Studien"finanzierung"

  • Also ehrlich... Wenn ich sowas lese, bin ich echt froh, dass wir keine Kinder haben... Wie kann man so eine Anspruchshaltung gegenüber den eigenen Eltern haben?


    700€ hätten meine Eltern im Leben nicht monatlich abdrücken können! Hätte ich auch niemals nicht verlangt! Es gab 320€. Mehr war nicht drin. Niemals wäre ich auf die Idee gekommen, da nach mehr zu fragen. Dann musste man in den Semesterferien halt mal arbeiten gehen!

  • Sowas blödes aber auch, dass Ursache und Wirkung immer in kausalem Zusammenhang stehen. Meine Eltern haben sich für Kinder entschieden, das kostet nunmal Geld.



    Mehr wäre bei dir drin gewesen, oder du hättest Bafög bekommen. Darauf zu verzichten, so wie ich es auch getan habe, ist völlig nachvollziehbar und in meinen Augen gehört sich das auch so.
    Aber man muss sich als Kind nicht in eine Bittsteller-Position drängen lassen, wenn es um Unhaltsansprüche den Eltern gegenüber geht.




    Ist irgendwie ein bei Lehrerinnen und Lehrern verbreitetes Phänomen: Bloss keine Anspruchshaltung, egal wie berechtigt sie ist. Eher noch dankbar sein für Dinge, die anderswo völlig selbstverständlich wären.

  • Siehst du, ich komme aus einfachen Verhältnissen. Meine (alleinerziehende) Mutter verdiente als Krankengymnastin ein Gehalt wo ihr kaum 700 Euro nach Abzug von Miete und Co. übrig bleiben.Und dennoch hat sie es gewagt Kinder zu bekommen. Ein Haus hat sie allerdings nicht gebaut. Zu Erben ist dann natürlich auch nix.


    Mein Mann ist kein Akademiker und ich habe "nur" A12. Wir kommen gut zurecht, aber 1400 Euro bei 2 Kindern mal eben abdrücken? Schön, wenn ihr das könnt. Unser Haus ist am Ende auch Erbe, von dem unsere Kinder profitieren.


    Letztlich wird man es abwarten. Ein Anrecht auf eine Wohnung hat man nur wenn man weiter wegzieht und dann wäre das ein ganz anderer Schnack. Da muss man dann schauen. Aber in Hamburg, wo ein klitzekleines WG-Zimmer schon 400 Euro kostet, wenn bei uns ein Zimmer frei ist, das muss von Eltern nicht finanziert werden.


    https://www.erstewohnung-ratge…erhalt-ein-heikles-thema/


    "
    Ab 18 Jahren darfst du deinen Wohnsitz frei wählen. Soweit junge Erwachsene also finanziell auf eigenen Beinen stehen können, braucht es keine Einwilligung bzw. Erlaubnis seitens des Amtes oder der Eltern.Ganz egal ob du mit 18 noch Schüler, oder als arbeitssuchend gemeldet bist, du darfst grundsätzlich von zu Hause ausziehen und eine eigene Wohnung mieten. Allerdings muss dieser dann dafür auch das Geld haben – die Eltern sind meist nicht verpflichtet, grundsätzlich eine eigene
    Bude zu finanzieren."


    "Wenn wegen einer Berufsausbildung oder eines Studiums ein Wohnungswechsel notwendig wird, müssen die Eltern Unterkunft und Lebensunterhalt in einer anderen Stadt finanzieren – soweit sie hierzu in der Lage sind. Mehr als 640 Euro müssen sie dafür allerdings in der Regel nicht pro Monat aufbringen."

  • Ach herrlich, wenn die Pflegekosten irgendwann auf dich zukommen, dann erinnere dich doch bitte an diesen kausalen Zusammenhang...

    • Offizieller Beitrag

    <Mod-Modus >



    Zitat

    Ist irgendwie ein bei Lehrerinnen und Lehrern verbreitetes Phänomen: Bloss keine Anspruchshaltung, egal wie berechtigt sie ist. Eher noch dankbar sein für Dinge, die anderswo völlig selbstverständlich wären.


    MarPhy, bleib bitte sachlich. Danke.


    Kl.gr.Frosch, Moderator

  • Also ehrlich... Wenn ich sowas lese, bin ich echt froh, dass wir keine Kinder haben... Wie kann man so eine Anspruchshaltung gegenüber den eigenen Eltern haben?


    700€ hätten meine Eltern im Leben nicht monatlich abdrücken können! Hätte ich auch niemals nicht verlangt! Es gab 320€. Mehr war nicht drin. Niemals wäre ich auf die Idee gekommen, da nach mehr zu fragen. Dann musste man in den Semesterferien halt mal arbeiten gehen!

    Ich habe noch zu DM-Zeiten studiert. Wer damals 800 DM hatte, war für alle anderen reich. Das wären umgerechnet 400 €. Da kommt man heutzutage nicht mehr weit mit. Wer sich für Kinder entscheidet, weiß, dass sie Geld kosten. Vor dem 18. Lebensjahr kommt man ja auch nicht mit dem Kindergeld aus. Ich mag diese Aufrechnerei nicht. Warum soll ich meine Kinder nicht wenigstens auf Hartz IV-Niveau unterstützen, wenn ich mir das leisten kann? Ich fühle mich weder ausgenutzt, noch so, als würde ich meine Kinder verwöhnen. Die beiden, die schon studieren, jobben nebenher und haben für die Uni genug zu tun. ich bin froh, wenn sie alles schaffen und keine Arschlöcher werden, wie hier schon jemand geschrieben hat.

  • Ach herrlich, wenn die Pflegekosten irgendwann auf dich zukommen, dann erinnere dich doch bitte an diesen kausalen Zusammenhang...

    Nach eurer Logik kann ich dann sagen: 320€, sieh zu wie du klar kommst. Und im Gegensatz zum Fall "Unterhalt für die eigenen Kinder" kann ich für die Existenz meiner Eltern ja nichts. So gut es geht unterhalten und pflegen werde ich sie trotzdem. Ist ihr recht, und gehört sich auch so.


    Ich glaube wir sind uns im Grunde einig: Jeder wird doch versuchen, für seine Kinder das beste herauszuholen.
    Aber ich kann es niemandem verübeln, wenn er sich nicht mit einem Taschengeld zufrieden gibt. Miteinander reden ist die Devise, aber auf Augenhöhe. Seine Kinder zu unterhalten, ist keine Großzügigkeit, sondern Pflicht und genauso ist es andersrum im Pflegefall auch.


    Und natürlich ist es cool, im Nachhinein zu sagen: "Ich bin mit 300€ ausgekommen!". Aber zumindest heute muss man das nicht.

  • Anja82: Wegen unserem Haus, bei dem sich meine Eltern übernommen haben, mussten meine Geschwister und ich in der Kindheit auf sehr viel verzichten. Es gab einen einzigen Urlaub mit der Familie: 10 Tage Österreich. Da war ich 15.
    Daher hasse ich alle Argumente, die mit einer Immobilie in Zusammenhang stehen. Was ist wichtiger: Kinder oder Haus? Darum gibt es sowieso mal nur Streiterei.

  • Ich habe noch zu DM-Zeiten studiert. Wer damals 800 DM hatte, war für alle anderen reich. Das wären umgerechnet 400 €. Da kommt man heutzutage nicht mehr weit mit. Wer sich für Kinder entscheidet, weiß, dass sie Geld kosten. Vor dem 18. Lebensjahr kommt man ja auch nicht mit dem Kindergeld aus. Ich mag diese Aufrechnerei nicht. Warum soll ich meine Kinder nicht wenigstens auf Hartz IV-Niveau unterstützen, wenn ich mir das leisten kann? Ich fühle mich weder ausgenutzt, noch so, als würde ich meine Kinder verwöhnen. Die beiden, die schon studieren, jobben nebenher und haben für die Uni genug zu tun. ich bin froh, wenn sie alles schaffen und keine Arschlöcher werden, wie hier schon jemand geschrieben hat.

    Wenn es finanziell möglich ist, kannst du deinen Kindern auch 1.300€ im Monat überweisen, wenn du möchtest. Stört doch keinen.


    Es geht darum, was passiert, wenn es finanziell NICHT möglich ist. Eine Bekannte von mir befindet sich in einem Privatinsolvenz-Verfahren. Ihre Tochter hat dieses Jahr Abitur gemacht. Da ist schlicht nix mit Ausziehen, in einer anderen Stadt studieren, etc.


    Wenn sie studieren will, nur in der Heimatstadt und bei ihrer Mutter wohnend. Im Falle einer Ausbildung wird von der Ausbildungsvergütung Miete gezahlt. Entweder an die Mutter oder wenn sie meint damit ausziehen zu können, halt an einen anderen Vermieter.


    Leben halt nicht alle Leute in einer pinken Traumwelt mit Prinzessinnenschlössern und Einhörnern.

  • Wenn es finanziell möglich ist, kannst du deinen Kindern auch 1.300€ im Monat überweisen, wenn du möchtest. Stört doch keinen.
    Es geht darum, was passiert, wenn es finanziell NICHT möglich ist. Eine Bekannte von mir befindet sich in einem Privatinsolvenz-Verfahren. Ihre Tochter hat dieses Jahr Abitur gemacht. Da ist schlicht nix mit Ausziehen, in einer anderen Stadt studieren, etc.


    Wenn sie studieren will, nur in der Heimatstadt und bei ihrer Mutter wohnend. Im Falle einer Ausbildung wird von der Ausbildungsvergütung Miete gezahlt. Entweder an die Mutter oder wenn sie meint damit ausziehen zu können, halt an einen anderen Vermieter.


    Leben halt nicht alle Leute in einer pinken Traumwelt mit Prinzessinnenschlössern und Einhörnern.

    Sie kann doch Bafög beantragen oder ein anderes Studentendarlehen. Ich bin auch mit 30000DM Ausbildungsschulden ins Berufsleben gestartet. Die Frabe pink kommt in meinem Leben nicht vor.

  • Dann musste man in den Semesterferien halt mal arbeiten gehen!

    Das sagt sich so leicht, aber in manchen Studiengängen kann man schlicht und ergreifend nicht nebenbei arbeiten oder nur im Rahmen eines Taschengelds oder es hat notentechnische Konsequenzen. Auch im Lehramtsstudium wird es bestimmt zunehmend schwieriger werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man während eines Praxissemesters mal eben noch irgendwas zusätzlich macht. Unsere Sozialpäd-Studentin hatte in ihrem jedenfalls genug Programm. Sie hatte aber im Nachhinein Glück, dass sie für ein paar Stunden in der Woche jetzt bei uns arbeitet. Bei unserer derzeitigen Personalkappheit nehmen wir gefühlt alles. Dass das bei jedem klappt, ist aber nicht auszugehen.
    Vielleicht liegt es auch daran, wann hier manche studiert haben. Die Zeit der Sitzscheine und "Ich trag mir das Seminar in mein Studienbuch ein." sind echt vorbei. An jeder Veranstaltung hängt ein (meist benoteter) Leistungsnachweis. Auch die Mietpreise in und um viele Unistädte sind sehr angezogen. Zwei Dinge, die einem das Studium definitiv nicht erleichtern.


    Es gibt ja noch BaföG. In dem Bescheid wird festgesetzt, wie viel einem von den Eltern zusteht. Ob es genau dieser Betrag sein muss oder ob man sich auf etwas anderes einigt, ist Verhandlungssache.

  • Lamaison, wir lieben unser Haus und genießen den Platz, den Garten und alles was dazu gehört... In Urlaub fahren wir dennoch. Übrigens habe ich das Hausargument nur gebracht, weil da ein Zimmer zur Verfügung steht. Kannst dir auch gerne eine Mietswohnung vorstellen, in der man kostenfrei wohnen kann, anstatt 400 Euro für ein Winzzimmer in einer WG zu zahlen.


    MarPhy. Ne witzigerweise wird auch da (Pflegekosten) geschaut, was du dir leisten kannst und laufende Kredite werden vom Einkommen natürlich abgezogen. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Gejobbt als Nachtwache in einer Senioren-WG, ca. 1000 Mark im Monat.
    Gewohnt habe ich zuhause bei meinen Eltern. Ausgebauter Dachboden inkl. Küche und damit quasi eigenständig. Ausziehen kam nicht in Betracht, da die Uni nur 10 Minuten entfernt war.


    Kl.gr.Frosch


    Edit: sorry, 500 € - waren ja noch DM-Zeiten. ;)

  • Was war die schönste Zeit in meinem Leben? Die Studentenzeit. Und die wäre in meinem Kinderzimmer sicher anders ausgefallen.

  • Gejobbt als Nachtwache in einer Senioren-WG, ca. 1000 € im Monat.
    Gewohnt habe ich zuhause bei meinen Eltern. Ausgebauter Dachboden inkl. Küche und damit quasi eigenständig. Ausziehen kam nicht in Betracht, da die Uni nur 10 Minuten entfernt war.


    Kl.gr.Frosch

    Es kommt auch immer darauf an, was man für Eltern hat. Wenn ich in den Semesterferien zu Hause war und kam mit 21 oder 22 Jahren morgens um 3 Uhr nach Hause, hat mein Vater die Tür geöffnet, d.h., er ist nicht ins Bett gegangen, bevor ich nicht zu Hause war. Also musste und wollte ich da ausziehen.

  • Wieso soll man diese Zeit aber zu einer tollen für sich und zu einer miesen für die Eltern machen?

  • Für einige, die es sich niemals leisten könnten aber schon.

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