Halb Quereinstieg/ halb Fachkraft - wie würde sich mein Einstieg gestalten?

  • Hallo liebe Forumgemeinde :wink_1: ,


    ich komme aus Sachsen und habe vor 8 Jahren mein Studium an der TU-Dresden im Fach Wirtschaftspädagogik erfolgreich bestanden, bin also Diplomhandelslehrerin. Sinn dieses Abschlusses ist es entweder als Lehrer tätig zu werden oder in der freien Wirtschaft zu arbeiten.
    Da zur damaligen Zeit keine Chance bestand ein Referendarplatz zu bekommen, bin ich in die Wirtschaft gegangen und dort noch immer tätig.


    Nun hat sich mein Leben durch Mann, Haus und Kind geändert und ich (33) spiele mit dem Gedanken es doch nochmal zu versuchen und meinem ursprünglichen Traum nachzugehen an einer Wirtschaftsschule zu unterrichten (Wirtschaftsschüler, Fachoberschüler, Berufsschüler).


    Nun habe ich quasi einen Abschluss und bin kein Quereinsteiger in dem Sinne. Allerdings fehlt mir das Referendariat. Das macht es mir schwer auf der Website klar zu erkennen wie sich ein Einstieg in meinem Fall gestalten würde.


    :aufgepasst: Ich hoffe ihr könnt etwas Licht ins Dunkel bringen:


    - ist das 1 1/2 jährige Referendariat noch nötig?
    - wie könnte ein Einstieg ablaufen (Raum Bautzen)?
    - natürlich für die Entscheidung maßgeblich: mit welcher Entgeltgruppe würde einsteigen? :dollar:
    (wie ist hier die Differenz zwischen Lehrer mit Referendariat und ohne)


    Fragen über Fragen, aber ich hoffe ganz doll ihr könnt mir weiterhelfen.


    Ich bedanke mich an der Stelle schon mal für die Hilfe! :rose:

  • Hast du die sog. "Studienrichtung II" studiert? Dann würde ich auf jeden Fall ins Referendariat gehen. Ohne diese Studienrichtung bist du klassischer Quereinsteiger und kannst auch das Referendariat nicht machen.

  • Ufff, ich muss direkt mal nachsehen.
    Aber ich glaube damals gab es schon I und II aber ich war noch der letzte Diplomstudiengang und da gab es keine zusätzliche Bezeichnung.

  • Hast du die sog. "Studienrichtung II" studiert?

    Ich habe gerade einen Studienkollegen gefragt. Er meint Studienrichtung I war das. Studienrichtung II war offensichtlich mit einem zweiten Fach.

  • Ich würde mich hier ganz dringend auch an der Uni schlau machen. Das macht nämlich einen ganz großen Unterschied aus. Wenn du kein zweites Fach hast, gestaltet sich der Einstieg nämlich deutlich schwerer.

  • Ich habe es genau wie du gemacht: Diplom Handelslehrer ohne Zweitfach, 6 Jahre "freie Wirtschaft" mit 33 Jahren bin ich in Bayern ins Referendariat gegangen. Wir haben einen ganz normalen Lehramtsabschluss. Warum sollten wir Quereinsteiger sein? Ich war übrigens bei weitem nicht die Älteste in meinem Jahrgang.


    Gehalt ist im Ref natürlich mies. Ich hab Anwärter A13 bekommen, das war knapp über 1.000 € im ersten Jahr. Im zweiten Jahr wars deutlich mehr wegen der zusätzlich gehaltenen Stunden. (Im Schnitt wahrscheinlich 1.500 netto)


    Für mich hat sich der Schritt übrigens gelohnt. Finanziell aber auch persönlich. ;)



    Zitat von Karl-Dieter

    Ich würde mich hier ganz dringend auch an der Uni schlau machen. Das macht nämlich einen ganz großen Unterschied aus. Wenn du kein zweites Fach hast, gestaltet sich der Einstieg nämlich deutlich schwerer.


    Der Einstieg ist auch ohne zweites Fach für Diplom Handrlslehrer kein Problem. Das Diplom ist dem 1. Staatsexamen gleichgestellt. Da nan nicht 1 Fach sondern die Fächergruppe Wirtschaft studiert gibts nachher genug Fächer zum unterrichten. Nichts desto trotz mögen die Schulleiter lieber Leute mit einem Zweitfach. ;)

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • Zitat von Krabappel

    Wenn du in Sachsen E13 kriegen willst, musst du das zweite Fach nachstudieren. Am Anfang gibt’s glaub ich immerhin E12. Und ziemlich sicher ist es Querseinstieg, weil du kein Ref hast.


    Nochmal: der Diplom Handelslehrer ist der normale Abschluss, wenn man Berufsschulleherer wird. In Studienrichtung 1 geht das auch nur mit einer Fachrichtung. Das Diplom (heute der Master) ist dem ersten Staatsexamen (bei den anderen Lehrämtern) gleichgestellt.



    Man geht einfach ins Ref und ist danach Lehrer. Nix Quereinstieg.


    Ich weiß unvorstellbar bei anderen Schularten, aber die Berufsschule ist halt eine besondere Schule. 8)

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • Im Maschinenbau wurde eine künstliche 2. berufliche (kleine) Richtung geschaffen (Fertigungstechnik, nur in Verbindung mit Maschinentechnik machbar). Ein Maschinenbauer, der keine Fertigungstechnik beherrscht, ist aber keiner :) Das vollständige Studium Maschinenbau ist aber zu umfangreich, um es im Lehramt mit einem 2. Fach studieren zu können. Und im Alltagsgeschäft am BK macht man keine Unterschiede zwischen den Richtungen. Man muss einfach alles unterrichten. Die Bandbreite ist riesig.
    Ich stelle mir das für BWL ähnlich vor.

  • Okay und da reicht ein Fach? Wo steht das genau?

    keine Ahnung. Aber ich habe es exakt so gemacht und alle meine Kollegen auch. ;)


    Zitat von KM Bayern

    Nach erfolgreich abgelegter Erster Lehramtsprüfung für das Lehramt an beruflichen Schulen können die Bewerber/innen als Studienreferendare/Studienreferendarinnen in den 24-monatigen Vorbereitungsdienst für das Lehramt an beruflichen Schulen aufgenommen werden. Der Ersten Lehramtsprüfung für berufliche Schulen entspricht auch eine im Geltungsbereich des Bayerischen Lehrerbildungsgesetzes abgelegte Diplom- oder Masterprüfung für Berufs- oder Wirtschaftspädagogen, wenn sie den Anforderungen des Lehramts genügt und daneben ein mindestens einjähriges einschlägiges berufliches Praktikum oder eine abgeschlossene einschlägige Berufsausbildung nachgewiesen wird.

    habs gefunden ;)



    Wir studieren übrigen kein Fach, sondern eine Fachrichtung, das sind dann mehrere Fächer an der Schule. Ich hatte so viel BWL/VWL im Studium, ich hätte mir auch ein BWL-Diplom ausstellen lassen können.

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • :) Danke für die Antworten bis hierher!


    Also studiert habe ich Wirtschaftspädagogik I, also "nur" Wirtschaft. Das gliedert sich natürlich in sehr viele Fächer. Im Nebenfach habe ich Marketing und Psychologie studiert (Nebenfach innerhalb des Hauptstudiums).


    Wenn ich das richtig sehe bzw. richtig raus lese, habe ich also 2 Möglichkeiten:
    - entweder ich steige als Quereinsteiger ein mit 3 Monaten Ausbildung und mache Abstriche beim gehalt (aber werde mit E12 eingestellt - 3233 €)
    - oder ich absolviere das Ref und bin ganz "normaler" Lehrer. Dort steige ich mit E13 ein?
    Ist dann das Ref nicht ein Anwärterposten wo man A13 verdient? Was verdient man derzeit in Sachsen für die Zeit dieser 18 Monate?


    Ich bin derzeit Verdienerin in unserem Haushalt und muss die nächsten Jahre etwas wirtschaften (haben Haus gebaut und 1 jährige Tochter), daher ist die Gestaltung eines Ref sehr zu überdenken für mich. :rotwerd:

    • Offizieller Beitrag

    Der Quereinstieg ist für Leute ohne Lehramtsabschluss. Du hast aber einen.
    Und den kannst du kaum verschweigen, da es dein einziger Abschluss, aus dem du den Zugang zur Schule ableiten willst.
    In NRW dürftest du zb auf gar keinen Fall zum Quer- oder Seiteneinstieg (ich hab es versucht, habe auch unterschiedliche Abschlüsse, hatte aber das Staatsexamen schon mal ggü der Bezirksregierung erwähnt, zak, ich war raus...

  • Ok, ich verstehe.
    Damit ist die Sache mit dem Quereinstieg quasi raus und ich müsste in jedem Fall das Ref machen um als Lehrer tätig zu werden.
    @Veronica: du meinst damit den Verdienst während des Ref oder nach Abschluss?
    Wie würde beides aussehen?
    Ich dachte A = Entgelt Anwärter und A13 weil ich Anwärter auf E13 bin, oder?
    E13 bekäme ich direkt im Anschluss?

  • hm verbeamtet Sachsrn nicht? Ich hab in der Beamtenbesoldung nachgesehen. Da wäre nach dem Ref A13 und während dem Ref Anwärter A13 richtig.


    Du kannst auch mal beim zuständigen Amt anrufen und alle deine Fragen stellen. Normalerweise sind die doch recht freundlich, vor allem weil sie ja Berufsschullehrer brauchen.
    Die Frage nach drm Gehalt finde ich in deiner Situation auch durchaus legitim.


    In Bayern würdest du im ersten Jahr übrigens die Anwärter A13 Bezüge und im zweiten Jahr sogar deutlich mehr bekommen.

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • Derzeit verbeamtet Sachsen noch nicht generell, aber es ist unter gewissen Voraussetzungen zumindest vorgesehen ab nächsten Jahr. Aber davon wollte ich jetzt noch nicht ausgehen.


    Jetzt muss ich nochmal dumm fragen: ist A Anwärter oder Beamtenbesoldung?
    Ich dachte ich würde mit E 13 nach dem Ref einsteigen und A (für Anwärter) ist während des Ref 13, also A13?

  • A ist die Beamtenbesoldung, E die Eingruppierung im öffentlichen Dienst.


    Ich würde mir trotzdem die Zugangsvoraussetzungen für Berufschule in Sachsen ansehen. Das scheint tatsächlich anders zu sein, als in anderen Schularten. Aber jedes Bundesland kocht eigene Süppchen ;)


    Samt Infoblättern und Ansprechpartnern:


    https://www.lehrerbildung.sachsen.de/21089.htm


    Wenn du auf dem Land arbeiten willst und dein Fach gesucht wird, gibts möglicherweise sogar Zulagen...

    Einmal editiert, zuletzt von Krabappel ()

  • Ich habe inzwischen auch gehört in Sachsen würden Referendare mit Wipäd I momentan nicht zugelassen werden.
    Also dann doch Quereinsteiger? So richtig kann ich mir das noch immer nicht vorstellen, sollte denn absolut nichts an pädagogischer Ausbildung angerechnet werden?
    Hier stellt sich dann leider wieder erneut die Frage ob es sich in dem Fall Lohnt vom Verdienst her.
    Ich werde wohl einen Termin vereinbaren und mich direkt an der zuständigen Stelle beraten lassen. Scheinbar bin ich so ein Fall wo individuell entschieden wird.

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