind, für den könnte das höchstens psychologisch ein Problem werden … ich persönlich brauche aber weder repräsentative Autos oder ähnliches (fahre sowieso überwiegend ÖPNV) und was die lieben Nachbarn sich leisten können oder nicht können, war mir schon immer herzlich Schnuppe (soziale Bezugsnormen sind ja erwiesenermassen bei Bewertungen immer doof ;) ) – ich hätte auch kein Problem damit, in meiner Mietwohnung zwischen Millionärsvillen zu wohnen.

  • Wir wohnen in einer Hochpreisregion in Baden-Württemberg und nagen nun wirklich nicht am Hungertuch. Obwohl wir beide zur Arbeit pendeln. Ich fahre 50km einfache Strecke; mein Mann 18km einfache Strecke.


    Ich habe 3.500€ netto und könnte mich damit hier auch gut selbst versorgen. Ein Freund von mir mietet eine schöne 2-Zimmer-Wohnung in einer tollen Wohnlage. Kostenpunkt 880€ warm. Dazu noch Strom, Müll, Telefon und Internet. Da wären wir dann wenn man großzügig rechnet bei 950€ insgesamt. Das wären keine 30% meines Gehalts... Rechnen wir mal 450€ im Monat fürs Auto dazu, denn das brauche ich wegen der Pendelei. Dann bin ich immer noch erst bei 1400€ Fixkosten. 250€ PKV, 50€ DU, 50€ andere Versicherungen (Privathaftpflicht, Rechtschutz, etc.); sind wir bei 1750€. Das ist gerade einmal die Hälfte meines Gehalts. Da bleibt noch genügend Geld über, damit ich nicht bei ALDI, etc. einkaufen muss. Im Gegenteil. Da könnte ich mir noch das ein oder andere teuere Hobby (--> Hund, ca. 250€/Monat) leisten.


    Mit meinem Mann, der 4.500€ netto verdient, ist es natürlich gar kein Thema, hier als kinderloses Paar wie die Made im Speck zu leben (theoretisch). Praktisch zahlen wir natürlich unterschiedliche Wohnungskredite ab und legen was zur Seite. Trotzdem gehen wir jedes Jahr ein- bis zweimal in den Urlaub (auch Fernreisen; 2015 NZ, 2019 NY) und haben jeder einen Hund.


    Also ich würde jetzt nicht sagen, dass man mit einem deutschen Lehrergehalt irgendwo in Deutschland am Hungertuch nagen müsste, wenn man nicht komplett über seine Verhältnisse lebt. Dort wo man deutlich weniger verdient, sind in der Regel die Wohnungspreise auch nicht so exorbitant hoch wie hier.

  • Das interessanteste in diesem Thread ist, dass ihr redet als wäre beim Discounter kaufen etwas schlechtes. Ich finde es eher dumm bei Rewe zu kaufen.
    Überteuerte Produkte, die auch keine andere Herkunft haben, und wer verdient daran? Nicht das Personal, das wird nämlich bei Aldi und Lidl am besten bezahlt.

  • Genau das frage ich mich auch die ganze zeit. Was ist so schlimm dabei bei Aldi, Lidl, Penny, ... einzukaufen?
    Mache ich eigentlich immer.
    Ansonsten gibt es bei uns noch den örtlichen Metzger und die Bäckerei.
    Ins Feinkostgeschäft gehe ich recht selten.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Nix ist daran schlimm... btw, Rewe ist nicht teurer als Aldi wenn es um die "Hausmarke" geht...
    was ich wo kaufe hängt idR vom Sonderangebot oder vom jeweiligen Produkt ab - manches hat ein Discounter schlicht nicht im Angebot.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Nix ist daran schlimm... btw, Rewe ist nicht teurer als Aldi wenn es um die "Hausmarke" geht...
    was ich wo kaufe hängt idR vom Sonderangebot oder vom jeweiligen Produkt ab - manches hat ein Discounter schlicht nicht im Angebot.

    Es gibt bei Rewe aber nur ganz wenig Auswahl von "Ja"-Produkten und viele davon sind meiner Meinung nach qualitativ auch nicht so gut. Das meiste gibt es doch nur von "Beste Wahl" etc. und das ist schon wieder Abzocke. Besonders Obst und Gemüse ist einfach nur eine Frechheit.


    Aber irgendjemand kauft wohl dort, der Laden überlebt ja mit Erfolg.

  • Ich kaufe hauptsächlich bei Penny und Rewe ein. Fakt ist, dass das Sortiment bei den Discountern kleiner ist - man bekommt nicht alles, vor allem zu gewissen Tagen und Zeiten findet man geplünderte Regale vor. Fakt ist aber ebenso, dass bei Rewe nicht alles deutlich teurer ist, sondern vieles den gleichen kleinen oder einen ähnlichen Preis hat. Discounter und die Supermärkte Rewe und Edeka haben sich über die letzten Jahre angeglichen: Discounter haben ihr Sortiment erweitert und führen ebenso einige Markenprodukte und die Supermärkte haben günstige Hausmarken und die Markenprodukte sind in der Regel auch nicht teurer oder nur unwesentlich teurer als die in den Discountern. Auch bei Obst und Gemüse bezahlt man sich nicht dumm und dusselig, wenn man sich saisonal hält. Ich kaufe bei Rewe außerdem viel, wo ein 30%-Sticker draufpappt. Das sind alles Sachen - in aller Regel Markenartikel - kurz vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum (das mich eh nicht so sonderlich interessiert). Ich spare dabei und gleichzeitig wird mir eine Entscheidung abgenommen, was es denn so zu essen geben könnte. Das gibt es in den Discountern kaum außer bei Fleisch.

  • Ich kaufe hauptsächlich bei Edeka und Penny. Penny, weil er fast bei mir um die Ecke ist und ich in unter 5 Minuten hinlaufen kann. Aber ja, die Auswahl bei Edeka ist deutlich grösser, vor allem was frische Produkte angeht. Aber auch die Atmosphäre … für die bezahle ich gerne mehr, auch wenn das dekadent klingt – geplünderte Regale und zerrupftes Gemüse in kaltem Neonlicht finde ich nun mal ziemlich unsexy. Die Hausmarke "gut und günstig" gibt es für alle Standardartikel, die ich brauche – ich investiere das so ersparte lieber in gutes Gemüse und Fleisch, das darf dann auch gerne mehr kosten.

  • https://www.gmx.net/magazine/w…tark-auseinander-33099474
    Also, Referendare, Quer-, Neu- und Seiteneinsteiger: Überlegt euch gut, wo ihr als Lehrer anheuert. Nicht, dass das vielgepriesene Lehergehalt am Ende nur für die Kundenkarte beim Discounter und die 1-Zimmer-Wohnung im Souterrain reicht...


    Gruß !

    Lehrerehepaare gehören auf dem Land zu den Bestverdienern. Für eine halbe Million bekommt man hier keine heruntergekommene Doppelhaushälfte, sondern eine Villa mit Grundstück.

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