Özil als Symbol eines tieferliegenden Problems?

  • Merke:
    Nationalstolz kommt nur bei nicht kommerzialisierten Fussball. Das sind dann echte Fans.
    Der Rest sind Erfolgsfans.


    Ich liebe diese Definition. Das klingt so schön nach:
    Richtig deutsch ist der der blond und blauäugig ist :aufgepasst: :daumenrunter:


    Kurzum: Ich verfolge auch kaum noch Fussball; vor allem wegen der tatsächlich massiven Kommerzialisierung. Aber ich sehe diejenigen die dafür zahlen nicht als unechte Fans.


    Zu Özil: Mir egal. Diejenigen die sich aufregen sollen sich aufregen.


    Ich nutze weiterhin die Türkei als Urlaubsland. Für den Preis bekommt man dort exzellenten Service.
    Und für eine mehrköpfige Familie ist Strandurlaub somit finanzierbar.

  • Meinst du jetzt mich mit deiner tollen Definition. Dann hast du meinen Post leider nicht verstanden.


    Es ging darum, dass Nationalstolz beim Fußball gelebt wird, wie im Post vorher angesprochen.
    Bei Länderspielen der deutschen Nationalmannschaft erlebt man keinen Nationalstolz. Ende. Aus.


    Da brauchst du nicht mit deiner unnötigen Definition hier ankommen, da es mit Kommerz rein gar nix zu tun hat.

  • vielleicht erlebst du dort keinen Nationalstolz (ich auch nicht). Aber viele andere erleben ihn. Das meinte ich ja. Er ist Da, wird selten gezeigt und bricht dann überhöht bei Veranstaltungen wie WM und EM durch. Wie "echt" der Ist, sollte sich keiner von uns anmaßen, zu beurteilen.
    Aber "wir" haben gewonnen zeigt eine Identifikation, die ich bei enorm vielen Fans (auch so genannten "Erfolgsfans") wahrnehme

  • Ich nutze weiterhin die Türkei als Urlaubsland. Für den Preis bekommt man dort exzellenten Service.
    Und für eine mehrköpfige Familie ist Strandurlaub somit finanzierbar.

    Bekommt man in Portugal auch. :)
    Und wenn wir schon bei dem Thema "Kultur" sind... Portugal ist katholisch. ;)

  • ...also wenn "Nationalstolz" darin besteht, nachdem sich irgendwelche überbezahlte Rasenplatzprimadonnen zu einem Sieg gezittert haben, wie ein Irrer durch die Stadt zu gasen und zu hupen, damit es auch ja jeder mitbekommt den das nun garantiert nicht interessiert, weil man ja sonst keine Erfolgserlebnisse (oder Hobbys) hat...
    ...dann bin ich froh, keinen zu haben.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

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  • Ach kommt, ein bisschen neidisch bin ich schon, dass andere noch tolle Königshäuser haben, ihren Präsidenten jubelnd in Empfang nehmen und ihre Nationalhymne kennen. Und anderen geht's ähnlich, das zeigt sich bei der WM, wo man sich freuen und Flaggen schwingen darf. Ich schwinge trotzdem nix ;)


    Aber so wissen, wo man herkommt hat schon was und ich stelle mir eben vor, wenn man zwei Länder hat, wo die Familie herkommt kann man sich nicht für eins entscheiden.


    Dass ein Staatssportler sich besser mit solchen Gesten zurückhält ist klar. Aber die Frage war ja generell nach dritte-Generations-Identifikations-Gefühlen... naja, bin kein Sozialwissenschaftler.

  • Und wenn wir schon bei dem Thema "Kultur" sind... Portugal ist katholisch.

    Und was hat dieser Hinweis jetzt mit "Kultur" zu tun? In der Türkei findest Du ja wohl unter jedem Stein, den Du umdrehst, ein Stück Kultur. By the way ... ich habe gerade 2 Wochen Rundreise durch Albanien inkl. Kosovo hinter mir. Kann ich kulturell gesehen auch nur jedem empfehlen.



    Aber die Frage war ja generell nach dritte-Generations-Identifikations-Gefühlen... naja, bin kein Sozialwissenschaftler.

    In Zeiten der Globalisierung wird das wohl immer schwieriger werden. Ich weiss schon, wo meine Grosseltern und Eltern geboren sind, aber die Verbindung war nach dem Krieg natürlich gekappt. Heute ist das anders. Und ich kann mir schon vorstellen, dass es besonders schwierig ist für diejenigen, die ihre Wurzeln in Ländern mit besonders viel Nationalbewusstsein haben, dann ausgerechnet in so einem nationalbewusstseinsbefreiten Deutschland zu landen. Wobei ich sagen muss, meine Migrantenkinder sprechen zwar alle Schweizerdeutsch aber mir fällt gerade keines ein, das z. B. in einer Fasnachts-Clique mit läuft. Scheint ähnlich kompliziert zu sein.

  • Hier ein Interessantes Interview mit der deutschtürkischen Autorin Tuba Sarica über die Integrationsproblematik:

  • Bin neulich mal wieder in den USA gewesen. Was mir dort immer wieder auffällt, ist der Nationalstolz der Menschen dort. So gut wie jeder ist "proud to be an American" und hält die USA für "the greatest country on earth". Und es hat auch niemand Hemmungen das ganz offen und stolz zu bekennen. Das gilt für die alteingesessenen Amerikaner genauso wie für eingewanderte Neubürger mit den vielfältigen Migrationshintergründen.


    Da wird auch bei jedem Sporteignis vor Beginn erstmal die Nationalhymne gesungen und wirklich jeder legt da seine Hand auf die linke Brust und singt aus vollem Herzen mit.


    Ich denke in den USA ist das einfach so, dass die zugewanderten Bürger sofort als vollwertige Amerikaner anerkannt werden und durch die sehr selbstverständliche, patriotische Grundstimmung in der amerikanischen Gesellschaft auch selbst schnell zu Patrioten werden. Die USA bieten den Einwanderern nicht nur eine Heimat, in der man Wohlstand und Freiheiten erreichen kann, sondern wo man sich auch gerne mit dem Herzen zugehörig fühlt und stolz ist ein Teil dieser Nation zu sein.


    Das ist in Deutschland beides komplett anders.

  • ...und der Weihnachtsmann trinkt Coca-Cola, ja sicher...


    es fällt auf. Das sicher. Aber doch nicht "positiv"... "proud to be an American"? Ja? Na, wenn doof sein und einen unterbelichteten Grabscher, der Brüssel für ein Land hält, als Präsidenten zu haben ein Grund sind, stolz zu sein...
    Außerdem glaubst du das ja wohl selbst nicht. Wie diverse "Migranten" in Amerika diskriminiert werden, ist dir also noch nie aufgefallen? Denen selber schon...


    Wieso also ist das in Deutschland anders?


    Vielleicht sind die Deutschen (noch?) nicht in dem Maße dumm und von den Medien verblendet genug, um die ganze Scheisse zu sehen, die um sie rum passiert.
    Bei Amis ist Betriebsblindheit ja quasi schon eingebaut...

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

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  • @ Farbenfroh
    Einerseits ja, das kenne ich auch so.
    Andererseits muss man, wenn man die Voraussetzung zur Einbürgerung erfüllt hat, in den USA ein bestimmtes Procedere mitmachen. Sprachtest, Wissenstest, Verfassungstreue...
    Einbürgerung 1
    Einbürgerung 2

    Klar, die USA sind ein klassisches Einwanderungsland und wollen natürlich, dass nicht die schwarzen Schafe, sondern nur die Guten einwandern. ;) Darum gibt es dieses Procedere. Das ist in Deutschland ja auch alles anders.


    Was ich aber eher meinte, war die Mentalität. Wenn Du in die USA legal einwanderst und ein gesetzestreuer Bürger bist, der nicht auf Kosten der Allgemeinheit lebt, wirst Du dort schnell als ganz normaler Amerikaner anerkannt und behandelt, nicht als "Ausländer". In Deutschland dagegen gilt man selbst dann noch als "Ausländer", wenn man in Deutschland geboren wurde und nur der Nachfahre eines Grossvaters ist, der irgendwo anders geboren wurde.


    Und der zweite Punkt ist eben, dass in den USA die aufnehmende Gesellschaft sehr stolz auf ihre Nation ist und darum werden die Einwanderer auch sehr schnell genauso stolz, dieser Nation anzugehören. In Deutschland ist das auch anders, da gibt es wenig Nationalstolz in der Gesellschaft, selbst viele "Ur-Deutschen" haben ein sehr zurückhaltendes bis verklemmtes Verhältnis zu ihrer Nation, Patriotismus wird eher vermieden etc. Dass dann Menschen, die in die deutsche Gesellschaft einwandern auch selbst nicht zu deutschen Patrioten werden, ist für mich eine nachvollziehbare Erklärung.

  • Klingt einleuchtend. Was, wenn Özil gesagt hätte "ich bin stolz, ein Deutscher zu sein? :lach: :prost:


    Jaja, die Deutschen und ihr konfuses Selbstbild...

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