Die Lehrer/innen und ihre/r Partner/innen...

  • @Yummi


    Wofür denn der ETF (Indexfond), wenn Du eh alle wirklich teuren Posten weit von Dir weist?
    Das angesparte Geld ist doch gerade fürs Studium, den Führerschein usw. gedacht. Als "Kind" würde ich jedenfalls auf das Auslandsschuljahr pfeifen, wenn ich dafür mehr finanziellen Spielraum beim Studium hätte. Das Auslandsschuljahr ist Luxus, das Studium die Basis. Sollte das Geld reichen, würde ich da eher an ein Auslandssemester denken.


    Und ja, meine "Kindheit" lief da etwas anders ab. Da hieß es von Seiten meiner Eltern nur: "Unsere Eltern haben uns das Studium (ok, nur FH, nicht Uni) und den Führerschein ermöglicht, da ist es unsere Pflicht es unseren Kindern auch zu ermöglichen."


    Also erst einmal mit einer Lehre zieg Jahre vertrödeln, um dann das Studium komplett selber zu finanzieren, war nicht.

  • @Sissymaus
    Klar. Aber wie deine Kinder werden weißt du nicht.
    Dann gibt es halt kein Depotübertrag.


    @plattyplus
    Ein Auslandsschuljahr ist Pflicht. Das ist prägend für einen jungen Menschen.


    Und eine Ausbildung und Arbeitserfahrung halte ich für sinnvoll. Sehe ich bei vielen Kollegen, die ausser Schule und Uni nie etwas anderes gesehen haben.


    Wie wollen die denn jungen Menschen irgendetwas über die private Arbeitswelt erzählen?


    Und Führerschein kann man sich mit Ferienjob finanzieren. Ich bin in den Sommerferien als 18 Jähriger in 3Schichten arbeiten gegangen.

  • Du kannst Deinen Kindern doch nicht Deine Vorstellung eines Lebenslaufes aufzwingen? Ich komme grad aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus.
    Auslandsschuljahr ist Pflicht? Ausbildung ist zwingend? Wie genau zwingst Du sie dazu?


    Ist aber auch eine müßige Diskussion. Ich hab da völlig andere Vorstellungen von der Entwicklung meiner Kinder. Ein bißchen tun mir Deine leid, die wegen geld in die Welt gesetzt wurden und dann auch noch so zu funktionieren haben, wie Du Dir das vorstellst.

  • Nur weil man es selbst nicht gut hatte, müssen die Kinder das doch nicht auch aushalten! Ich war oft fix und alle, weil ich neben dem Studium arbeiten musste. Und ich fand es auch nicht so prickelnd ca 30000DM Bafögschulden zurückzahlen zu müssen. Vom Referendarsgehalt wollten sie schon 100 DM für das Studienabschlussdarlehen. Ich konnte mir nix Richtiges zum Anziehen kaufen im Ref., hab 3mal die Woche Nachhilfe gegeben zusätzlich zu dem ganzen Stress.
    Das alles möchte ich meinen Kindern ersparen und ihnen nicht aufbürden, weil ich das auch musste.

  • @Sissymaus
    Kinder zwingt man nicht. Man beeinflusst sie durch seine Vorbildfunktion. Man zeigt die Vorteile die man durch diese Erfahrung gewinnt. Bei uns funktioniert es.


    @lamaison2
    Junge Menschen müssen lernen, dass selbst wenn die Eltern gut verdienen, sie für sich Verantwortung übernehmen müssen.


    Ich habe in den Semesterferien gearbeitet und von meinem Ersparten aus dem Arbeitsleben gelebt. Es geht und ist prägend. Besser als ständig Uni-Parties und weit über Regelstudienzeit an der Uni sein.


    Für mich wäre es ein Graus Kinder zu haben, die eine Anspruchshaltung zeigen, in der Mama und Papa alles zahlen und jegliche Widerstände beseitigen.

  • Ein Auslandsschuljahr ist Pflicht. Das ist prägend für einen jungen Menschen.

    Geile Vorstellungen. Fast so genial wie: "Meine Kinder bekommen keine Süßigkeiten."


    Sowas erinnert mich immer nur an meinen Sportskammeraden. Seine Eltern meinten nach Namibia auswandern zu müssen und er mußte als Kind im Alter von 12 Jahren mit. Der wollte als Kind schon nicht dorthin, aber die Eltern hatten halt das Auffenthaltsbestimmungsrecht. Hast Du eine Idee davon, wie das Spielchen ausgegangen ist?


    Genau! Direkt am 18. Geburtstag haben ihm morgens noch seine Eltern gratuliert und er ist um 5 Uhr morgens zum Flughafen, um nach Deutschland zurückzufliegen. Inzw. streiten sie darüber, ob er für die Pflegekosten seiner Eltern aufkommen muß oder nicht. Das ist nämlich das Ergebnis von sowas.


    Klar bist Du heute gegenüber deinen Kindern am längeren Hebel. Aber es wird der Tag kommen, da wird es genau andersrum sein und zeigt sich die "Qualität" der eigenen Erziehung. Ich sag nur: "So, wie man in den Wald reinruft, kommt es dann auch wieder raus." Warum sollten Deine Kinder für Dich sorgen, wenn Du sie vorher eh nur als monetären Posten gesehen hast?

  • So what? Wenn das Kind nicht ins Ausland geht, zwingt ihn keiner. Aber die dafür gedachte Rücklage wird ihm aber nicht zum verjubeln gegeben. Dann werden die fiktiven Kosten eines Auslandsschuljahres vom Depotwert abgezogen.


    Das Depot ist zwar für das jeweilige Kind gedacht, läuft aber auf unseren Namen.


    Ich als Elternteil habe eine Erziehungsfunktion. So wie "Guten Tag" oder andere grundlegende Anstandsregeln wichtig für die Erziehung sind, ist auch ein Auslandsschuljahr wichtig für die Entwicklung des Charakters aus unserer Sicht.

  • Sind Deine Kinder schon im Ausland, in Ausbildung oder im Studium? Ansonsten berichte doch mal, wie es Deine Kinder dann tatsächlich machen. Ich stelle mir grad vor, wie Du Dein Kind ins Flugzeug setzt und zu einem Auslandsjahr zwingst, das aber gar nicht weg will. :( Edit: Deine Antwort oben kam später und klingt auch anders als: ein Auslandjahr ist Pflicht.


    Meine Eltern mussten sehr knapsen. Meine Großeltern konnten nichts zusteuern. Sie mussten sehr haushalten. zB haben wir in einer Wohnung ohne Kinderzimmer gelebt. Ich hatte das Schlafzimmer und meine Eltern eine Schlafcouch im Wohnzimmer. Nur war ich nicht mehr so klein, sondern schon ein Schulkind auf der weiterführenden Schule. Immer gab Geldsorgen, wenn die Waschmaschine kaputt ging oder so. Meine Mama hat tagelang geheult, weil in den Nachrichten von einer Erhöhung irgendwelcher Gebühren gesprochen wurde. Dann hätte es nicht mehr gereicht, es war alles bis auf die letzte Mark verplant.


    Das wollten sie für mich nicht. Sie haben mir das Studium finanziert, weil sie nachher durch ihr Studium gute Gehälter hatten und trotzdem bin ich nebenher arbeiten gegangen. Das war aber mein persönliches Ding und hat mir auch für das Studium genützt. Ich weiß nicht, wie ich es gefunden hätte, wenn sie gesagt hätten: Studium finanzieren wir Dir nicht. Mach ne Ausbildung und spare die ganze Kohle. Von uns darfst Du nichts erwarten. Wir hatten auch nichts.
    Und dann mit ihren guten Gehältern eine Sause gemacht hätten.
    Bäh!

  • @Sissymaus


    Wieso? Er/Sie hat ein Depot dass auf ihn/sie wartet.
    Aber der Erhalt eines höheren fünfstelligen Posten ist an eine gewisse Reife gebunden.


    Wenn ich mir vorstelle dass plötzlich ein Dauerstudent, der sein Leben nicht in den Griff bekommt, mit einem solchen Depot beschenkt werden soll :autsch: .
    Erst muss Verantwortung für das eigene Leben gezeigt werden.

  • Und Verantwortung erhält man dadurch, indem man zu Dingen gezwungen wird, die man nicht will?

  • Ich weiß nicht, ob Verzicht immer guttut. Das kann auch am Selbstwertgefühl knabbern. Ich hätte auch nie ins Ausland gewollt als Sin, schon eher nach dem Abi. Aber das sollte nicht von den Eltern ausgehen m.E.

  • @xwaldemarx
    Nein. Niemand zwingt einen. Nur der Erhalt bestimmter Dinge sind abhängig von anderen Dingen.
    Aber wer der Meinung ist den Führerschein zu zahlen, der soll das gerne machen. Meine mpssen sich das Geld dafür verdienen.


    Unterschiedliche Sichtweisen. So what?

  • Führerschein gehört meiner Meinung nach zur Ausbildung. Bis die Kinder 25 sind, sind die Eltern verpflichtet, dafür aufzukommen.

  • es Ist für mich einfach nicht nachvollziehbar. Sie sollen sich das Studium selbst finanzieren, womöglich unter widrigen Bedingungen studieren und bekommen zur Belohnung ein fettes Depot? Da würde ich anschließend fragen (wenn ich selbst gutes Geld verdiene) WARUM musste ich die ganze Zeit jobben und hatte kaum Freizeit und ihr gebt mir jetzt Geld, wo ich allein zurecht komme?


    Für mich wäre das ein Grund, meinen Eltern einen Vogel zu zeigen. Das Verhältnis wäre wahrscheinlich stark abgekühlt.
    Aber vielleicht wollt ihr später ja auch weniger Kontakt. Nicht, dass die Kinder noch Arbeit machen, wenn Sie sonntags zum Essen kommen, wo sie finanziell nichts mehr dazu beitragen.


    Ich muss jetzt aussteigen. Das regt mich nur auf und bringt sowieso nichts.


    Danke an meine Eltern, dass sie so nicht waren. :rose:

  • Rein rechtlich gesehen müssen die Eltern für die Ausbildung aufkommen. Du bekommst, bis sie 25 sind Kindergeld und Familienzuschläge. Das sind pro Kind mehr als 300€, ich weiß dein Gehalt nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Meine Kinder (derer drei, noch recht jung und ohne finanzielle Hintergedanken gezeugt) bekommen recht viel, dürfen Hobbys ausprobieren, Bücher werden anstandslos gekauft, wann immer sie mit einem wedeln, weil "ein Buch ist kein Buch", wie mein Englischlehrer früher so schön sagte.
    Meine Eltern haben meine Schwester und mich immer unterstützt und tun es bei Bedarf immer noch. ABER! Wir sind von ihnen so erzogen worden, dass Leistung und Fleiß wichtige Werte sind. Soll heißen, selbstverständlich hatten wir Ferienjobs, um für den Führerschein zu sparen (was fehlte, wurde aufgestockt, aber wir haben gezeigt, dass wir bereit waren, dafür zu arbeiten). Selbstverständlich hatten wir Jobs neben dem Studium. Wir haben das Kindergeld, ein großzügiges Taschengeld und am Monatsende was zum Tanken dazu bekommen, aber wenn wir lieber eine eigene Bude haben wollten als in eine WG zu ziehen, sollte es uns doch auch möglich sein, dafür zu arbeiten.
    Und auch für meine Kinder möchte ich nicht sämtliche Steine aus dem Weg räumen. Lieber unterstütze ich sie dabei, das selbst zu tun. Korreliert ziemlich mit dem Thread um die Lebenstüchtigkeit von Siebzehnjährigen, der parallel gerade geführt wird.
    Ich sehe also nicht ganz den Grund für die Vehemenz, mit der Yummi angegangen wird.
    Zugegeben, fächerbedingt formuliert er das ganze recht trocken, aber inhaltlich kann ich schon folgen.


    Zur Kinderzahl im Kollegium: Viele mit 2 oder 3 Kindern, wenige Singles unter Männlein, Weiblein gleich verteilt.

  • Ich muss jetzt aussteigen. Das regt mich nur auf und bringt sowieso nichts.
    Danke an meine Eltern, dass sie so nicht waren. :rose:

    Immer cool bleiben. Ich habe beide Situationen erlebt. Als meine Omi mütterlicherseits gestorben ist, war abends der Pastor da und es wurde besprochen wie die Beerdigung ablaufen soll. Nachdem der Pastor weg war, Omi war noch nicht unter der Erde, haben sich alle Erben darauf geeinigt, wie das laufen soll. Da wurde dann verteilt: "Du wohnst eh schon in dem Haus, in dem Omi wohnte, Du bekommst das ganze Haus (ohne jemanden ausbezahlen zu müssen). Du bekommst dafür das Aktiendepot. Du bekommst ... " Motto bei der ganzen Aktion war: Auf 10.000,- € gucken wir jetzt nicht. Es wird so verteilt, daß jeder damit was anfangen kann.


    Mein Onkel war ähnlich drauf wie Yummi. In seinen letzten 3 Jahren lag er im Wachkoma. Seine zwei Frauen und Kinder streiten sich heute noch, er ist schon 5 Jahre tot, wer denn jetzt die Pflegekosten zu zahlen hat und wer was vom Erbe bekommt. Die haben sich sogar gegenseitig Möbelteile aus der Wohnung geklaut, damit der/die Andere mit der Schrankwand nichts mehr anfangen kann, weil eine Schranktür fehlt oder beim Sofa ein Holzteil, oder ...


    Ich denke, wenn Yummi das so trocken durchzieht, wird es ähnlich laufen wie in dem letzten der beiden Fälle. Wie war das noch mit der Weihnachtsgeschichte von Ebenezer Scrooge?


    @Sissymaus:
    Ich werde jetzt Yummi zwar zur Verzweifelung treiben, wenn ich sage, daß ich in einem Zwei-Familien-Haus mietfrei wohne trotz eines a13 Einkommens, ist aber so. Die Hütte ist abbezahlt und wird von mir jetzt durchsaniert. Hier eine neue Heizung, da neue Fenster, Garageneinfahrt pflastern, ... also so in Form von Natuarlien stecke ich da schon so 10-15k€ jedes Jahr rein. Aber in Bargeld würden sie das Geld nie nehmen. Dabei gehört mir das Haus nicht einmal.


    Aber da jetzt jeden Euro gegenrechnen? Nee, da gucke ich nicht drauf. Wird bezahlt und fertig.

  • @plattyplus
    Warum sollte mich das zur Verzweiflung treiben?
    Und das Beispiel deines Onkels erschließt sich mir nicht. Und mit Scrooge auch nicht.


    Bei euch scheint vorzuherrschen, dass man ja alles seinen Kindern zahlt und jegliche Widerstände ausräumt, damit die armen Kleinen bloß keinen Burn-Out bekommen.
    Meine Frau und ich legen andere Schwerpunkte. Die einen zahlen gerne den Führerschein, wir jetten mit unseren Kindern gerne mehrmals im Jahr durch Europa. Und das ist finanziell durchaus anspruchsvoll, aber durch geschicktes Buchen kann man viel Geld sparen.
    Ihr zahlt Ihnen gerne das Studium, wir unterstützen sie bei dem Erwerb ihrer Immobilie mit dem Depotvolumen.


    Für mich ist nun einmal ein Graus, wenn meine Kinder erst mit 30 Jahren anfangen zu arbeiten. Sie sollen schon frühzeitig erkennen, dass man in der Welt nichts geschenkt bekommt.
    Dafür haben sie es besser als ihre Eltern; aber mit dem goldenen Löffel lasse ich sie sicher nicht aufwachsen.


    @lamaison2
    Führerschein gehört nicht zur Ausbildung.

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