Hallo,
habe gerade dieses Forum entdeckt und hoffe, hier eine Antwort auf meine Frage zu finden.
Ich habe im Oktober angefangen, das Lehramt für die Primarstufe mit den Fächern Deutsch und Sozialwissenschaften (Lernbereich Gesellschaftslehre) und dem Grundlagenstudium Mathematik zu studieren.
Jedoch habe ich festgestellt, dass ich anstatt Sozialwissenschaften lieber Mathematik als Fach studieren würde.
Allerdings haben mir einige Bekannte gesagt, dass vermutlich meine Berufsaussichten später weniger gut wären, da ich mit einer Kombination aus Mathematik und Deutsch ja "nur" zwei Fächer hätte, wohingegen ich, wenn ich weiterhin Sozialwissenschaften und Deutsch studieren würde, ja auf jeden Fall noch das Grundlagenstudium in Mathematik zustätzlich hätte (das natürlich im Studium einen viel geringeren Anteil hat als ein Fach), und somit sozusagen drei Bereiche unterrichten könnte.
Sollte ich Mathematik und Deutsch als Fächer studieren, müsste ich das Grundlagenstudium ebenfalls in Deutsch absolvieren, hätte aber wie gesagt nur zwei verschiedene Bereiche.
Was mich nun interessieren würde, ist, ob ich mit der Kombination Mathematik und Deutsch vorraussichtlich in der Grundschule schlechtere Einstellungschancen habe, als wenn ich Sozialwissenschaften und Deutsch weiter studiere.
Natürlich kann man spätere Einstellungschance nie genau prognostizieren, würde mich aber über eure Meinungen bzw. Ratschläge zu diesem Thema sehr freuen. Was würdet ihr mir denn empfehlen?
Herzlichst
Sternschnuppe
Mathematik und Deutsch auf Lehramt Primarstufe?
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Hallo,
Einstellungschancen lassen sich wirklich schlecht prognostizieren. Aber in der Regel ist es so, dass man mit Gesellschaftslehre (Sachunterricht) schlechte Einstellungschanchen hat, da das zu viele haben. Mathe und Deutsch ebenfalls (bisher waren Mathe und Deutsch Pflicht, wenn dann das Drittfach Sachunterricht war, sah es schlecht aus. Bessere Chancen hättest du zurzeit (und ich denke später auch) mit REli, Kunst, Musik oder Sport.
Gruß Nof. -
Im Prinzip stimme ich Nofretete zu, widerspreche ihr nur in einem Punkt: Kunst. Ausschreibungen für Kunst gibt es in der Grundschule nur noch äußerst wenig. Unter denen, die mit mir zusammen vor einem Jahr das Ref abgeschlossen haben, haben viele Sachunterrichtsleute eine Stelle bekommen, aber nur eine mit Kunst. Ich denke, das liegt daran, dass der Lehrplan mittlerweile dem Sachunterricht so einen hohen Stellenwert einräumt, gerade auch was naturwissenschaftliche Experimente angeht, dass die meisten Lehrer eher fachfremd Kunst unterrichten würden als Sachunterricht. Mit Kunst ist jedenfalls zur Zeit äußerst schwer, eine Stelle zu bekommen.
Viele Grüße
Britta -
Hallo ihr beiden,
zunächst mal vielen Dank für eure Antworten.Hm, ich glaub, ich muss mir das alles nochmal durch den Kopf gehen lassen.
Am Anfang hatte ich überlegt, ein drittes Fach zusätzlich zu studieren, das geht nach der neuen Studienregelung (ich studiere den Bachelor) aber nicht mehr.
Also, wenn man von den Einstellungschancen her "Deutsch und Gesellschaftslehre" und "Deutsch und Mathematik" gleich sind, könnte ich ja auf jeden Fall wechseln, ohne mir wirklich was zu verbauen (mal abgesehen davon, dass ich bei beiden dann vielleicht nicht so gute Chancen haben würde). Das Problem ist, dass mir diese künstlerischen Fächer (Musik, Kunst und Sport) nicht so richitg liegen, ich bin da mehr so der Typ, der gerne schreibt oder rechnet.
Religion zu nehmen hatte ich auch überlegt, allerdings hat man mir gesagt, und das hab ich auf bei Kommilitonen mitbekommen, die Reli als Fach studieren, dass bei katholischer Religion (ich bin katholisch) hinterher darauf geachtet ist, wie man lebt, bzw. ob man damit für das Amt des Religionslehreres geeignent ist. Eine Freundin hatte dazu letztens eine Info-Veranstaltung, und da hat man ihnen gesagt, dass man als katholischer Religionslehrer auf jeden Fall kirchlich heiraten müsste, seine Kinder später katholisch taufen lassen müsste und auch nicht mit jemandem zusammenleben könnte, ohne die Absicht zu haben, denjenigen auch zu heiraten.
Für mich wäre das zwar kein Problem, aber das wäre später ja alles nicht nur meine Entscheidung, sondern auch die des Partners, den ich dann später habe. Deshalb bin, ich, was Religion betrifft, etwas vorsichtig, obwohl ich es sonst auch gerne studiert habe.Da man ja eh nicht genau sagen kann, wie die Situation dann aussieht, wenn ich fertig bin, sollte ich wahrscheinlich am besten die Fächer studieren, die mir am meisten Spaß machen, oder was meint ihr?
Noch ein Frage dazu, ich habe gehört, dass es die Möglichkeit gibt, eine Qualifikation für Englisch nachzumachen, die es einem dann erlaubt, auch Englisch zu unterrichten. Wisst ihr etwas darüber, bzw. würdet ihr es mir, vor allem im Hinblick auf meine vielleicht nicht ganz so günstige Fächerkombination empfehlen, eine solche Qualifikation zu machen?
Vielen Dank und euch allen ein schönes Wochenende
Sternschnuppe
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Das mit Englisch ist auf jeden Fall sinnvoll - im Moment ist es fast unmöglich, eine feste Stelle zu bekommen ohne die Englisch-Qualifikation. Dafür brauchst du als erstes die sprachliche Qualifikation, den C1-Schein. Den kannst du gut schon während des Studiums machen: Entweder bei Instituten wie Berlitz oder Inlingua oder auch an der Volkshochschule, da müsstest du einfach mal bei dir in der Umgebung gucken, was es so gibt. Der zweite Teil ist die Didaktik-Fortbildung. Die gibt es im Moment nur über die Bezirksregierung und nur für LAAs und fertige Lehrer - das hat also noch Zeit. Aber zu der sprachlichen Fortbildung würde ich dir auf jeden Fall raten!
Gruß
Britta -
Wie wäre es denn mit Englisch als zweitem Studienfach? Englisch ist zurzeit echt wichtig, allerdings machen das jetzt deswegen auch viele, auch als Studienfach, so dass es sein kann, dass dann wenn du fertig bist, der Markt damit überschwemmt ist. Man sollte eig. immer entgegen dem derzeitigen Trend studieren, da in diesen Fächer eher ein Mangel herrschen könnte. Gruß Nof.
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Für Englisch würde sprechen, dass wir dieses Fach demnächst ab der ersten Klasse unterrichten müssen und dann kommen wir mit den vorhandenen Englischlehrern nicht mehr aus. An meiner Schule sind es drei Lehrer mit dem (Ur-)Altlehramt Englisch, die jetzt schon stöhnen, weil ihnen diese Stunden in der eigenen Klasse fehlen. Sollten sie auch noch in Klasse 1 und 2 eingesetzt werden, bekommen die Teilzeitkräfte keine Klassenleitung mehr. Es muss also umstrukturiert werden oder fachfremde Kollegen geben Englisch in der eigenen Klasse ... Es kann also nicht schaden, zumindest die C1-Quali zu machen.
Zu katholischer Religion kann ich rückblickend folgendes sagen: Mich haben genau die gleichen o.g. Argumente davon abgehalten, dieses Fach zu studieren. Lass dich nicht davon abschrecken! Es ist im Nachhinein so schwer eine vernünftige Zusatzqualifikation zu bekommen. Ich unterrichte mit einer befristeten Erlaubnis, weil es einfach an Relilehrern fehlt. Zu meinem Kollegium gehören mittlerweile eine Reihe in der Kirchengemeinde angestellte Leute, die eine Missio vorweisen können, weil sonst der Unterricht ausfallen müsste! Der Pastor selbst hat überhaupt keine Zeit mehr für Schule und schickt die Diakone für den zum Kommunionunterricht gehörenden schulischen Teil.
Ich kenne viele Leute, die kath. Reli unterrichten, darunter ist eine geschiedene Frau, die mit Kind und neuem Freund zusammen lebt. Im Zweifelsfall hast du ein Examen in diesem Fach, bekommst deine feste Stelle und wartest ab. Für die Beantragung der Unterrichtserlaubnis/Missio musst du zwei Referenzen vorweisen (z.B. vom Pastor und einem deiner Dozenten oder einer Reli-Kollegin) und sämtliche Urkunden vorlegen. Natürlich solltest du getauft und gefirmt sein. Eine Freundin von mir konnte keine kirchliche Trauung nachweisen, weil ihr Mann aus der Kirche ausgetreten ist. Das war kein Problem! Sollte sich das Bistum trotzdem quer stellen, ist es eine andere Sache wie deine Schule und ggf. die Gemeinde dazu steht ...
Wichtig ist nur, dass du guten Gewissens Reli unterrichten kannst und den Kindern entsprechende Werte vermittelst.LG Talida
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gelöscht.
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