Frage an die Englisch Kollegen wegen Vokabeln

  • Wo du Harry Potter erwähnst (was sagen die dort zu Zauberstab? Wand? Das habe ich nie auf englisch gesehen...), das Vokabular kann sich ja ganz unterschiedlich entwickeln. Richtung Fantasy, oder auch Richtung Anwaltskanzlei oder Krankenhaus. Das sind ja so die typischsten Settings


    (Übrigens: Setting... Gibt es dafür ein deutsches Wort?)

  • Handlungsrahmen? Gibt es das Wort im Deutschen? Handlungsort und -Zeit?


    Und ja, wand stimmt. Und der Rest auch. Ich merke das bei Nachfragen von Schülern immer, dass ich bestimmte Genre deutlich bevorzuge.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Ich wage zu behaupten, Setting ist mittlerweile eingedeutscht... ansonsten ist Handlungsrahmen gut, je nach Verwendung auch "Genre" oder "Szenario".

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Wo du Harry Potter erwähnst (was sagen die dort zu Zauberstab? Wand? Das habe ich nie auf englisch gesehen...), das Vokabular kann sich ja ganz unterschiedlich entwickeln. Richtung Fantasy, oder auch Richtung Anwaltskanzlei oder Krankenhaus. Das sind ja so die typischsten Settings


    (Übrigens: Setting... Gibt es dafür ein deutsches Wort?)

    Harry Potter in einer anderen Sprache als Englisch zu lesen/ sehen ist ein Sakrileg! ;) Sie sagen "wand". ;)

    • Offizieller Beitrag

    Mal ehrlich: es ist ja auch nicht so, dass die 30-40-... dem Filmgenre zugehörigen Fachbegriffe irgendwie den Hauptteil des Vokabulars darstellen würden. 98% sind irgendwelche ganz gängingen Verben, Nomen, Adejektive in ganz normal gebauten Sätzen halt.


    Ich selbst lese außer in den Sommerferien auch kaum noch. Komme nicht dazu. Für 2-3-4 Stunden auf dem Sofa ist kein Raum im Leben. Ich höre Hörbücher/podcasts (dabei kann ich laufen, sporteln, putzen, was am Haus reparieren, Gartenarbeit machen, einkaufen und in der Sbahn sitzen) oder gucke Netflix und Amazon Prime und Youtube rauf und runter (dabei kann ich immer noch einfache Vorbereitungs- oder ähnliche Arbeiten machen oder Bügeln oder im Garten sitzen). Gerade die politischen Podcasts sind super: man ist up to date bei Fachwissen und Vokabular. Nur, dass ich dauernd Trumps unangenehme und nicht nur grammatisch bedenkliche Diktion hören muss, stört sehr. Hoffentlich zieht der mein Sprachniveau nicht runter auf die Dauer...

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • offtopic-Fantasy-Einwurf zu Zauberstäben: wand (Harry Potter), staff (Lord of the Rings), rod (Final Fantasy)

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • offtopic-Fantasy-Einwurf zu Zauberstäben: wand (Harry Potter), staff (Lord of the Rings), rod (Final Fantasy)

    Naja, wobei das halt ganz klar keine Synonyme sind... Ein „wand“ wird ausschließlich zum Zaubern benutzt. Ein „staff“ wird auch benutzt um daran zu gehen und hat Symbolcharakter (Autorität). Und „rod“ ist mMn nach einfach ein Wort für ein langes, gerades Stück Holz/Metall/etc. ohne besondere Funktion.


    Edit: Hab‘s eben nachgeschlagen im OALD. Stimmt in etwa so wie ich es geschrieben habe.

  • Gut, dann also aus Praktikabilität lieber Krankenhausserien gucken. Da lernt man wenigstens alle Körperteile, Organe etc. ist bestimmt hilfreich, wenn man im Urlaub krank wird. ;)

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • In dem konkreten Beispiel - den "Staff" hat ja auch zB Gandalf, das ist ein Stab der mannshoch ist.
    ein "Wand" ist recht handlich, wie man bei Harry Potter usw sieht.
    ein(e) "Rod" ist irgendwo dazwischen - sowas findest du eher im Bereich Steampunk, und ist auch gerne mal zB aus Metall (zumindest nicht zwingend aus Holz).

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Und wieder entdecke ich sowas Neumodisches...


    früher:
    (to) go, went, gone
    Und:
    I go
    you go
    he/she/it...


    heute: Arbeitsheft mit Lückentext "trage mal was oder were oder wasn't/ weren't richtig ein".


    Es werden offensichtlich keine Verben mehr konjugiert und durchexerziert, können muss man sie aber trotzdem irgendwie :gruebel:

  • Das Problem ist, dass viele Schüler schon auf Deutsch nicht korrekt konjugieren können... Und dann sollen sie es auf Englisch können?! Das Gleiche gilt für höhere grammatikalische Strukturen; Passiv, Partizipialkonstruktionen, etc. Sie verwenden das nicht einmal auf Deutsch... Wie sollen sie es dann auf Englisch können?


    Sprachlich habe ich im sehr-gut-Bereich nur ganz ganz selten Schüler. Im gut-Bereich vielleicht einen, zwei, wenn es eine gute Klasse ist vielleicht auch mal drei Schüler. Ansonsten ein paar im befriedigend-Bereich; die allermeisten irgendwo im ausreichend-Bereich und ein paar wenige im mangelhaft-Bereich.

  • Das Problem ist, dass viele Schüler schon auf Deutsch nicht korrekt konjugieren können... Und dann sollen sie es auf Englisch können?! Das Gleiche gilt für höhere grammatikalische Strukturen; Passiv, Partizipialkonstruktionen, etc. Sie verwenden das nicht einmal auf Deutsch... Wie sollen sie es dann auf Englisch können?
    Sprachlich habe ich im sehr-gut-Bereich nur ganz ganz selten Schüler. Im gut-Bereich vielleicht einen, zwei, wenn es eine gute Klasse ist vielleicht auch mal drei Schüler. Ansonsten ein paar im befriedigend-Bereich; die allermeisten irgendwo im ausreichend-Bereich und ein paar wenige im mangelhaft-Bereich.

    Ich stelle mir da die Frage ob es langfristig klug ist, den Anspruch immer weiter zu senken, bis auch der letzte einen Abschluss bekommt.

  • Das ist sicher schwierig, aber wie soll man die Struktur einer Sprache verstehen, wenn sie nicht irgendwo erklärt ist? Im Buch meines Kindes wird jede Verbform mit den anderen Vokabeln aufgeführt. Nicht in einer Tabelle. Also „I was“ mit Übersetzung dann „beach“ und im nächsten Kapitel dann „you were“ neben „zebra“. Dass sie jegliche Verbform einzeln lernen kann ja auch nicht das Gelbe vom Ei sein?

  • Es werden offensichtlich keine Verben mehr konjugiert und durchexerziert, können muss man sie aber trotzdem irgendwie :gruebel:

    Oh, du kannst englische Verben konjugieren? Mach mal vor! ;) (die eineinhalb verkrusteten Hilfsverben zählen nicht.)


    P.S. Das ist neben dem untauglichen Versuch, von L1 in L2 in Echtzeit zu übersetzen und Begriff auf Begriff abzubilden, ein weiteres Beispiel dafür, dass die eine Sprache eben nicht strukturell der anderen Sprache entspricht. Das englische Zeitsystem funktioniert grundlegend anders als das deutsche, es ist belanglos, ob man im Deutschen/Französischen/Latein konjugieren kann oder nicht. Es beginnt ja schon damit, dass es im Englischen überhaupt nur zwei Zeiten gibt - present und past. Die ganzen tenses sind nichts weiter als mit verschiedenen Sprachmitteln vorgenommene Modifikationen der beiden Zeiten. Deshalb ist es z.B. terminologisch unsinnig, die tenses "Zeiten" zu nennen oder das, was man mit den Verben macht, "konjugieren".


    Warum macht man das? Das macht man deshalb, weil Latein zur Zeit, als im 16. Jh. die ersten englischen Grammatiken entstanden, das Modell darstellte, an dem man die englische Grammatik entdecken und darstellen wollte. Dafür ist Latein aber nicht wirklich geeignet.


    Wir haben in der deutschen Grammatik, vor allem der Schulgrammatik, aber auch ähnlich Probleme, das wichtigste Beispiel ist der Begriff "Imperfekt" der für die deutsche Vergangenheitsform des Präteritums im Gegensatz zum Perfekt genommen wird; man hat sich dadurch verwirren lassen, dass es im Latein zwei einfache Zeitformen zur Darstellung der Vergangenheit gibt, eben das Imperfekt und das Perfekt, wobei aber das lateinische Imperfekt völlig andere Funktionen hat als das deutsche Präteritum: nämlich die stetige Wiederholung eines Ereignissen in der Vergangenheit oder von einem Punkt der Vergangenheit an (deshalb im-perfekt, un-vollendet) bzw. den Versuch einer Handlung.


    Englisch ist nicht Deutsch, Deutsch ist nicht Latein. :)

  • Ich hatte in der fünften Klasse ja französisch, nicht englisch gelernt. Es war ein Schock als ich erfahren habe, dass die Formen im Englischen ja im wesentlichen alle gleich sind.

  • Bei meinem Buch funktioniert das so:
    Schritt 1: Gaaaaaanz am Anfang stehen bei den Vokabeln wirklich die einzelnen Verbformen als Vokabeln angegeben: I go -> ich gehe; irgendwo kurz danach: He goes -> er geht. Das ist einfach nur, um überhaupt erstmal Sprachmaterial gaaaaanz am Anfang zu haben. Warum das für "he" anders aussieht als für "I" wissen sie noch nicht, das lernen sie erst bei Schritt 2.


    Schritt 2: Die erste Zeitform, die dann eingeführt wird, ist das simple present. Da lernen die Schüler dann das berühmte "he/she/it: das s muss mit" und dass für die anderen Formen der Infinitiv (ohne 'to') verwendet wird: Ab da können sie "I go, you go, he goes, she goes, ....". Typisches Übungsformat: Lückentext mit den verschiedenen Personalpronomen, man soll die richtige Form der Verben einsetzen (mit oder ohne 's' bzw. ggf. den besondern s-Schreibweisen).


    Schritt 3: Und wenn dann das simple past eingeführt wird, lernen sie (to) go -> went. Jetzt können sie auch "I went, you went, he went, she went, .....". Hier findest du jetzt den von dir angesprochenen Lückentext: Setze was/were bzw. wasn't/weren't ein (oder in unserem Beispiel: went bzw. didn't go).


    Schritt 4: Mit dem Present Perfect kommt dann auch endlich die "dritte Verbform" (past participle) dazu, jetzt lernt das Kind die dreiteilige Tabelle der unregelmäßigen Verben, an die sich wohl jeder aus seiner Schulzeit dunkel erinnert: (to) go -> went -> gone.


    So (oder sehr ähnlich) dürfte das in so ziemlich jedem Englisch-Lehrwerk funktionieren. Also: Man lernt durchaus diese Konjugation, aber eben Schritt für Schritt.

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • Meine 11er haben meist noch immer keine Ahnung was passiv oder eine adverbiale Bestimmung der Zeit sein soll. Und wer anfangs andauernd Lückentexte ausfüllt, hat halt keine Ahnung von Satzbau. Und wenn ich dann noch mit modals oder by-agents ankomme hab ich fast alle verloren.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Ich stelle mir da die Frage ob es langfristig klug ist, den Anspruch immer weiter zu senken, bis auch der letzte einen Abschluss bekommt.

    Nein. Das habe ich auch nirgends behauptet... Dennoch tun das viele Kolleginnen und Kollegen leider. Ich habe nicht wenige Schüler die von der Realschule mit einer 2 in Englisch kommen und dann bei mir eine 5 haben. „Man mag den Kindern ja die Zukunft nicht verbauen.“ Dass sie aber dann bei uns oftmals früher oder später scheitern... Joah, das ist dann nicht mehr deren Problem sondern unseres bzw. das der Schüler... Und dann hingen sie fünf Jahre bei uns (in einem dreijährigen Bildungsgang) und haben nichts in der Hand.

    @MrsPace und wie bringt man diese Sachen den Schülern dann bei? Doch wohl nicht gar nicht?

    Es kommt drauf an. Einem Schüler, der den mittleren Bildungsabschluss geschafft hat und zu uns in die 11 kommt, werde ich sicher nicht mehr das present progressive erklären. Gleiches gilt für die allermeisten anderen Zeitformen. Wer die nicht sicher beherrscht, hat in einer gymnasialen Oberstufe meines Erachtens nichts zu suchen bzw. bekommt halt entsprechende Noten (5) attestiert.


    Die höheren grammatikalischen Strukturen wie Partizipialkonstruktionen lernen sie natürlich noch in der 11. Aber wer diese dann halt im Abi trotzdem nicht zeigt, bekomt halt sprachlich keine 1. Es muss aber halt auch nicht jeder ne 1 haben, oder?

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