Wer will schon unterprivilegierte SchülerInnen unterrichten?
Wie jetzt? Ich dachte wir sind hier alle so sozial engagiert!
(Meine Frage galt natürlich nur User "Nord.Licht")
Wer will schon unterprivilegierte SchülerInnen unterrichten?
Wie jetzt? Ich dachte wir sind hier alle so sozial engagiert!
(Meine Frage galt natürlich nur User "Nord.Licht")
Was stört Dich daran, dass Wohlhabende ihre Kinder auf Privatschulen schicken können und Unterprivilegierte ihre Kinder auf staatliche Schulen schicken müssen?
Erstens: Sie haben Linke Parteien gewählt, im Glauben, diese würden ihre Situation verbessern. Faktisch fördern sie die Ungleichheit.
Das führt zu Punkt zwei: Die Ungleichheit wächst und das kann ja nicht in unserem Sinne sein.
Drittens entsteht so eine Abwärtsspirale, die uns langfristig in eine Situation wie in den USA führen wird.
TMFKAW: Es gibt genug (auch rot-grüne) Politiker und Politikerinnen der "etablierten" Parteien, die ihre Kinder auf Privatschulen (wozu ich auch die konfessionellen Schulen zähle) schicken: Sind die jetzt alle rechts? Die nennen nur andere Gründe als Nord-Licht. Die "Gründe" habe ich genannt. Der Effekt (Segregation) bleibt aber derselbe.
Gruß !
Die nennen andere Gründe, meinen aber exakt das selbe. Dann lügt man flott und predigt weiter Multikulti.
Erstens: Sie haben Linke Parteien gewählt, im Glauben, diese würden ihre Situation verbessern. Faktisch fördern sie die Ungleichheit.Das führt zu Punkt zwei: Die Ungleichheit wächst und das kann ja nicht in unserem Sinne sein.
Drittens entsteht so eine Abwärtsspirale, die uns langfristig in eine Situation wie in den USA führen wird.
Ok, ich glaube jetzt verstehe ich erst, was Du meintest. Die Kritik war gar nicht, dass Wohlhabende ihre Kinder auf Privatschulen schicken. Es stört Dich bei bestimmten Wohlhabenden, nämlich bei denen, die linke Parteien gewählt haben, die z.B. für die Gemeinschaftsschule werben. Dein Vorwurf ist Heuchelei. Da stimme ich zu.
Dass in der BRD "langfristig eine Situation wie in den USA" kommen wird, glaube ich auch.
Mir scheint das ein ganz 'natürlicher' Prozess, dadurch, dass das Bildungssystem egalisiert wird, aber die Eigentumsverhältnisse unangetastet bleiben, führt es zu dieser Verlagerung der Bildung inkl. der Konstanz der Milleus.
Der Trend hier trifft ja nicht nur auf die USA zu:
https://www.census.gov/content…igh.jpg/1513289287771.jpg
Gleichheit in allem - außer den materiellen Verhältnissen - führt zu einer besonders produktiven Konkurrenz.
Gleichheit in allem - außer den materiellen Verhältnissen - führt zu einer besonders produktiven Konkurrenz.
Interessante These. Dazu kommt,dass sich die Vermögen in praktisch allen entwickelten Staaten immer weiter konzentrieren, siehe z.B. http://www.spiegel.de/wirtscha…voelkerung-a-1189111.html
Letztendlich könnte man daraus den Schluss ziehen, dass alle diese "Gleichheitsprojekte" (wozu letztendlich auch "offene Grenzen" und BGE gehören) im Endstadium zu einer "Hyperkonkurrenz" führen, also in Wirklichkeit zutiefst neo-liberale Projekte sind.
Gruß !
Interessante These. Dazu kommt,dass sich die Vermögen in praktisch allen entwickelten Staaten immer weiter konzentrieren, siehe z.B. http://www.spiegel.de/wirtscha…voelkerung-a-1189111.html
Letztendlich könnte man daraus den Schluss ziehen, dass alle diese "Gleichheitsprojekte" (wozu letztendlich auch "offene Grenzen" und BGE gehören) im Endstadium zu einer "Hyperkonkurrenz" führen, also in Wirklichkeit zutiefst neo-liberale Projekte sind.
Genau!
Da gibt es sicher viele Beispiele, von scheinbar und/oder tatsächlich erkämpfter Gleichheit und anderer Reformen, die eine Anpassung der Gesellschaft an die materiellen Bedingungen der Produktion bzw. deren technischen Fortschritt sind und letztlich die Produktivität steigern. Die durch Lohnarbeit damit einhergehende Konzentration des Vermögens bzw. Akkumulation von Kapital hast Du ja schon genannt.
Meine Vermutung, dass die ganze Thematik um die "offenen" Grenzen letztendlich ein neoliberales Projekt ist, wird heute durch einen interessanten Artikel wieder einmal bestätigt:
ZitatEinwanderung
Ein deutscher TraumWarum nicht mal zur Abwechslung positiv denken? Durch Einwanderung könnte Deutschland zum neuen, besseren Amerika werden. Wir müssten uns nur von lieben Gewohnheiten verabschieden - zum Beispiel vom Sozialstaat, wie wir ihn kennen.
http://www.spiegel.de/politik/…um-kolumne-a-1217379.html
Geschrieben vom Multimillionär Augstein. Da redet man locker von der "Abschaffung des Sozialstaates".
Gruß !
Und die Gymnasien sind mal wieder fein raus:
https://rp-online.de/nrw/lande…n-an-schulen_aid-23836479
Ich finde gut, wenn die Förderschulen als Angebot und Ausweichmöglichkeit erhalten bleiben, mindestens für Kinder, die aufgrund von erheblichen (und psychisch bedingten) Verhaltensproblemen, jeglichen Unterricht in Regelschulen torpedieren.
Woanders schrieb jemand (Verfechterin der Inklusion), es ginge ja nur darum, dass die Eltern das Recht haben, ihr (behindertes) Kind auch an eine Regelschule zu schicken. Das finde ich akzeptabel, wenn man dann gemeinsam (Eltern, Lehrer, Experten) entscheidet, auch ausprobiert, ob das passt oder nicht und wenn nicht, gibt es eben noch die Förderschule als (bessere) Alternative.
Gleichzeitig schrieb die Verfechterin der Inklusion (Anna nennt sie sich anderswo), dass die GEW für die Schließung der Förderschulen eintritt, weil dort unnötig Gelder verschwendet werden für die wenigen, die sie dann doch noch besuchen. Das finde ich inakzeptabel, denn es höhlt das im zweiten Absatz Gesagte aus. Wenn die Förderschulen geschlossen werden, haben die Eltern ja doch keine Wahl mehr, welche Schule für ihr (behindertes) Kind die bessere ist.
Und Gelder sind doch angeblich genug da (sprudelnde Steuereinnahmen), wie an anderer Stelle gerne so oft gesagt wird.
Ich finde, dass Inklusion ein wichtiges Prinzip ist. In unserem Schulsystem hatten wir sehr lange die Tradition "wer behindert ist, gehört in die Sonderschule", egal, was nun die individuelle Situation des Schülers war. Das gehört abgeschafft.
Inklusion, wie wir sie erleben, ist allerdings das Prinzip "die Lehrer machen das schon irgendwie und haben Erfolg dabei. Das ist der politische Wille. Kosten, keine." Das kann natürlich nicht funktionieren.
Die jetzige Landesregierung will das anscheinend irgendwie ändern. Prinzipiell schon richtig. Aber was kommt dabei raus? Was ist das motivierende Prinzip? Das wird die Zukunft zeigen.
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