Unfairer Prüfer

  • Hallo :),


    ich möchte Euch von einer recht seltsamen, schon fast zur Tradition gewordenen, Begebenheit an unserer Uni erzählen. Ich selbst stehe vor dem EWS-Examen und bin dabei, mir meinen Prüfer für Psychologie auszusuchen. Ich weiß von vielen anderen, dass es da einen Prüfer gibt, der regelmäßig Leute in dieser Prüfung durchfallen lässt.
    Es läuft immer nach demselben Schema, scheint mir:


    a) Die Leute gehen in seine Veranstaltung, die auf die Prüfung vorbereiten soll
    b) Dort kaufen sie seine Unterlagen (Ordner usw.) für 25.-
    c) Sie lernen all das, suchen noch ein Spezialgebiet und gehen insgesamt recht gut vorbereitet in diese Prüfung
    d) In der Prüfung werden sie von diesem Prof gar nicht erst begrüßt, wenn sie zur Tür reinkommen, er würdigt sie keines Blickes, sondern legt gleich los
    e) Die Prüfungsfragen haben mit dem Stoff nichts zu tun, auf den sich die Prüflinge vorbereiten sollten. Es sind auch keine Transferfragen, sondern so völlig abstruse und aus dem Kontext gerissene Sachen, z.B. --> Prof: "Thema Drogen und Schule, was fällt Ihnen dazu ein?" Prüflin: "Z.B. der Missbrauch von Ecstasy" Prüfer: "Nein, so ein Quatsch." (Prüfer verzieht das Gesicht) Prüfer: "Heroin, DAS ist das Problem auf deutschen Schulhöfen, am Ende kommen Sie mir noch mit Tee oder Kaffee." Frage abgehakt, nächste sonderbare Frage. "Was halten Sie von dies und das...?"


    Nach diesem Muster zog sich das bis zum Ende hin. Der Prüfer verlautete dann "Das hat jetzt nicht gereicht." Die Leute sind weinend raus. Bis zuletzt wurden sie keines Blickes gewürdigt und DAS BESTE: "Der Beisitzer" war die Sekretärin des Profs, die von Psychologie keine Ahnung hat.


    Okay, kein Einzelfall, sondern ein Massenphänomen. Meine Freundin hat mit einer 4- bestanden. Warum!? Weil sie noch einigermaßen die Nerven bewahrt hat. Bis zuletzt wusste sie nciht, ob sie mit ihrer 4- die Kurve gekratzt hat oder nicht. Einer, der dem Prof sagte, er möchte bitte ordentlich geprüft werden, hat sogar eine 2 bekommen. Alle Prüflinge vor ihm sind durchgefallen.


    Im Prüfungsamt ist dieser Prof bereits allseits bekannt. NUR: keiner unternimmt etwas. Ich sehe das als bloßes Psychospielchen, aber nicht als ordentliche Prüfungssituation.


    Ist Euch so etwas bekannt? ?( Wie verhält man sich schlimmstenfalls? Ist man als Student der Willkür eines Profs wirklich so ausgeliefert? Wie kann es sein, dass die Studenten bei den anderen Prüfern nicht durchfallen, aber bei ihm ausgerechnet schon, frage ich mich. So etwas muss doch auch offiziell auffallen. Ich verstehe nicht, dass es so etwas geben kann. :rolleyes:

  • Zitat

    Alouette schrieb am 01.03.2007 21:37:
    iIch selbst stehe vor dem EWS-Examen und bin dabei, mir meinen Prüfer für Psychologie auszusuchen.


    Wenn Du Dir Deinen Prüfer doch aussuchen kannst, warum nimmst Du dann nicht einfach einen anderen Prüfer?!


    Als Prüfling hat man ja immer auch die Möglichkeit das Prüfungsgespräch ein wenig zu lenken. Vielleicht sollte man den Prüfer einfach noch mal darauf aufmerksam machen, was man (nach Absprache mit ihm) gelernt hat. Das scheint ja auch zu klappen.
    Machen kann man dagegen nichts, außer sich andere Prüfer zu suchen. Es gehört wohl zur "Freiheit der Lehre", dass der Prüfer auch mal "komische" Fragen stellt.

  • Zitat

    Alouette schrieb am 01.03.2007 21:37:DAS BESTE: "Der Beisitzer" war die Sekretärin des Profs, die von Psychologie keine Ahnung hat.


    Wo ist das Problem? Verwaltungsklage, da Verfahrensfehler. Prüfung ungültig.


    Nele

  • Zitat

    neleabels schrieb am 01.03.2007 21:56:


    Wo ist das Problem? Verwaltungsklage, da Verfahrensfehler. Prüfung ungültig.


    Nele


    Das Problem ist immens: Wenn Sie nach dem Studium ein Referendariat oder einen Beruf aufnehmen wollen, müssen Sie das Urteil des Verwaltungsgerichts abwarten.
    Natürlich können Sie eine einstweilige Verfügung beantragen, dann dürfen Sie die Prüfung wiederholen. Ja nach Urteil und Organisation vielleicht erst zum nächsten Haupttermin. Auch hier sind Ihre beruflichen Pläne ersteinmal gestoppt und die Angst über den endgültigen Ausgang sitzt im Nacken.

    Das soll kein Problem sein?


    Wenn Sie um den Professor nicht herumkommen: Die meisten Prüfungsordnungen lassen Zuhörer zu. Machen Sie von dieser Option Gebrauch; der Druck der Öffentlichkeit und möglicher Zeugen könnte eine ordentliche(re) Prüfung bewerkstelligen.

    Und der Mann spürte das Wissen bis an die Haarspitzen, als ihm das Konversationslexikon auf den Kopf fiel. (Uli Keuler)

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  • Liebe Alouette,


    ich kann dich sehr gut verstehen, auch ich hab nun nach etwa der Hälfte meiner Prüfungen und durch die Erlebnisse guter Freunde feststellen müssen, das die Noten die man in seinen Prüfungen bekommt selten damit zu tun haben, wie viel man gelernt hat oder wie gut man sich auf die Prüfung vorbereitet hat. Dies ist natürlich sehr frustrierend und macht wütend. Ich hätte große Lust nach meiner Unizeit ein Buch zu schreiben, die gesammelten Werke der Uni-Internen Unverschämtheiten ... oder so :)
    Natürlich meine ich hier nicht die "Campusgerüchte", die jahrelang kusieren und bei jeder Erzählung schlimmer werden, sondern selbst Erlebtes oder von engen Freunden erlebt. So ist mir folgendes passiert:
    - Prüferin hat in den Vorgesprächen expliziet Sachen gestrichen mit der Anweisung, dies nicht zu Lernen sondern lieber XY, und genau dann nach dem, was sie gestrichen hat, gefragt. Formal korrekt, sie ist ja berechtigt alles zu fragen, aber wie ich finde sehr unfair.
    - Sehr unfreundlich und unfaires Verhalten, so z.b. beim Eintreten ins Büro und der Frage, auf welchen Stuhl man sich setzen sollte (da standen 3 Stühle) ein patziges: von mir aus setzen sie sich auf den boden- ok, das prüfen sehr sehr anstrengend ist glaube ich ja und jeder kann mal einen schlechten tag haben, aber man ist eh schon so nervös!
    - Prüfungsthema Montessori, völlig aus dem Zusammenhang gerissen: "sie wissen ja, was zwischen Mussolini und Montessori lief"- "ja, sie hatten ein Liebesbeziehung"- "haha, nein, die haben gefickt, verstehen sie, gefickt!" dazu muss man sagen dass Prüfer und Beisitzer männlich waren und ich weiblich bin :)
    - Prüfer hat mir eine Email mit Literaturempfehlungen geschickt. Die habe ich benutzt und eine - wie ich finde - sehr gute Prüfung abgelegt, konnte alles beantworten. Ich bekommen "nur" eine 2,0 mit dem Kommentar: Bei der Literaturliste konnte ich ihnen keine bessere Note geben. Eine Woche später bin ich in seine Sprechstunde und habe ihm die Email gezeigt mit genau den Angaben, da wurde ich der Urkundenfälschung beschimpft und rausgeschmissen! Da die Prüfung im Vergleich sehr wenig zählt habe ich es gut sein lassen.


    Das sind nur die Sachen die mir bisher passiert sind, Freunde haben ähnliche Erfahrungen gemacht, von den Campusgerüchten mal ganz zu schweigen!
    In mein Buch würde ich auch noch krasse Fehlorganisationen des Prüfungsamt aufnehmen und der alltägliche Wahnsinn rund um Professoren und Scheine! :)


    Aber mal ganz im Ernst, ich denke die teilweise wirklich unzumutbaren Prüfungsbedingungen sind i.d.r. Auswirkung der chronischen Unterbesetzung und völligen Überarbeitung aller Beteiligten, sowohl Prüfungsamt als auch Prüfer.


    Was mich wütend macht ist ein unprofessionelles und unfaires Verhalten, wenn man die Studenten extra auflaufen lässt.


    Inwieweit es ratsam ist sich zu beschweren kann ich dir nicht sagen. Ich tendiere eher dazu, solange keine Noten betroffen sind, den Mund zu halten da man meistens eh keinen Einfluss hat, solange es sich nicht um einen formalen Fehler handelt!


    Wünsche dir trotzdem alles Gute! Versuche möglichst genau rauszuhören, welche Prüfer gut sind und welche nicht. Zum Glück sind die meisten Prüfer fair und sehr hilfbereit!


    LG

  • Zitat

    Nicht_wissen_macht_auch_nic schrieb am 01.03.2007 22:48:Das soll kein Problem sein?


    Für denjenigen, der bei einer solchen Prüfung durchgefallen ist, ist die Verzögerung in der Tat kein Problem und der Rechtsweg eine bessere Option als eine Wiederholungsmöglichkeit weniger. Wenn eine Verwaltungsfachangestellte als "Beisitzerin" in der Prüfung war, ist die Rechtslage eindeutig. Soetwas muss durchaus einmal durchgezogen werden, sei es nur, um den entsprechenden Professor über die korrekte Durchführung seiner Dienstpflichten als Beamter zu belehren - meiner persönlichen Erfahrung nach, ist die Rechtkenntnis über die Vorgaben der Prüfungsordnungen bei vielen Hochschullehrern eher verschwommen. Man pflegt dort gerne den Gutsherrenstil und leider kuschen die meisten Studenten gehorsam.


    Zitat

    Wenn Sie um den Professor nicht herumkommen: Die meisten Prüfungsordnungen lassen Zuhörer zu. Machen Sie von dieser Option Gebrauch; der Druck der Öffentlichkeit und möglicher Zeugen könnte eine ordentliche(re) Prüfung bewerkstelligen.


    Zeugen sind immer eine gute Idee....


    Nele

  • Guten Morgen!


    Ich rate sehr zur Vorsicht bzgl. Klagen o.ä. wegen "unsachgemässem Prüfungsbeisitz". Schaut bitte vorher in Eure Studien- und Prüfungsordnungen hinein, wie der Beisitz geregelt ist.


    Bei uns an der Hochschule ist nämlich durchaus möglich, auch Verwaltungsangestellte zu Beisitzern zu ernennen; das passiert i.d.R. nicht, muss aber im Krankheitsfall z.B. eines Beisitzers möglich sein. Der Beisitzer ist nur für das Einhalten des ordnungsgemässen Prüfungsablaufs (Zeit, Führen eines Protokolls) notwendig.


    Ich habe auch schon Prüfungsbeisitz im Fach Sport geführt - das Protokoll ist 14 Seiten lang, weil ich nicht wusste, wie die Fachbegriffe heissen und was von diesen gymnastischen Übungen ich jetzt genau wie aufschreiben musste. Nicht optimal, ging aber nicht anders.


    Was Geschichten mit 3 Stühlen usw. betrifft - ehrlich gesagt, hätte mir nach meinen beiden Prüfungswochen (täglich 8 - 17:45 mit 1 h Mittagspause) auch sowas rausrutschen können. Meint jemand wirklich, sein Prüfungserfolg hinge von einem Stuhl ab?


    Sachen wie die bösen F*-Wörter würde ich, wenn ich zuviel Zeit hätte, der / dem Gleichstellungsbeauftragten melden; ansonsten kann ich nur empfehlen, sich in den entsprechenden Gremien zu engagieren und dort die Themen der unfairen Prüfungsorganisation auf den Tisch zu bringen. Als ich noch studiert habe, wurde sich auch über ein Prüfer öfter beschwert; nachdem wir mit dem Dekan und insgesamt 2 Studierenden und dem Prüfer (übrigens Soziologe, dem das F*-Wort auch öfter "passiert") ein Gespräch geführt haben, wurde es scheinbar besser.


    Literaturlisten von Prüfern sind stets nur als Vorschläge zu werten; eigenständige Literaturrecherche ist ein Studienziel. Wer das nicht vorweist, der hat m.E. auch keine 1,0 verdient.


    Wenn ich in 2 Wochen 53 Prüflinge prüfe, kann ich mich nicht mehr erinnern, ob ich mit Herrn X 3 Monate vorher besprochen habe "was schon nicht drankommt". Solche Absprachen halte ich im Übrigen auch für sehr zweifelhaft; als Studentin würde ich mich auf sowas nie einlassen.


    LG, das_kaddl.

  • Zitat

    Finchen schrieb am 01.03.2007 21:55:


    Wenn Du Dir Deinen Prüfer doch aussuchen kannst, warum nimmst Du dann nicht einfach einen anderen Prüfer?!


    Als Prüfling hat man ja immer auch die Möglichkeit das Prüfungsgespräch ein wenig zu lenken. Vielleicht sollte man den Prüfer einfach noch mal darauf aufmerksam machen, was man (nach Absprache mit ihm) gelernt hat. Das scheint ja auch zu klappen.
    Machen kann man dagegen nichts, außer sich andere Prüfer zu suchen. Es gehört wohl zur "Freiheit der Lehre", dass der Prüfer auch mal "komische" Fragen stellt.


    Ich habe nicht gesagt, dass ich darauf brenne, von ihm geprüft zu werden :). Tatsache ist: Es gibt 3 Prüfer und die Plätze sind begrenzt. Ist ein Prüfer überlastet, landet man eben bei diesem Mann, ob man will oder nicht.


    Unter "Freiheit der Lehre" verstehe ich etwas anderes, als die Leute scharenweise rauszuprüfen, weil man in der Position ist, das zu können.

  • Zitat

    das_kaddl schrieb am 02.03.2007 07:56:Ich rate sehr zur Vorsicht bzgl. Klagen o.ä. wegen "unsachgemässem Prüfungsbeisitz". Schaut bitte vorher in Eure Studien- und Prüfungsordnungen hinein, wie der Beisitz geregelt ist.


    Bei uns an der Hochschule ist nämlich durchaus möglich, auch Verwaltungsangestellte zu Beisitzern zu ernennen; das passiert i.d.R. nicht, muss aber im Krankheitsfall z.B. eines Beisitzers möglich sein. Der Beisitzer ist nur für das Einhalten des ordnungsgemässen Prüfungsablaufs (Zeit, Führen eines Protokolls) notwendig.


    Bei den deutschen Universitäten, von denen ich weiß, ist die Teilnahme an einer Kommission immer mit akademischer Qualifikation verbunden - aber ich stimme dir zu, als Prüfling sollte man sich sowieso immer ausführlich mit seiner Prüfungsordnung beschäftigen: von der Zwischenprüfung bis zum 2. Staatsexamen, dem Magisterexamen oder der Dissertation. Das schafft Sicherheit...


    Nele

  • Nicht zur Behebung von ggf. fragwürdigen Prüfungsmethoden gedacht, aber vielleicht ein Ausweg:


    Vielleicht möchtest Du Psycho schriftlich wählen? Ich bin damit sehr gut gefahren, fand es sehr interessant zu lesen/lernen (auch wenn es angeblich etwas mehr als Schulpäd. ist) und man hat eine gute Basis v.a. für die Mündliche in Allgemeiner Pädagogik.


    LG
    schattentheater



  • Ja, und was ist eigentlich, wenn die Prüfungszeit 30 Min. beträgt und der Prüfer eine Person 60 Min. prüft, so aus Lust und Laune ?(
    Das macht der nämlich auch ab und an, halt wie´s ihm passt. Das ist ja das Problem. Der Mann übergeht Vorschriften, Prüfungsordnungen usw. Wie es ihm beliebt.
    Deshalb ist er im Prüfungsamt ja auch bestens bekannt. Da kommen dann wohl immer so Sprüche wie "Ach ja, der Herr Prof. xy"

  • Hallo Kaddl

    Zitat

    das_kaddl schrieb am 02.03.2007 07:56:


    Was Geschichten mit 3 Stühlen usw. betrifft - ehrlich gesagt, hätte mir nach meinen beiden Prüfungswochen (täglich 8 - 17:45 mit 1 h Mittagspause) auch sowas rausrutschen können. Meint jemand wirklich, sein Prüfungserfolg hinge von einem Stuhl ab?


    Da hast du natürlich Recht. In dieser Situation finde ich jedoch, dass ich auf meine höfliche und berechtigte Frage (der Beisitzer stand nämlich noch und ich wusste nicht wo er sich hinsetzen sollte) eine normale Antwort erwarten kann. Natürlich sind die Prüfer gestresst, aber der Prüfer etwa nicht? Sowas verunsichert einen doch total grad am Anfang einer Prüfung!



    Zitat

    das_kaddl schrieb am 02.03.2007 07:56


    Literaturlisten von Prüfern sind stets nur als Vorschläge zu werten; eigenständige Literaturrecherche ist ein Studienziel. Wer das nicht vorweist, der hat m.E. auch keine 1,0 verdient.


    Ja das stimmt natürlich. Aber wenn kritisiert wird, dass man Bücher XY verwendet hat, obwohl genau diese Bücher empfohlen wurden, finde ich das nicht in Ordnung. Es wurde hier ja nicht das weitere Suchen von Literatur kritisiert, sondern die Bücher an sich, weil sie nicht gut seien.


    LG Brotkopf

  • Hi Alouette,


    wenn ich so den Uniflur hinunter gucke, an dem ich gerade sitze, sind ungefähr ein Viertel der Büros mit fachlich unqualifzierten oder mit psychisch kranken Leuten besetzt. Die anderen drei Viertel sind mit Kollegen besetzt, die für das eine Viertel Entschuldigungen suchen bzw. erfinden. Ist eben Universitätsrealität.


    Versuch in jedem Fall Professor X zu vermeiden. Falls das nicht geht - Zeugen sind wirklich gut und dann eventuell der Rechtsweg. Dürfen Zeugen eigentlich zusehen und mitschreiben ;) ?


    Ich würde meinen, Euer Psychoprof ist einfach psychisch deformiert - oder er hat zuviele Management-Bücher gelesen und hält sich für einen super-Psycho-Trickser. Wenn jemand für die Bitte um eine korrekte Prüfung eine 2,0 bekommt, bekommt man eine 1,0 vielleicht, wenn man in der Prüfung sagt: "Was Sie machen, ist psychologisch interessant. Sie wollen mich verunsichern... usw." Aber ausprobieren würde ich es nicht.


    Viel Glück!

  • Zitat

    schattentheater schrieb am 02.03.2007 09:06:
    Nicht zur Behebung von ggf. fragwürdigen Prüfungsmethoden gedacht, aber vielleicht ein Ausweg:


    Vielleicht möchtest Du Psycho schriftlich wählen? Ich bin damit sehr gut gefahren, fand es sehr interessant zu lesen/lernen (auch wenn es angeblich etwas mehr als Schulpäd. ist) und man hat eine gute Basis v.a. für die Mündliche in Allgemeiner Pädagogik.


    LG
    schattentheater


    Na ja, nicht wirklich :) Dann doch lieber Schulpädagogik. Bei uns machen irgendwie alle Schulpäd und da gibt es auch einen guten Examenskurs zu. Zu Psychologie gibt es da nichts, halt eher für die mündlichen gedacht.


    Psychologie ist interessant, ja bisweilen, aber vor lauter operantem Gelerne wird einem leicht schwindelig :D Ich habe hier ein Buch, das sich da nennt: "Psychologie des Lehrens und des Lernens" von Helmut Lukesch. Pardon, aber wie kann man an und für sich einfache Versuche und daraus resultierende Aussagen so wirr und besch....en beschreiben. ?( Ich habe den Eindruck, die versuchen auf Teufel komm raus wissenschaftlicher zu klingen als die molekulare Medizin ;) Brrr...und wie können Psychologen, die doch wissen müssten, wie´s geht, ein Buch so aufbereiten. Keine Skizze, nix. Nur bescheuerte Diagramme. - Sorry, muss mich gerade wieder ärgern ;)


  • Da stimme ich Dir zu. So viele Fachidioten, unqualifizierte Leute, Psychowracks und Poseure auf einen Haufen kriegt man am ehesten in der Uni zu sehen :)

  • Ok, ich seh schon, Psycho schriftlich gefällt Dir nicht... :) Schon lustig, was sich da immer für unterschiedliche "Trends" an den Unis entwickeln (in meinem Prüfungsjahr - in München - haben etwa die Hälfte Psycho, die andere Hälfte Schulpäd und drei Hanseln allgemeine Päd. schriftlich gemacht). Examenskurse gabs glaube ich generell net, man musste sich halt ggf. die eine oder andere passende Vorlesung raussuchen.


    Übrigens finde ich, dass es doch recht gute Bücher für die Themenbereiche in Psycho gibt! Z.B. den Edelmann für Lernspsycho, Oerter/Montada für Entwicklungspsycho, Ulich für Sozialpsycho, generell den Zimbardo, Ingenkamp für Diagnostik...dann noch ein paar gescheite Aufsätze für Verhaltensauffälligkeiten und man ist bestens gewappnet für die Schriftliche! Nur als Tipp, falls Du es Dir noch überlegen solltest um dem Schreckensprof zu entgehen...


    Aber gut, das geht jetzt doch etwas vom Thema "unfaire Prüfer" weg...sorry.

  • Zitat

    schattentheater schrieb am 02.03.2007 17:25:
    Ok, ich seh schon, Psycho schriftlich gefällt Dir nicht... :) Schon lustig, was sich da immer für unterschiedliche "Trends" an den Unis entwickeln (in meinem Prüfungsjahr - in München - haben etwa die Hälfte Psycho, die andere Hälfte Schulpäd und drei Hanseln allgemeine Päd. schriftlich gemacht). Examenskurse gabs glaube ich generell net, man musste sich halt ggf. die eine oder andere passende Vorlesung raussuchen.


    Übrigens finde ich, dass es doch recht gute Bücher für die Themenbereiche in Psycho gibt! Z.B. den Edelmann für Lernspsycho, Oerter/Montada für Entwicklungspsycho, Ulich für Sozialpsycho, generell den Zimbardo, Ingenkamp für Diagnostik...dann noch ein paar gescheite Aufsätze für Verhaltensauffälligkeiten und man ist bestens gewappnet für die Schriftliche! Nur als Tipp, falls Du es Dir noch überlegen solltest um dem Schreckensprof zu entgehen...


    Aber gut, das geht jetzt doch etwas vom Thema "unfaire Prüfer" weg...sorry.


    Ja, es scheint da so allgemeine "Trends" zu geben :) Aber wie war das noch einmal...ein Schaf fängt an und der Rest zieht hinterher ;)


    Ich habe mich vor einigen Tagen umgesehen und bin auch u.a. auf den Edelmann gestoßen, der bei Amazon auch gute Rezensionen bekommen hat. Es ist nur so, dass
    es eine Liste gibt mit Literatur und dazu die jeweiligen Kapitel (für Psycho mündl.) und da muss man wohl durch. Aber evtl. werde ich den Edelmann ergänzend konsultieren, wenn das Geschwafel hier zu unerträglich wird.

  • Zitat

    Alouette schrieb am 02.03.2007 16:47:
    Da stimme ich Dir zu. So viele Fachidioten, unqualifizierte Leute, Psychowracks und Poseure auf einen Haufen kriegt man am ehesten in der Uni zu sehen :)


    Ja was denn nun: Fachidiot oder unqualifiziert? Gerade an Universitäten wimmelt es vor hoch- und überqualifizierten Leuten, die aus verschiedensten Gründen, zumindest solange sie noch keinen Lehrstuhl "besetzen" (was i.d.R. mit Mitte 40 beginnt) Forschungsaufenthalte, Weiterbildungskurse (z.B. in Hochschuldidaktik), Summer Schools (meine letzte war zur qualitativen Forschungsmethodik "Gruppeninterviews") und Tagungen absolvieren; und dies nicht nur mit dem Ziel des Netzwerkens, sondern der Weiterqualifizierung. Selbstredend ist "qualifiziert" nicht unbedingt mit "fähig" gleichzusetzen.


    Sicherlich gibt es an Hochschulen wie auch an allgemeinbildenden Schulen wie auch in Stadtverwaltungen, Werbeagenturen, Gärtnereien und metallverarbeitenden Betrieben Leute, die einem persönlich nicht sympatisch sind, die irgendwie einen Sockenschuss zu haben scheinen oder die irgendwelche Ticks haben.


    Daraus zu schliessen, alle seien so, und das gerade von jemandem, der der meistgescholtenen Klientel Deutschlands angehört und sich im Bekanntenkreis vermutlich oft dagegen wehren muss (Stichwort: "Vormittags Recht und Nachmittags frei")... :rolleyes:


    Prüfungen, die 60 statt 30 min dauern, unterliegen einem Verfahrensfehler; wenn man seine Prüfungsordnung und das Organigramm der Hochschule kennt, weiss man auch, dass man sich damit zuerst ans Prüfungsamt, und, wenn dieses sich nicht zuständig fühlt, an weitere Personen bzw. Institutionen (z.B. Dekan, Fakultätsrat, Senat, Präsident) und letztlich Verwaltungsgericht wendet.


    Kopfschüttelnd, das_kaddl.



  • Ja, man kann vieles. Aber die Realität sieht halt anders aus. Tatsache ist, dass sich keiner traut, etwas zu unternehmen, weil sich für den Betroffenen ohnehin ein Nachteil ergibt, egal, wie man´s dreht. Kostet immer Zeit und Nerven und wenn man Pech hat, noch mehr. Und ja, ich glaube, dass extrem viele Leute, die an der Uni unterrichten, einen Sockenschuss haben, an den Schulen übrigens auch. Das heißt nicht, dass jeder so ist, aber eben sehr viele. Das ist meine Meinung, mit der keiner einverstanden sein muss.

  • Zitat

    Alouette schrieb am 12.03.2007 22:52:


    Ja, man kann vieles. Aber die Realität sieht halt anders aus. Tatsache ist, dass sich keiner traut, etwas zu unternehmen, weil sich für den Betroffenen ohnehin ein Nachteil ergibt, egal, wie man´s dreht. Kostet immer Zeit und Nerven und wenn man Pech hat, noch mehr.


    Eine kleine Befragung im Kollegenkreis beim nachmittäglichen Kaffeetrinken und der Selbstreflexion über unfaires Prüfen ergab, dass den meisten Leuten, die lehren (sowohl an Schule als auch an Hochschule; es gibt bei uns enorm viele Kollegen, die Doppel-Pensen haben), nichts so sehr zuwider ist wie Studierende, die uns anlächeln und fromm sagen "Aber ja, Frau Doktor x, gern geschehen"und hinterher in Foren über Unqualifiziertheit und Sockenschüsse aller Kollegen schreiben.


    Wie möchtest Du an der Schule Individuen bilden und erziehen, wenn Du selbst nicht mal aufrecht durch den Schonraum Hochschule gehen kannst?


    Im Übrigen war ich während meiner Studienzeit, also der Realität, in der studentischen Selbstverwaltung tätig; neben vielen Kontakten zu Professoren und Mittelbauleuten aus anderen Fakultäten hat es nach dem 2. Staatsexamen (und da war ich schon 2 Jahre von der Uni weg) einige Stellenangebote gegeben, einfach, weil das Gesicht bekannt war und sich der Eindruck des Bewegen-Wollens und Argumentierens eingeprägt hatte. Meine Examensnoten haben unter dem Gremien-Engagement auch nicht gelitten (Einserbereich in beiden Staatsexamen und Diplom); das Diplomstudium hat lediglich ein Semester länger gedauert, weil ich mich manchmal nicht entscheiden konnte, was nun wichtiger ist.


    Dass studentisches Engagement nur Nachteile bringt und Nerven kostet, ist ein Gerücht, das Du vermutlich von der Freundin des Cousins des Teilzeitstudenten der Fernuniversität oder über andere eher weiter entfernte Kanäle gehört hast. Gerade Studierende, die in Gremien vertreten sind, haben einen Durchblick und ein Wissen über universitäre Strukturen, Prozesse und Anlaufstellen, sodass sie i.d.R. auch wissen, an wen man sich im Streitfall wenden kann und was dabei zu beachten ist.


    VG, das_kaddl.

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