Oh, dann habe ich das falsch verstanden. Sorry.
Edit: Ich habe gerade nochmal nachgelesen. Derjenige/diejenige, welche(r) das mit der Berechnung geschrieben hat (Beitrag 25), kommt aus Bayern. Das hatte ich überlesen.
Oh, dann habe ich das falsch verstanden. Sorry.
Edit: Ich habe gerade nochmal nachgelesen. Derjenige/diejenige, welche(r) das mit der Berechnung geschrieben hat (Beitrag 25), kommt aus Bayern. Das hatte ich überlesen.
MrsPace: Warst Du noch nie in einer mündlichen Prüfung wo jmd. sagt "er bräuchte eigentlich X... Komm, dann geben wir ihm lieber Y, dann ist es eindeutig"?
Ganz allgemein glaube ich ja, dass die Unterschiede in jedem einzelnen Kollegium größer sind als zwischen verschiedenen Bundesländern - ganz egal was in den Verordnungen steht.
Alles anzeigenNein. Denn das ist Willkür und hat nichts mit irgendwelchen pädagogischen Kriterien zu tun.
Ich mache mal ein Beispiel. In meiner 11 hatte ich dieses Schuljahr eine Schülerin, die anfangs noch recht passabel abgeliefert hat. Je länger das Schuljahr dauerte, desto mehr baute sie ab. Dies gipfelte darin, dass sie mündlich ab Mitte zweites Halbjahr quasi gar keine Beiträge mehr brachte und in der letzten Klausur ein leeres Blatt abgab. Rein rechnerisch wäre ich bei ihr auf 4,48 gekommen.
Ich habe ihr trotzdem eine 5 gegeben. ...
Andersherum funktioniert das natürlich auch. Einem Schüler, der rein rechnerisch bei 1,6 gewesen wäre, habe ich eine 1 eingetragen. Einfach weil ich er sich von einer 3 mit viel Aufwand hochgearbeitet hat und die letzten beiden Leistungserhebungen (die rein fachlich nicht ohne waren) mit einer 1,0 abgeliefert hat.
Ach so das ergibt Sinn ja danke, jetzt verstehe ich das System. Nur das kann auch negativ ausgenützt werden, meine Bio Lehrerin hätte mich dadurch wohl in BW oder NRW durchfallen lassen können, weil sie der Meinung war das ich zu schlecht für das Abitur bin, was aber nicht gestimmt hätte, weil ich in anderen Fächern viel besser war. Daher war ich sehr froh, das bei uns in Bayern das rechnerisch festgelegt wird und nicht pädagogisch.
meine Bio Lehrerin hätte mich dadurch wohl in BW oder NRW durchfallen lassen können, weil sie der Meinung war das ich zu schlecht für das Abitur bin,
auch wenn es oft so wirken mag: Willkür ist das nicht. Sollte es zumindest nicht sein. Die eigene pädogogische Entscheidung muss begründet werden, z.B. mit Leistungsabfall /Leistungssteigerung, die wiederum belegt werden müssen.
Ob dagegen Hundertstel -Noten wirklich so viel sinniger sind, darüber lässt sich streiten.
Ich habe beide Systeme kennengelernt und finde das Bayrische nicht wirklich gerechter.
Nichtsdestotrotz muss man sich natürlich nach den BL-Vorgaben richten, schon klar.
Ach so das ergibt Sinn ja danke, jetzt verstehe ich das System. Nur das kann auch negativ ausgenützt werden, meine Bio Lehrerin hätte mich dadurch wohl in BW oder NRW durchfallen lassen können, weil sie der Meinung war das ich zu schlecht für das Abitur bin, was aber nicht gestimmt hätte, weil ich in anderen Fächern viel besser war. Daher war ich sehr froh, das bei uns in Bayern das rechnerisch festgelegt wird und nicht pädagogisch.
Dass die Noten, die ganz unpädagogisch und 100% pur mathematisch verrechnet werden - z.B. mündliche Noten, oder Referate etc. - auch vom Lehrer gemacht werden, ist aber schon klar?
Dass die Noten, die ganz unpädagogisch und 100% pur mathematisch verrechnet werden - z.B. mündliche Noten, oder Referate etc. - auch vom Lehrer gemacht werden, ist aber schon klar?
Ich für meinen Teil vermeide vor Schülern ganz minutiös diese Formulierung. Ich „stelle die Noten fest“.
Ich für meinen Teil vermeide vor Schülern ganz minutiös diese Formulierung. Ich „stelle die Noten fest“.
Dieser Pontius Pilatus (antiker Pionier im Bereich Bürgerbeteiligung) ist ja damit ganz gut gefahren!
Dass die Noten, die ganz unpädagogisch und 100% pur mathematisch verrechnet werden - z.B. mündliche Noten, oder Referate etc. - auch vom Lehrer gemacht werden, ist aber schon klar?
Natürlich ist das so. ABER ... Aus Schülerperspektive sind mathematisch errechnete Noten erheblich transparenter, als pädagogisch "ausgewürfelte" Noten (so wird es von Schülern meist empfunden). Ich diskutiere das ganz offenen mit meinen Schülern und erkläre ihnen auch, wie ich z. B. die Bepunktung einzelner Prüfungsaufgaben festlege. Ich bespreche mit ihnen auch, dass Herr X vielleicht Wert auf andere Dinge legt, als Frau Y und sich daraus eine andere Bepunktung ergibt. Bei der gemeinsamen Korrektur von Maturprüfungen z. B. zeigt sich aber, dass wir in der Summe alle ein etwa ähnliches Anforderungsniveau haben. Meine Erfahrung ist: Je offener ich das mit den SuS bespreche, desto weniger wird reklamiert. Mag aber natürlich sein, dass das nur bei einigermassen vernünftigen Oberstufenschülern so funktioniert.
...
... Bei uns ist die Mitarbeit (und das Verhalten) aber auch extra benotet, d.h. fließt in der Regel nicht in die fachliche Note mit ein.
Das finde ich entscheidend! wer frech ist und seinen Kram nicht dabei hat, darf eben NICHT eine schlechtere Fachnote bekommen.
Meine Bio Lehrerin gab mir, aus pädagogischen Gründen (weil wenn man bei ihr schlecht ist, kann man nirgendswo anders gut sein), 0 Punkte im ersten Halbjahr in der Oberstufe, was eigentlich dazu geführt hätte, das ich durchgefallen wäre, weil das meine einzige Naturwissenschaft war. ...
Was ist daran pädagogisch, jemandem der in der einzig verbliebenen Naturwissenschaft keinen Punkt schafft weiterhievt, damit er die Hochschulreife erlangt?
Was ist daran pädagogisch, jemandem der in der einzig verbliebenen Naturwissenschaft keinen Punkt schafft weiterhievt, damit er die Hochschulreife erlangt?
Hui, das finde ich jetzt schwierig. Klar, das gibt es, dass bei einzelnen Schülern ein ganzer Fachbereich ein Totalausfall ist und dann sehe ich das mit der allgemeinen Hochschulreife auch kritisch. Wenn nun einer ausgerechnet in Bio keinen Punkt schafft, würde ich da ganz anderes vermuten, als dass der Schüler wirklich Bio nicht kann. Und dann wird es pädagogisch gesehen noch schwieriger, weil wir es dann vermutlich mit mangelnder persönlicher Reife zu tun haben.
Natürlich ist das so. ABER ... Aus Schülerperspektive sind mathematisch errechnete Noten erheblich transparenter, als pädagogisch "ausgewürfelte" Noten (so wird es von Schülern meist empfunden). Ich diskutiere das ganz offenen mit meinen Schülern und erkläre ihnen auch, wie ich z. B. die Bepunktung einzelner Prüfungsaufgaben festlege. Ich bespreche mit ihnen auch, dass Herr X vielleicht Wert auf andere Dinge legt, als Frau Y und sich daraus eine andere Bepunktung ergibt. Bei der gemeinsamen Korrektur von Maturprüfungen z. B. zeigt sich aber, dass wir in der Summe alle ein etwa ähnliches Anforderungsniveau haben. Meine Erfahrung ist: Je offener ich das mit den SuS bespreche, desto weniger wird reklamiert. Mag aber natürlich sein, dass das nur bei einigermassen vernünftigen Oberstufenschülern so funktioniert.
Das funktioniert solange, wie du es kontinuierlich und sachlich fundiert durchziehst, und nicht "mal so mal so".
So mache ich es zB in Kunst - je nach Aufgabenstellung kann man manches sehr genau "messen", inwieweit das erfüllt wurde (sprich: gelernte Technik richtig angewandt und umgesetzt), je nach Werkstück gibt es da aber auch noch, naja, sozusagen die "B-Note". Und da lasse ich die SuS sogar mal selber ein wenig spekulieren, was sie so denken, und erstaunlicherweise ist da kaum mal einer völlig realitätsfremd. Wenn SuS dieeigene Leistung zumindest einigermaßen richtig einschätzen können, und wissen, sie können mit dir auch mal drüber reden, gibt es eigentlich kaum "Feilscherei".
Wirklich "Stress" mit Notengebung gibts bei meinen Fächern echt selten.
Wirklich "Stress" mit Notengebung gibts bei meinen Fächern echt selten.
Das kenne ich auch nicht,
auch wenn bei uns der pädagogische Freiraum deutlich größer ist als z.B. in Bayern.
Beneidenswert finde ich da immer die Sportkollegen: mit einer Wertetabelle gleichen sie Zeiten und Weiten ab, und fertig ist die Note (zumindest in der Leichtathletik). Herrlich
Das kenne ich auch nicht,auch wenn bei uns der pädagogische Freiraum deutlich größer ist als z.B. in Bayern.
Beneidenswert finde ich da immer die Sportkollegen: mit einer Wertetabelle gleichen sie Zeiten und Weiten ab, und fertig ist die Note (zumindest in der Leichtathletik). Herrlich
Stellst du dir das wirklich so einfach vor?
Ja, es gibt "Tabellen" für messbare Leistungen, in diversen Sportarten.
Aber auch die sind nicht alles, denn auch korrekte Technik und deren Ausführung wollen bewertet werden, ebenso im Mannschaftssport das Teamverhalten, Aufmerksamkeit auf Pässe zB...
Mein neuer Kurs im nächsten Schuljahr bietet zB Schwimmen, Hockey und Tischtennis. Da gibt es maximal beim Schwimmen ein paar "Tabellen". Die werden auch berücksichtigt, sind aber nicht der einzige Punkt. Wären sie das, wäre ich eine ziemlich besch... Sportlehrerin.
Natürlich ist das so. ABER ... Aus Schülerperspektive sind mathematisch errechnete Noten erheblich transparenter, als pädagogisch "ausgewürfelte" Noten (so wird es von Schülern meist empfunden).
Dass Baden-Württemberg das einzige Bundesland sein soll. in dem Lehrer bei einer Zeugnisnote von rechnerisch Komma fünf überlegen, ob der Schüler aus bestimmten Gründen* eventuell die bessere Note verdient hat, glaube ich nicht. In anderen Bundesländern wird dann ggfs. die mündliche Note "passend gemacht".
So wie es in B.-W. Lehrer gibt, die ihre Noten nicht pädagogisch bilden, gibt's anderswo Lehrer die das tun.
* z.B. Leistungsentwicklung/Tendenz, Ausreißer in Klassenarbeiten durch Trauerfall oder ähnliches, etc.
Was ist daran pädagogisch, jemandem der in der einzig verbliebenen Naturwissenschaft keinen Punkt schafft weiterhievt, damit er die Hochschulreife erlangt?
Ich habe mit Absicht nicht alles erzählt, aber keine Sorge so war das nicht. Ich hatte in allen anderen Fächern keine Unterpunktung und zudem einen anderen Hintergrund. Ich war im Jahr davor in der Übergangsklasse (10 Klasse Gymnasium für Leute die davor an einer anderen Schule die Mittlere Reife gemacht haben). Dabei war ich auf einer Hauptschule und habe dort meine mittlere Reife gemacht. In der Oberstufe habe ich dann Biologie genommen, da ich die Inhalte, in den Beschreibungen interessant fand, war aber die Art und Weiße der Abfragen und das Tempo in dem Fach nicht gewöhnt, zudem hatte ich fast kein Vorwissen (in der Hauptschule lernt man für dieses Fach nicht viel). Aufjedenfall war es so das ich das erste Halbjahr mich erst daran gewöhnen musste und ich aber gleichzeitig mit Mathematik besonders zu kämpfen hatte.
Kürzer Überblick über meine Leistungen in der 11 Klasse ende 1. Halbjahr:
Deutsch 11 NP
Mathematik 5 NP
Englisch 11 NP
Religion 13 NP
Sport 5 NP
Biologie 1 NP
Musik 10 NP
Geographie 8 NP
Französisch 13 NP
WSeminar 13 NP
PSeminar 8 NP
Zudem kam mein 1 NP nicht als pädagogische Entscheidung zugrunde sondern war der Durchschnitt meiner Noten (Bayern):
Schriftliche Leistung: Klausur 0 NP
Mündliche Leistung: Abfrage 0 NP, Ex 4 NP
Gesamtnote (nach bayerischem System) =(Durchschnitt der mündlichen Leistungen + schriftliche Leistung)/2=(((0+4)/2)+2)/2=1NP
Sie hat mir im Zeugnis trotzdem 0 NP eingetragen, weil sie wohl vergessen hat, das sie in Bayern arbeitet und nicht in BW oder so bzw. sie gedacht hat das ich überall schlecht sein muss. Nachdem ich ihr meine Halbjahresleistungen gezeigt habe und ihr deutlich gemacht habe das 2/2=1 ist, hat sie sich wieder beruhigt und ist zur Besinnung zurückgekehrt
An meinen Leistungen, die ich oben erwähnt habe, kannst du erkennen, das ich dafür, das ich ein ehemaliger Hauptschüler war, jetzt nicht total schlecht war oder unverdient zum Abitur gekommen bin. Am Ende vom 2. Halbjahr hatte ich in Biologie auch 8 NP und nicht wieder 1 NP daher habe ich mich verbessert. Also ihr "pädagogisches Gespür" bzw. ihre "pädagogische Entscheidung" wäre falsch gewesen.
Also mein pädagogisches Gespür hätte mit dir das Gespräch gesucht und dir dann aufgrund der Leistung und der pädagogischen Abwägung 1NP gegeben. Wenn ich im Unterricht gesehen hätte, dass du dir Mühe gibst und es versuchst.
Aber dafür hätte ich die mündlichen Noten aller Stunden zugrunde gelegt, nicht nur diese 2. Und dann wären da eventuell sogar mehr Punkte bei raus gekommen (je nach Beteiligung).
Dass Baden-Württemberg das einzige Bundesland sein soll. in dem Lehrer bei einer Zeugnisnote von rechnerisch Komma fünf überlegen, ob der Schüler aus bestimmten Gründen* eventuell die bessere Note verdient hat, glaube ich nicht. In anderen Bundesländern wird dann ggfs. die mündliche Note "passend gemacht".
Ja, das darf ich eben offiziell nicht. Natürlich mache ich es dann so, dass ich halte die letzte schriftliche Leistung so "hinpfusche", dass es für mein Empfinden passt. Ich finde das entsetzlich mühsam, dass ich im Klassenkonvent nicht einfach sagen kann "ich finde, die Note sollte nicht-mathematisch zu Gunsten des Schülers gerundet werden". Meine Schüler wissen sowieso, wie ich das handhabe und wenn es kritisch wird, suche ich ohnehin rechtzeitig das Gespräch mit dem entsprechenden Schüler, damit die Situation am Ende bestenfalls direkt eindeutig ist.
Dabei war ich auf einer Hauptschule und habe dort meine mittlere Reife gemacht. In der Oberstufe habe ich dann Biologie genommen, da ich die Inhalte, in den Beschreibungen interessant fand, war aber die Art und Weiße der Abfragen und das Tempo in dem Fach nicht gewöhnt, zudem hatte ich fast kein Vorwissen (in der Hauptschule lernt man für dieses Fach nicht viel).
Siehst Du, da hätte ich jetzt mit meiner Vermutung aus der Ferne auch total falsch gelegen. Und das zeigt mal wieder, wie vorsichtig man mit vorschnellen Einschätzungen sein muss.
...meine Bio Lehrerin hätte mich dadurch wohl in BW oder NRW durchfallen lassen können, weil sie der Meinung war das ich zu schlecht für das Abitur bin, was aber nicht gestimmt hätte, weil ich in anderen Fächern viel besser war. ...
Natürlich kann nicht ein Lehrer entscheiden, ob einer "gut genug fürs Abi" ist. Aber wenn jemand im Fach X 0 Punkte in der Klausur hat ist das nunmal "ungenügend", "die Mängel sind in absehbarer Zeit nicht aufzuheben". Dass du dich verbessern würdest war für die Biolehrerin ja nicht abzusehen. Und welche Schule du vorher besucht hast ist ohne Integrationsstatus ebenfalls uninteressant. Ich sage das übrigens als jemand, der sehr kritisch mit den Bildungsempfehlungen ist.
Ich finde es v.a. wichtig, dass Lehrer sich über ihre Bewertungskriterien bewusst sind und Schönschrift nicht mit Inhalt verwechseln, Hausaufgaben die Eltern erledigen nicht als Bewertungsgrundlage voraussetzen etc. aber das ist nach wie vor ein Problem an Grundschulen.
Das einzige, was der Biokollegin m.E. anzukreiden wäre, ist die geringe Notenanzahl. Sie hätte mehr (mündliche) Noten machen müssen.
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