Und seine Geschwister können nichts davon. Darum ging es
Weltwissen der Siebzehnjährigen
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Sie können es schon aber halt nicht gut. Beim Kochen gibts hallt dann halt mal Nudeln mit selbstgemachte Soße und Salat - das wars aber dann auch schon. Waschen geht schon auch aber halt jetzt nicht so routiniert wie man es von einem Erwachsenen erwarten würde.
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Was ja auch extrem schlimm wäre., wenn das der Mann können müsste.
Früher hat Mann das während der Wehrpflicht gelernt. Die Ausgehuniform hatte ja entsprechend auszusehen, um fürs Wochenende die Kaserne verlassen zu dürfen. Aber die Wehrpflicht gibt es ja nicht mehr und die Soldaten, denen man auf der Straße begegnet, laufen heute auch alle im Kampfanzug rum. Auf Etikette scheint man bei der Wache am Kasernentor nicht mehr zu achten.
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Die Regelung hinsichtlich Ausgehuniform wurde doch schon vor Jahren massiv gelockert.
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@Kapa
Ja, und ich muß gestehen, daß es so, wie es heute ist, total Sch**** aussieht, wie da manche in der Öffentlichkeit rumlaufen. Schuhe zubinden geht nicht mehr, eine Schulterklappe hängt runter, ...Nee du, man braucht zwar keine Bügelfalte in einer Jeans, aber so total abgerockt, wie da manche rumlaufen, geht auch nicht.
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Die Regelung hinsichtlich Ausgehuniform wurde doch schon vor Jahren massiv gelockert.
War schon zu meiner Zeit 1987 bis 1992 so.
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Meine Frage war, was die Frau dann für die Familie macht. Kleinere technische Reparaturen? Verwaltungs-/Finanzangelegenheiten?
Klar, kein Problem. Ich kenne viele Frauen, die besser mit Geld umgehen können als ihre Männer. Von denen bügelt meines Wissens keine.
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Was ich nicht konnte, habe ich dann in WG-Zeiten selbst gelernt, als es dran war: wie man Lampen anbringt, wie Wände und Decken richtig gemalert werden, wie man tapeziert, Starterkabel im Auto anlegt u.ä. Auch Kochen und Backen habe ich im Laufe von größeren WG-Gemeinschaften sehr gut gelernt, wenn z.B. für 7-10 Menschen zu kochen war.
Und wenn ich heute etwas Handwerkliches nicht kann, dann schaue ich mir bei Youtube einige Tutorials an und mache es selbst. Also alles Sachen, die ich dann gelernt habe, als ich sie brauchen und nutzen konnte.Was ich mir in der Tat von zu Hause mehr vorgelebt und so "gelernt" und angeeignet hätte: Sparen, Geld anlegen, Haushaltsbuch führen, sich Geld einteilen, Budgets machen und auch wann welche Versicherungen sinnvoll sind.
Da war ich sehr unbedarft und habe viel in den Tag hineingelebt als Studentin - heute wünschte ich mir, ich wäre etwas planvoller gewesen und hätte gelernt, mir auch Reserven anzulegen. Habe Freunde, die das Sparen früh gelernt haben und dadurch heute dauerhaft sehr viel Kohle als Reserve auf der hohen Kante haben.Was ich gut fand: meine Cousine hat meiner Nichte zur Jugendweihe ein Art "Lernheft" für den Eintritt ins Erwachsenenleben geschenkt: so hatte sie darin "Gutscheine", um in der Verwandtschaft mit einzelnen Personen verschiedene Arbeiten zu "erlernen" und zu üben. Da war alles Mögliche dabei von Blumenbinden bis Fenster putzen, Malern, Handwerkliches, Kochen... bei Oma, Opa, Onkeln, Tanten usw. Das fand ich eine super Idee.
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Ich finde das Zitat gerade nicht mehr, aber irgendjemand hat geschrieben, dass es doch zum einen Ohr rein und zum anderen Ohr wieder raus geht, wenn man den Jugendlichen dieses Weltwissen sozusagen "seminarartig" vermittelt. Ich habe das alles durch learning-by-doing gelernt, zuerst als ich ausgezogen bin und dann nochmal mehr, als ich im Ausland war und erstmal eben niemanden kannte, den ich um Hilfe bitten kann.
Wenn man am ersten Abend in der dunklen Wohnung sitzt, lernt man ganz schnell auch selbst, wie man eine Lampe anbringt. Und wenn es auf Dauer zu nervig wird, die Wäsche nach Hause zu fahren, dann fängt man ganz intrinsisch an, sich mit der Waschmaschine zu beschäftigen etc.
Teil des Spaß am Erwachsenwerden ist es doch, sich solche Dinge mit der Peer Group im Austausch anzugeignen.Das heißt jetzt nicht, dass Kindern alle Arbeiten abgenommen werden sollten. Wenn sie früh an gewisse Dinge gewöhnt werden (Teller abräumen etc.), dann macht das natürlich viel Sinn. Aber nicht im Crashkurs in den sechs Monaten vor dem Auszug. Also, meiner Meinung nach.
Das hier gefällt mir aber sehr gut:
Was ich gut fand: meine Cousine hat meiner Nichte zur Jugendweihe ein Art "Lernheft" für den Eintritt ins Erwachsenenleben geschenkt: so hatte sie darin "Gutscheine", um in der Verwandtschaft mit einzelnen Personen verschiedene Arbeiten zu "erlernen" und zu üben. Da war alles Mögliche dabei von Blumenbinden bis Fenster putzen, Malern, Handwerkliches, Kochen... bei Oma, Opa, Onkeln, Tanten usw. Das fand ich eine super Idee.
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Was ich auch nett fand, eine Kollegin und ihre Schwestern haben von ihrer Mama beim Auszug ein kleines Kochbuch bekommen mit allen Familienrezepten. Also Rezepte die man in keinem Kochbuch findet, weil jede Mutter sie etwas anders kocht.
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Ich war heute kurz davor, hier ein unkenntlich gemachtes Foto vom meinem Sohn reinzustellen, wie er dabei ist, die Waschmaschine zu packen. Er weiß auch schon, wo das Waschmittel rein kommt.
In den Ferien wird bei uns kräftig daran gearbeitet, den Auszug optimal vorzubereiten! -
Entschuldigt meinen kleinen Exkurs hier, sicherlich nichts Neues und Weltbewegendes...
Zum Thema learning by doing - also die Anwendung (möglichst Selber-Machen) und Anwendbarkeit von Wissen muss klar gegeben sein und nur das ist für mich ein echtes Lernen und Wissen im Gegensatz zu Auswendiglernen für einen Test.
Natürlich, auch auswendig lernen ist wichtig. Und klar, viele Sachen, die ich in der Schule lernte, habe ich heute total vergessen - aber ich habe dennoch durch meine Schulbildung so eine Art Grundgerüst des Wissens aus den einzelnen Fächern erhalten (Chemie, Bio, Physik...) und wüsste dadurch, wenn ich es noch einmal en detail brauchen würde, wie und wo ich es vertiefen kann.
Dennoch hilft mir learning-by-doing auch die berühmte Schülerfrage zu verstehen: "Wozu brauche ich das denn später?" - Der Sinn ergibt sich - gerade für Kinder und Jugendliche - ja wirklich erst so richtig aus dem Machen und der Anwendbarkeit.
Ein weiteres Beispiel aus meinem Alltag: Ich habe mir ein Aquarium zu gelegt. Ich habe praktisch bei 0 angefangen, totaler Anfänger, keine Ahnung. Und habe innerhalb von 1 Monat mir bergeweise Wissen angelesen, als es notwendig war und direkt umgesetzt werden musste. Aber allein durch das Lesen und die Bilder hätte ich es nicht wirklich verinnerlicht, nur theoretisch verstanden - der Klick, der AHA-Effekt und die Verinnerlichung kam immer erst durch das Selber-Machen.
Immer stück für stück: Standort des Aquariums - Statik: wieviel darf das Teil wiegen, ist das eine tragende Decke, was für ein Unterschrank baue ich - Aquarium einfahren lassen - welche Bepflanzung - welcher Bodengrund - wie reinigt und desinfiziert man Sachen - welches Filtersystem - welches Kühlersystem - wie Härte ich Wasser auf, was ist Kalziumcarbonat und Natriumhydrogencarbonat - was ist die Karbonathärte - wie messe ich den pH-Wert, wie verändert sich dieser durch welche Faktoren - was ist ein Nitrit-Peak - wie funktioniert das Zusammenspiel von Nitrat, Nitrit, Pflanzen und Bakterien - wie mache ich die Tröpfchentests - wie füttere ich optimal - welche Beleuchtung ist gut - wie funktioniet Kaliumpermanganat....Was ich da alles gelernt habe, unglaublich, und völlig freiwillig und hochmotiviert: komplexe Zusammenhänge und unglaublich viel Spezialwissen an Chemie, Biologie, Physik, Technik, Statik und diverse mathematische Berechnungen. Das alles weil ich den Tieren ein best mögliches und artgerechtes, gesundes zu Hause bieten möchte.
Eine echte komplexe Lernaufgabe, wie es im Lehrplan gefordert wird: Richte für Tier xy so artgerecht wie möglich ein Aquarium ein. -
Das hat mir aber auch gezeigt, wie schwierig es ist, echte komplexe Lernaufgaben im Unterricht unterzubringen und nicht immer machbar, weil der Unterrichtsprozess eben auch diversen Grenzen unterliegt. Allein für Englisch ist es schwierig: "Schreibe einen Brief an/eine Postkarte an deinen Freund in xy/ Austauschschüler x und du wollen die Stadt erkunden - übersetze für einen Austauschschüler... geht vielleicht noch irgendwie. Aber besser wäre es, ich hätte E-Mail-partnerschaften mit echten Partnern (ich arbeite daran, diese aufzubauen), aus denen sich wöchentliche Schreibaufgaben auf natürliche Art und Weise ergeben. Dann würde sich erübrigen, wozu brauche ich das, wieso muss ich das schreiben, wieso muss ich wissen, wie ein Satz aufgebaut ist...
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