Dieser Mythos des "faulen" Lehrers mit seinem ganzen urlaub, ist schon alt. Zumindest im 17./18. Jahrhundert gab es von den Schulverwaltungen den Rat, dass sich die Schulmeister mit Imkerei und Seidenraupenzucht befassen sollten, da diese Tätigkeiten mit ihren Arbeitszeitenpeaks, gut zu den Ferienzeiten der Lehrkräfte passen würden.
Davon ab: steht es denn irgendwem hier nicht frei, seine 40 Std. pro Woche in der Schule zu verbringen? Auch in den Ferien? Dort zu korrigieren, Unterricht zu planen, etc.? Wer das bei uns an der Schule machen möchte, kann ab 06:30 Uhr ins Gebäude, sich an einen Lehrerarbeitsplatz setzen (sind meist frei; wir haben ca. einen Platz je drei Lehrkräfte) und darf dort i. d. R. bis 18 Uhr bleiben, dann will unser Hausmeister Feierabend machen. Jeder von uns hat seinen individualisierten Account, auf den er/sie von überall in der Schule zugreifen kann. Dort kann man die Materialien für die Smartboards, den EDV-Raum, usw. hinterlegen, hat Zugriff auf einen Browser, Word, Excel PowerPoint, usw., die Verwaltungsprogramme der Schule sowie ggf. die branchenspezifische Software. Nutzt aktuell von 80 Lehrkräften eine Kollegin, die dann Zuhause nichts mehr für die Schule macht.
Für solche feste Arbeitszeiten würde ich persönlich meine Flexibilität niemals aufgeben wollen. Mein Unterricht steht, Methoden und Vorgehen sind erprobt und bewährt und ich nehme mir auch meine Freizeit. Klar gibt es mal das Gemaule von Mitabiturienten, Freunden, usw. Da kommen dann auch immer wieder die üblichen Sprüche. Und? Meine Standardantwort ist und bleibt: jeder mit Hochschulzugangsberechtigung oder dem Meister in seinem Beruf, hätte sich für diesen Weg entscheiden können, wenn der Lehrerberuf so toll und erstrebenswert ist.