Studium Grundschullehramt mit 37

  • Hallo,


    ich bin momentan am Überlegen, ob ich ein Lehramtsstudium wagen sollte. Ich habe mich schon auf einen Quereinstieg in Berlin beworben, aber leider hat das nicht funktioniert. Mein Studium Deutsch als Fremdsprache wird leider nicht anerkannt. In den letzten Jahren war ich in Elternzeit, davor habe ich Deutsch als Fremdsprache unterrichtet. Viel zu spät habe ich gemerkt, dass mir das Unterrichten Spaß macht, aber eher die Arbeit mit Kindern zu mir passt. Da ich selbst Kinder habe, wäre es später organisatorisch auch ein wenig einfacher als Lehrerin zu arbeiten. (viele Jobangebote die ich derzeit im DaF-Bereich bekomme sind entweder zeitlich nicht machbar, schlecht bezahlt und häufig nur auf Honorarbasis)
    Nun macht mir aber mein doch schon recht hohes Alter Sorgen und Freunde rieten mir vom Studium ab, da sie meinten, ich würde nach 5 Jahren Studium und dem dann noch folgenden Referendariat viel zu alt sein und keine Stelle mehr bekommen. Ich bin jetzt 37 und wäre dann also 42.


    Gibt es hier ähnlich "alte" Studenten, die mir Mut machen können? Oder seht ihr ein erneutes Studium ebenso kritisch?
    Wäre die Fächerkombination Deutsch/Mathe/Englisch gut oder seht ihr mehr Chancen bei einer Kombination mit Sonderpädagogik oder Sachunterricht?
    Ich bin gespannt ob ihr mir Mut macht oder doch eher davon abratet ;)

  • Wenn du dir sicher bist, das du das Studium schafst (Finanzierung etc.), und am Besten schon Praktika in der Grundschule oder Förderschule gemacht hast, dann würde ich das an deiner Stelle tun.


    In Bayern wird noch, glaube ich, bis 45 verbeamtet. In Hessen glaube ich sogar noch bis 50. Du wohnst zwar in Berlin, aber nur so als Info.


    Und ich würde eher zu Lehramt an Förderschule raten, da ich es interessanter finde. Man hat damit ein breiteres Spektrum als an der Grundschule. Aber nur wenn es einem interessiert natürlich.


    Wünsch dir aufjedenfall viel Erfolg und lass dich nicht unterkriegen nur weil du 37 bist.

  • Unser ältester Referendar war etwa 50, hat das ziemlich gut gemacht und anschließend dann auch eine Stelle an einer nahen Schule erhalten. Altersbedingt dann aber nicht mehr als Beamter, sondern als Angestellter, was aber nicht verkehrt sein muss. Viel entscheidender ist eher die Frage der Finanzierung des Studiums, da Bafög u.ä, wegfallen dürften. Wenn das kein Problem darstellt, dann spricht m.E. nichts gegen ein Lehramtsstudium mit 37.

  • Meine Mail gehört eindeutig in die Kategorie "Mut machen". Ich habe mit 40 noch das Lehramtsstudium angefangen, allerdings muss ich fairerweise sagen, dass das in der Schweiz etwas anders organisiert ist. Mein Lehramtsstudium beinhaltete nur den pädagogischen Teil, das Fachstudium hatte ich schon vorher abgeschlossen. Das Studium ging deshalb nur 2 Jahre in Teilzeit, parallel habe ich schon unterrichtet.


    Das ist letztlich immer eine persönliche Entscheidung – die entscheidende Frage, die ich mir gestellt hatte, war: Was will ich in den verbleibenden 30 Arbeitsjahren tun? Die Antwort darauf war eindeutig. 30 Jahre sind eine sehr lange Zeit, wenn man sie mit einem Beruf ausfüllen muss, der einem nicht gefällt. Wie es in 5 Jahren auf dem Stellenmarkt aussieht, kann dir keiner sagen. Alter spielt keine Rolle für die Stelle, im Referendariat kann es vielleicht seltsam sein, dass du älter als deine Kollegen (und vielleicht auch als deine Ausbilder) bist. Kann Probleme geben, muss aber nicht. Von solchen Eventualitäten würde ich mich an deiner Stelle nicht beeindrucken lassen. Zur Situation in Berlin bzw. Grundschullehramt kann ich nichts sinnvolles sagen.

  • In Bayern wird noch, glaube ich, bis 45 verbeamtet. In Hessen glaube ich sogar noch bis 50. Du wohnst zwar in Berlin, aber nur so als Info.

    Kindererziehungszeiten werden auf die Altersgrenze draufgerechnet, und zwar automatisch, also ohne dass man wirklich in Elternzeit o.ä. war. Mit Kindern sollte 42 also nirgendwo ein Problem sein.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Ich glaube, ich wurde erst eine gute Lehrerin, (falls ich das überhaupt bin) als ich selber Schulkinder hatte. :rotwerd: Also, mach mal! Und hör nicht, was die anderen sagen.

  • Danke für eure Antworten! Das macht mir Mut und ich werde es versuchen. (Mal sehen, ob ich überhaupt einen Studienplatz bekomme)
    Und Sachsen..naja..mein Lebensmittelpunkt ist leider doch sehr in Berlin/Brandenburg verhaftet
    Hatte ehrlich gesagt auch gedacht, dass ich, auf Grund des viel diskutierten Lehrermangels mit meinem pädagogischen Hintergrund mehr Chancen beim Quereinstieg gehabt hätte.

  • Ich sage das gleiche: warum denn nicht? Ich denke, du wirst dir genug Gedanken um die materiellen Umstände, Finanzierung, Altersversorgung etc. gemacht haben. Wenn das geregelt ist, warum sollte man nicht spät in das Lehramt einsteigen, wenn das der Weg ist, den man gehen möchte? Ich wüsste keinen einzigen Grund der dagegen spräche.

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