Wechsel von NRW --> RLP

  • Hallo zusammen,


    das ist mein erster Beitrag hier und ich hoffe, dass möglicherweise jemand helfen kann bzw. interessieren mich auch verschiedene Meinungen.


    Ich bin dieses Jahr mit dem Referendariat in NRW fertig geworden, unterrichte aktuell auch dort und habe für nach den Sommerferien auch eine Stelle (an einer wirklich guten Schule) bekommen. Ursprünglich komme ich aus RLP (ca. 1,5-2 Stunden Entfernung) und auch mein Partner lebt noch dort. Nach langen Gesprächen nach dem Angebot habe ich dieses schließlich angenommen.
    Nun stellt sich aber seit einigen Wochen mehr und mehr heraus, dass er doch sehr unglücklich mit der Entscheidung ist und das setzt auch mir schwer zu. Wir haben immer gesagt, dass wir gerne nach meiner Probezeit zurück Richtung Familie & Freunde wollen, aber mir stellt sich mehr und mehr die Frage, wie gut das wirklich möglich ist. Meine zukünftige Schulleiterin sagte zwar damals, sie würde jemandem, der wegwolle, keine Steine in den Weg legen, jedoch weiß ich trotzdem nicht, ob mir aufgrund meiner Fächerkombination Steine in den Weg gelegt werden würden.


    Im Raum steht nun, (a) kurzfristig zu versuchen, die Einstellung zu kippen, (b) es zu probieren und ggf. zu kündigen und (c) direkt nach der Probezeit den Versetzungsantrag zu stellen.


    Was denkt ihr: Habt ihr Erfahrungen damit? Ich kenne auch die älteren Posts und habe diese bereits aufmerksam gelesen. Ich bin auf eure Eindrücke gespannt :)

  • Hallo,


    viel kann ich zu deinen Fragen nicht sagen, allerdings weiß ich von Kolleginnen, die seit über 3 Jahren versuchen zurück nach RLP zu kommen (aus Hessen). Da die Einstellungssituation in RLP allgemein ziemlich schlecht ist, glaube ich auch nicht an eine schnelle Besserung.
    Vielleicht gibt es ja noch Städte in NRW oder Hessen, die besser zu pendeln wären und wo noch Stellen frei sind. (Je nach Lehramt ist auch A13 auch nicht zu verachten)
    Ich habe mich bei meiner Einstellung damals aus ähnlichem Grund auch gegen NRW entschieden und bin dann in Hessen gelandet.

    • Offizieller Beitrag

    Ich kann nur für NRW sprechen:
    innerhalb der ersten 3 Jahren kannst du jeden Versetzungsantrag bzw. Freigabe vergessen (gut, Kinder können immer etwas vereinfachen. Wohnt dein Partner in RLP in deutlicher Nähe zur NRW-Grenze? Dann wäre eine Versetzung innerhalb von NRW durchaus erstmals immer einfacher).
    Dann als Hintergrundwissen: selbst, wenn deine Schulleitung keine Steine in den Weg legt (kaum eine Schulleitung wird sowas auch machen, es ist im Interesse von keiner Schule, sowas zu blockieren): Wenn eine Schulleitung dir die Freigabe erteilt, dann sagt sie quasi "kein Problem, liebe Bezirskregierung, wir kommen ohne Enkei aus. Selbst wenn sie weg ist, kriegen wir den Unterricht in Mathe und Info gestemmt". Sprich: deine Schule darf nicht bei deinem Weggang Mathe oder Info ausschreiben. Gut, könnte sein, dass es genehmigt werden würde, aber sie dürfen es eben nicht mit deinem Verlust begründen. Das könnte bei deinen Fächern (insb. Info) ehrlich gesagt schwierig sein.
    Nach 5 Jahren MUSS dich deine Schule weglassen. Ob allerdings das Land das auch muss, das weiß ich nicht.


    Wenn dein Partner in der Nähe der Grenze wohnt: nach einer Elternzeit von mindestens 365 Tagen hast du Anspruch auf wohnortnahe Versetzung (innerhalb von NRW), dann könnte natürlich 30Km von der Grenze attraktiv werden.
    Denn: sorry, aber selbst ohn geldgierig zu sein: A13 ist schon ganz nett. Haben oder nicht haben... In RLP hast du auch keine Garantie auf eine nähere Stelle, oder?

  • Hey, erstmal vielen Dank für eure Antworten!


    Ich glaube, dass sich die Einstellungssituation mit meinen Fächern noch ganz gut darstellt. Auch mein Schnitt ist sehr gut. Daher wäre ich grundsätzlich optimistisch bei der Stellensuche in RLP. Deswegen ist auch die Kündigung für mich eine mögliche Option. Das wäre ja die kurzfristigere Lösung, bei der ich aber die (rechtlichen) Konsequenzen nicht ganz überblicken kann.

  • Du darfst aber nicht den Malus für nicht "Landeskinder" vergessen...
    Und bevor du dich für das Einstellungsverfahren bewirbst musst du glaube ich eine Freigabe von NRW haben...
    Kündigung nach einer Zusage ist also kaum möglich.
    Etwas einfacher das Bundesland zu wechseln soll es über eine Funktionsstelle sein, hier allerdings auch fraglich ob man das schon sehr früh im Lehrerleben machen möchte/ eine solche Stelle mit wenig Erfahrung überhaupt bekommt.

  • Meine bisherigen Erfahrungen:


    1. Das Tauschverfahren der Länder, also die Versetzung in ein anderes Bundesland, ist ein (schlechter) Witz. Kein Mensch weiß, nach welchen Kriterien da entschieden wird, denn es sind keine Personalräte beteiligt und das Verfahren ist völlig intransparent.
    Die Freigabe dafür zu bekommen war in meinem Fall kein Problem, aber versetzt wurde ich zweimal nicht. In diesem Jahr habe ich keinen Antrag gestellt, weiß aber, dass mein "Zielbundesland" keinen einzigen Lehrer aufgenommen hat.
    Das kann mit RLP eventuell anders sein, das kannst du beim Personalrat erfragen. Aber generell ist das wohl sehr, sehr schwer.


    2. Für eine Neueinstellung eines Lehrers, der in einem anderen Bundesland eine feste Stelle hat, verlangen die Länder in der Regel auch eine Freigabe des abgebenden Landes. Da ich eine für das Tauschverfahren hatte, habe ich auch dafür eine bekommen.
    Hier wird deine Berufserfahrung bei der Einstufung berücksichtigt und die Pensionsansprüche übernommen, aber du musst nochmal durch die Probezeit inklusive Beurteilung. Und zum Amtsarzt (vermutlich) auch.


    Generell: In NRW wird man sehr leicht versetzt oder bekommt eine Freigabe, wenn man ein Kind hat und entsprechend lange in Elternzeit geht. Notfalls auch hier die Hilfe des Personalrats in Anspruch nehmen. (Die Probezeit hatte ich allerdings schon hinter mir.)
    Aber wenn du grundsätzlich weg willst, würde ich keine feste Stelle antreten, sondern direkt versuchen, im richtigen Bundesland unterzukommen. Ein Wechsel ist echt mühsam und stressig! :autsch:

  • Ich stehe zwar noch ganz am Anfang meiner beruflichen Karriere, aber was mir beim Lesen direkt aufgefallen ist: in RLP beginnt das neue Schuljahr schon am 6.8., also in 4 Wochen. Dafür noch eine Stelle zu bekommen, wäre also sehr kurzfristig, zumal meines Wissens gerade im Gymnasialbereich die Einstellungen in RLP sehr gering sind. Dafür aber keine Garantie, bin selbst an der Grundschule.
    Ich jedenfalls bin froh, dass ich jetzt direkt nach meinem Studium in NRW wieder nach RLP gezogen bin, um dort zu bleiben. Ich denke, das war der einfachste Zeitpunkt für den Wechsel.

  • Ich glaube auch, dass eine "Kündigung" das beste wäre.


    An eine Versetzung in ein anderes Bundesland WÄHREND der Probezeit glaube ich nicht!


    Du solltest schauen, dass du dich in RLP ständig bewirbst und in NRW halt jetzt die Stelle einfach beginnst. Du kannst aus dem Beamtenverhältnis problemlos zurücktreten. Du müsstest dann in RLP nochmal erneut zum Amtsarzt etc. aber geht alles.


    ODER du bleibst einfach in NRW. Warum sollen eigentlich immer die Lehrer es sein, die den Ort wechseln sollen, wo es gerade für uns so schwierig ist. Dein Partner/in kann sich auch woanders bewerben.


  • @state_of_Trance
    Für die Bewerbung selbst muss normalerweise aber schon die Freigabe vorhanden sein. Und ich wage zu bezweifeln, dass es diese schon direkt zu Beginn geben wird.

    Genau so ist es! Ohne Freigabe wird eine Bewerbung nicht berücksichtigt.


    Anders sieht es natürlich aus, wenn man keine feste Stelle hat, sondern nur eine befristete.

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