Impfungen für Kinder - DIskussion

  • Ich finde verpflichtende U's absolut sinnvoll, auch von Kinderärzten, die für das Kind fremd sind. Alle Ärzte haben studiert und verfügen über Berufserfahrung (bzw. die Arzthelferinnen über eine entsprechende Ausbildung), sodass sie durchaus beurteilen können, ob eine Entwicklung normal verläuft oder eben nicht. Auch grobe Misshandlungen sollten auch in 2 Minuten auffallen. Wenn ein Kind mit blauen Flecken erscheint, ist es halt auffällig, auch wenn ein Kind extremst untergewichtig ist.
    Bei mir ist damals aufgefallen, dass ich nicht richtig schauen kann. Da das kindliche Auge Fehlsichtigkeiten bis zu einem best. Grad ausgleichen kann, wäre es meinen Eltern so nie aufgefallen (ist es auch nicht).
    Ich würde schon im Sinne meines Kindes regelmäßig zu einer U gehen, ob nun bei meinem Stamm-Kinderarzt (nicht Hausarzt) oder bei einem fremden Kinderarzt, wäre mir egal. Wenn dann eine bestimmte Fehlentwicklung nicht auffällt (die zu dem Zeitpunkt leicht therapierbar ist), muss ich mir zumindest keine Vorwürfe machen: "Wäre ich mal ..." Gleiches gilt für das Impfen: Wenn mein Kind an irgendeiner Erkrankung leiden würde und es nicht geimpft worden wäre, würde ich mir gr. Vorwürfe machen. Ebenso würde ich mir Vorwürfe machen, wenn mein Kind, das nicht geimpft ist, seinen Kindergartenfreund ansteckt.


    Und wenn es so leicht wäre, dass ein normaler Hausarzt auch Kinder untersuchen und heilen könnte, frage ich mich, warum es extra einen Studiengang für Kinderheilkunde gibt. Es ist so ähnlich wie bei Lehrern: Ich bin ausgebildet, um Gymnasial- oder Gesamtschüler zu unterrichten, nicht um Grundschulkinder zu unterrichten (auch wenn ein Gymnasiallehrer neuerdings auch in die Grundschule darf. Ich sehe mich hierfür nicht adäquat ausgebildet ...)

  • BTW: Ich kenne bisher nur die U-Untersuchungen von U1 bis U5 und die einzige davon, die in weniger als 10 Minuten machbar gewesen wäre, ist die U1...alle anderen erfordern allein von den verbindlichen Checklisten her deutlich mehr Zeit. Ich würde mal sagen...zwischen 20 und 60 Minuten waren es bisher immer...

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Solange dauert es bei uns nicht. Aber circa 20 Minuten mit dem Arzt sind es schon. Viele Abfragen macht bei uns vorher schon die Arzthelferin.

    • Offizieller Beitrag


    Beihilfe+PKV übernehmen die Hepatitis A und B- Kombiimpfung.

    Meinst du bei unter 18-jährigen?
    Meine wurde von der PKV abgelehnt, ich glaube, die Beihilfe hat es übernommen (Begründung: Reiseimpfung), müsste genau schauen, es war aber stimmig.
    Lustigerweise wurden alle bei mir abgelehnten Impfungen bei meinen SchülerInnen unglaublich unterschiedlich übernommen. Bei der TK hat eine Schülerin ALLES, bis zum letzten Cent der Malaria-Prophylaxe, zurückbekommen, einige haben nur einen bestimmten Satz (auch unterschiedlich) zurückbekommen. Auch, was die Hepatitis A+B betrifft.


    Und richtige Mißhandlungen würden dabei vermutlich auch nur selten auffallen (weil eben 2 Minuten, wie mehrfach erwähnt).

    Misshandlungen sind nicht nur ein blauer Fleck und ein Arzt bzw. eine Arztpraxis, die ihren Job gut versteht, stellt schon fest, ob ein Kind viel zu klein, viel zu dünn, viel zu ... von irgendeinem Durchschnitt abweichend ist. Klar ist es definitiv kein Hinweis auf Kindesmisshandlung aber etwas, wo man im Laufe der Jahre einen Blick werfen soll.
    In Frankreich gibt es oder gab es keine verpflichtende Untersuchungstermine, ich war ja immer brav dort, sogar jedes Jahr in September bis zum Abi, weil ich eine Bescheinigung des Arztes brauchte, dass ich sporttauglich bin (braucht jeder, der außerhalb der Schule Sport betreibt).
    Ich weiß aber, dass ich auch einen Arzt in der Vorschule gesehen habe (ist wahrscheinlich ein typischer deutscher U-Termin), in der 4. Klasse von einem Arzt augen- und zahnmässig kurz geschaut wurde (und ggf. mit Empfehlung, zum Arzt zu gehen) sowie geimpft (bzw: die Möglichkeit bestand, man konnte es auch verweigern, ohne besondere Angabe von Gründen. Da ich impftraumatisiert bin, wurde ich ausschliesslich vom Hausarzt geimpft. und dasselbe auch wieder in der 8. Klasse. Alles nur grob. Einige Kids sind auch an den Tagen nicht aufgetaucht, war kein Skandal.


    Meine Familie arbeitet im Pflegekindersystem und nicht wenige der Kinder, die bei uns gelandet sind, hätten eindeutig früher auffallen müssen. Da braucht man kein großer Fachexperte zu sein: wenn ein 4jähriges Mädchen soviel wiegt wie ein 18-monatiges Baby, kaum spricht (gut hört und Laute halb artikulieren kann, aber nur Halbsätze von sich gibt), die älteren Geschister auch einige Entwicklungsverzögerungen aufweisen, da hätte ein Arzt Alarmglocken schlagen müssen. und nicht darauf warten, dass eins der Geschwister mit 5 an Alkoholkoma stirbt. Tja, Vodka verträgt sich nicht sooo gut mit der Milchflasche, was die Entwicklung angeht...




    Ich komme auch aus der ehemaligen DDR. Wir sind klassenweise zum Impfen gegangen. Es gab keine größere Plötzlicher Kindstod-Quote, im Gegenteil.


    Hast du da was zum Zusammenhang? Würde mich interessieren, ich habe davon noch nie gehört.

  • Ich bin absolut darüber entsetzt, was ich hier lesen muss und bin froh, dass unsere Kinder altersmäßig weit genug auseinander sind als dass sie Berührungspunkte haben werden, Susannea. Komischerweise ist das Wartezimmer des einen KiA, zu dem in der Stadt ja angeblich niemand geht, immer recht voll. :spritze: Ich hätte viel Unhöfliches auf den Lippen, schließe mich aber lieber den argumentativen und sinnvollen Kommentaren an. Gerade habe ich mein Baby auf dem Arm, das in zwei Wochen seine dritte Runde Impfung bekommen wird - weil mir an ihm und unseren Mitmenschen gelegen ist.

  • Wozu, zum plötzlichen Kindstod?


    Nach der Geburt meiner ersten Tochter habe ich mich intensiv damit beschäftig. Zugegebenermaßen hat es auch mit der Lagerung des Babys zu tun. Ich habe meine beiden Kinder immer auf der Seite gelagert.


    In der DDR wurden schon sehr viel früher Kinder nicht mehr auf dem Bauch gelagert. In den 70ern gab es dazu eine Anordnung für Krippen, dass Kinder nur noch unter Aufsicht auf dem Bauch liegen dürfen.
    Hier kann man ein wenig nachlesen. Konkrete Zahlen finde ich leider nicht, habe ich damals aber sicher irgendwo gelesen.
    https://www.n-tv.de/archiv/Rae…indstod-article96543.html


    Zur Impfung gibt es heute Studien, dass es sogar das Risiko senkt.


    Mal auf die Schnelle Wiki:


    Zitat von https://de.wikipedia.org/wiki/Pl%C3%B6tzlicher_Kindstod#Impfungen

    Von Impfgegnern ist ein möglicher Zusammenhang des plötzlichen Kindstodes mit Impfungen, insbesondere der Sechsfachimpfung diskutiert worden. Nach Einführung der Sechsfachimpfstoffe im Herbst 2000 in Europa waren fünf Kinder innerhalb von 24 Stunden nach der Impfung plötzlich und unerklärt verstorben; bis zu diesem Zeitpunkt waren in Europa ca. 3 Millionen Kinder mit Sechsfachimpfstoffen geimpft worden. Die Vorfälle wurden sowohl vom Paul-Ehrlich-Institut als auch vom wissenschaftlichen Komitee der europäischen Arzneimittelagentur untersucht. Demnach gibt es keinen Zusammenhang zwischen Kinderimpfstoffen und plötzlichem Kindstod.[50] Nach anderen Studien reduzieren Impfungen (auch Sechsfachimpfungen) das Risiko des plötzlichen Kindstodes.[51][52]


    Auf der Seite der GEPS Deutschland kann man auch was zur TOKEN-Studie lesen, nach der Impfen das Risiko nicht erhöht.


    Hier auch noch Interessant, auch wenn es sich vorwiegend um die Bauchlage dreht.
    http://www.babyschlaf.de/e57/e…iles628/148-161Schwab.pdf

  • Die Us unseres Kindes haben immer so um die 30 min gedauert. Die hat alles der gleiche Arzt gemacht, zu dem wir auch sonst gegangen sind (unser Hausarzt ). Dieser hat uns zweimal zu Fachärzten geschickt zur weiteren Abklärung. Bei einer Sache sind wir immer noch dran. Hat daher schon Sinn gemacht.


    Geimpft ist unser Kind gegen alles was empfohlen wurde. Außer eben, wie weiter oben schon erwähnt, die Rotaviren. Alle Impfungen hat er gut vertragen.


    Meine Schwiegermutter ist eine Impfgegnerin. Mein Mann hat alles, was man nachholen kann, mittlerweile nachgeholt. Sein Bruder (Grundschullehrer ) auch.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Wobei man vieles tun kann um das Risiko massiv zu reduzieren. Keine Bauchlage, Schlafsack statt Decken, keine Kuscheltiere und Kissen und 16-18 Grad.

  • BTW: Ich kenne bisher nur die U-Untersuchungen von U1 bis U5 und die einzige davon, die in weniger als 10 Minuten machbar gewesen wäre, ist die U1...alle anderen erfordern allein von den verbindlichen Checklisten her deutlich mehr Zeit. Ich würde mal sagen...zwischen 20 und 60 Minuten waren es bisher immer...

    Wie gesagt, das macht bei uns alles nicht die Ärztin.



    @immergut: Da es hier gar keine Kinderärzte, sondern nur Ärztinnen gibt, können wir nicht von der selben Stadt reden.

  • Na immerhin denkt der Frosch mit, danke.


    Immergut, die als Beruf mal "Lehrer" und mal "Grundschullehrerin" sagt und dabei doch immer recht hat.b

  • Wobei man vieles tun kann um das Risiko massiv zu reduzieren. Keine Bauchlage, Schlafsack statt Decken, keine Kuscheltiere und Kissen und 16-18 Grad.

    Das stimmt. Aber wenn die Impfungen starken Einfluss auf den plötzlichen Kindstod hätten, müssten die Quoten im Osten deutlich höher sein, bei einer damaligen Impfquote von 100 %.


    Übrigens was mir gerade einfiel. Unser Kinderarzt hat auch schon Patienten abgelehnt, weil sie nicht impfen wollen. Eine entfernte Bekannte war mal einmal zur Krankenvertretung bei unserem Arzt. Sie wollte dann voll wechseln und er hat es abgelehnt. Er möchte das Risiko in seiner Praxis nicht haben. Ich finde das gut.


    LG Anja

    • Offizieller Beitrag

    OT: mein Kenntnisstand (zugegeben, nicht unbedingt durch eine doktorarbeitähnliche Recherche dazu) ist, dass man eben nicht weiß, was die Ursachen sein können. Es wurde alle paar Jahre neu spekuliert, ob Bauch- oder Rückenlage, und die Statistiken tun sich nicht viel.
    Dass ein kleines Baby nicht unter einer Decke liegen sollte, wo er ersticken könnte, ist ja logisch. Es ist aber eine Erstickungsgefahr und nicht plötzlicher Kindstod.

  • Chilipaprika, ganz so ist es nicht. Es gibt schon Risikofaktoren, die man beeinflussen kann. Eine einzige Ursache kann man nicht finden, denn es ist oft ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren.


    Und man wechselt auch nicht ständig, modemäßig zu einer anderen Lage. Bauchlage geht gar nicht. Darüber ist man sich schon spätestens seit 1991 einig. Seitenlage wurde kurz befürwortet, dann aber wegen der Gefahr, dass die Kinder in die Bauchlage rutschen auch nicht empfohlen. Daher Rückenlage.


    Meine Kinder wurden immer in der Seitenlage gelagert, mit einer Handtuchrolle vorm Bauch.


    Risikofaktoren: http://www.geps.de

    • Säuglinge sollten im ersten Lebensjahr in Rückenlage schlafen.
    • Säuglinge sollten sowohl vor als auch nach der Geburt in einer rauchfreien Umgebung aufwachsen.
    • Auf Bettdecken sollte für Säuglinge grundsätzlich verzichtet werden, stattdessen sollte dem Säugling ein in der Länge und Weite passender Schlafsack angezogen werden.
    • Säuglinge sollten im elterlichen Schlafzimmer, aber im eigenen Bett schlafen.
    • Die Raumtemperatur zum Schlafen sollte zwischen 16–18°C betragen.
    • Säuglinge sollten – wenn möglich – 6 Monate voll gestillt werden
  • Susannea: ich würde die Möglichkeit nicht ausschließen wollen, dass immergut das "generische Maskulinum" genutzt hat.


    kl. gr. frosch

    Ach sag bloß


    Aber es gibt nunmal hier keine ordentliche Kinderärztin ( wobei eine neue da sein soll), sonst würden nicht alle in die umliegenden Orte fahren, außer denen, die Ja-Sager sind und eben die Ost-Marotten weiter mit machen.


    Und voll war da nie wirklich ein Wartezimmer, geschweige denn müsste man monatelang auf einen Termin warten, so wie bei den in der Umgebung.


    Anja, da gibt es aber auch unterschiedliche Ansichten, einige sagen auch Familienbett ist am sichersten.

    • Offizieller Beitrag

    Was sind Ost-Marotten?
    Was sind Ja-Sager?

    Ja-Sager sind die, die alle ihre Kinder impfen und untersuchen lassen und nicht nur die, die sie behalten wollen.

  • Als mein Sohn noch ganz klein war, habe ich mich auch in die ganze Impfgeschichte eingelesen und überlegt, welche wegzulassen. Das hat sich geändert, als der Opa, der zwei Tage vorher noch bei uns war, mit Pneomokokken ins Krankenhaus eingeliefert wurde (das war noch vor dem regulären Impftermin). Das hat mir sehr deutlich vor Augen geführt, dass eine Ansteckungsgefahr durchaus gegeben ist. Seitdem zweifele ich nicht mehr daran, nach STIKO zu impfen. Ich arbeite täglich mit schwerstkranken Kindern zusammen und ich möchte, dass mein Kind mit behinderten Menschen in Kontakt kommt. Ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn mein Kind der Auslöser dafür wäre, dass ein Mensch zu Schafen kommt, der nicht geimpft werden kann.


    Beim Thema Plötzlicher Kindstod haben wir zum Teil anders gehandelt. Als Baby ist unser Sohn Ca alle 10 Minuten hochgeschreckt, weil er einen sehr starken Mororeflex hatte. Pucken und Begrenzen hat auch nicht geholfen. In Absprache mit der Hebamme haben wir ihn auf dem Bauch schlafen lassen... ein Segen. Ich denke, dass ein ständiges Aufschrecken aus dem Schlaf nicht gerade förderlich für die Gesundheit eines Babys ist.
    Er hat auch sehr früh nicht mehr im Elternschlafzimmer geschlafen. Nach drei Monaten ist er von jedem kleinen Geräusch wach geworden und hat geweint, jedes Husten, Schnarchen und Rumdrehen war zu viel. Mein Mann hat ihn dann in sein Zimmer gelegt und ZACK... sechs Stunden durchgeschlafen hat er.
    Man muss gucken, was ein Kind braucht, und da ist jedes Kind anders! Aber Decken, Kissen, Spielzeug im Bett oder Rauch war natürlich absolut tabu.

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