Ich finde verpflichtende U's absolut sinnvoll, auch von Kinderärzten, die für das Kind fremd sind. Alle Ärzte haben studiert und verfügen über Berufserfahrung (bzw. die Arzthelferinnen über eine entsprechende Ausbildung), sodass sie durchaus beurteilen können, ob eine Entwicklung normal verläuft oder eben nicht. Auch grobe Misshandlungen sollten auch in 2 Minuten auffallen. Wenn ein Kind mit blauen Flecken erscheint, ist es halt auffällig, auch wenn ein Kind extremst untergewichtig ist.
Bei mir ist damals aufgefallen, dass ich nicht richtig schauen kann. Da das kindliche Auge Fehlsichtigkeiten bis zu einem best. Grad ausgleichen kann, wäre es meinen Eltern so nie aufgefallen (ist es auch nicht).
Ich würde schon im Sinne meines Kindes regelmäßig zu einer U gehen, ob nun bei meinem Stamm-Kinderarzt (nicht Hausarzt) oder bei einem fremden Kinderarzt, wäre mir egal. Wenn dann eine bestimmte Fehlentwicklung nicht auffällt (die zu dem Zeitpunkt leicht therapierbar ist), muss ich mir zumindest keine Vorwürfe machen: "Wäre ich mal ..." Gleiches gilt für das Impfen: Wenn mein Kind an irgendeiner Erkrankung leiden würde und es nicht geimpft worden wäre, würde ich mir gr. Vorwürfe machen. Ebenso würde ich mir Vorwürfe machen, wenn mein Kind, das nicht geimpft ist, seinen Kindergartenfreund ansteckt.
Und wenn es so leicht wäre, dass ein normaler Hausarzt auch Kinder untersuchen und heilen könnte, frage ich mich, warum es extra einen Studiengang für Kinderheilkunde gibt. Es ist so ähnlich wie bei Lehrern: Ich bin ausgebildet, um Gymnasial- oder Gesamtschüler zu unterrichten, nicht um Grundschulkinder zu unterrichten (auch wenn ein Gymnasiallehrer neuerdings auch in die Grundschule darf. Ich sehe mich hierfür nicht adäquat ausgebildet ...)