Weltwissen der Siebzehnjährigen

  • Habe Ferien, sinniere über Schule und Leben, Kinder und Eltern. Meine werden in wenigen Jahren das Nest verlassen. Und auch wenn ich meine, dass Naina inzwischen by doing gelernt hat, wie man einen Mietvertrag abschließt und eine Überweisung ausfüllt, würde ich ihnen gerne noch manches mit auf den Weg geben.


    Habt ihr Lust auf ein Brainstorming? Was findet ihr wichtig? Was hättet ihr gerne schon gewusst oder besser gekonnt, als ihr von zuhause weggegangen seid? Worauf werdet ihr bei euren eigenen Kindern Wert legen?


    Freue mich auf eure anregenden Ideen!


    :) :geschenk: :)

  • Dass sie auf jeden Fall einfache Gerichte kochen können und wissen, wie man eine Waschmaschine bedient. Da gab es bei uns im Wohnheim immer wieder sehr interessante Erfahrungen.

  • Kochen fällt mir als erstes ein. Die Sätigungsmittelindustrie lockt mit Fertigpampe. Die sind nicht nur deutlich teurer als Nahrung, die schmecken auch nicht.

    einfache Gerichte kochen

    Wieso nur einfache? Die Komplexität kommt vom Ausprobieren. Das kann man, wenn man Grundideen beherrscht, wo der Geschmack herkommt. Das finde ich wichtiger, als Rezepte nachzukochen. Machen, probieren, die Zunge schulen. Bevorzugt hatten die Kinder schon früh Gelegenheit mit den Eltern etc. in der Küche zu stehen und sich etwas abzukucken.


  • Wieso nur einfache? Die Komplexität kommt vom Ausprobieren. Das kann man, wenn man Grundideen beherrscht, wo der Geschmack herkommt. Das finde ich wichtiger, als Rezepte nachzukochen. Machen, probieren, die Zunge schulen. Bevorzugt hatten die Kinder schon früh Gelegenheit mit den Eltern etc. in der Küche zu stehen und sich etwas abzukucken.

    Je komplexer umso besser.
    Aber wenn ich mich an Mitbewohner erinnere, die nicht wussten, dass die Folie von der Pizza vor dem Backen entfernt werden muss, die beim ersten Versuch Nudeln zu kochen fast verzweifelt sind, .... da wäre ich dann zum Anfang mit einfachen Gerichten zufrieden :)

  • Kochen, waschen, bügeln und putzen (wann braucht man welches Mittel wofür etc.), Bett beziehen, Steuer machen, Überweisungen vornehmen können (digital/analog)!

  • Also liebe Kolleginnen und Kollegen... Wenn eure ausziehenden Kinder mit (mindestens) 18 Jahren die bisher genannten Dinge nicht schon können (gut - bügeln wird eh überbewertet... ), dann habt ihr vorher etwas falsch gemacht!

  • Kochen waschen bügeln putzen und wie ich für wenig Geld verreisen kann. Bzw. wie ich mit wenig Geld über den Monat komme.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Also liebe Kolleginnen und Kollegen... Wenn eure ausziehenden Kinder mit (mindestens) 18 Jahren die bisher genannten Dinge nicht schon können (gut - bügeln wird eh überbewertet... ), dann habt ihr vorher etwas falsch gemacht!

    Ich denke, dass die meisten , so wie ich, vom „worst case“ ausgegangen sind.

  • Einfache Gerichte kochen können meine Kinder mit 12 / 13 schon. Nudeln mit Soße, Rührei, Salate, Fischstäbchen... Ich schätze, wenn jemand im Studentenalter zu doof ist, die Folie von der Pizza zu entfernen, liegt das vielleicht eher am Alkoholpegel :sterne: Kleiner Scherz. Oder auch nicht.



    Ich würde ihr ein Kochbuch schenken zum Auszug, irgendeinen Klassiker mit Rezepten für alle Lebenslagen.
    Und vielleicht erstes Putzzeug, einen kleinen Staubsauger und Wischzeug. Das geht ins Geld und macht nicht soo Spaß, es sich selbst zu kaufen.
    Besprechen würde ich vielleicht, wie man ein Haushaltsbuch führt, oder wie man clever haushaltet.



    Alles andere ist doch auch leaning by doing und in Notfällen kann ja telefoniert werden.


    P.S.: Gebügelt hab ich seit meinem Auszug daheim vor gefühlt 2000 Jahren noch nie...

  • einfache Gerichte kann mein Mann mit fast 40 noch nicht kochen ;(


    Aber ich bin ganz eurer Meinung. Grundlegende Fähigkeiten im Haushalt wären wünschenswert.


    Ich hatte die schon mit 12. Was ich im Nachhinein gerne besser gewusst hätte wären Weiterbildungsmöglichkeiten. Ich kannte nur Ausbildung vs. Universität. Alle Wege dazwischen kannte ich nicht.


    Und Frustrationstoleranz mit Ämtern und Behörden. 8)

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • Meine Kinder mussten immer montags kochen, wenn sie so 13 oder 14 wurden, weil montags immer mein langer Tag war.


    Verhütung....Oder wissen sie das heutzutage alles sowieso????

  • Nach einem sehr erhellenden Besuch beim Vermögensberater (der in unserem Fall, wie sich herausgestellt hat, eher als Unvermögensberater fungiert, um nämlich unser Unvermögen hinsichtlich Geldanlage zu kompensieren) möchte ich noch anmerken: Grundlegende Kenntnisse beim Thema "Vermögensaufbau" sind nicht verkehrt. Und nein, das erschöpft sich keineswegs in der simplen Tatsache, dass man weniger ausgeben als einnehmen sollte.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Nicht einen halben Schritt nach Ende der Rolltreppe stehen bleiben und auf'm Handy daddeln.
    Nicht an der jeweils engsten Stelle eine Ganges, Durchganges o.ä. stehen bleiben und auf'm Handy daddeln.
    Am besten übberhaupt nicht im Weg stehen und auf'm Handy daddeln.
    Handy weglegen und Ohrstöpsel raus, wenn man sich mit jemandem von Angesicht zu Angesicht unterhält.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Nicht vergessen, etwas zu essen.


    Bei Jungs: Deo nicht vergessen! Und: Man muss das Zimmer lüften!

  • ...Was hättet ihr gerne schon gewusst oder besser gekonnt, als ihr von zuhause weggegangen seid?

    nichts. Als ich auszog wollte ich weg und keine Ratschläge.


    Safer Sex sollte m.E. in allen Einzelheiten sitzen.


    Oh man, für dich ist das bestimmt krass, bei uns dauert es noch ein bisschen... wie Abstillen stelle ich mir das vor :traenen: :rotwerd: :rose:

  • Verhütung....

    ...kam mir auch gerade ;)


    Ach und: nach wie vor ist es schön, wenn einem Eltern Bafög-Formulare u.ä. Lasten noch abnehmen. Der Zettelfrust kommt eh früh genug...

  • Nicht einen halben Schritt nach Ende der Rolltreppe stehen bleiben und auf'm Handy daddeln.
    Nicht an der jeweils engsten Stelle eine Ganges, Durchganges o.ä. stehen bleiben und auf'm Handy daddeln.
    Am besten übberhaupt nicht im Weg stehen und auf'm Handy daddeln.

    Den Teil mit "und auf'm Handy daddeln" kannst Du getrost weglassen. Das kriegen die meisten Leute auch ohne Handy wunderbar hin.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Hört sich vielleicht paradox an, weil der jungen Generation ja nachgesagt wird, "digital natives" zu sein:


    - Wirklich (!) googeln können! Wenn ich sehe, wie meine Schüler kurz vor dem Abitur Recherche betreiben... :staun: Da kommt in der Regel nichts bei rum.


    - Nicht nur - buchstäblich oberflächlich - über irgendwelche Apps wischen können, sondern richtige Software an einem richtigen PC bedienen können. Ich bin nun wirklich kein Informatiker, aber die grundlegenden Informationen über Bauteile und Funktionen eines PCs und die wichtigsten Office-Programme können sehr von Nutzen sein. Als ich vor acht Jahren im Job angefangen habe, war es üblich, kleinere Hausarbeiten o.Ä. von Schülern ausgedruckt und einigermaßen ordentlich formatiert zu bekommen. Wenn jetzt jemand kurz vor knapp noch etwas abgeben möchte, bekomme ich immer häufiger per Mail ein Foto von einem handbeschriebenen Blatt.


    Dieses ganze "digital natives" Gedöns scheint sich wirklich nur auf das Gerödel in sozialen Netzwerken zu beziehen. Ansonsten sehe ich da - bis auf die üblichen Nerds natürlich - eigentlich nur Rückschritt.

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