Studien"finanzierung"

  • Ich bin in den ersten 2 Semestern zwischen 100 und 250€ monatlichem Einkommen umher gedümpelt. In meiner Uni Stadt wurden die Jobs leider weitestgehend « vererbt » unter den studentischen Freundeskreisen.
    Die Zeit war echt hart und das einzig gute war das wenigstens das Kindergeld noch « drauf » kam. So hat’s wenigstens für die Miete in der Burschenschaft gereicht, andere Zimmer in WGs hätte ich damit kaum bezahlen können.


    Erst danach hab ich durch einiges kluges Arbeiten und Geschäft aufbauen (Verkauf heute noch bestimmte Dinge auf meinem alten Onlineshop) mehr als das verdienen können. In den letzten 2 Semestern kam ich dann auf (zu Höchstzeiten) monatlich 900-1500€. Glück war auch dabei (Damals in bitcoins investiert, letztes Jahr alle verkauft und um einiges reicher geworden). Aber schöner und weniger die Existenzängste ansprechend wäre es gewesen hätte ich Geld von den Eltern bekommen.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Ich bekam den BAföG-Satz. Alles was ich darüber brauchte/wollte mußte ich mir selbst verdienen.


    Das war eigentlich für beide Seiten eine gute Lösung, weil der BAföG-Satz einerseits festlegte, was man so in etwa braucht, als auch was zumutbar/leistbar ist.

  • Da ich noch mehrere Geschwister habe, gaben mir meine Eltern das, was sie mir geben konnten. Dazu bekam ich einen Teil Bafög. Da ich nicht viele Ansprüche hatte, hat es mir als Grundlage gereicht, denn einen stressigen Nebenjob wollte ich nicht machen. Lieber habe ich das Studentenleben genossen.
    Ich habe mir zusätzlich noch etwas durch Instrumentalunterricht dazu verdient. Dieses Geld habe ich dann wieder für Dinge, die ich mir normal nicht leisten konnte, ausgegeben.


    Da meine Kinder nicht studiert haben oder (bisher) nicht studieren wollen, erübrigt sich im Augenblick die Frage der Finanzierung. Mein Mann und ich hätten aber das Studium finanziert, sofern wir uns das hätten leisten können - bei Luxusforderungen wie irgendwo in Urlaub fahren würde ich aber streiken, das finde ich, kann man sich schon selbst zusammensparen.

  • würde ich erwarten, dass das Kind zu Hause wohnen bleibt in der Zeit.

    Für mich wäre das ein Horror gewesen. Ich wollte von zuhause weg, deshalb habe ich mich extra zum Studium dahin beworben, wo keine Diskussion aufkam, dass ich zuhause wohnen sollte.


    Meine Meinung ist, dass man den Kindern die Möglichkeit geben muss, sich von zuhause abzunabeln. Einerseits wegen der Selbstständigkeit und andererseits wegen des Verhältnisses.
    Ich finde, das ist ab einem gewissen Zeitpunkt zumindest bei den meisten viel entspannter als die Kinder noch als Erwachsene mit im Haus wohnen. Zur Studentenzeit finde ich den Zeitpunkt des Auszugs günstig - emotional - natürlich nicht finanziell.

  • Derzeit befinde ich mich ja im Studium und ich will/kann mir auch alles selbst bezahlen. Ich arbeite in den Semesterferien meistens bei der Post, helfe meinem Vater regelmäßig in der Werkstatt, wofür er mich auch bezahlt und gebe Nachhilfe. Das Auto kann ich mir noch mit meiner Mutter teilen, ab dem nächsten Semester ziehe ich aber in die Universitätsstadt. Zum Glück sind dort die Mieten noch nicht so hoch wie in München.


    Später will ich meinen Kindern auf alle Fälle ihr Studium finanzieren bzw will ich ihnen auch während der Ausbildung finanziell zur Seite stehen. Wieso sollte ich das Geld sparen, wenn es anders besser angelegt ist?


    Den Führerschein musste ich mir auch nicht selbst finanzieren. Bei uns wurde/ist das so geregelt: Wer vor dem 18. Lebensjahr raucht/raucht, solange er/sie noch bei meinen Eltern wohnt, muss den Führerschein selbst bezahlen, bzw nachzahlen, wenn man danach mit de Rauchen begonnen hätte. Die Regel finde ich nach wie vor super!

  • Ich habe BaföG erhalten und nebenher gejobbt, im 1. Semester noch an einer Fahrschule sowie einen saisonalen Job bei einem Möbelhaus, in dem ich schon zu Schulzeiten gearbeitet hatte, ab dem 2. Semester dann als SHK (später WHK). Und immer habe ich Nachhilfe gegeben, da der Stundenlohn 3-4x höher war als bei den "richtigen" Jobs. Im Master habe ich das dann auch an meiner damaligen Praktikumsschule als Förderkurs gemacht - etwas weniger Geld als die private Nachhilfe, aber ich war auch näher am Schulalltag dran, was ich ansprechend fand. Die ersten 2 Semester habe ich noch zu Hause gewohnt, weil ich sonst die Studiengebühren nicht ohne zusätzlichen Kredit hätte stemmen können. Meine Eltern hätten mir Geld gegeben wenn ich gefragt hätte, aber das wollte ich damals einfach nicht. Nachdem die Studiengebühren dann abgeschafft wurden bin ich dann ausgezogen, da wurde das Geld dann natürlich enger, aber ein bisschen was hatte ich im ersten Jahr dann doch schon beiseitegelegt und ich habe weiterhin gejobbt und bin so irgendwie über die Runden gekommen.


    Die BaföG-Schulden habe ich am Ende des Studiums dann relativ schnell auf einen Schlag abbezahlt, dadurch wurde mir ein Teil derselben erlassen. Dafür habe ich dann wirklich Geld von meinen Eltern angenommen und ihnen diesen zinslosen Kredit nach und nach abgestottert. Alles andere schien mir finanziell einfach dumm und da es ja auch kaum noch Zinsen gibt hatten sie auch keinen Nachteil dadurch. Inzwischen bin ich wieder schuldenfrei :)

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • Ich hatte es sehr komfortabel. Meine Eltern haben meinen Freund und mich in einer Eigentumswohnung wohnen lassen und er musste die Nebenkosten bezahlen. Die Studiengebühren haben sie mir auch bezahlt. Für den Rest bin ich aufgekommen. Hatte einen guten Nebenjob, da reichte das Geld für Auto, Lebensmittel, Kleidung, Ausgehen und ab und zu Urlaub.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Ich habe mein Studium von meiner Mutter finanziert bekommen (Unterhalt und längere Zeit auch mehr als den Pflichtteil, Wohnungseinrichtung, Umzug, Semesterbeiträge und was halt immer mal so Größeres anfiel).


    Ansonsten habe ich eigentlich ab dem zweiten Semester regelmäßig gearbeitet, bis auf die Zeit, wo ich BaföG-Vorausleistung (Vater hat nix gezahlt, hätte aber zahlen müssen und können, weshalb ich regulär keinen BaföG-Anspruch hatte), BaföG-Darlehen wg. Überschreitung der Regelstudienzeit und Bildungskredit bekommen hab. Gegen Ende des Studiums habe ich ca. 2 Jahre fest für 20h die Woche im gleichen Callcenter gearbeitet und nach dem Studium bis zum Ref noch 2 Monate Vollzeit. Diese Erfahrung möchte ich absolut nicht missen. Ich sags mal so: "dumme" Menschen/Schüler und schwierige Eltern können mich kaum noch schrecken. Ich kenne schon alle Arten von Menschen, die so bei ner Hotline anrufen... Und ich weiß genau, was meinen Schülern "blüht", wenn sie keinen guten Schulabschluss/Ausbildung machen und Callcenter, Kasse etc. die "Endstation" ist. Das erzähle ich denen auch schonmal... ;) Zu dem 20h-Job (wo es ca. 600€ netto für gab) hab ich auch noch Wohngeld gehabt.


    Ich hab auch erheblich zu lange studiert, aber das ist mir ziemlich wurscht, weil es ja Gründe hat.


    Im Oktober zahl ich meine letzten 900€ Kredit zurück, hab dann die 8000€, die der Studienspaß gekostet hat, von der Backe und bin dann, wenn ich nich bald mal wieder ne neue Stelle finde, arbeitslos... :/ Ich überlege schon, wie ich mir das Nachholen eines 3., gesuchteren Fachs finanzieren kann...

  • Bei mir haben die Großeltern vorgesorgt. Das hat für Miete (WG) und Essen (selbstgekocht und vegetarisch) gereicht. Für Lehrbücher, Exkursionen, Kultur, günstige Urlaube, mal ein Fest, die nötigen Klamotten habe ich gejobt, den Führerschein hatte ich bereits von Ferienjobs als Schülerin finanziert. (Ein Auto hatte ich nicht, Semesterticket gabs noch nicht, Fahrrad war auch ausreichend). Die Ausbildung meiner jüngeren Geschwister haben meine Eltern und ich dann gemeinsam bezahlt. Ich habe gern gejobt, damals war Studieren ja auch noch recht gemütlich. Es gab eine Studentenvermittlung beim Arbeitsamt. Da ist man hingegangen, wenn man grade Zeit hatte und hat sich mal überraschen lassen. Spannend, und da es alle möglichen Arten von Arbeitgebern am Ort gab, eine echte Lebensschule.


    Für meine Kinder habe ich jeweils einen Geldbetrag angespart, mit dem sie zusammen mit dem Kindergeld entweder 5 Jahre in einer durchschnittlich teuren Stadt ihren Grundbedarf decken und studieren können oder in einer teuren kürzer bzw. mit mehr eigenem Einsatz oder sie wohnen bis zum Bachelor zuhause (dann mit Essensanteil - Einkaufen, Putzen etc. machen sie jetzt schon). Wenn sie weniger Geld brauchen, weil sie gut wirtschaften, ein Stipendium ergattern, kürzer oder gar nicht studieren, haben sie das Geld für etwas anderes übrig. Sie bekommen es bzw. den Rest dann mit 25, bis dahin wird gemeinsam festgelegt, wie es eingeteilt wird. Auf die Weise wird jeder gleich behandelt, es bleibt für mich leistbar und es ist klar, wann Schluss ist. (Dass es immer anders kommen kann, ist klar, dann muss man neu schauen.)

  • Ich habe zwar immer als Tupperwareberaterin gearbeitet, aber mehr als ein Taschengeld war das nie (naja außer eben Küchenkram).
    Ich habe zuerst zu Hause gewohnt, wobei ich auf dem Campus auch ein Zimmer hatte und habe eben nur Taschengeld erhalten, später als ich mit meinem Mann zusammengezogen bin, haben meine Eltern mir 500 Euro und die halbe Miete (150 Euro) gezahlt. Studiengebühren usw. auch. Wirklich nebenher arbeiten musste ich nie.


    Edit: Achso, später hat dann mein Mann genug für uns zwei bzw. drei und vier verdient. Ich habe irgendwann dann neben dem Studium schon als Vertretungslehrkraft angefangen, aber nie weil ich es musste, sondern weil ich oft soviel Zeit noch frei hatte und mir das für das Studium und auch für jetzt viel gebracht hat. Das Geld war aber immer dann zum Sparen da, weil es nie in unseren Haushalt eingerechnet war, also immer obendrauf war.


    Auto habe wir erst kurz nach Kind 1 überhaupt angeschafft, vorher reichten die öffentlichen, aber da sind wir dann in den Speckgürtel gezogen, da waren die Entfernungen dann doch weiter. Wobei ich es während des Studiums oft nur genutzt habe um nach Berlin reinzufahren und von dort dann weiter mit den Öffentlichen, aber es ermöglichte mir eben auf Vertretungsstellen, die am Außenring lagen. Mein Mann nutzt bis heute in der Woche kaum das Auto. Also im Studium brauchte ich wirklich kein eigenes und wenn ich mal mit einem fahren wollte, dann fand sich jemand, der es mir geborgt hat.

  • Ich habe den Höchstsatz an BaföG bekommen plus noch 150€ von meinen Eltern so als Bonus. Später hatte ich noch das Zweitauto der Familie. Meine Eltern brauchten es wirklich nicht mehr und es zu verkaufen, hätte sich nicht gelohnt. Deshalb musste ich nicht nebenbei arbeiten. Auf meine Eltern war ich teilweise schon angewiesen, um mir mal etwas vorzustrecken. Nicht, weil ich nicht mit Geld umgehen kann, sondern wegen des BaföG-Amts. Da kam Anfang April der Brief, dass man den Antrag stellen soll, damit man pünktlich das Geld hat. Da ich die Unterschrift dafür, dass ich nach Semester 4 in der Regelstudienzeit bin, erst bekommen konnte, als ich alle Noten des Semesters hatte, war ich natürlich megaspät dran, alles Notwendige eingereicht zu haben. Mitte/Ende Januar kam erst das Geld statt Anfang Oktober. Drei Monate konnte ich mit meinem Ersparten überbrücken, aber beim vierten hörte es dann einfach auf. Das war in Dortmund leider echt füchterlich. Studiengebühren (500€!) gab es ja eine Zeit auch noch, die meine Eltern zur Hälfte bezahlt haben.
    Das mit dem Jobben nebenher war nicht so einfach. Ich habe hier und da mal etwas gemacht, aber im Ruhrgebiet lag die Arbeit zu der Zeit echt nicht auf der Straße. Mit Semesterferien war ja auch nicht viel zu wollen. In der vorletzten oder letzten Woche der Vorlesungszeit wurden erst die Prüfungstermine bekanntgegeben. Die Termine erstreckten sich immer über die ganzen Ferien, teilweise bis ins nächste Semester hinein. Da so gut wie jede einzelne Leistung in die Endnote einfloss und man davon bis zu acht im Semester abzuleisten hatte, kam so ein Gefühl der Erholung in den Semesterferien eher nicht auf. Kommilitonen, die mal eine fest gebuchte Reise machen wollten, taten dies in der Regel im Semester. Da konnte man das Fehlen immerhin planen. Ich habe mir dann im Master einen Traum erfüllt und war 15 Tage in Südkorea. Das war verhältnismäßig billig und die einzige wirkliche Reise, die ich mir während des Studiums geleistet habe.


    Durch die Umstellung auf Bachelor/Master, was durch eine viel zu kurze Planung des Studiengangs echt chaotisch war, völlige Überfüllung in manchen Seminaren, drohende personelle Vakanzen in meinem Förderschwerpunkt, die vielen Prüfungen und diesen Stress mit dem BaföG-Amt fand ich das alles recht belastend - ich hatte so ein beständiges Gefühl der Unsicherheit. Später im Studienseminar mit den Kölner Kollegen, die noch den typischen Studiengang hatten, sah ich, dass sie es entspannter hatten.
    Zwischen Studium und Ref hatte ich ein Jahr Leerlauf, wo ich dann verschiedene Jobs im pädagogischen Bereich gemacht habe, z.T. Vollzeit oder dann auch als Zuverdienst zu Hartz IV. Das fand ich insgesamt entspannter als das Studium. Mal nicht so viel Verantwortung für irgendetwas. Das hat mir zwischen Studium und dem Ref echt gut getan. Das Arbeiten im außerschulischen Kontext hatte ich auch noch einmal bestärkt, dass Schule das richtige für mich war. Außerschulisch war auch nicht schlecht, aber als Lehrer hatte es mir besser gefallen.

  • Hallo!
    Angeregt von der Diskussion im Thread zu LehrerInnen und ihren PartnerInnen und weil es bei uns gerade auch aktuell ist:
    Wie ist bei euch (im Studium) die "Finanzierungsabsprache" gewesen oder wie handhabt ihr das mit euren eigenen Kindern?

    Seid ihr alle Bildungsaufsteiger? Ich habe neben dem Studium gearbeitet und wurde von meinen Eltern unterstützt. Das Bafög wurde erst kurz nachdem ich fertig war eingeführt.

    Ich kriege gar nichts von meinen Eltern und arbeite seitdem ich 18 bin. Habe zwei Ausbildungen abgeschlossen und finanziere mir durch meine Letztere mein Studium mit 15-19,5h pro Woche.


    Wenn ich mal Kinder haben sollte, würde ich sie dazu puschen, so früh wie möglich eine Ausbildung zu machen und sie dazu animieren generell früh das Arbeiten anzufangen.

    Hat dir mal jemand vorgerechnet wie viel dir deine Ausbildungen gekostet haben, wenn man ein Lehrergehalt ansetzt? Warum sollte ich meine Kinder eine Ausbildung vor dem Studium drängen?

    Ich ergänze die Fragestellung:
    was ist ein angemessener Betrag bzw. orientiert ihr euch?
    (vorwegnehmend, ich frage nicht als Erziehungsberechtigte und das Verklagen von Erziehungsberechtigten steht nicht zur Debatte, sondern wahrscheinlich eher ein Planungsgespräch mit allen Beteiligten)



    Edit: ich habe zulange am Beitrag geschrieben, deswegen gab es eine Überschneidung meiner Nachfrage mit den früheren Beiträgen

    Die 500 Euro monatlich je Kind tun meiner Frau und mir zum Glück nicht weh.

    Wir haben ein großes Haus gebaut mit Zimmern für jedes Kind und einem eigenen Badezimmer für die Kinder. Sollte eins unserer Kinder also studieren wollen und sollte das in unserem Umkreis gehen (Hamburg bietet eigentlich alles, ich selbst habe in Lüneburg studiert und bin immer gependelt), würde ich erwarten, dass das Kind zu Hause wohnen bleibt in der Zeit.

    Ich möchte meinen Kindern mehr ermöglichen als eine zweitklassige Provinzuni und sie auf dem Weg in die Selbstständigkeit begleiten.

  • Hört hört. Ach bis jetzt wollen meine Mädels auch Lehrer werden, da reicht auch die Hamburger Provinzuni. Übrigens arbeiten viele Lehrer in HH, die in Lüneburg studiert haben und das sind nicht die schlechtesten Kollegen.


    Ich war und bin bisher die Einzige, die in meiner Familie studiert hat.

  • Wir bezahlen noch recht lange unser Haus ab. Ich werde sicher nicht 400 Euro für ein WG-Zimmer in HH bezahlen wenn 15 Minuten auswärts unser Haus halb leer steht. Wenn eins der Kinder das anders will, muss es nebenher arbeiten gehen und es so zum großen Teil mitfinanzieren.


    Ich habe mein ganzes Studium in einer Fahrschule gejobbt. Nicht umsonst erwartet auch das Arbeitsamt, dass man seine Kinder bis 25 zu Hause aufnimmt und finanziert vorher keine Wohnung.

    Für mich wäre das ein Horror gewesen. Ich wollte von zuhause weg, deshalb habe ich mich extra zum Studium dahin beworben, wo keine Diskussion aufkam, dass ich zuhause wohnen sollte.
    Meine Meinung ist, dass man den Kindern die Möglichkeit geben muss, sich von zuhause abzunabeln. Einerseits wegen der Selbstständigkeit und andererseits wegen des Verhältnisses.
    Ich finde, das ist ab einem gewissen Zeitpunkt zumindest bei den meisten viel entspannter als die Kinder noch als Erwachsene mit im Haus wohnen. Zur Studentenzeit finde ich den Zeitpunkt des Auszugs günstig - emotional - natürlich nicht finanziell

  • Wir finanzieren unserer Tochter das Wohnheimzimmer und den Lebensunterhalt (300€). Zudem bezahlen wir Versicherungen, eine BahnCard50, diverse Zug-Heimfahrten und den Semesterbeitrag. Alles, was sie sonst haben will, bezahlt sie selbst. Dafür jobbt sie nebenher. Einrichtung für das Zimmer kam größtenteils aus der Familie, die dann zB doppeltes Küchengeschirr abgegeben haben. Zudem gab Drucker, Staubsauger etc zu Weihnachten.
    Bafög bekommt sie nicht, dafür verdienen wir zuviel.


    Sie geht sehr verantwortungsvoll mit unserem Geld um. Dafür "verlange" ich ein ernsthaftes Studium. Sie war da schon immer sehr sparsam und geht gut mit dem Geld um. Mir ist es wichtig, dass sie nicht für Essen und Wohnen jobben muss, sondern eher jobbt, um zB erste berufliche Erfahrungen zu sammeln/Kontakte zu knüpfen und sich mal einen urlaub zu verdienen.


    Ich hätte es auch gern gesehen, wenn sie eine Ausbildung gemacht hätte (im technischen Bereich halte ich das für essenziell), aber man glaubt es kaum: trotz gutem Abi hat sie keine Stelle in dem Wunschberuf gefunden. Ich hab mir nur gedacht, dass die Firmen blöd sein müssen, denn sie ist sehr fleißig und zuverlässig, aber eben eher introvertiert und zurückhaltend. Begründungen waren zT absurd: Ihnen hat das Glänzen in den Augen gefehlt. Ich denke auch, dass das daher kam, dass sie das nie richtig wollte, sondern das eher auf meine Initiative versucht hat. Daher denke ich: Man kann den Kindern vieles raten, aber ihren Weg müssen sie alleine gehen (bezugnehmend auf den anderen Thread) und ich bin dazu verpflichtet, sie finanziell zu versorgen und das mache ich auch. Ich finde nicht, dass ich sie übermäßig verwöhne, wenn ich ihr grundsätzliche und lebensnotwendige Dinge bezahle! Ich zahle auch "nur" etwas mehr, als für den Kleinen an Kindergartengebühren fällig wurden. Da sehe ich eigentlich mein Geld im Studium besser "angelegt".

  • Ich habe von meinen Eltern den Kindergeldbetrag bekommen (viel mehr ging nicht), das hat aber für meine Miete gereicht. Versicherungen wurden auch von Ihnen übernommen. Anfangs kam noch Bafög dazu. Nebenbei hab ich im Studium immer gearbeitet und genug Geld verdient um mir auch hin- und wieder mehr zu gönnen. Der Betrag hat sogar gereicht, dass ich mir das letzte halbe Jahr in dem ich Examen gemacht habe frei nehmen konnte und nicht mehr arbeiten musste.
    Wenn ich wirklich mehr Geld gebraucht hätte, hätten mir meine Eltern sicher auch noch etwas gegeben aber das wollte ich gar nicht.


    Bei meinem damaligen Freund war es so, dass die Eltern für die Miete, die Fahrtkarten und die Studiengebühren aufgekommen sind.



    @Anja82 die ersten Jahre bin ich auch noch von zuhause gependelt, aber irgendwann wollte ich dann einfach raus. Die anderen Studenten haben Abends was unternommen und ich musste immer schauen wann die letze S-Bahn fährt und konnte den Abend nicht einfach so genießen.

  • Ich habe im Studium etwa 250 € von meiner Mutter bekommen. Das waren das Kindergeld und der Kinderzuschlag vom öffentlichen Dienst bei ihr. Recht viel mehr konnte sie nicht, ist kein Großverdiener.


    Bafög habe ich am Anfang 80-100 € bekommen, später dann auch nichts mehr. Aber da man sich für die 80 € an die Zuverdienst Grenzen halten muss hab ich das dann nicht weiter beantragt.


    Mein Vater hätte mir eigentlich Unterhalt bezahlen müssen, aber dazu hätte ich ihn verklagen müssen. Da hatte ich keinen Bock drauf. Immerhin hat er ab und zu zu Weihnachten und Geburtstag einen Scheck geschickt.


    Ansonsten hab ich mein Studium selbst durch Arbeit finanziert. Ich konnte auch nicht mehr daheim wohnen und musste auch eine Wohnung mitfinanzieren. In den ersten beiden Jahren hatte ich einen 400 € Job im Kino, danach hab ich als Werkstudent 600 bis 800 € verdient. Da ich fast durchgehend 20 h/Wo gearbeitet habe hatte ich schon manchmal nicht genug Zeit zum lernen.


    Eine Ausbildung hatte ich übrigens auch vor dem Studium und halte das für sehr sinnvoll. Wenn jemand nach dem Abi zu 100% sagen kann, dass er DIESES Fach studieren will, dann nicht. Aber für alle unentschlossenen ist ne Ausbildung super. Und für Lehramt finde ich es auch gut, wenn man vorher mal was anderes gesehen hat.


    Wenn ich mal Kinder habe, dann werde ich ihnen mit meinem Lebensweg ein Vorbild sein, daher schätze ich, dass sie auch eine Ausbildung in Betracht ziehen, auch ohne dass ich es ihnen vorschreibe.
    Wenn sie dann mal studieren hoffe ich, dass ich es mir leisten kann ihnen Wohnung, Essen und Studiumskosten zu bezahlen, damit sie sich aufs Studium konzentrieren können. Für Party, Urlaub, Klamotten können sie dann ja jobben und sammeln mit nem Minijob auch genug Erfahrungen. Dazu muss man nicht 20 Stunden arbeiten so wie ich.

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • Ich bin im Studium mit 320€ pro Monat über die Runden gekommen. Wohnheimzimmer 185€ warm, 15€ fürs Prepaid-Handy, 120€ zum Leben. Hat gut gereicht. Das Mensa-Essen kostete zwischen 1,80-3,20€, je nachdem. Da reichte es noch locker für einmal Kino pro Woche (3,90€) und mal ein kühles Getränk mit Flammkuchen beim Wochenend-Ausflug (ca. 7€)


    Heute bezahlt man hier die 320€ oft schon fürs Wohnheimzimmer.

  • Wir bezahlen noch recht lange unser Haus ab. Ich werde sicher nicht 400 Euro für ein WG-Zimmer in HH bezahlen wenn 15 Minuten auswärts unser Haus halb leer steht. Wenn eins der Kinder das anders will, muss es nebenher arbeiten gehen und es so zum großen Teil mitfinanzieren.


    Ich habe mein ganzes Studium in einer Fahrschule gejobbt. Nicht umsonst erwartet auch das Arbeitsamt, dass man seine Kinder bis 25 zu Hause aufnimmt und finanziert vorher keine Wohnung.


    Dass die Kinder eventuell mal studieren wollen, sollte dir bei der Anschaffung klar gewesen sein. Und dass sie sich den Ort dazu aussuchen können, regelt das Grundgesetz.
    Ich verstehe diese Einstellung nicht, was können denn die Kinder dafür, wenn die Eltern über ihre Verhältnisse leben? (Ein Haus bauen, welches so teuer ist, dass später kein Studium am anderen Ort finanziert werden kann)
    Letztenendes müsst ihr zahlen, wenn es eure Kinder drauf anlegen. Nicht gut fürs Familienklima, aber ihr gutes Recht.
    Eure Unterhaltspflicht beläuft sich bei eigenem Haushalt der Kinder auf um die 700€. Vorrausgesetzt euer Einkommen ist hoch genug, ansonsten gibt es Bafög.


    Wenn meine Eltern eure Einstellung an den Tag gelegt hätten, hätte man sich eben vor Gericht getroffen. Es war aber ganz anders, wir haben uns unterhalten, ich habe Rücksicht genommen und wir haben uns auf einen geringeren Betrag geeinigt. Reichte zum Überleben, alles andere habe ich dazu verdient. War kein Problem, aber ein Zugeständnis von mir. Es war also nicht großzügig von meinen Eltern, dass ich 500€ bekommen habe, sondern bescheiden von mir, dass ich nicht auf 700€ bestanden habe. Es stand aber nie zur Diskussion, dass ich ausziehe.


    Ich finde es beschissen, dass gerade "Mittelstandskinder" so stark von ihren Eltern abhängig sind. Hausbau, Autokauf und Geschwister ermöglichen selten die Realisierung des gesamten Unterhaltsanspruches, gleichzeitig möchte man aber auch nicht seine Eltern verklagen. Meist erhält man kein Bafög, kein Wohngeld (die Eltern haben ja auf dem Papier das Einkommen!) aber eben auch nicht die 700€, die einem eigentlich zustehen würden. Dabei ist spätestens mit dem Schulwechsel aufs Gymnasium ziemlich sicher abzusehen, dass 8 Jahre später eben diese Unterhaltskosten anfallen.

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