Hallo!
Angeregt von der Diskussion im Thread zu LehrerInnen und ihren PartnerInnen und weil es bei uns gerade auch aktuell ist:
Wie ist bei euch (im Studium) die "Finanzierungsabsprache" gewesen oder wie handhabt ihr das mit euren eigenen Kindern?
Bei mir war das so, dass es eben keine Absprache gab und es also echt doof war. Habe im Sommer davor gearbeitet und mich das erste Studienjahr so überlebt. Ab und zu kam Geld, auch manchmal nicht mal wenig, aber ich konnte nie wissen, ob das, was ich gerade bekommen hatte, für einen Monat oder für zwei oder so war. War auch okay, meine Eltern haben nie viel verdient, ich wusste, dass ich von Arbeit und Sozialstipendium abhängig war. Da ich erst im zweiten Jahr ins mir unbekannte deutsche System wechselte, konnten meine Eltern sicher nicht wissen, wie lange es dauert. Ab dem Zeitpunkt hatte ich eh fast durchgehend irgendwelche kleine (Förder)Stipendien oder gute Jobs. Musste ich ja auch, schließlich hatte ich keine andere Einnahmequelle (Bafög-Anrecht hat man als Bildungsausländer nicht).
Dadurch (und aus anderen Gründen, ich war ja "unabhängig" und fühlte mich also keinem zur Rechenschaft schuldig) hat sich mein Studium nicht wenig verlängert (keine Reue meinerseits). In absolut unregelmäßigen Abständen kamen dann aber immer wieder ein bisschen Geld meiner Eltern, das ich aber kaum benutzt habe, weil ... ich konnte eben nicht damit rechnen und einen Job kündigen.
Am Ende vom Studium hatte ich also nicht wenig Geld zur Seite gelegt, habe mir damit ein Auslandjahr gegönnt (AuPair, war also verhältnismäßig günstig) und nicht lange nach meinem Studium, als ich endlich einen Job hatte, haben mir meine Eltern quasi offenbart, dass meine Schwester und ich vom Erbe meiner Großmutter (also sie war schon 15 Jahre tot) und von ihren eigenen Ersparnissen profitieren könnten und haben uns (meiner Schwester, die auch im Studium echt schuften musste, weil sie keine Stipendien bekommen hat, und mir) also ganz offiziell vor Notar einen Teil unseres späteren Erbes verschenkt, mit welchem wir Kapital für einen Immobilienkauf hatten.
Aus genau diesem erlebten Schock weiß ich, dass ICH es anders machen will (habe aber komischerweise tatsächlich Verständnis für einige Punkte von Yummis Argumentation, auch wenn sie mir als Ganze doch nicht passt), nur bin ich ziemlich unsicher wie.
Ein Freund von mir hatte im Studium die Absprache mit seinen Eltern: Bafög-Höchsatz für Regelstudienzeit + 2 Semester. Darauf konnte er sich verlassen. Ohne wenn und aber, solange der Studienforschritt dem entsprach.
Die Idee ist zur Zeit für mich die "fairste", ich bin aber interessiert, was es sonst alles noch für Ideen gibt.
Vielen Dank im Voraus fürs Teilen eurer Erfahrungen.
Chili